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Aktuelle Version vom 23. August 2025, 02:06 Uhr
Die Renken Coregonus, regional auch Felchen (CH/AT) oder Maränen (Norddeutschland) genannt, bilden eine artenreiche Gattung mittelgroßer Süßwasserfische innerhalb der Lachsfische. Sie sind auf der Nordhalbkugel verbreitet, bevorzugen kühle, sauerstoffreiche Seen und Flüsse und sind in vielen Alpen- und Voralpenseen bedeutende Nutzfische.
Wissenschaftliche Namen: Coregonus spp.
Synonyme: Blaufelchen, Bodenseefelchen, Coregonen, Felchen, Maränen, Reinanken, Schnäpel.
Systematik
- Stamm: Chordatiere Chordata
- Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
- Überklasse: Kiefermäuler Gnathostomata
- Reihe: Knochenfische Osteichthyes
- Klasse: Strahlenflosser Actinopterygii
- Ordnung: Lachsartige Salmoniformes
- Familie: Coregonidae
- Gattung: Coregonus
Es gibt zahlreiche Arten, die sich nur schwer unterscheiden lassen. Zur Artbestimmung dienen die Kiemenreusendornen, die sich in Anzahl, Form und Anordnung von Art zu Art unterscheiden: Hauptsächlich Plankton fressende Renken besitzen mehr und schlankere Kiemenreusendornen als Bodentierfresser, die weniger und zudem gröbere besitzen.
Beschreibung
- Vorkommen: Holarktisch – nördliches Europa, Asien und Nordamerika. In Mitteleuropa vor allem in tiefen, kühlen Voralpenseen; zudem in größeren Flüssen und Stauseen.
- Merkmale:
- Größe/Gewicht: je nach Art meist 25–50 cm, bis über 70 cm; 0,3–3 kg.
- Körperform: schlank, seitlich leicht abgeflacht; end- bis unterständiges Maul.
- Flossen/Körperbau: typische Fettflosse der Lachsfische; Anzahl und Länge der Kiemenreusen variieren stark zwischen Arten/Ökomorphen.
- Haut/Schuppen/Färbung: silbrig mit schwach dunklerem Rücken; Laichkleid teils mit feinen Punkten.
- Besondere Entwicklungsstadien: starke ökologische Differenzierung (Pelagial-Benthal; Planktivor–Benthovor), häufige postglaziale „Artenschwärme“ in einzelnen Seen.
- Lebensweise: Meist Schwarmfische in offenen Wasserschichten; kaltes, sauerstoffreiches Wasser wird bevorzugt. Viele Bestände zeigen ausgeprägte saisonale Wanderungen innerhalb des Sees.
- Nahrung: Zooplankton (z. B. Daphnien), Insektenlarven, Kleinkrebse; größere Formen fressen auch Bodenorganismen oder kleine Fische.
- Fortpflanzung: Laichzeit meist Spätherbst bis Winter; Laich auf Kies/Offenboden in tieferen, kalten Seebereichen. Hohe Standorttreue; Larven schlüpfen im Spätwinter/Frühjahr.
- Feinde: Hecht, Seeforelle, Saiblinge; Kormoran, Reiher; Mensch.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Das Fleisch der Renken ist hell, feinblättrig und mild bis aromatisch; der Fettgehalt variiert je nach Art, Gewässer und Saison von mager bis mittel. Frische Seefelchen gelten als besonders delikat.
Im Rahmen der instinktiven Rohkost gilt: nur bei angenehmem Geruch und Geschmack verzehren.
Saison/Fangmethoden: Berufsfischerei und traditioneller Fang mit Stell- und Kiemennetzen, teils pelagische Netze. Hauptsaison oft Sommer bis Herbst; während der Laichzeit gelten vielerorts Schonzeiten und Fangbeschränkungen. Regionale Vorschriften unbedingt beachten.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 78,0 |
Kohlenhydrate | 0,0 |
Eiweiße | 17,5 |
Fette | 3,0 |
Rohfasern | 0,0 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Wissenswertes
- Renken zeigen in vielen Seen eine schnelle Anpassung und Aufspaltung in verschiedene Ökomorphen („Artenschwärme“) mit unterschiedlichen Kiemenreusen-Zahlen und Nischen (Planktivoren vs. Benthivoren).
- Die Vielzahl regionaler Namen spiegelt ihre Bedeutung in der Binnenfischerei wider: „Felchen“ (CH/AT), „Renken“ (Bayern/Baden-Württemberg), „Maränen“ (Norddeutschland).
- In alpinen Seen zählen Renken zu den wichtigsten Speisefischen; traditionell frisch, geräuchert oder als Rohzubereitungen (z. B. Marinaden) verzehrt.
- Bestandseinflüsse: Eutrophierung, Klimawandel (Erwärmung, Sauerstoffrückgang in Tiefenzonen), Gewässerverbauung sowie Besatzmaßnahmen und Hybridisierung können endemische Formen gefährden.
- In vielen Gewässern existieren Bewirtschaftungspläne mit Schonmaßen, Schonzeiten und Fangquoten, um regionale Bestände zu erhalten.
→ Siehe auch: Bachsaibling, Kabeljau, Fisch und Fleisch in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre