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*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Gute Heinrich steht für Bescheidenheit, Standhaftigkeit und das Nährende im Verborgenen. Spirituell wird er dem Wurzelchakra zugeordnet – für Erdung, Versorgung und Schutz. | *'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Gute Heinrich steht für Bescheidenheit, Standhaftigkeit und das Nährende im Verborgenen. Spirituell wird er dem Wurzelchakra zugeordnet – für Erdung, Versorgung und Schutz. | ||
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Aktuelle Version vom 30. Juli 2025, 08:50 Uhr
Wilder Spinat Blitum bonus-henricus ist eine mehrjährige Wildpflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse, die in Mitteleuropa als früher Kulturbegleiter bekannt war. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Blitum bonus-henricus
Synonyme: Allmutter, Dorf-Gäsedistel, Guter Heinrich, Stolzer Heinrich, Dorf-Gänsefuß, Bauernspinat, Mehlspinat, Hundsfuß, Chenopodium bonus-henricus (veraltet).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
- Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
- Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
- Gattung: Blitum
- Art: Wilder Spinat
Die Gattung Blitum umfasst mehrere essbare Wildpflanzen, die früher zur Gattung Chenopodium (Melde) gezählt wurden. Charakteristisch für Blitum sind die mehlig bereiften Blätter, die grünen, unscheinbaren Blütenstände sowie eine hohe Anpassungsfähigkeit an gestörte Böden. Sie umfasst auch den Kopfigen Erdbeerspinat Blitum capitatum und den Echten Erdbeerspinat Blitum virgatum.
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Beschreibung
- Vorkommen: Mitteleuropa, Nordasien, Nordamerika; bis 3000 Meter.
- Standorte: In der Nähe von menschlichen Siedlungen, Wegränder, Düngeplätzen, Unkrautfluren; liebt strickstoffreiche, lehmige Böden; zählt heute zu den gefährdeten Pflanzenarten.
- Kennzeichen: Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel grün, kahl, braun und rötlich gerieft, hohl, beblättert und wenig verzweigt; Blätter grün, bis zehn Zentimeter groß, fleischig, lang gestielt, dreieckig, spitz, am Grunde spießförmig, Rand etwas wellig, junge Blätter unten mehlig, klebrig; Blüten grünlich, klein, zahlreich, in endständigen, unten verzweigten, blattlosen, oft nickenden Scheinähren, die kleinen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtlich weiblich; Blütezeit: Mai bis August; Früchtchen einen dunkelbraunen oder schwarzen Samen enthaltend; stark ausgebildete, rübenartige Wurzel.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: junge Blätter von April bis Juni; die jungen Triebe auch noch während der Blüte; junge Blütenstände von April bis Oktober; Samen von September bis Oktober.
Die jungen Blätter können in kleinen Mengen roh verzehrt werden und schmecken mild bis nussig, ähnlich wie Spinat oder Mangold. Die jungen Triebe erinnern geschmacklich an Spargel.
Kultur im eigenen Garten: Der Wilde Spinat liebt stickstoffreichen und salzhaltigen Boden. Er steht gern in der Sonne, die Aussaat erfolgt im Frühjahr, die ersten Blätter kann man nach zehn bis zwölf Wochen ernten.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 89,0 |
Kohlenhydrate | 2,5 |
Eiweiße | 3,5 |
Fette | 0,4 |
Rohfasern | 2,7 |
Mineralstoffe | 1,8 |
Vitamin C | 45–60 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Wie viele Wildgemüse der Amaranthaceae enthält der Guter Heinrich reichlich Vitalstoffe – aber auch Oxalsäure:
- Saponine: Immunstimulierend und leicht schleimlösend, können in hohen Dosen reizend wirken
- Oxalsäure: Bindet Mineralstoffe wie Calcium – mäßiger Verzehr empfohlen
- Betalaine (Farbstoffe): Antioxidativ, zellschützend
- Folat (Vitamin B9): Wichtig für Zellteilung, Blutbildung und Schwangerschaft
- Vitamin C: Stärkt Immunsystem und Bindegewebe, antioxidativ
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name "Heinrich" taucht bei volkstümlichen Pflanzennamen öfters auf, denn Elfen oder Kobolde trugen diesen Namen. Der Name Heinrich soll entweder an die Legende vom aussätzigen, armen Heinrich erinnern oder lautete althochdeutsch Heimrich, Heim = Hofstatt, oder von Hain = kleiner Wald und rich = reich; Herrschaft, Macht. Der "Gute" Heinrich verdankt seinen Namen der ihm zugeschriebenen Heilkräfte.
Anmerkung zur Namensgeschichte: Früher wurde der Gute Heinrich der Gattung Chenopodium (Gänsefüße) zugeordnet und als Chenopodium bonus-henricus geführt. Mit neuen molekulargenetischen Analysen wurde die Art der Gattung Blitum zugeordnet, die enger mit anderen Erdbeerspinat-Arten verwandt ist. Die heute gültige botanische Bezeichnung lautet daher: Blitum bonus-henricus.
- Heilkunde: Die Pflanze wirkt abführend, blutreinigend und erweichend.
In der Volksmedizin wurde die Pflanze bei Hautproblemen, Blutarmut, Frühjahrsmüdigkeit und Verdauungsstörungen verwendet. Ein Absud aus den Blättern galt als stärkend. Äußerlich kamen die Blätter bei Ekzemen zum Einsatz.
- Nutzpflanze: Der Gute Heinrich ist ein traditionelles Wildgemüse, das früher als „Spinat des armen Mannes“ galt. Die Pflanze ist pflegeleicht, winterhart und mehrjährig – ideal für Permakultur und Selbstversorgung. Die Samen sind ähnlich wie Amaranth oder Quinoa verwendbar.
- Mythos und Geschichte: Früher gehörte der Guter Heinrich zur Alltagsküche der Landbevölkerung. In alten Bauern- und Klostergärten wurde er gezielt angebaut. In Mythen galt er als Schutzpflanze für Haus und Hof und wurde mit Wohlstand und Fruchtbarkeit assoziiert.
- Magie und Brauchtum: Die Pflanze galt als segensbringend und wurde am Johannistag gesammelt. Man hing sie an Türen oder mischte sie in Kräuterbuschen. In manchen Gegenden wurde sie bei Viehsegnungen verwendet.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Gute Heinrich steht für Bescheidenheit, Standhaftigkeit und das Nährende im Verborgenen. Spirituell wird er dem Wurzelchakra zugeordnet – für Erdung, Versorgung und Schutz.
→ Siehe auch: Antinährstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre