Urkost: Unterschied zwischen den Versionen

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===Allgemeines===
Die '''Urkost''' ist ein von dem deutschen Steuerexperten und Buchautor Franz Konz (1926–2013) entwickeltes Ernährungs- und Lebenskonzept. Es basiert auf der Annahme, dass der Mensch biologisch ein Nachfahre der Menschenaffen sei und sich entsprechend an deren natürlicher Nahrung orientieren sollte.
Begründer der Urkost ist der Steuerexperte Franz Konz (1926 - 2013).


Die Theorie zur Urkost besagt, dass der Mensch als direkter Nachfahre des Menschenaffen dessen Verdauungssystem hat und sich folglich auch wie dieser ernähren soll, hauptsächlich also von grünen Blättern, Obst und anderen pflanzlichen Lebensmitteln. Gegen den Verzehr von Kleinstlebewesen wie Insekten hat Konz keine Bedenken, jedoch lehnt er den Verzehr höherer Tiere aus ethischen Gründen ab, obwohl auch diese auf dem Speiseplan von Menschenaffen stehen.
Im Mittelpunkt stehen naturbelassene, wilde Pflanzen wie Blätter, Früchte, Nüsse, Samen und Kräuter. Die Urkost lehnt moderne Züchtungen, landwirtschaftlich erzeugte Produkte und alle Formen der Verarbeitung ab.


Gegessen werden darf bei der Urkost alles, was die Natur ohne Zucht und Anbau bietet, also vorwiegend Wildpflanzen, Wildkräuter, Samen, Nüsse und Obst. Die Urkost wird in den meisten Fällen als [[Küchenrohkost]] praktiziert.
Bekannt wurde das Konzept vor allem durch Konz’ Hauptwerk ''Der große Gesundheits-Konz'', das in der deutschsprachigen Rohkostbewegung weite Verbreitung fand.


Zu der von Konz vertretenen Lebensweise gehören auch viel Bewegung in der freien Natur, einmal jährlich Fasten und die regelmäßige Einnahme von Heilerde. Diese Lebensweise wird vom Autor "Urmethodik" genannt.
=== Allgemeines ===
Konz leitete aus seinen Beobachtungen ab, dass die ideale Ernährung des Menschen sich an der Nahrung wildlebender Primaten orientiert.


===Bewertung===
*Erlaubt sind:
Das Ernährungs-, Heil- und Lebenskonzept von Franz Konz ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung und kann anfangs zu großen Verbesserungen der Gesundheit führen.
** Wildwachsende, naturbelassene Pflanzen 
Wie bei allen Ernährungsformen, bei denen auf tierische Nahrungsmittel verzichtet wird, kann es langfristig zu massiven [[Mangelerscheinungen bei veganer oder vegetarischer Rohkost|Mangelerscheinungen]] kommen.
** Wildkräuter, Beeren, Baumfrüchte 
** Samen, Nüsse 
** Erlaubt, aber selten genutzt: Insekten, Schnecken, Muscheln 
** Reines Wasser, Sonnenlicht, Bewegung 


===Fazit===
*Abgelehnt werden: 
Die Urkost nach Franz Konz ist als Dauerernährung nicht geeignet.
** Zuchtobst, Kulturpflanzen, Bioprodukte 
** Gewürze, Öle, landwirtschaftliche Produkte 
** Jegliche Form von Verarbeitung 
** Tierische Lebensmittel (mit Ausnahme kleinerer Insektenarten) 
 
In der Praxis jedoch greifen viele Anhänger auf [[Küchenrohkost]] mit kultivierten Lebensmitteln zurück, da wildwachsende Nahrung im Alltag kaum in ausreichender Menge verfügbar ist. 
 
=== Die Urmethodik ===
Die Urkost war für Konz mehr als nur eine Ernährungsweise – sie war Teil eines ganzheitlichen Lebenskonzepts, das er '''Urmethodik''' nannte. 
 
Bestandteile dieser Urmethodik: 
* Tägliche Bewegung an der frischen Luft 
* Sonnenbäder 
* Regelmäßige Entschlackungskuren 
* Einmal jährlich Fasten zur Reinigung 
* Einnahme von Heilerde zur Bindung und Ausleitung von Giften 
* Einfaches, naturnahes Leben 
 
Ziel ist die Förderung von körperlicher Gesundheit, geistiger Klarheit und Unabhängigkeit vom krank machenden Zivilisationssystem. 
 
=== Bewertung ===
Die Urkost hat viele Menschen inspiriert, sich stärker an wilder, unverarbeiteter Nahrung zu orientieren. Besonders in der Übergangsphase berichten Anwender von gesundheitlichen Verbesserungen – vor allem durch den Verzicht auf Zucker, Getreide, Milchprodukte und gekochte Nahrung. 
 
Kritische Punkte: 
* In der Praxis kaum vollständig umsetzbar, da kultivierte Lebensmittel unvermeidbar sind. 
* Der Ausschluss nahezu aller tierischen Produkte führt langfristig häufig zu [[Ursachen für Schwierigkeiten in der Rohkost-Praxis|Mangelerscheinungen]] (z. B. [[Vitamin B12 in der Rohkost-Ernährung|Vitamin B12]], Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, bioverfügbares Eisen und Zink). 
* Die Auswahl basiert auf theoretischen und ethischen Überlegungen, nicht auf der Steuerung durch den Instinkt. 
 
Im Gegensatz zur [[Instinktive Ernährung|instinktiven Rohkost]], die durch Geruch und Geschmack gesteuert wird, bleibt die Urkost eher ein starres Konzept. 
 
=== Fazit ===
Die Urkost nach Franz Konz bietet wertvolle Impulse für eine Rückbesinnung auf natürliche Ernährung und Lebensweise. Sie betont die Bedeutung von wilden Pflanzen, Sonnenlicht und Bewegung in der Natur. 
 
Als dauerhafte, alleinige Ernährungsform ist sie jedoch problematisch, da der Ausschluss tierischer Produkte auf lange Sicht Defizite nach sich ziehen kann. Ein instinktiver Zugang zur Rohkost, bei dem sowohl pflanzliche als auch tierische Lebensmittel je nach innerem Signal gewählt werden, erweist sich für viele als nachhaltiger und ausgewogener.


===Literatur===
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→ Siehe auch: [[Varianten der Rohkost-Ernährung]], [[Was Rohkost ist und nicht ist]], [[Was ist 100% Rohkost]]
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[[Kategorie:Varianten der Rohkost]]

Aktuelle Version vom 20. August 2025, 18:48 Uhr

Die Urkost ist ein von dem deutschen Steuerexperten und Buchautor Franz Konz (1926–2013) entwickeltes Ernährungs- und Lebenskonzept. Es basiert auf der Annahme, dass der Mensch biologisch ein Nachfahre der Menschenaffen sei und sich entsprechend an deren natürlicher Nahrung orientieren sollte.

Im Mittelpunkt stehen naturbelassene, wilde Pflanzen wie Blätter, Früchte, Nüsse, Samen und Kräuter. Die Urkost lehnt moderne Züchtungen, landwirtschaftlich erzeugte Produkte und alle Formen der Verarbeitung ab.

Bekannt wurde das Konzept vor allem durch Konz’ Hauptwerk Der große Gesundheits-Konz, das in der deutschsprachigen Rohkostbewegung weite Verbreitung fand.

Allgemeines

Konz leitete aus seinen Beobachtungen ab, dass die ideale Ernährung des Menschen sich an der Nahrung wildlebender Primaten orientiert.

  • Erlaubt sind:
    • Wildwachsende, naturbelassene Pflanzen
    • Wildkräuter, Beeren, Baumfrüchte
    • Samen, Nüsse
    • Erlaubt, aber selten genutzt: Insekten, Schnecken, Muscheln
    • Reines Wasser, Sonnenlicht, Bewegung
  • Abgelehnt werden:
    • Zuchtobst, Kulturpflanzen, Bioprodukte
    • Gewürze, Öle, landwirtschaftliche Produkte
    • Jegliche Form von Verarbeitung
    • Tierische Lebensmittel (mit Ausnahme kleinerer Insektenarten)

In der Praxis jedoch greifen viele Anhänger auf Küchenrohkost mit kultivierten Lebensmitteln zurück, da wildwachsende Nahrung im Alltag kaum in ausreichender Menge verfügbar ist.

Die Urmethodik

Die Urkost war für Konz mehr als nur eine Ernährungsweise – sie war Teil eines ganzheitlichen Lebenskonzepts, das er Urmethodik nannte.

Bestandteile dieser Urmethodik:

  • Tägliche Bewegung an der frischen Luft
  • Sonnenbäder
  • Regelmäßige Entschlackungskuren
  • Einmal jährlich Fasten zur Reinigung
  • Einnahme von Heilerde zur Bindung und Ausleitung von Giften
  • Einfaches, naturnahes Leben

Ziel ist die Förderung von körperlicher Gesundheit, geistiger Klarheit und Unabhängigkeit vom krank machenden Zivilisationssystem.

Bewertung

Die Urkost hat viele Menschen inspiriert, sich stärker an wilder, unverarbeiteter Nahrung zu orientieren. Besonders in der Übergangsphase berichten Anwender von gesundheitlichen Verbesserungen – vor allem durch den Verzicht auf Zucker, Getreide, Milchprodukte und gekochte Nahrung.

Kritische Punkte:

  • In der Praxis kaum vollständig umsetzbar, da kultivierte Lebensmittel unvermeidbar sind.
  • Der Ausschluss nahezu aller tierischen Produkte führt langfristig häufig zu Mangelerscheinungen (z. B. Vitamin B12, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, bioverfügbares Eisen und Zink).
  • Die Auswahl basiert auf theoretischen und ethischen Überlegungen, nicht auf der Steuerung durch den Instinkt.

Im Gegensatz zur instinktiven Rohkost, die durch Geruch und Geschmack gesteuert wird, bleibt die Urkost eher ein starres Konzept.

Fazit

Die Urkost nach Franz Konz bietet wertvolle Impulse für eine Rückbesinnung auf natürliche Ernährung und Lebensweise. Sie betont die Bedeutung von wilden Pflanzen, Sonnenlicht und Bewegung in der Natur.

Als dauerhafte, alleinige Ernährungsform ist sie jedoch problematisch, da der Ausschluss tierischer Produkte auf lange Sicht Defizite nach sich ziehen kann. Ein instinktiver Zugang zur Rohkost, bei dem sowohl pflanzliche als auch tierische Lebensmittel je nach innerem Signal gewählt werden, erweist sich für viele als nachhaltiger und ausgewogener.

Literatur

Franz Konz: Der große Gesundheits-Konz.
Universitas Verlag 1998, 9. Auflage, 1455 Seiten. ISBN 3-800-41314-0
Umfassender Wälzer, der sich mit fast allen bekannten Krankheiten und deren Heilung durch die sogenannte Urmethodik beschäftigt. Der Autor propagiert vegane Rohkost mit einem hohem Anteil an Wildkräutern.
Brigitte Rondholz: Urkost.
Besser essen - besser leben: Ein Weg zu Wohlbefinden, Gesundheit, Schönheit und Lebensfreude.
Hans Nietsch Verlag 2011, 240 Seiten. ISBN 3-862-64182-1
Buchbesprechung und Kapitelübersicht


→ Siehe auch: Varianten der Rohkost-Ernährung, Was Rohkost ist und nicht ist, Was ist 100% Rohkost