Springkraut, großes: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Impatiens noli-tangere''<br> | '''Großes Springkraut''' ''Impatiens noli-tangere'' ist eine heimische Wildpflanze aus der Familie der Balsaminengewächse mit auffälligen gelben Blüten und explosionsartig aufspringenden Samenständen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Echtes Springkraut, Großes Rührmichnichtan, Wald-Springkraut, Altweiberzorn. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Impatiens noli-tangere''<br> | |||
'''Synonyme:''' Echtes Springkraut, Wildes Springkraut, Großes Rührmichnichtan, Wald-Springkraut, Altweiberzorn. | |||
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*'''Vorkommen:''' Europa, Nordasien; bis 1300 Meter; nasse Waldstellen, Schluchtwälder, Auwälder, Bachränder; häufig. | |||
*'''Kennzeichen:''' Dreißig bis siebzig Zentimeter hohes, einjähriges Kraut; Stängel glasig, ästig; Blätter wechselständig, die oberen meist kleiner als die unteren, mit sieben bis sechzehn stumpflichen Zähnen an der Blattseite; Blüten hälftig, hängend, Krone goldgelb, drei Kelchblätter, davon das obere kronblattartig und gespornt, der Sporn gekrümmt; Blütezeit: Juli bis September; Frucht fleischig-saftige Kapsel mit Schleudermechanismus. | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | |||
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blüten und Fruchtkapseln Juli bis September; Blätter. | |||
Blüten und Früchte schmecken mild. Vor dem Verzehr der Blätter und Triebe wird gewarnt, sie sollen stark abführend und harntreibend wirken. Beim Probieren deshalb Vorsicht walten lassen: [[Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln]]. | |||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Das Springkraut wächst auf feuchtem Boden in der Sonne oder im Schatten, die Vermehrung erfolgt durch Samen. | |||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
*'''Flavonoide''': antioxidative Wirkung, zellschützend | |||
*'''Gerbstoffe''': leicht zusammenziehend, in höheren Mengen reizend | |||
*'''Schleimstoffe''': reizlindernd auf Schleimhäute | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Die deutschen Namen "Springkraut" und "Rührmichnichtan" beziehen sich auf die Früchte der Pflanze, die bei der geringsten Berührung aufplatzen. Der Gattungsname kommt aus dem Lateinischen von ''impatiens'' = ungeduldig. Der zweite Teil des Namens "noli-tangere" beruht auf der im Neuen Testament beschriebenen Begegnung Maria-Magdalenas mit dem auferstandenen Jesus. Als Maria Magdalena Jesus erkennt, spricht er: "Rühre mich nicht an. Denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater." | *'''Namensgebung:''' Die deutschen Namen "Springkraut" und "Rührmichnichtan" beziehen sich auf die Früchte der Pflanze, die bei der geringsten Berührung aufplatzen. Der Gattungsname kommt aus dem Lateinischen von ''impatiens'' = ungeduldig. Der zweite Teil des Namens "noli-tangere" beruht auf der im Neuen Testament beschriebenen Begegnung Maria-Magdalenas mit dem auferstandenen Jesus. Als Maria Magdalena Jesus erkennt, spricht er: "Rühre mich nicht an. Denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater." | ||
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin wurde das Große Springkraut äußerlich bei Hautreizungen, Ausschlägen und leichten Verbrennungen eingesetzt – besonders in Form von Umschlägen mit zerquetschten Blättern. Innerlich fand es kaum Anwendung. In der chinesischen Medizin werden mit den Blättern Wunden und Hautkrankheiten behandelt.<br>Als Bachblüte spielt das Springkraut unter dem Namen "Impatiens" eine wichtige Rolle: Es ist Bestandteil der Notfalltropfen. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Im Volksglauben galt das Springkraut als Pflanze der Empfindsamkeit und Abwehr. Man sagte, dass es negative Einflüsse abwehre, indem es sich selbst auflöse, sobald es bedroht werde. Auch als Sinnbild der Unruhe, aber auch der raschen Selbstheilung wurde es gesehen. In alten Heckenräumen galt es als "Grenzsignal" zwischen offenem Raum und verborgenem Rückzugsort. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Die Berührungsempfindlichkeit des Springkrauts machte es zu einem Symbol für Zartheit, Abgrenzung und Reaktionsfähigkeit. Es wurde in Hausnähe gepflanzt, um Besucher energetisch zu "prüfen" – wer grob mit der Pflanze umging, hatte wenig Empathie. In alten Bräuchen wurden die Samenkapseln in Ritualen verwendet, um plötzliche Wandlung und Loslassen einzuleiten. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Das Große Springkraut wirkt auf das Herzchakra und Solarplexus-Chakra. Es symbolisiert Empfänglichkeit, feine Reaktionsfähigkeit, Abgrenzung und die Kunst des Loslassens. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
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Aktuelle Version vom 31. Juli 2025, 19:00 Uhr
Großes Springkraut Impatiens noli-tangere ist eine heimische Wildpflanze aus der Familie der Balsaminengewächse mit auffälligen gelben Blüten und explosionsartig aufspringenden Samenständen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Impatiens noli-tangere
Synonyme: Echtes Springkraut, Wildes Springkraut, Großes Rührmichnichtan, Wald-Springkraut, Altweiberzorn.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Heidekrautartige Ericales
- Familie: Balsaminengewächse Balsaminaceae
- Gattung: Springkräuter Impatiens
- Art: Großes Springkraut
Zur Gattung der Springkräuter gehören etwa 900 Arten. In Europa heimisch ist nur das Echte Springkraut, andere Arten haben sich aber mittlerweile eingebürgert:
- Balfours Springkraut Impatiens balfourii
- Orangerotes Springkraut Impatiens capensis
- Kleines Springkraut Impatiens parviflora
- Indisches Springkraut Impatiens glandulifera
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Nordasien; bis 1300 Meter; nasse Waldstellen, Schluchtwälder, Auwälder, Bachränder; häufig.
- Kennzeichen: Dreißig bis siebzig Zentimeter hohes, einjähriges Kraut; Stängel glasig, ästig; Blätter wechselständig, die oberen meist kleiner als die unteren, mit sieben bis sechzehn stumpflichen Zähnen an der Blattseite; Blüten hälftig, hängend, Krone goldgelb, drei Kelchblätter, davon das obere kronblattartig und gespornt, der Sporn gekrümmt; Blütezeit: Juli bis September; Frucht fleischig-saftige Kapsel mit Schleudermechanismus.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blüten und Fruchtkapseln Juli bis September; Blätter.
Blüten und Früchte schmecken mild. Vor dem Verzehr der Blätter und Triebe wird gewarnt, sie sollen stark abführend und harntreibend wirken. Beim Probieren deshalb Vorsicht walten lassen: Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln.
Kultur im eigenen Garten: Das Springkraut wächst auf feuchtem Boden in der Sonne oder im Schatten, die Vermehrung erfolgt durch Samen.
Besondere Inhaltsstoffe
- Flavonoide: antioxidative Wirkung, zellschützend
- Gerbstoffe: leicht zusammenziehend, in höheren Mengen reizend
- Schleimstoffe: reizlindernd auf Schleimhäute
Wissenswertes
- Namensgebung: Die deutschen Namen "Springkraut" und "Rührmichnichtan" beziehen sich auf die Früchte der Pflanze, die bei der geringsten Berührung aufplatzen. Der Gattungsname kommt aus dem Lateinischen von impatiens = ungeduldig. Der zweite Teil des Namens "noli-tangere" beruht auf der im Neuen Testament beschriebenen Begegnung Maria-Magdalenas mit dem auferstandenen Jesus. Als Maria Magdalena Jesus erkennt, spricht er: "Rühre mich nicht an. Denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater."
- Heilkunde: In der Volksmedizin wurde das Große Springkraut äußerlich bei Hautreizungen, Ausschlägen und leichten Verbrennungen eingesetzt – besonders in Form von Umschlägen mit zerquetschten Blättern. Innerlich fand es kaum Anwendung. In der chinesischen Medizin werden mit den Blättern Wunden und Hautkrankheiten behandelt.
Als Bachblüte spielt das Springkraut unter dem Namen "Impatiens" eine wichtige Rolle: Es ist Bestandteil der Notfalltropfen.
- Mythos und Geschichte: Im Volksglauben galt das Springkraut als Pflanze der Empfindsamkeit und Abwehr. Man sagte, dass es negative Einflüsse abwehre, indem es sich selbst auflöse, sobald es bedroht werde. Auch als Sinnbild der Unruhe, aber auch der raschen Selbstheilung wurde es gesehen. In alten Heckenräumen galt es als "Grenzsignal" zwischen offenem Raum und verborgenem Rückzugsort.
- Magie und Brauchtum: Die Berührungsempfindlichkeit des Springkrauts machte es zu einem Symbol für Zartheit, Abgrenzung und Reaktionsfähigkeit. Es wurde in Hausnähe gepflanzt, um Besucher energetisch zu "prüfen" – wer grob mit der Pflanze umging, hatte wenig Empathie. In alten Bräuchen wurden die Samenkapseln in Ritualen verwendet, um plötzliche Wandlung und Loslassen einzuleiten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Das Große Springkraut wirkt auf das Herzchakra und Solarplexus-Chakra. Es symbolisiert Empfänglichkeit, feine Reaktionsfähigkeit, Abgrenzung und die Kunst des Loslassens.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre