Mohn, Klatsch-: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Papaver rhoeas'' <br> | '''Klatsch-Mohn''' ''Papaver rhoeas'' ist eine auffällige Wildpflanze mit leuchtend roten Blüten aus der Familie der Mohngewächse. Sie wächst häufig an Feldrändern, Böschungen und Brachflächen und ist ein Symbol für Vergänglichkeit, Liebe und Erinnerung. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Mohnblume, Klatschrose. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Papaver rhoeas'' <br> | |||
'''Synonyme:''' Mohnblume, Klatschrose. | |||
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*'''Vorkommen:''' Europa, Asien, Nordafrika; Getreidefelder, Brachen, Ödland, Wegränder; braucht kalkhaltigen, trockenen, nährstoffreichen Lehmboden. | |||
*'''Kennzeichen:''' Dreißig bis achtzig Zentimeter hohe, ein-bis zweijährige krautige Pflanze, milchsaftführend; Stängel aufrecht bis aufsteigend, nicht oder nur spärlich verzweigt, abstehend borstig behaart; Stängelblätter wechselständig, die unteren ein- bis zweifach fiederschnittig, seltener fiederspaltig, mit grob gezähnten, am Rand oft etwas welligen Zipfeln, gestielt, die oberen sitzend und zuweilen nur dreiteilig, mit grob gesägten Zipfeln; Blüten einzeln am Ende des Stängels, Durchmesser fünf bis acht Zentimeter, ziegelrot, tief scharlachrot oder purpurrot, vier Blütenhüllblätter, rundlich, am Grund oft mit einem weinroten Fleck, selten unbefleckt, Kelchblätter zwei, dicht abstehend borstig behaart; Frucht ovallängliche Kapsel mit gewelltem Deckel, ein bis zwei Zentimeter lang und einen halben bis einen Zentimeter breit, in der Kapsel zahlreiche braunschwarze Samen; weißliche Pfahlwurzel. | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | |||
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Die jungen Blätter und Triebe vor der Blüte von April bis Mai, Blütenknospen, die Samen von August bis September. | |||
Wegen seines Gehaltes an Alkaloiden wird der Klatsch-Mohn als giftig beschrieben. Es wurden aber schon größere Mengen an Blütenknospen instinktiv mit großem Genuss verzehrt, ohne dass es zu irgendwelchen Beschwerden kam. | |||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Der Klatsch-Mohn bevorzugt einen sonnigen Standort, ist aber sonst sehr anspruchslos. Er sät sich an geeigneten Standorten selbst aus. | |||
===Nährstoffe=== | |||
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!Nährstoff | |||
!Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Der Klatsch-Mohn enthält eine Reihe biologisch aktiver Verbindungen: | |||
*'''Anthocyane und Flavonoide:''' Antioxidativ, zellschützend | |||
*'''Schwach wirksame Alkaloide (z. B. Rhoeadin):''' Beruhigend, leicht schlaffördernd | |||
*'''Schleimstoffe in Blüten und Blättern:''' Reizlindernd für Schleimhäute | |||
*'''Mineralstoffe:''' Besonders Kalium, Magnesium und Calcium | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Heilkunde: Die Wirkung wird als zusammenziehend, schleimlösend, krampflösend und beruhigend beschrieben. | *'''Namensgebung:''' „Klatsch-Mohn“ leitet sich vom lautmalerischen „Klatschen“ ab, das Kinder beim Zusammenschlagen der Blütenhüllen erzeugten. Der Gattungsname ''Papaver'' stammt aus dem Lateinischen (Mohn), der Artname ''rhoeas'' ist vom griechischen „rhoia“ (= Granatapfel, rote Frucht) abgeleitet. | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als zusammenziehend, schleimlösend, krampflösend und beruhigend beschrieben.<br>Die Blüten wurden in der Volksmedizin als Hustenmittel, Beruhigungsmittel und zur Linderung von Schlafstörungen eingesetzt. Der Gehalt an wirksamen Alkaloiden ist jedoch deutlich geringer als beim Schlafmohn. | |||
*'''Nutzpflanze:''' In früheren Zeiten als Färbepflanze und milder Arzneitee verwendet. Die Samen sind essbar, haben aber keinen hohen Ölgehalt. Insektenfreundliche Zierpflanze und Pionierpflanze auf gestörten Böden. Die Kronblätter wurden zur Herstellung roter Tinte verwendet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Der Klatsch-Mohn ist seit dem Altertum wegen der früh abfallenden Blätter Symbol der Vergänglichkeit, in der Malerei wegen der Blütenfarbe für das Blut Christi. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: feminin; Planet: Mond; Element: Wasser; Gottheiten: Hypnos, Demeter; Magische Kräfte: Fruchtbarkeit, Liebe, Schlaf, Geldmittel, Glück, Unsichtbarkeit.<br>Mohnsamen und Blüten dienten als Zutaten für schlaffördernde Mischungen. Sie werden zur Steigerung der Fruchtbarkeit und zur Anziehung von Glück und Geld gegessen oder mitgeführt. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Klatsch-Mohn wirkt auf das '''Kronenchakra (Sahasrara)'''. Seine intensive rote Blüte in der offenen Landschaft verbindet Vergänglichkeit mit transzendenter Schönheit. Er steht für Loslassen, Trauerverarbeitung, aber auch für leuchtende Gegenwärtigkeit und spirituelle Öffnung. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
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Aktuelle Version vom 30. Juni 2025, 09:50 Uhr
Klatsch-Mohn Papaver rhoeas ist eine auffällige Wildpflanze mit leuchtend roten Blüten aus der Familie der Mohngewächse. Sie wächst häufig an Feldrändern, Böschungen und Brachflächen und ist ein Symbol für Vergänglichkeit, Liebe und Erinnerung. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Papaver rhoeas
Synonyme: Mohnblume, Klatschrose.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Hahnenfußähnliche Ranunculidae
- Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
- Familie: Mohngewächse Papaveraceae
- Unterfamilie: Papaveroideae
- Gattung: Mohn Papaver
- Art: Klatsch-Mohn
Zur Gattung Papaver gehören ca. 50 bis 120 Arten, darunter folgende:
- Bastard-Mohn Papaver hybridum
- Saat-Mohn Papaver dubium
- Sand-Mohn Papaver argemone
- Schlaf-Mohn Papaver somniferum
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Asien, Nordafrika; Getreidefelder, Brachen, Ödland, Wegränder; braucht kalkhaltigen, trockenen, nährstoffreichen Lehmboden.
- Kennzeichen: Dreißig bis achtzig Zentimeter hohe, ein-bis zweijährige krautige Pflanze, milchsaftführend; Stängel aufrecht bis aufsteigend, nicht oder nur spärlich verzweigt, abstehend borstig behaart; Stängelblätter wechselständig, die unteren ein- bis zweifach fiederschnittig, seltener fiederspaltig, mit grob gezähnten, am Rand oft etwas welligen Zipfeln, gestielt, die oberen sitzend und zuweilen nur dreiteilig, mit grob gesägten Zipfeln; Blüten einzeln am Ende des Stängels, Durchmesser fünf bis acht Zentimeter, ziegelrot, tief scharlachrot oder purpurrot, vier Blütenhüllblätter, rundlich, am Grund oft mit einem weinroten Fleck, selten unbefleckt, Kelchblätter zwei, dicht abstehend borstig behaart; Frucht ovallängliche Kapsel mit gewelltem Deckel, ein bis zwei Zentimeter lang und einen halben bis einen Zentimeter breit, in der Kapsel zahlreiche braunschwarze Samen; weißliche Pfahlwurzel.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Blätter und Triebe vor der Blüte von April bis Mai, Blütenknospen, die Samen von August bis September.
Wegen seines Gehaltes an Alkaloiden wird der Klatsch-Mohn als giftig beschrieben. Es wurden aber schon größere Mengen an Blütenknospen instinktiv mit großem Genuss verzehrt, ohne dass es zu irgendwelchen Beschwerden kam.
Kultur im eigenen Garten: Der Klatsch-Mohn bevorzugt einen sonnigen Standort, ist aber sonst sehr anspruchslos. Er sät sich an geeigneten Standorten selbst aus.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 85,0 |
Kohlenhydrate | 5,8 |
Eiweiße | 1,5 |
Fette | 0,8 |
Rohfasern | 2,5 |
Mineralstoffe | 1,4 |
Vitamin C | 20–25 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Der Klatsch-Mohn enthält eine Reihe biologisch aktiver Verbindungen:
- Anthocyane und Flavonoide: Antioxidativ, zellschützend
- Schwach wirksame Alkaloide (z. B. Rhoeadin): Beruhigend, leicht schlaffördernd
- Schleimstoffe in Blüten und Blättern: Reizlindernd für Schleimhäute
- Mineralstoffe: Besonders Kalium, Magnesium und Calcium
Wissenswertes
- Namensgebung: „Klatsch-Mohn“ leitet sich vom lautmalerischen „Klatschen“ ab, das Kinder beim Zusammenschlagen der Blütenhüllen erzeugten. Der Gattungsname Papaver stammt aus dem Lateinischen (Mohn), der Artname rhoeas ist vom griechischen „rhoia“ (= Granatapfel, rote Frucht) abgeleitet.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als zusammenziehend, schleimlösend, krampflösend und beruhigend beschrieben.
Die Blüten wurden in der Volksmedizin als Hustenmittel, Beruhigungsmittel und zur Linderung von Schlafstörungen eingesetzt. Der Gehalt an wirksamen Alkaloiden ist jedoch deutlich geringer als beim Schlafmohn.
- Nutzpflanze: In früheren Zeiten als Färbepflanze und milder Arzneitee verwendet. Die Samen sind essbar, haben aber keinen hohen Ölgehalt. Insektenfreundliche Zierpflanze und Pionierpflanze auf gestörten Böden. Die Kronblätter wurden zur Herstellung roter Tinte verwendet.
- Mythos und Geschichte: Der Klatsch-Mohn ist seit dem Altertum wegen der früh abfallenden Blätter Symbol der Vergänglichkeit, in der Malerei wegen der Blütenfarbe für das Blut Christi.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Mond; Element: Wasser; Gottheiten: Hypnos, Demeter; Magische Kräfte: Fruchtbarkeit, Liebe, Schlaf, Geldmittel, Glück, Unsichtbarkeit.
Mohnsamen und Blüten dienten als Zutaten für schlaffördernde Mischungen. Sie werden zur Steigerung der Fruchtbarkeit und zur Anziehung von Glück und Geld gegessen oder mitgeführt.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Klatsch-Mohn wirkt auf das Kronenchakra (Sahasrara). Seine intensive rote Blüte in der offenen Landschaft verbindet Vergänglichkeit mit transzendenter Schönheit. Er steht für Loslassen, Trauerverarbeitung, aber auch für leuchtende Gegenwärtigkeit und spirituelle Öffnung.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre