Agave, amerikanische: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Seite ohne Änderung aktualisiert.)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(5 dazwischenliegende Versionen derselben Benutzerin werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Agave americana'' <br>
'''Amerikanische Agave''' ''Agave americana'' ist eine sukkulente Wüstenpflanze mit kräftigen Blättern, aus denen süßer Agavensaft gewonnen werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Agave americana'' <br>
'''Synonyme: ''' Amerikanische Agave, Jahrhundertpflanze, Maguey (span.), Mejoistli (Aztekisch)


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 10: Zeile 14:
*Gattung: Agaven ''Agave''
*Gattung: Agaven ''Agave''
*Art: Amerikanische Agave
*Art: Amerikanische Agave
Die Gattung ''Agave'' umfasst zahlreiche Arten, von denen einige wirtschaftlich bedeutsam sind, z. B. die Sisalagave ''Agave sisalana'' (Fasergewinnung) oder ''Agave tequilana'' (Tequila-Herstellung).
[[Datei:Agave amerikanische.jpg|none|thumb|400px|Agave americana in Blüte. Foto: Raul654, Wikimedia Commons]]


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Mexiko; kultiviert in den Wärmegebieten aller Kontinente als Zierpflanze; verwildert in den Küstenregionen des Mittelmeers.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich aus Mexiko stammend; weltweit in wärmeren Regionen kultiviert, besonders im Mittelmeerraum häufig verwildert.


Kennzeichen: Mehrjährige Pflanze mit gestauchter Sprossachse; Blätter in grundständiger Rosette, ein bis zwei Meter lang, dickfleischig, graugrün, bei Gartenformen mit hellgelben Längsstreifen, am Rande dornig bestachelt; Blüten bis neun Zentimeter lang, grüngelb, sechszipflig, am Grunde röhrig verwachsen, zahlreich in einem spektakulären, bis acht Meter hohem, rispigem Blütenstand; die Pflanze blüht nur einmal nach ca. zehn bis zwanzig Jahren und stirbt dann ab.
*'''Kennzeichen:''' Mehrjährige Pflanze mit gestauchter Sprossachse; Blätter in grundständiger Rosette, ein bis zwei Meter lang, dickfleischig, graugrün, bei Gartenformen mit hellgelben Längsstreifen, am Rande dornig bestachelt; Blüten bis neun Zentimeter lang, grüngelb, sechszipflig, am Grunde röhrig verwachsen, zahlreich in einem spektakulären, bis acht Meter hohem, rispigem Blütenstand; die Pflanze blüht nur einmal nach ca. zehn bis zwanzig Jahren und stirbt dann ab.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Der Blütenschaft führt einen sehr süßen Saft mit hohem Fruchtzuckergehalt. Die Zuckerkonzentration ist kurz vor dem Austreiben der Blüte am größten. Entfernt man einen Teil der Blätter, kann man täglich bis zu zwei Liter Saft je Pflanze gewinnen.
Der Blütenschaft führt einen sehr süßen Saft mit hohem Fruchtzuckergehalt. Die Zuckerkonzentration ist kurz vor dem Austreiben der Blüte am größten. Entfernt man einen Teil der Blätter, kann man täglich bis zu zwei Liter Saft je Pflanze gewinnen.


Anzucht: Agaven können in gemäßigten Zonen als Topfpflanzen kultiviert und in kühlen Räumen überwintert werden. Sie sind sehr anspruchslos in der Pflege, sollten nur sparsam gegeossen werden.
'''Anzucht:''' In gemäßigten Zonen als Topfpflanze geeignet; anspruchslos, benötigt wenig Wasser; frostempfindlich, aber winterhart bis ca. –5 °C.
 
'''Saison:''' Saftgewinnung kurz vor der Blüte; Blütezeit abhängig vom Alter der Pflanze (oft erst nach 10–20 Jahren).
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frischer Saft ist gekühlt einige Tage haltbar
 
===Nährstoffe===
{| class="wikitable" style="width: 45%; display:inline-table; vertical-align:top; margin-right:2%"
|+ '''Makronährstoffe (pro 100 g Saft)'''
! Nährstoff
! Gehalt in g
|-
| Wasser
| style="text-align:center" | ~75,0
|-
| Kohlenhydrate (v. a. Fructose, Glucose)
| style="text-align:center" | ~22,0
|-
| Eiweiße
| style="text-align:center" | < 0,5
|-
| Fette
| style="text-align:center" | < 0,1
|-
| Rohfasern
| style="text-align:center" | 0,0
|}
{| class="wikitable" style="width: 45%; display:inline-table; vertical-align:top"
|+ '''Vitamine und Mineralstoffe (pro 100 g Saft)'''
! Stoff
! Gehalt
|-
| Vitamin C
| style="text-align:center" | ~13 mg
|-
| Kalzium
| style="text-align:center" | ~17 mg
|-
| Magnesium
| style="text-align:center" | ~9 mg
|-
| Kalium
| style="text-align:center" | ~48 mg
|}
 
===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Inulin:''' Präbiotischer Ballaststoff, kann die Darmflora positiv beeinflussen.
*'''Saponine:''' Wirken schleimlösend und leicht immunstimulierend.
*'''Sterole:''' Pflanzliche Hormone mit entzündungshemmenden Eigenschaften.
*'''Oxalate:''' In den Blättern enthalten – können bei empfindlichen Personen zu Reizungen führen.


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Agaven werden manchmal auch als "Jahrhundertpflanzen" bezeichnet, da sie nur einmal blühen und bis zur Ausbildung eines Blütenstands mehrere Jahrzehnte vergehen können.
*'''Namensgebung:''' ''Agave'' leitet sich vom griechischen ''agauos'' ab, was „edel“ oder „erhaben“ bedeutet. Der spanische Trivialname ''Maguey'' stammt aus der indigenen Nahuatl-Sprache. Die Azteken bezeichneten sie als ''mejoistli'' – „die das Herz hat“.<br>Agaven werden manchmal auch als "Jahrhundertpflanzen" bezeichnet, da sie nur einmal blühen und bis zur Ausbildung eines Blütenstands mehrere Jahrzehnte vergehen können.
 
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin wurde Agavensaft äußerlich bei Hautkrankheiten, Verbrennungen und Wunden eingesetzt. Innerlich soll er schleimlösend und harntreibend wirken.
 
*'''Nutzpflanze:''' Agaven wurden in Mittelamerika zur Fasergewinnung, als Süßungsquelle und für alkoholische Getränke wie Pulque genutzt. Auch als Dachbedeckung und für Nadeln, Nägel oder Stifte wurden Blätter und Dornen verwendet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' In der mexikanischen Mythologie wurde die Agave mit Göttern des Rausches und der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Pulque galt als Opfergabe und Ritualgetränk.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Agavenblätter wurden in schamanischen Ritualen als Reinigungswerkzeug verwendet. Der Dornenkranz galt als Schutzsymbol gegen böse Geister.


Namensgebung: Der Gattungsname ''Agave'' leitet sich vom griechischen Wort ''agavo'' = edel, prachtvoll, erhaben ab. Die Azteken nennen die Agave ''mejoistli'' = die das Herz hat.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Agave steht symbolisch für Ausdauer, Selbstgenügsamkeit und spirituelle Reife. Sie wird mit dem Herzchakra in Verbindung gebracht und gilt als „Pflanze der Wahrheit“.


Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell, harntreibend und schweißtreibend beschrieben.<br> Die Blätter der Länge nach geteilten Blätter der Agave werden bei Verwundungen, Verbrennungen und Pilzerkrankungen der Haut auf die betroffenen Körperstellen gelegt. Die harten Agavenspitzen fanden bei den aztekischen Ärzten ihre Verwendung: sie dienten als Akupunkturnadeln.


Nutzpflanze: Die Agave ist eine sehr alte Nutzpflanze, die bereits im prähistorischen Mexiko vielfältig genutzt wurde.<br>Aus den Blattfasern der Agave werden Hängematten, Seile, Netze und eine Art Papier hergestellt.
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]]
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__
[[Kategorie: Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]

Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 10:08 Uhr

Amerikanische Agave Agave americana ist eine sukkulente Wüstenpflanze mit kräftigen Blättern, aus denen süßer Agavensaft gewonnen werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Agave americana
Synonyme: Amerikanische Agave, Jahrhundertpflanze, Maguey (span.), Mejoistli (Aztekisch)

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
  • Unterklasse: Lilienähnliche Liliidae
  • Ordnung: Spargelartige Asparagales
  • Familie: Agavengewächse Agavaceae
  • Gattung: Agaven Agave
  • Art: Amerikanische Agave

Die Gattung Agave umfasst zahlreiche Arten, von denen einige wirtschaftlich bedeutsam sind, z. B. die Sisalagave Agave sisalana (Fasergewinnung) oder Agave tequilana (Tequila-Herstellung).

Agave americana in Blüte. Foto: Raul654, Wikimedia Commons

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus Mexiko stammend; weltweit in wärmeren Regionen kultiviert, besonders im Mittelmeerraum häufig verwildert.
  • Kennzeichen: Mehrjährige Pflanze mit gestauchter Sprossachse; Blätter in grundständiger Rosette, ein bis zwei Meter lang, dickfleischig, graugrün, bei Gartenformen mit hellgelben Längsstreifen, am Rande dornig bestachelt; Blüten bis neun Zentimeter lang, grüngelb, sechszipflig, am Grunde röhrig verwachsen, zahlreich in einem spektakulären, bis acht Meter hohem, rispigem Blütenstand; die Pflanze blüht nur einmal nach ca. zehn bis zwanzig Jahren und stirbt dann ab.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Der Blütenschaft führt einen sehr süßen Saft mit hohem Fruchtzuckergehalt. Die Zuckerkonzentration ist kurz vor dem Austreiben der Blüte am größten. Entfernt man einen Teil der Blätter, kann man täglich bis zu zwei Liter Saft je Pflanze gewinnen.

Anzucht: In gemäßigten Zonen als Topfpflanze geeignet; anspruchslos, benötigt wenig Wasser; frostempfindlich, aber winterhart bis ca. –5 °C.

Saison: Saftgewinnung kurz vor der Blüte; Blütezeit abhängig vom Alter der Pflanze (oft erst nach 10–20 Jahren).

Lagerung/Haltbarkeit: Frischer Saft ist gekühlt einige Tage haltbar

Nährstoffe

Makronährstoffe (pro 100 g Saft)
Nährstoff Gehalt in g
Wasser ~75,0
Kohlenhydrate (v. a. Fructose, Glucose) ~22,0
Eiweiße < 0,5
Fette < 0,1
Rohfasern 0,0
Vitamine und Mineralstoffe (pro 100 g Saft)
Stoff Gehalt
Vitamin C ~13 mg
Kalzium ~17 mg
Magnesium ~9 mg
Kalium ~48 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Inulin: Präbiotischer Ballaststoff, kann die Darmflora positiv beeinflussen.
  • Saponine: Wirken schleimlösend und leicht immunstimulierend.
  • Sterole: Pflanzliche Hormone mit entzündungshemmenden Eigenschaften.
  • Oxalate: In den Blättern enthalten – können bei empfindlichen Personen zu Reizungen führen.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Agave leitet sich vom griechischen agauos ab, was „edel“ oder „erhaben“ bedeutet. Der spanische Trivialname Maguey stammt aus der indigenen Nahuatl-Sprache. Die Azteken bezeichneten sie als mejoistli – „die das Herz hat“.
    Agaven werden manchmal auch als "Jahrhundertpflanzen" bezeichnet, da sie nur einmal blühen und bis zur Ausbildung eines Blütenstands mehrere Jahrzehnte vergehen können.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurde Agavensaft äußerlich bei Hautkrankheiten, Verbrennungen und Wunden eingesetzt. Innerlich soll er schleimlösend und harntreibend wirken.
  • Nutzpflanze: Agaven wurden in Mittelamerika zur Fasergewinnung, als Süßungsquelle und für alkoholische Getränke wie Pulque genutzt. Auch als Dachbedeckung und für Nadeln, Nägel oder Stifte wurden Blätter und Dornen verwendet.
  • Mythos und Geschichte: In der mexikanischen Mythologie wurde die Agave mit Göttern des Rausches und der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Pulque galt als Opfergabe und Ritualgetränk.
  • Magie und Brauchtum: Agavenblätter wurden in schamanischen Ritualen als Reinigungswerkzeug verwendet. Der Dornenkranz galt als Schutzsymbol gegen böse Geister.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Agave steht symbolisch für Ausdauer, Selbstgenügsamkeit und spirituelle Reife. Sie wird mit dem Herzchakra in Verbindung gebracht und gilt als „Pflanze der Wahrheit“.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung