Agave, amerikanische
Amerikanische Agave Agave americana ist eine sukkulente Wüstenpflanze mit kräftigen Blättern, aus denen süßer Agavensaft gewonnen werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Agave americana
Synonyme: Amerikanische Agave, Jahrhundertpflanze, Maguey (span.), Mejoistli (Aztekisch)
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
- Unterklasse: Lilienähnliche Liliidae
- Ordnung: Spargelartige Asparagales
- Familie: Agavengewächse Agavaceae
- Gattung: Agaven Agave
- Art: Amerikanische Agave
Die Gattung Agave umfasst zahlreiche Arten, von denen einige wirtschaftlich bedeutsam sind, z. B. die Sisalagave Agave sisalana (Fasergewinnung) oder Agave tequilana (Tequila-Herstellung).

Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus Mexiko stammend; weltweit in wärmeren Regionen kultiviert, besonders im Mittelmeerraum häufig verwildert.
- Kennzeichen: Mehrjährige Pflanze mit gestauchter Sprossachse; Blätter in grundständiger Rosette, ein bis zwei Meter lang, dickfleischig, graugrün, bei Gartenformen mit hellgelben Längsstreifen, am Rande dornig bestachelt; Blüten bis neun Zentimeter lang, grüngelb, sechszipflig, am Grunde röhrig verwachsen, zahlreich in einem spektakulären, bis acht Meter hohem, rispigem Blütenstand; die Pflanze blüht nur einmal nach ca. zehn bis zwanzig Jahren und stirbt dann ab.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Der Blütenschaft führt einen sehr süßen Saft mit hohem Fruchtzuckergehalt. Die Zuckerkonzentration ist kurz vor dem Austreiben der Blüte am größten. Entfernt man einen Teil der Blätter, kann man täglich bis zu zwei Liter Saft je Pflanze gewinnen.
Anzucht: In gemäßigten Zonen als Topfpflanze geeignet; anspruchslos, benötigt wenig Wasser; frostempfindlich, aber winterhart bis ca. –5 °C.
Saison: Saftgewinnung kurz vor der Blüte; Blütezeit abhängig vom Alter der Pflanze (oft erst nach 10–20 Jahren).
Lagerung/Haltbarkeit: Frischer Saft ist gekühlt einige Tage haltbar
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in g |
---|---|
Wasser | ~75,0 |
Kohlenhydrate (v. a. Fructose, Glucose) | ~22,0 |
Eiweiße | < 0,5 |
Fette | < 0,1 |
Rohfasern | 0,0 |
Stoff | Gehalt |
---|---|
Vitamin C | ~13 mg |
Kalzium | ~17 mg |
Magnesium | ~9 mg |
Kalium | ~48 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
- Inulin: Präbiotischer Ballaststoff, kann die Darmflora positiv beeinflussen.
- Saponine: Wirken schleimlösend und leicht immunstimulierend.
- Sterole: Pflanzliche Hormone mit entzündungshemmenden Eigenschaften.
- Oxalate: In den Blättern enthalten – können bei empfindlichen Personen zu Reizungen führen.
Wissenswertes
- Namensgebung: Agave leitet sich vom griechischen agauos ab, was „edel“ oder „erhaben“ bedeutet. Der spanische Trivialname Maguey stammt aus der indigenen Nahuatl-Sprache. Die Azteken bezeichneten sie als mejoistli – „die das Herz hat“.
Agaven werden manchmal auch als "Jahrhundertpflanzen" bezeichnet, da sie nur einmal blühen und bis zur Ausbildung eines Blütenstands mehrere Jahrzehnte vergehen können.
- Heilkunde: In der Volksmedizin wurde Agavensaft äußerlich bei Hautkrankheiten, Verbrennungen und Wunden eingesetzt. Innerlich soll er schleimlösend und harntreibend wirken.
- Nutzpflanze: Agaven wurden in Mittelamerika zur Fasergewinnung, als Süßungsquelle und für alkoholische Getränke wie Pulque genutzt. Auch als Dachbedeckung und für Nadeln, Nägel oder Stifte wurden Blätter und Dornen verwendet.
- Mythos und Geschichte: In der mexikanischen Mythologie wurde die Agave mit Göttern des Rausches und der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Pulque galt als Opfergabe und Ritualgetränk.
- Magie und Brauchtum: Agavenblätter wurden in schamanischen Ritualen als Reinigungswerkzeug verwendet. Der Dornenkranz galt als Schutzsymbol gegen böse Geister.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Agave steht symbolisch für Ausdauer, Selbstgenügsamkeit und spirituelle Reife. Sie wird mit dem Herzchakra in Verbindung gebracht und gilt als „Pflanze der Wahrheit“.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung