Froschlöffel, gewöhnlicher: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Alisma plantago-aquatica''
'''Gewöhnlicher Froschlöffel''' ''Alisma plantago-aquatica'' ist eine mehrjährige Sumpf- und Wasserpflanze mit löffelförmigen Blättern und zarten, rispigen Blüten, die in flachen Gewässern und Feuchtgebieten wächst. Sie wurde früher volksheilkundlich genutzt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Alisma plantago-aquatica''<br>
'''Synonyme:''' Wasser-Spitzwegerich, Gemeiner Froschlöffel.


===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Mai bis Oktober.
*'''Vorkommen:''' Europa, Nordwestafrika, Asien, Nordamerika, Südamerika, Australien, Neuseeland; bis 1500 Meter.


Vorkommen: Europa, Nordwestafrika, Asien, Nordamerika, Südamerika, Australien, Neuseeland; bis 1500 Meter; Weiher, Teiche, Tümpel, Gräben; bevorzugt nasse, nährstoffreiche Standorte.
*'''Standorte:''' Weiher, Teiche, Tümpel, Gräben; bevorzugt nasse, nährstoffreiche Standorte.


Kennzeichen: Zwanzig bis neunzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, blühender Stängel unbeblättert; Blätter am Wurzelstock stehend, Schwimmblätter und Jugendblätter sitzend, länglich, Blätter über der Wasseroberfläche lang gestielt, oval oder am Grunde schwach herzförmig; Blütenstand eine aus mehreren Quirlen aufgebaute, pyramidenförmige Scheinrispe, Einzelblüte um einen Zentimeter im Durchmesser, lang gestielt, sechs Blütenhüllblätter, die inneren weiß oder rosa, die äußeren grünlich; scheibenförmige Spaltfrüchte, in zahlreiche keilförmige Teilfrüchte mit Schwimmgewebe zerfallend; Wurzel knollenförmig.
*'''Kennzeichen:''' Zwanzig bis neunzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, blühender Stängel unbeblättert; Blätter am Wurzelstock stehend, Schwimmblätter und Jugendblätter sitzend, länglich, Blätter über der Wasseroberfläche lang gestielt, oval oder am Grunde schwach herzförmig; Blütenstand eine aus mehreren Quirlen aufgebaute, pyramidenförmige Scheinrispe, Einzelblüte um einen Zentimeter im Durchmesser, lang gestielt, sechs Blütenhüllblätter, die inneren weiß oder rosa, die äußeren grünlich; Blütezeit: Mai bis Oktober; scheibenförmige Spaltfrüchte, in zahlreiche keilförmige Teilfrüchte mit Schwimmgewebe zerfallend; Wurzel knollenförmig.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von März bis Juni, Wurzeln im August und September.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter von März bis Juni, Wurzeln im August und September.
 
Die jungen Blätter wurden traditionell als Wildgemüse genutzt, sind roh jedoch nur bedingt genießbar. Sie haben einen leicht bitteren, etwas adstringierenden Geschmack. In kleinen Mengen kann ein instinktiver Geschmackstest erfolgen, wobei auf Verträglichkeit zu achten ist.  


Die Blätter schmecken bei Bedarf mild, [[Die instinktive Sperre|die instinktive Sperre]] kann sich durch einen bitteren oder scharfen Geschmack bemerkbar machen.
'''Hinweis:''' Es wird berichtet, dass der Milchsaft der Pflanze in Einzelfällen zu Hautirritationen führen kann.


Es wird berichtet, dass der Milchsaft der Pflanze in Einzelfällen zu Hautirritationen führen kann.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Froschlöffel-Arten können an Gartenteichen gepflanzt und kultiviert werden.


Kultur im eigenen Garten: Froschlöffel-Arten können an Gartenteichen gepflanzt und kultiviert werden.
===Besondere Inhaltsstoffe===
''Alisma plantago-aquatica'' enthält reizende Saponine und ätherische Öle:
*'''Triterpensaponine:''' schleimlösend, harntreibend, jedoch roh reizend
*'''Gerbstoffe:''' adstringierend, entzündungshemmend
*'''Ätherische Öle:''' reizend und antimikrobiell
*'''Vitamin C:''' antioxidativ und immunstärkend


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: ''Alisma'' ist der lateinisch-griechische Name der Pflanze. Der Artname ''plantoga-aquatica'' ist lateinischen Ursprungs und bedeutet "Wasser-Wegerich", wegen der Ähnlichkeit der Blätter mit denen des [[Breitwegerich|Breitwegerichs]]. Der deutsche Name "Froschlöffel" spielt auf die teilweise löffelförmigen Blätter an, die gerne von Fröschen aufgesucht werden.
*'''Namensgebung:''' ''Alisma'' ist der lateinisch-griechische Name der Pflanze. Der Artname ''plantoga-aquatica'' ist lateinischen Ursprungs und bedeutet "Wasser-Wegerich", wegen der Ähnlichkeit der Blätter mit denen des [[Breitwegerich|Breitwegerichs]]. Der deutsche Name "Froschlöffel" spielt auf die teilweise löffelförmigen Blätter an, die gerne von Fröschen aufgesucht werden.
 
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Medizin galt der Froschlöffel als harntreibendes, entschlackendes Mittel. Pulverisierte, getrocknete Wurzelteile wurden innerlich bei Blasen- und Nierenbeschwerden und äußerlich bei Hautreizungen angewendet.<br>In der TCM (traditionellen chinesischen Medizin) wird eine verwandte Art (''Alisma orientale'') als „Ze Xie“ verwendet – zur Ableitung von Feuchtigkeit und Hitze.<br>In Russland wurde der Froschlöffel gegen Tollwut eingesetzt.
 
*'''Nutzpflanze:''' Die Rhizome enthalten Stärke und wurden in Notzeiten geröstet oder getrocknet als Mehlersatz genutzt. Die Pflanze ist ökologisch wertvoll als Uferstabilisierer und Lebensraum für Amphibien. Auch als Zierpflanze in naturnahen Teichanlagen wird sie gelegentlich eingesetzt.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Früher galt die Pflanze als heilkräftig bei „Wasserkrankheiten“, insbesondere solchen, die Frauenleiden oder unreines Blut betrafen. Der in den Blättern gesammelte Tau galt in der Volksmagie als reinigend.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Als Uferpflanze hatte sie symbolisch oft eine reinigende, grenzüberschreitende Bedeutung – zwischen Land und Wasser, Körper und Gefühl. In manchen Gegenden wurde sie in Schutzbündel für Stalltiere eingebunden.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Froschlöffel steht für Übergänge und Reinigung. Als Grenzgängerin zwischen Wasser und Erde symbolisiert die Pflanze Transformation durch Loslassen. In der Selbstwahrnehmung kann sie helfen, emotionale Rückstände zu klären und wieder einen „klaren Fluss“ im Inneren herzustellen.


Heilkunde: In der Naturheilkunde dienten Wurzeln und Blätter der Pflanze als Abführmittel. In Schwaben wurden Kopfschmerzen mit pflanzensaftgetränkten Leinentüchern behandelt. In Russland wurde der Froschlöffel gegen Tollwut eingesetzt.


Nutzpflanze: Die stärkereichen Rhizome werden in der Mongolei als Gemüse gegessen.
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]

Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 10:49 Uhr

Gewöhnlicher Froschlöffel Alisma plantago-aquatica ist eine mehrjährige Sumpf- und Wasserpflanze mit löffelförmigen Blättern und zarten, rispigen Blüten, die in flachen Gewässern und Feuchtgebieten wächst. Sie wurde früher volksheilkundlich genutzt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Alisma plantago-aquatica
Synonyme: Wasser-Spitzwegerich, Gemeiner Froschlöffel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Monokotyledonen
  • Ordnung: Froschlöffelartige Alismatales
  • Familie: Froschlöffelgewächse Alismataceae
  • Gattung: Froschlöffel Alisma
  • Art: Gewöhnlicher Froschlöffel

Zur Gattung Alisma gehören etwa zehn Arten, unter anderem folgende:

  • Amerikanischer Froschlöffel Alisma subcordatum
  • Lanzettblättriger Froschlöffel Alisma lanceolatum
Gewöhnlicher Froschlöffel
Gewöhnlicher Froschlöffel, Blatt
Gewöhnlicher Froschlöffel, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Nordwestafrika, Asien, Nordamerika, Südamerika, Australien, Neuseeland; bis 1500 Meter.
  • Standorte: Weiher, Teiche, Tümpel, Gräben; bevorzugt nasse, nährstoffreiche Standorte.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis neunzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, blühender Stängel unbeblättert; Blätter am Wurzelstock stehend, Schwimmblätter und Jugendblätter sitzend, länglich, Blätter über der Wasseroberfläche lang gestielt, oval oder am Grunde schwach herzförmig; Blütenstand eine aus mehreren Quirlen aufgebaute, pyramidenförmige Scheinrispe, Einzelblüte um einen Zentimeter im Durchmesser, lang gestielt, sechs Blütenhüllblätter, die inneren weiß oder rosa, die äußeren grünlich; Blütezeit: Mai bis Oktober; scheibenförmige Spaltfrüchte, in zahlreiche keilförmige Teilfrüchte mit Schwimmgewebe zerfallend; Wurzel knollenförmig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von März bis Juni, Wurzeln im August und September.

Die jungen Blätter wurden traditionell als Wildgemüse genutzt, sind roh jedoch nur bedingt genießbar. Sie haben einen leicht bitteren, etwas adstringierenden Geschmack. In kleinen Mengen kann ein instinktiver Geschmackstest erfolgen, wobei auf Verträglichkeit zu achten ist.

Hinweis: Es wird berichtet, dass der Milchsaft der Pflanze in Einzelfällen zu Hautirritationen führen kann.

Kultur im eigenen Garten: Froschlöffel-Arten können an Gartenteichen gepflanzt und kultiviert werden.

Besondere Inhaltsstoffe

Alisma plantago-aquatica enthält reizende Saponine und ätherische Öle:

  • Triterpensaponine: schleimlösend, harntreibend, jedoch roh reizend
  • Gerbstoffe: adstringierend, entzündungshemmend
  • Ätherische Öle: reizend und antimikrobiell
  • Vitamin C: antioxidativ und immunstärkend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Alisma ist der lateinisch-griechische Name der Pflanze. Der Artname plantoga-aquatica ist lateinischen Ursprungs und bedeutet "Wasser-Wegerich", wegen der Ähnlichkeit der Blätter mit denen des Breitwegerichs. Der deutsche Name "Froschlöffel" spielt auf die teilweise löffelförmigen Blätter an, die gerne von Fröschen aufgesucht werden.
  • Heilkunde: In der traditionellen Medizin galt der Froschlöffel als harntreibendes, entschlackendes Mittel. Pulverisierte, getrocknete Wurzelteile wurden innerlich bei Blasen- und Nierenbeschwerden und äußerlich bei Hautreizungen angewendet.
    In der TCM (traditionellen chinesischen Medizin) wird eine verwandte Art (Alisma orientale) als „Ze Xie“ verwendet – zur Ableitung von Feuchtigkeit und Hitze.
    In Russland wurde der Froschlöffel gegen Tollwut eingesetzt.
  • Nutzpflanze: Die Rhizome enthalten Stärke und wurden in Notzeiten geröstet oder getrocknet als Mehlersatz genutzt. Die Pflanze ist ökologisch wertvoll als Uferstabilisierer und Lebensraum für Amphibien. Auch als Zierpflanze in naturnahen Teichanlagen wird sie gelegentlich eingesetzt.
  • Mythos und Geschichte: Früher galt die Pflanze als heilkräftig bei „Wasserkrankheiten“, insbesondere solchen, die Frauenleiden oder unreines Blut betrafen. Der in den Blättern gesammelte Tau galt in der Volksmagie als reinigend.
  • Magie und Brauchtum: Als Uferpflanze hatte sie symbolisch oft eine reinigende, grenzüberschreitende Bedeutung – zwischen Land und Wasser, Körper und Gefühl. In manchen Gegenden wurde sie in Schutzbündel für Stalltiere eingebunden.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Froschlöffel steht für Übergänge und Reinigung. Als Grenzgängerin zwischen Wasser und Erde symbolisiert die Pflanze Transformation durch Loslassen. In der Selbstwahrnehmung kann sie helfen, emotionale Rückstände zu klären und wieder einen „klaren Fluss“ im Inneren herzustellen.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre