Eibisch, echter: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Althaea officinalis'' <br>
'''Echter Eibisch''' ''Althaea officinalis'' ist eine weich behaarte Malvenpflanze mit blassrosafarbenen Blüten und schleimhaltigen Wurzeln und Blättern, die traditionell als Heilpflanze genutzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Adewurz, Allee, Althee, Alter Thee, Alter Eh, Driantenwurzel, Flusskraut, Ibischwurz, Ibsche, Ipsche, Heilwurz, Hilfwurz, Weiße Malve, Sammetpappel, Schleimwurzel, Weißwurzel.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Althaea officinalis'' <br>
'''Synonyme:''' Adewurz, Allee, Althee, Alter Thee, Alter Eh, Driantenwurzel, Flusskraut, Ibischwurz, Ibsche, Ipsche, Heilwurz, Hilfwurz, Weiße Malve, Sammetpappel, Schleimwurzel, Weißwurzel.


===Systematik===
===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juni bis September
*'''Vorkommen:''' Europa, Westasien, bis 3000 Meter.


Vorkommen: Europa, Westasien, bis 3000 Meter; an feuchten Stellen, an den Küsten und an salzhaltigen Stellen im Binnenland.
*'''Standorte:''' An feuchten Stellen, an den Küsten und an salzhaltigen Stellen im Binnenland.


Kennzeichen: Sechzig bis zweihundertfünzig Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel dicht filzig behaart; Blätter weißlich bis graugrün, gestielt, drei bis fünflappig bis eiförmig, Blüten weiß oder rosa, Kelch mit fünf Kelchblättern, doppelt mit einem kurzen Außenkelch, Krone aus fünf herzförmigen Außenblättern, zahlreiche Staubblätter; Frucht aus zenh bis aachtzehn einsamigen Teilfrüchtchen bestehend, Samen braun.
*'''Kennzeichen:''' Sechzig bis zweihundertfünzig Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel dicht filzig behaart; Blätter weißlich bis graugrün, gestielt, drei bis fünflappig bis eiförmig, Blüten weiß oder rosa, Kelch mit fünf Kelchblättern, doppelt mit einem kurzen Außenkelch, Krone aus fünf herzförmigen Außenblättern, zahlreiche Staubblätter; Blütezeit: Juni bis September; Frucht aus zenh bis aachtzehn einsamigen Teilfrüchtchen bestehend, Samen braun.


Verwechslung: Ist mit den [[Malve, wilde|Malven]] möglich, die jedoch ähnlich zu verwenden sind.
*'''Verwechslung:''' Ist mit [[Malve, wilde|Malven]] möglich, die jedoch ähnlich zu verwenden sind.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Blätter und Triebe von April bis August, die Blätter von April bis September, die Wurzel von September bis Oktober oder im Frühjahr.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Die jungen Blätter und Triebe von April bis August, die Blätter von April bis September, die Wurzel von September bis Oktober oder im Frühjahr.
 
Die Echte Eibisch ist eine alte Heil- und Kulturpflanze mit zartem Geschmack und hohem Schleimstoffgehalt. Die jungen Blätter und Blüten können roh gegessen werden – sie schmecken mild, leicht süßlich und sind angenehm weich in der Konsistenz. Die Wurzel enthält besonders viele Schleimstoffe, ist roh jedoch zäh und schwer verdaulich.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frische Blätter und Blüten sollten rasch verzehrt werden – ideal am Tag der Ernte. Im feuchten Tuch gekühlt ein bis zwei Tage haltbar. Die Wurzeln sind kühl und trocken gelagert mehrere Wochen haltbar.


Blüten und Kraut sind geruchlos, die Wurzel hat eine schwachen, eigenartigen Geruch. Der Geschmack ist schleimig, süßlich.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Der Eibisch bevorzigt leichte, tiefgründige, nährstoffreiche, humose Böden mit ausreichender Untergrundfeuchtigkeit. Die Lage sollte sonnig sein. Die Anzucht kann aus Samen, ansonsten durch Teilung und durch Wurzelschößlinge erfolgen. Durch Zurückschneiden des Stängels erhöht man die Widerstandskraft der Pflanze.


Kultur im eigenen Garten: Der Eibisch bevorzigt leichte, tiefgründige, nährstoffreiche, humose Böden mit ausreichender Untergrundfeuchtigkeit. Die Lage sollte sonnig sein. Die Anzucht kann aus Samen, ansonsten durch Teilung und durch Wurzelschößlinge erfolgen. Durch Zurückschneiden des Stängels erhöht man die Widerstandskraft der Pflanze.
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Eibischpflanze ist besonders reich an Schleimstoffen, was ihr ihre milde, beruhigende Wirkung verleiht. Sie wurde seit der Antike als Heilpflanze geschätzt:
*'''Schleimstoffe (Polysaccharide):''' Bilden schützende Gelschichten auf Schleimhäuten, reizlindernd bei Husten, Halsentzündungen, Magenbeschwerden
*'''Pektin (in der Wurzel):''' Unterstützt die Verdauung, leicht sättigend
*'''Flavonoide (z. B. Kämpferol, Quercetin):''' Antioxidativ, entzündungshemmend
*'''Gerbstoffe (geringe Mengen):''' Leicht zusammenziehend, unterstützend bei Schleimhautentzündungen
*'''Vitamin C:''' Unterstützt Immunabwehr, antioxidativer Zellschutz


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der botanische Name ''Althaea'' leitet sich von dem griechischen Wort ''altho'' = heilen ab. Die Art ''officinalis'' bezeichnet Pflanzen mit einer arzneilichen Wirkung.
*'''Namensgebung:''' Der Name ''Althaea'' stammt vom griechischen ''althainein'' („heilen“). ''Officinalis'' weist auf die traditionelle medizinische Nutzung hin. Der deutsche Name „Eibisch“ ist etymologisch mit „Ibisch“ oder „Ivisch“ verwandt und wurde in alten Kräuterbüchern häufig erwähnt.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, erweichend, harntreibend und tonisierend beschrieben.<br>Der Schleim des Eibischs wirkt lindert auf alle Schleimhäute, weshalb man ihn in der Volksheilkunde hauptsächlich für Erkrankungen der Atmungsorgane und des Verdauungsapparates einsetzt. Auch auf Probleme der Haut kann der Eibisch heilend wirken, wenn man ihn als Umschlag oder Bad verwendet. Frisch zerquetschte Blätter können bei Insektenstichen Linderung verschaffen.
 
*'''Nutzpflanze:''' Eibisch war eine wichtige Heil- und Nahrungspflanze. Die Blätter wurden früher wie Gemüse zubereitet, die Wurzeln getrocknet, pulverisiert oder kandiert. Die Wurzel war ein Hauptbestandteil der ursprünglichen „Marshmallows“.<br>In der Permakultur dient die Pflanze als mehrjährige, nährstoffzeigende Staude für Feuchtzonen mit essbaren und heilkräftigen Eigenschaften.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Schon in der Antike wurde der Eibisch von den Ärzten Plinius und Dioskurides sowie dem Naturforscher Theophrast beschrieben. Karl der Große befahl den Anbau des Eibisch wegen seiner heilenden Kräfte. In der Renaissancezeit wurde die Pflanze als Allheilmittel benutzt. Sie sollte gegen Husten, Magenbeschwerden, Zahnschmerzen, Geschlechtskrankheiten und vieles andere helfen.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: feminin; Element: Wasser; Magische Kräfte: Schutz, übersinnliche Fähigkeiten.<br>Der Eibisch galt als Pflanze der Sanftmut und Genesung. Er wurde in Liebes- und Schutzrituale eingebunden, oft zur Unterstützung bei Genesung oder Herzensöffnung. In einigen Regionen wurde er als segensreiches Kraut für kranke Kinder verwendet.


Heilkunde: Die Wirkung wird als beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, erweichend, harntreibend und tonisierend beschrieben.<br>Der Schleim des Eibischs wirkt lindert auf alle Schleimhäute, weshalb man ihn in der Volksheilkunde hauptsächlich für Erkrankungen der Atmungsorgane und des Verdauungsapparates einsetzt. Auch auf Probleme der Haut kann der Eibisch heilend wirken, wenn man ihn als Umschlag oder Bad verwendet. Frisch zerquetschte Blätter können bei Insektenstichen Linderung verschaffen.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Echte Eibisch steht für Sanftheit, Schutz und seelische Heilung. Er wird dem Herzchakra zugeordnet und unterstützt Prozesse der inneren Versöhnung, Selbstfürsorge und emotionalen Reinigung. Intuitiv zieht er Menschen an, die Ruhe, Wärme und Geborgenheit suchen


Mythos/Geschichte: Schon in der Antike wurde der Eibisch von den Ärzten Plinius und Dioskurides sowie dem Naturforscher Theophrast beschrieben. Karl der Große befahl den Anbau des Eibisch wegen seiner heilenden Kräfte. In der Renaissancezeit wurde die Pflanze als Allheilmittel benutzt. Sie sollte gegen Husten, Magenbeschwerden, Zahnschmerzen, Geschlechtskrankheiten und vieles andere helfen.


Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Element: Wasser; Magische Kräfte: Schutz, übersinnliche Fähigkeiten.<br>Echter Eibisch wird zu Schutzritualen verwendet und regt die Entfaltung übersinnlicher Fähigkeiten an. Die Pflanze ist als "Magnet für gute Geister" bekannt.
→ Siehe auch: [[Malvengewächse in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Malvengewächse]]

Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 09:00 Uhr

Echter Eibisch Althaea officinalis ist eine weich behaarte Malvenpflanze mit blassrosafarbenen Blüten und schleimhaltigen Wurzeln und Blättern, die traditionell als Heilpflanze genutzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Althaea officinalis
Synonyme: Adewurz, Allee, Althee, Alter Thee, Alter Eh, Driantenwurzel, Flusskraut, Ibischwurz, Ibsche, Ipsche, Heilwurz, Hilfwurz, Weiße Malve, Sammetpappel, Schleimwurzel, Weißwurzel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Malvenartige Malvales
  • Familie: Malvengewächse Malvaceae
  • Gattung: Eibisch Althaea
  • Art: Echter Eibisch
Echter Eibisch
Echter Eibisch, Blatt
Echter Eibisch, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Westasien, bis 3000 Meter.
  • Standorte: An feuchten Stellen, an den Küsten und an salzhaltigen Stellen im Binnenland.
  • Kennzeichen: Sechzig bis zweihundertfünzig Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel dicht filzig behaart; Blätter weißlich bis graugrün, gestielt, drei bis fünflappig bis eiförmig, Blüten weiß oder rosa, Kelch mit fünf Kelchblättern, doppelt mit einem kurzen Außenkelch, Krone aus fünf herzförmigen Außenblättern, zahlreiche Staubblätter; Blütezeit: Juni bis September; Frucht aus zenh bis aachtzehn einsamigen Teilfrüchtchen bestehend, Samen braun.
  • Verwechslung: Ist mit Malven möglich, die jedoch ähnlich zu verwenden sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Blätter und Triebe von April bis August, die Blätter von April bis September, die Wurzel von September bis Oktober oder im Frühjahr.

Die Echte Eibisch ist eine alte Heil- und Kulturpflanze mit zartem Geschmack und hohem Schleimstoffgehalt. Die jungen Blätter und Blüten können roh gegessen werden – sie schmecken mild, leicht süßlich und sind angenehm weich in der Konsistenz. Die Wurzel enthält besonders viele Schleimstoffe, ist roh jedoch zäh und schwer verdaulich.

Lagerung/Haltbarkeit: Frische Blätter und Blüten sollten rasch verzehrt werden – ideal am Tag der Ernte. Im feuchten Tuch gekühlt ein bis zwei Tage haltbar. Die Wurzeln sind kühl und trocken gelagert mehrere Wochen haltbar.

Kultur im eigenen Garten: Der Eibisch bevorzigt leichte, tiefgründige, nährstoffreiche, humose Böden mit ausreichender Untergrundfeuchtigkeit. Die Lage sollte sonnig sein. Die Anzucht kann aus Samen, ansonsten durch Teilung und durch Wurzelschößlinge erfolgen. Durch Zurückschneiden des Stängels erhöht man die Widerstandskraft der Pflanze.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Eibischpflanze ist besonders reich an Schleimstoffen, was ihr ihre milde, beruhigende Wirkung verleiht. Sie wurde seit der Antike als Heilpflanze geschätzt:

  • Schleimstoffe (Polysaccharide): Bilden schützende Gelschichten auf Schleimhäuten, reizlindernd bei Husten, Halsentzündungen, Magenbeschwerden
  • Pektin (in der Wurzel): Unterstützt die Verdauung, leicht sättigend
  • Flavonoide (z. B. Kämpferol, Quercetin): Antioxidativ, entzündungshemmend
  • Gerbstoffe (geringe Mengen): Leicht zusammenziehend, unterstützend bei Schleimhautentzündungen
  • Vitamin C: Unterstützt Immunabwehr, antioxidativer Zellschutz

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name Althaea stammt vom griechischen althainein („heilen“). Officinalis weist auf die traditionelle medizinische Nutzung hin. Der deutsche Name „Eibisch“ ist etymologisch mit „Ibisch“ oder „Ivisch“ verwandt und wurde in alten Kräuterbüchern häufig erwähnt.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, erweichend, harntreibend und tonisierend beschrieben.
    Der Schleim des Eibischs wirkt lindert auf alle Schleimhäute, weshalb man ihn in der Volksheilkunde hauptsächlich für Erkrankungen der Atmungsorgane und des Verdauungsapparates einsetzt. Auch auf Probleme der Haut kann der Eibisch heilend wirken, wenn man ihn als Umschlag oder Bad verwendet. Frisch zerquetschte Blätter können bei Insektenstichen Linderung verschaffen.
  • Nutzpflanze: Eibisch war eine wichtige Heil- und Nahrungspflanze. Die Blätter wurden früher wie Gemüse zubereitet, die Wurzeln getrocknet, pulverisiert oder kandiert. Die Wurzel war ein Hauptbestandteil der ursprünglichen „Marshmallows“.
    In der Permakultur dient die Pflanze als mehrjährige, nährstoffzeigende Staude für Feuchtzonen mit essbaren und heilkräftigen Eigenschaften.
  • Mythos und Geschichte: Schon in der Antike wurde der Eibisch von den Ärzten Plinius und Dioskurides sowie dem Naturforscher Theophrast beschrieben. Karl der Große befahl den Anbau des Eibisch wegen seiner heilenden Kräfte. In der Renaissancezeit wurde die Pflanze als Allheilmittel benutzt. Sie sollte gegen Husten, Magenbeschwerden, Zahnschmerzen, Geschlechtskrankheiten und vieles andere helfen.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Element: Wasser; Magische Kräfte: Schutz, übersinnliche Fähigkeiten.
    Der Eibisch galt als Pflanze der Sanftmut und Genesung. Er wurde in Liebes- und Schutzrituale eingebunden, oft zur Unterstützung bei Genesung oder Herzensöffnung. In einigen Regionen wurde er als segensreiches Kraut für kranke Kinder verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Echte Eibisch steht für Sanftheit, Schutz und seelische Heilung. Er wird dem Herzchakra zugeordnet und unterstützt Prozesse der inneren Versöhnung, Selbstfürsorge und emotionalen Reinigung. Intuitiv zieht er Menschen an, die Ruhe, Wärme und Geborgenheit suchen


→ Siehe auch: Malvengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung