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Aktuelle Version vom 18. März 2017, 20:50 Uhr
Wissenschaftliche Namen: Anemone nemorosa
Synonyme: Anemone, Giftblume, Hexenblume, Kuckucksblume, Osterblume, Schneeblume, Schneekaderl, Wasserhähnchen, Waldhähnchen, Weiße Osterluzei.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Vielfrüchtige Ploycarpae
- Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
- Familie: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
- Unterfamilie: Ranunculoidae
- Gattung: Windröschen Anemone
- Art: Buschwindröschen
Weitere Arten:
- Berghähnlein Anemone narcissiflora
- Wald-Windröschen Anemone sylvestris
- Gelbes Windröschen Anemone ranuncoloides
Beschreibung
Blütezeit: März bis April/Mai
Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika; bis 1800 Meter; Laubwälder, Gebüsch, Wiesen.
Kennzeichen: Zehn bis fünfzehn Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, rund; im oberen Stängelbereich drei fast quirlständige drei- bis fünfgeteilte Hochblätter, am Rand ungleichmäßig und grob gezähnt, Laubblatt, nur eins vorhanden oder fehlend, entspringt direkt dem Wurzelstock; Blüte mit meist sechs weißen oder rötlichvioletten Blütenhüllblättern, meist einzeln, endständig; zehn bis zwanzig kleine, gelblichgrüne Balgfrüchte (Nüsschen); Wurzelstock kriechend, gelb bis dunkelbraun.
Verwechslung: Eine verwandte Art ist das Gelbe Windröschen Anemone ranuncoloides: Hier sind die Stängelblätter fast sitzend, die Kronblätter gelb. Es wächst in Au- und Laubwäldern.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die ganze Pflanze von März bis April.
Kultur im eigenen Garten: Die Pflanze ist mäßig anspruchsvoll und liebt frische nährstoffreiche, neutrale bis mäßig saure und humose Böden. Im Garten gedeiht das Buschwindröschen am besten an ungestörten Plätzen unterhalb von Gehölzen.
Wissenswertes
Das Buschwindröschen hat hohe Lichtansprüche, daher findet der gesamte Lebenszyklus der Pflanze im Frühjahr statt, wenn die Bäume noch kein Laub tragen. Im Frühsommer ziehen die Blätter ein und von der Pflanze ist dann bis zum nächsten Frühjahr auf dem Waldboden nichts mehr zu entdecken. Den ganzen Sommer über wachsen nur die Wurzelstöcke weiter.
Namensgebung: Der wissenschaftliche Gattungsname stammt aus dem Griechischen anemos = Wind und weist auf die leicht abfallenden Blüten hin. Der Artname kommt aus dem Lateinischen: nemorosa = schattig, waldreich.
Heilkunde: Hieronymus Bock empfiehlt die "Weiß Aprillenblumen" zur Behandlung von Warzen. In der Volksheilkunde wurde die Pflanze früher äußerlich bei Gelenkleiden, innerlich bei Brustfellentzündung und Bronchitis verwendet. In der Homöopathie u.a. bei Zyklusstörungen.
Nutzpflanze: Wird in verschiedenen Sorten als schattenliebende Gartenpflanze kultiviert.
Für mittelalterliche Jäger war Anemonensaft ein häufig verwendetes Pfeilgift.
Mythos/Geschichte: Der Sage zufolge wurde Anemone, eine Nymphe im Gefolge der Chloris (römisch Flora), in die zarte Blume verwandelt. In diese verliebte sich der Nordwind Boreas, der jedoch mit seiner Gewalt und seinem Ungestüm die Blütenblätter davonwehen lässt.
Magie/Brauchtum: Das Buschwindröschen ist eine der besonders geachteten Frühlingsblumen. Plinius berichtet, dass Magier den Anemonen geheimnisvolle Kräfte zuwiesen und empfehlen, die ersten des Frühjahrs zu pflücken, in ein rotes Tuch zu binden, an einem schattigen Ort aufzubewahren und bei Bedarf später einem am drei- oder viertätigen Fieber Erkrankten aufzulegen. Auch hieß es, man solle die ersten drei Blüten, die man findet, verschlucken, um das Jahr über von Fieber, Zahnschmerzen und anderen Beschwerden verschont zu bleiben. Das Buschwindröschen war aber auch mit einem Tabu belegt, da es zu den Gewitter anziehenden Pflanzen gehört.
Mancherorts galt es als Pflanze um böse Geister abzuwehren.
Die Blüten-Essenz des Buschwindröschens soll helfen, alte weit zurückreichende seelische Probleme zu lösen.
Während das Menschenvolk schlummert,
erwacht im Stillen die Feenwelt.
Sterne, dergleichen Hundert
besprenkeln das weite Himmelszelt.
Des Winters langer Schlaf
ist vergangen wie die Nacht.
Da springen Tagsterne auf,
die Sonne grüssend erwacht.
Glitzernd wie der Sterne Gesicht,
versorgen den Wald mit strahlendem Licht.
Es funkelt unzählbar gar weit und breit
der Buschwindröschen weißes Kleid.
(Cicely Mary Barker)