Gauchheil, roter: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Anagallis arvensis''<br>
'''Roter Gauchheil''' ''Anagallis arvensis'' ist eine kleine, kriechende Ackerwildpflanze mit auffällig roten Blüten, die früher als Heilpflanze galt, heute jedoch aufgrund möglicher Giftstoffe mit Vorsicht zu betrachten ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Acker-Gauchheil, Blauer Gauchheil, Blaue Miere, Blutstropfen, Faules Lieschen, Feldgauchheil, Gauchblume, Geckenheil, Hühnertritt, Kollmannskraut, Kolmarkraut, Mäusedarm, Nebelpflanze, Neuneblümle, Roter Gauchheil, Roter Meier, Rote Miere, Sperlingskraut, Vernunftkraut, Weinbergstern, Wetterkraut.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Anagallis arvensis''<br>
'''Synonyme:''' Acker-Gauchheil, Blauer Gauchheil, Blaue Miere, Blutstropfen, Faules Lieschen, Feldgauchheil, Gauchblume, Geckenheil, Hühnertritt, Kollmannskraut, Kolmarkraut, Mäusedarm, Nebelpflanze, Neuneblümle, Roter Gauchheil, Roter Meier, Rote Miere, Sperlingskraut, Vernunftkraut, Weinbergstern, Wetterkraut.


=== Systematik ===
=== Systematik ===
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*Unterabteilung: Bedecktsamer ''Spermatophytina'' syn. ''Angiosperma''
*Unterabteilung: Bedecktsamer ''Spermatophytina'' syn. ''Angiosperma''
*Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona''
*Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona''
*Unterklasse: Dillenähnliche ''Delleniidae''; neu: Asternähnliche ''Asteridae''
*Unterklasse: Asternähnliche ''Asteridae''
*Ordnung: ''Primulales''; neu: Heidekrautartige ''Ericales''
*Ordnung: Heidekrautartige ''Ericales''
*Familie: Primelgewächse ''Primulaceae''; neu: Myrsinengewächse ''Myrsinaceae''
*Familie: Myrsinengewächse ''Myrsinaceae''
*Gattung: Gauchheil ''Anagallis''
*Gattung: Gauchheil ''Anagallis''
*Art: Roter Gauchheil
*Art: Roter Gauchheil
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juli bis Oktober.
*'''Vorkommen:''' Europa, Asien, Amerika.


Vorkommen: Europa, Asien, Amerika; Unkrautbestände auf Hackfruchtäckern, seltener Getreideäckern, Gärten, Schuttplätze, Wegränder, Weinberge; liebt nährstoffreichen Lehmboden; häufig.
*'''Standorte:''' Unkrautbestände auf Hackfruchtäckern, seltener Getreideäckern, Gärten, Schuttplätze, Wegränder, Weinberge; liebt nährstoffreichen Lehmboden; häufig.


Kennzeichen: Acht bis dreißig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel vierkantig, niederliegend oder aufsteigend, dünn, verästelt; Blätter kreuzgegenständig, ungestielt, eiförmig, auf der Unterseite schwarz punktiert; Blüten langestielt, Blütenkrone radförmig, wenig länger als der Kelch, fünf ziegelrote, selten blaue Kronblätter bis sechs Millimeter breit, am Rand drüsig; Kapsel kugelig, hängend.
*'''Kennzeichen:''' Acht bis dreißig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel vierkantig, niederliegend oder aufsteigend, dünn, verästelt; Blätter kreuzgegenständig, ungestielt, eiförmig, auf der Unterseite schwarz punktiert; Blüten langestielt, Blütenkrone radförmig, wenig länger als der Kelch, fünf ziegelrote, selten blaue Kronblätter bis sechs Millimeter breit, am Rand drüsig; Blütezeit: Juli bis Oktober; Kapsel kugelig, hängend.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Der Geschmack der Pflanze ist meist bitter und scharf: Sie wird als leicht giftig beschrieben. Vergiftungen wurden vor allem bei Haustieren beobachtet. Beim Menschen kommt es zu folgenden Symptomen: starke Diurese, Zittern, breiiger, wässriger Stuhl. Der Hautkontakt mit den Blättern kann allergische Reaktionen hervorrufen.<br>
Der Acker-Gauchheil wurde früher gelegentlich als Wildkraut verzehrt, ist jedoch aufgrund seiner potenziellen Toxizität nur eingeschränkt roh verwendbar. Die Pflanze enthält Saponine und Triterpene, die in höheren Mengen reizend und lebertoxisch wirken können. Beim Menschen kann es zu folgenden Symptomen kommen: starke Diurese, Zittern, breiiger, wässriger Stuhl. Der Hautkontakt mit den Blättern kann allergische Reaktionen hervorrufen.
 
Ein gelegentlicher instinktiv dosierter Verzehr kleiner Mengen junger Blätter ist möglich, sollte aber mit Vorsicht und viel Aufmerksamkeit für körpereigene Signale erfolgen. Der Geschmack ist leicht scharf-bitter, grünlich herb.
 
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Pflanze enthält pharmakologisch aktive Substanzen, die innerlich nur in kleinen Dosen verträglich sind:
*'''Cyclaminartige Triterpensaponine:''' Schleimhautreizend, hustenreizlindernd, jedoch potenziell toxisch bei Überdosierung
*'''Flavonoide (u. a. Apigenin, Luteolin):''' Antioxidativ, entzündungshemmend
*'''Glykoside (Primverin-Derivate):''' Wirken schleimlösend, schwach beruhigend
*'''Gerbstoffe und Bitterstoffe:''' Verdauungsanregend, zusammenziehend


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Gattungsname Anagallis entstammt dem Griechischen: ''aná'' = wieder, ''agállein'' = schmücken. Der botanische Gattungsname nimmt darauf Bezug, dass die Pflanze oftmals im Herbst erneut blüht. Der Artname ''arvensis'' bedeutet, dass die Pflanze vielfach auf Äckern zu finden ist.<br>Der Name "Gauchheil" (Gauch = Kuckuck, Tor) hatte im Mittelhochdeutschen die Bedeutung "heilt Geisteskranke".
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Anagallis'' entstammt dem Griechischen: ''aná'' = wieder, ''agállein'' = schmücken. Der botanische Gattungsname nimmt darauf Bezug, dass die Pflanze oftmals im Herbst erneut blüht. Der Artname ''arvensis'' bedeutet, dass die Pflanze vielfach auf Äckern zu finden ist.<br>Der Name "Gauchheil" (Gauch = Kuckuck, Tor) hatte im Mittelhochdeutschen die Bedeutung "heilt Geisteskranke".
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung der Pflanze wird als fiebersenkend, harntreibend und schleimlösend beschrieben.<br>Der Gauchheil wurde schon von Plinius und Dioskorides genutzt. Im Mittelalter und in früher Neuzeit galt die Pflanze als Heilmittel gegen Schwachsinn sowie Depressionen und andere psychischen Krankheiten. In der Volksheilkunde wurde früher die harntreibende Wirkung genutzt. Äußerlich wurde die Pflanze bei Geschwüren und Wunden verwendet und zum Austreiben eingedrungener Dornen und Splitter. Der Frischsaft soll außerdem antiviral wirken und Zahnschmerzen lindern, Warzen entfernen, und mit Honig gemischt als Auflage auf die Augen, soll er trübe Augen klar werden lassen.<br>In der Homöopathie bei Leber- und Gallenleiden, Verstimmungs- und Erschöpfungszuständen sowie Hautausschlägen angewandt.
 
*'''Nutzpflanze:''' Die Pflanze wird auch als "Armer Leute Wetterglas" bezeichnet: Wenn die Blüte sich morgens ausbreitet, bleibt es vierundzwanzig Stunden trocken, verdeckt sie sich halb unter die Blätter, gibt es im Tagesverlauf einen Schauer, bleibt sie geschlossen, dann regnet es bald. Daher auch die deutschen Namen Nebelpflanze oder Wetterkraut.<br> Äußerlich wurde der Gaucheil zur Verbesserung des Teints, vor allem gegen Sommersprossen verwendet.<br>Als Unkraut in Gärten und Feldern wenig geschätzt, aber ökologisch bedeutsam: Bietet Insekten und Bestäubern Pollen. In Permakulturflächen kann sie als Anzeiger trockener, sandiger Böden dienen.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' In der Antike wurde Gauchheil als heiliges Kraut gegen Geisteskrankheiten und „finstere Gedanken“ verwendet. Paracelsus empfahl sie bei Schwermut. In alten Magiebüchern galt sie als Pflanze des Lichts, die dunkle Stimmungen vertreiben könne.<br>Die Pflanze wird im Volksmund auch "Faules Lieschen" genannt: Die Blüten öffnen sich gegen neun Uhr und schließen sich schon um vierzehn Uhr wieder.


Heilkunde: Die Wirkung der Pflanze wird als fiebersenkend, harntreibend und schleimlösend beschrieben.<br>Der Gauchheil wurde schon von Plinius und Dioskorides genutzt. Im Mittelalter und in früher Neuzeit galt die Pflanze als Heilmittel gegen Schwachsinn sowie Depressionen und andere psychischen Krankheiten. In der Volksheilkunde wurde früher die harntreibende Wirkung genutzt. Äußerlich wurde die Pflanze bei Geschwüren und Wunden verwendet und zum Austreiben eingedrungener Dornen und Splitter. Der Frischsaft soll außerdem antiviral wirken und Zahnschmerzen lindern, Warzen entfernen, und mit Honig gemischt als Auflage auf die Augen, soll er trübe Augen klar werden lassen.<br>In der Homöopathie bei Leber- und Gallenleiden, Verstimmungs- und Erschöpfungszuständen sowie Hautausschlägen angewandt.
*'''Magie und Brauchtum:''' Die rote Farbe der Blüte zeigt nach der Signaturenlehre eine große blutstillende Kraft. Den "Roten Hühnerdarm" legte man den Jungen in die Wiege, um sie vor Krampfanfällen zu schützen. Die beim Hauseingang aufgehängte Pflanze soll vor Wahn und Gespenstern schützen. In Bosnien und Herzegowina legten Frauen am Vorabend des St. Veitstages (15. Juni) Gauchheil unter das Kopfkissen, um im Traum Erwünschtes zu sehen.


Nutzpflanze: Die Pflanze wird auch als "Armer Leute Wetterglas" bezeichnet: Wenn die Blüte sich morgens ausbreitet, bleibt es vierundzwanzig Stunden trocken, verdeckt sie sich halb unter die Blätter, gibt es im Tagesverlauf einen Schauer, bleibt sie geschlossen, dann regnet es bald. Daher auch die deutschen Namen Nebelpflanze oder Wetterkraut.<br> Äußerlich wurde der Gaucheil zur Verbesserung des Teints, vor allem gegen Sommersprossen verwendet
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Acker-Gauchheil symbolisiert geistige Reinigung, Lichtdurchbruch und emotionale Stabilität. Er wird spirituell dem Solarplexus- und Stirnchakra zugeordnet und gilt als Pflanze des inneren Lichts, das hilft, alte Schatten zu durchdringen.


Mythos/Geschichte: Die Pflanze wird im Volksmund auch "Faules Lieschen" genannt: Die Blüten öffnen sich gegen neun Uhr und schließen sich schon um vierzehn Uhr wieder.


Magie/Brauchtum: Die rote Farbe der Blüte zeigt nach der Signaturenlehre eine große blutstillende Kraft. Den "Roten Hühnerdarm" legte man den Jungen in die Wiege, um sie vor Krampfanfällen zu schützen. Die beim Hauseingang aufgehängte Pflanze soll vor Wahn und Gespenstern schützen. In Bosnien und Herzegowina legten Frauen am Vorabend des St. Veitstages (15. Juni) Gauchheil unter das Kopfkissen, um im Traum Erwünschtes zu sehen.
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
__NOEDITSECTION__
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Nicht essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]

Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 11:40 Uhr

Roter Gauchheil Anagallis arvensis ist eine kleine, kriechende Ackerwildpflanze mit auffällig roten Blüten, die früher als Heilpflanze galt, heute jedoch aufgrund möglicher Giftstoffe mit Vorsicht zu betrachten ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Anagallis arvensis
Synonyme: Acker-Gauchheil, Blauer Gauchheil, Blaue Miere, Blutstropfen, Faules Lieschen, Feldgauchheil, Gauchblume, Geckenheil, Hühnertritt, Kollmannskraut, Kolmarkraut, Mäusedarm, Nebelpflanze, Neuneblümle, Roter Gauchheil, Roter Meier, Rote Miere, Sperlingskraut, Vernunftkraut, Weinbergstern, Wetterkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Heidekrautartige Ericales
  • Familie: Myrsinengewächse Myrsinaceae
  • Gattung: Gauchheil Anagallis
  • Art: Roter Gauchheil
Roter Gauchheil
Roter Gauchheil, Blätter
Roter Gauchheil, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Asien, Amerika.
  • Standorte: Unkrautbestände auf Hackfruchtäckern, seltener Getreideäckern, Gärten, Schuttplätze, Wegränder, Weinberge; liebt nährstoffreichen Lehmboden; häufig.
  • Kennzeichen: Acht bis dreißig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel vierkantig, niederliegend oder aufsteigend, dünn, verästelt; Blätter kreuzgegenständig, ungestielt, eiförmig, auf der Unterseite schwarz punktiert; Blüten langestielt, Blütenkrone radförmig, wenig länger als der Kelch, fünf ziegelrote, selten blaue Kronblätter bis sechs Millimeter breit, am Rand drüsig; Blütezeit: Juli bis Oktober; Kapsel kugelig, hängend.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Der Acker-Gauchheil wurde früher gelegentlich als Wildkraut verzehrt, ist jedoch aufgrund seiner potenziellen Toxizität nur eingeschränkt roh verwendbar. Die Pflanze enthält Saponine und Triterpene, die in höheren Mengen reizend und lebertoxisch wirken können. Beim Menschen kann es zu folgenden Symptomen kommen: starke Diurese, Zittern, breiiger, wässriger Stuhl. Der Hautkontakt mit den Blättern kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Ein gelegentlicher instinktiv dosierter Verzehr kleiner Mengen junger Blätter ist möglich, sollte aber mit Vorsicht und viel Aufmerksamkeit für körpereigene Signale erfolgen. Der Geschmack ist leicht scharf-bitter, grünlich herb.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält pharmakologisch aktive Substanzen, die innerlich nur in kleinen Dosen verträglich sind:

  • Cyclaminartige Triterpensaponine: Schleimhautreizend, hustenreizlindernd, jedoch potenziell toxisch bei Überdosierung
  • Flavonoide (u. a. Apigenin, Luteolin): Antioxidativ, entzündungshemmend
  • Glykoside (Primverin-Derivate): Wirken schleimlösend, schwach beruhigend
  • Gerbstoffe und Bitterstoffe: Verdauungsanregend, zusammenziehend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Anagallis entstammt dem Griechischen: aná = wieder, agállein = schmücken. Der botanische Gattungsname nimmt darauf Bezug, dass die Pflanze oftmals im Herbst erneut blüht. Der Artname arvensis bedeutet, dass die Pflanze vielfach auf Äckern zu finden ist.
    Der Name "Gauchheil" (Gauch = Kuckuck, Tor) hatte im Mittelhochdeutschen die Bedeutung "heilt Geisteskranke".
  • Heilkunde: Die Wirkung der Pflanze wird als fiebersenkend, harntreibend und schleimlösend beschrieben.
    Der Gauchheil wurde schon von Plinius und Dioskorides genutzt. Im Mittelalter und in früher Neuzeit galt die Pflanze als Heilmittel gegen Schwachsinn sowie Depressionen und andere psychischen Krankheiten. In der Volksheilkunde wurde früher die harntreibende Wirkung genutzt. Äußerlich wurde die Pflanze bei Geschwüren und Wunden verwendet und zum Austreiben eingedrungener Dornen und Splitter. Der Frischsaft soll außerdem antiviral wirken und Zahnschmerzen lindern, Warzen entfernen, und mit Honig gemischt als Auflage auf die Augen, soll er trübe Augen klar werden lassen.
    In der Homöopathie bei Leber- und Gallenleiden, Verstimmungs- und Erschöpfungszuständen sowie Hautausschlägen angewandt.
  • Nutzpflanze: Die Pflanze wird auch als "Armer Leute Wetterglas" bezeichnet: Wenn die Blüte sich morgens ausbreitet, bleibt es vierundzwanzig Stunden trocken, verdeckt sie sich halb unter die Blätter, gibt es im Tagesverlauf einen Schauer, bleibt sie geschlossen, dann regnet es bald. Daher auch die deutschen Namen Nebelpflanze oder Wetterkraut.
    Äußerlich wurde der Gaucheil zur Verbesserung des Teints, vor allem gegen Sommersprossen verwendet.
    Als Unkraut in Gärten und Feldern wenig geschätzt, aber ökologisch bedeutsam: Bietet Insekten und Bestäubern Pollen. In Permakulturflächen kann sie als Anzeiger trockener, sandiger Böden dienen.
  • Mythos und Geschichte: In der Antike wurde Gauchheil als heiliges Kraut gegen Geisteskrankheiten und „finstere Gedanken“ verwendet. Paracelsus empfahl sie bei Schwermut. In alten Magiebüchern galt sie als Pflanze des Lichts, die dunkle Stimmungen vertreiben könne.
    Die Pflanze wird im Volksmund auch "Faules Lieschen" genannt: Die Blüten öffnen sich gegen neun Uhr und schließen sich schon um vierzehn Uhr wieder.
  • Magie und Brauchtum: Die rote Farbe der Blüte zeigt nach der Signaturenlehre eine große blutstillende Kraft. Den "Roten Hühnerdarm" legte man den Jungen in die Wiege, um sie vor Krampfanfällen zu schützen. Die beim Hauseingang aufgehängte Pflanze soll vor Wahn und Gespenstern schützen. In Bosnien und Herzegowina legten Frauen am Vorabend des St. Veitstages (15. Juni) Gauchheil unter das Kopfkissen, um im Traum Erwünschtes zu sehen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Acker-Gauchheil symbolisiert geistige Reinigung, Lichtdurchbruch und emotionale Stabilität. Er wird spirituell dem Solarplexus- und Stirnchakra zugeordnet und gilt als Pflanze des inneren Lichts, das hilft, alte Schatten zu durchdringen.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre