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**''Mytilus trossulus'' | ** Pazifische Miesmuschel ''Mytilus trossulus'' | ||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Vorkommen: '' | * '''Vorkommen:''' Küstenregionen der Nord- und Südhalbkugel; häufig im Nordatlantik, in der Nord- und Ostsee, im Mittelmeer, an der Pazifikküste Nordamerikas und in Südaustralien. | ||
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** Größe: meist 5–10 cm, einzelne Arten bis 15 cm. | |||
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* | ** Besonderheit: festheften mit Byssusfäden (proteinreiche „Haftfäden“). | ||
* | * '''Lebensweise:''' sessil in großen Bänken, oft dichte Kolonien; filtern Plankton und Nährstoffe aus dem Wasser. | ||
* '''Nahrung:''' Phytoplankton, Bakterien, organische Schwebstoffe. | |||
Lebensweise: | * '''Fortpflanzung:''' getrenntgeschlechtlich; Massenlaichen ins freie Wasser, Larven zunächst planktonisch, später festsitzend. | ||
* '''Feinde:''' Seesterne, Krebse, Schnecken, Vögel (z. B. Austernfischer), Mensch. | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die Muscheln kommen meist lebend in den Handel. Frische Muscheln sind geschlossen, bzw. schließen sich bei Berührung rasch. | Die Muscheln kommen meist lebend in den Handel. Frische Muscheln sind geschlossen, bzw. schließen sich bei Berührung rasch. | ||
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Die Miesmuscheln gehören neben den Austern zu den beliebtesten essbaren Muscheln. Seit dem 13. Jahrhundert werden sie in Frankreich in Kulturen an Holzpflöcken gezüchtet. Heute werden sie u.a. in Frankreich, Deutschland, Holland und Italien kultiviert. | * Die Miesmuscheln gehören neben den Austern zu den beliebtesten essbaren Muscheln. Seit dem 13. Jahrhundert werden sie in Frankreich in Kulturen an Holzpflöcken gezüchtet. Heute werden sie u.a. in Frankreich, Deutschland, Holland und Italien kultiviert. | ||
* "Mies" leitet sich von dem mittelhochdeutschen Begriff für "Moos" ab: ähnlich wie Moose wachsen die Miesmuscheln teppichartig. Der Gattungsname ''Mytilus'' ist der alte griechische Name für "Seemuschel". Der Artname ''edulis'' stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "essbar". | |||
* Miesmuscheln sind reich an Eiweiß, Eisen, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren. | |||
→ Siehe auch: [[Fisch und Fleisch in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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Aktuelle Version vom 22. August 2025, 18:35 Uhr
Die Miesmuscheln Mytilus sind eine Gruppe essbarer Muscheln aus der Familie der Miesmuscheln Mytilidae. Sie leben in gemäßigten bis kalten Küstengewässern fast weltweit und sind für ihre Fähigkeit bekannt, sich mit Byssusfäden an Felsen, Pfählen oder Seilen festzuheften. Miesmuscheln sind seit Jahrhunderten eine bedeutende Nahrungsquelle und werden heute in großem Maßstab gezüchtet.
Wissenschaftliche Namen: Mytilus
Synonyme: Pfahlmuschel.
Systematik
- Stamm: Weichtiere Mollusca
- Unterstamm: Schalenweichtiere Conchifera
- Klasse: Muscheln Bivalvia
- Unterklasse: Autolamellibranchiata
- Teilklasse: Pteriomorphia
- Ordnung: Mytiloida
- Familie: Mytiloodae
- Unterfamilie: Mytilinae
- Gattung: Miesmuscheln
- Arten:
- Chilenische Miesmuschel Mytilus chilensis
- Gemeine Miesmuschel Mytilus edulis
- Mittelmeer-Miesmuschel Mytilus galloprovincialis
- Pazifische Miesmuschel Mytilus trossulus
Beschreibung
- Vorkommen: Küstenregionen der Nord- und Südhalbkugel; häufig im Nordatlantik, in der Nord- und Ostsee, im Mittelmeer, an der Pazifikküste Nordamerikas und in Südaustralien.
- Merkmale:
- Größe: meist 5–10 cm, einzelne Arten bis 15 cm.
- Schale: länglich, dreieckig-oval, dünn, außen schwarz bis dunkelblau, innen perlmuttartig glänzend.
- Besonderheit: festheften mit Byssusfäden (proteinreiche „Haftfäden“).
- Lebensweise: sessil in großen Bänken, oft dichte Kolonien; filtern Plankton und Nährstoffe aus dem Wasser.
- Nahrung: Phytoplankton, Bakterien, organische Schwebstoffe.
- Fortpflanzung: getrenntgeschlechtlich; Massenlaichen ins freie Wasser, Larven zunächst planktonisch, später festsitzend.
- Feinde: Seesterne, Krebse, Schnecken, Vögel (z. B. Austernfischer), Mensch.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Muscheln kommen meist lebend in den Handel. Frische Muscheln sind geschlossen, bzw. schließen sich bei Berührung rasch.
Das Fleisch der Miesmuscheln ist weich, saftig und hat einen milden, leicht meerigen Geschmack. Es ist bei Weibchen orange, cremefarben bei Männchen .
Saison/Fangmethoden: Hauptsaison Herbst bis Frühjahr; kommerzielle Zucht an Leinen, Netzen oder Pfählen; Wildfang in Muschelbänken.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 83,2 |
Kohlenhydrate | 3,4 |
Eiweiße | 9,8 |
Fette | 1,3 |
Rohfasern | 0,0 |
Mineralstoffe | 1,7 |
Wissenswertes
- Die Miesmuscheln gehören neben den Austern zu den beliebtesten essbaren Muscheln. Seit dem 13. Jahrhundert werden sie in Frankreich in Kulturen an Holzpflöcken gezüchtet. Heute werden sie u.a. in Frankreich, Deutschland, Holland und Italien kultiviert.
- "Mies" leitet sich von dem mittelhochdeutschen Begriff für "Moos" ab: ähnlich wie Moose wachsen die Miesmuscheln teppichartig. Der Gattungsname Mytilus ist der alte griechische Name für "Seemuschel". Der Artname edulis stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "essbar".
* Miesmuscheln sind reich an Eiweiß, Eisen, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren.
→ Siehe auch: Fisch und Fleisch in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre