Rehwild: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Capreolus capreolus''<br>
Das '''Rehwild''' ''Capreolus capreolus'', auch Reh genannt, ist die in Europa am weitesten verbreitete Wildart aus der Familie der Hirsche ''Cervidae''. Die zierlichen, anpassungsfähigen Pflanzenfresser leben in Wäldern, Feldfluren und Heckenlandschaften und sind für ihre Sprungkraft sowie ihr saisonal wechselndes Haarkleid bekannt.
Synonyme: Europäisches Reh, Reh.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Capreolus capreolus''<br>
'''Synonyme:''' Europäisches Reh, Reh.


===Systematik===
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*Gattung: Rehe ''Capreolus''
*Gattung: Rehe ''Capreolus''
*Art: Rehwild
*Art: Rehwild
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Vorkommen: Europa, Kleinasien; unterholzreiche Altholzbestände in Waldrandnähe, Feldgehölze, Getreideschläge, Wiesen.
*'''Vorkommen:''' Ganz Europa (außer Irland und Island), Vorderasien, Kaukasus; bevorzugt waldrandreiche Landschaften, Hecken, Feldgehölze, lichte Wälder und Kulturlandschaften.


Merkmale:
*'''Merkmale:'''
*Größe/Gewicht: Böcke: Schulterhöhe 60 bis 90 Zentimeter, Länge 90 bis 140 Zentimeter, Gewicht: 10 bis 25 Kilogramm; Ricken: Schulterhöhe 60 bis 90 Zentimeter, Länge 90 bis 140 Zentimeter, Gewicht zehn bis zwanzig Kilogramm.
**Größe/Gewicht: Böcke: Schulterhöhe 60 bis 90 Zentimeter, Länge 90 bis 140 Zentimeter, Gewicht: 10 bis 25 Kilogramm; Ricken: Schulterhöhe 60 bis 90 Zentimeter, Länge 90 bis 140 Zentimeter, Gewicht zehn bis zwanzig Kilogramm.
*Haar/Färbung: Das kurze Sommerhaar ist gelbrot bis kupferrot, der wenig auffallende Spiegel gelblich. Das längere, dichtere Winterhaar ist oben graubräunlich und unten grau, der auffallend große Spiegl schneeweiß. Rehkitze tragen zunächst ein mit weißen Tupfen versehenes Tarnkleid, später sind sie einfarbig rotgelb. Farbvariationen, d.h. schwarze oder weiße Rehe, können gelegentlich auftreten.
**Haar/Färbung: Das kurze Sommerhaar ist gelbrot bis kupferrot, der wenig auffallende Spiegel gelblich. Das längere, dichtere Winterhaar ist oben graubräunlich und unten grau, der auffallend große Spiegl schneeweiß. Rehkitze tragen zunächst ein mit weißen Tupfen versehenes Tarnkleid, später sind sie einfarbig rotgelb. Farbvariationen, d.h. schwarze oder weiße Rehe, können gelegentlich auftreten.
*Gehörn: Bei den männlichen Tieren beginnt mit Vollendung des dritten Lebensmonats das Wachstums des Gehörns. Zwischen Oktober und Dezember werden die Gehörne abgeworfen und wachsen unter der schützenden und nährenden Basthaut sofort wieder nach. Meistens endet die Gehörnentwicklung beim Stadium des Sechsers, doch kommen auch acht- oder mehrendige Gehörne vor.
**Kopf: große, bewegliche Ohren; Rehböcke mit kurzem, meist dreizackigem Geweih 
**Gehörn: Bei den männlichen Tieren beginnt mit Vollendung des dritten Lebensmonats das Wachstums des Gehörns. Zwischen Oktober und Dezember werden die Gehörne abgeworfen und wachsen unter der schützenden und nährenden Basthaut sofort wieder nach. Meistens endet die Gehörnentwicklung beim Stadium des Sechsers, doch kommen auch acht- oder mehrendige Gehörne vor.
**Bewegung: flink und sprungstark, charakteristischer „Satzsprung“ bei Flucht 


Lebensweise: Rehe sind Einzelgänger. Nur zwischen Ricke und Kitz besteht eine enge soziale Bindung. Manchmal bilden sich jedoch kleinere Familienverbände während den Wintermonaten, sogenannte "Sprünge". Die Tiere sind im allgemeinen standorttreu und gelten als anpassungsfähige Kulturfolger. Böcke markieren ihr Revier durch Duftstoffe. Sie dulden keine anderen geschlechtsreifen männlichen Tiere in ihrem Territorium. Rehwild ist hauptsächlich in den Morgen- und Abendstunden aktiv.
*'''Lebensweise:''' Rehe sind Einzelgänger. Nur zwischen Ricke und Kitz besteht eine enge soziale Bindung. Manchmal bilden sich jedoch kleinere Familienverbände während den Wintermonaten, sogenannte "Sprünge". Die Tiere sind im allgemeinen standorttreu und gelten als anpassungsfähige Kulturfolger. Böcke markieren ihr Revier durch Duftstoffe. Sie dulden keine anderen geschlechtsreifen männlichen Tiere in ihrem Territorium. Rehwild ist hauptsächlich in den Morgen- und Abendstunden aktiv.


Nahrung: Rehe sind Konzentratselektierer. Grünpflanzen aller Art, junge Blätter und Triebe, Wald- und Feldfrüchte gehören zum Äsungsspektrum. Im Winter bilden wintergrüne Pflanzen, Triebe und Knospen die Hauptäsung.
*'''Nahrung:''' Rehe sind Konzentratselektierer. Grünpflanzen aller Art, junge Blätter und Triebe, Wald- und Feldfrüchte gehören zum Äsungsspektrum. Im Winter bilden wintergrüne Pflanzen, Triebe und Knospen die Hauptäsung.


Fortpflanzung: Die Paarungszeit ist im Hochsommer von Juli bis August. Die Tragzeit beträgt neun Monate. Die befruchteten Eier machen zunächst eine 41/2monatige Eiruhe durch. Die eigentliche Entwicklung beginnt erst im Dezember. Im Mai oder Juni setzt die Ricke ein bis drei Kitze, die bis in den Dezember hinein gesäugt werden.
*'''Fortpflanzung:''' Die Paarungszeit ist im Hochsommer von Juli bis August. Die Tragzeit beträgt neun Monate. Die befruchteten Eier machen zunächst eine 41/2monatige Eiruhe durch. Die eigentliche Entwicklung beginnt erst im Dezember. Im Mai oder Juni setzt die Ricke ein bis drei Kitze, die bis in den Dezember hinein gesäugt werden.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
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===Wissenswertes===
* Rehe sind keine typischen Herdentiere wie Hirsche, sondern leben überwiegend einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen. 
* Das Geweih des Rehbocks wird jedes Jahr abgeworfen und neu gebildet. 
* Der Name „Reh“ stammt vom althochdeutschen *reo* bzw. mittelhochdeutschen *rehe*. 
* In der Jagdsprache bezeichnet man Männchen als „Bock“, Weibchen als „Ricke“ und Jungtiere als „Kitz“. 
* Das Reh gilt in vielen Kulturen als Symbol für Wachsamkeit, Sanftmut und Schnelligkeit. 
* In der keltischen Mythologie war das Reh Bote aus der Anderwelt und stand für die Verbindung zur Natur.
 
 
→ Siehe auch: [[Fisch und Fleisch in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Landtiere]]
[[Kategorie:Wildtiere]]
[[Kategorie:Säugetiere]]
[[Kategorie:Hirsche]]

Aktuelle Version vom 12. August 2025, 18:54 Uhr

Das Rehwild Capreolus capreolus, auch Reh genannt, ist die in Europa am weitesten verbreitete Wildart aus der Familie der Hirsche Cervidae. Die zierlichen, anpassungsfähigen Pflanzenfresser leben in Wäldern, Feldfluren und Heckenlandschaften und sind für ihre Sprungkraft sowie ihr saisonal wechselndes Haarkleid bekannt.

Wissenschaftliche Namen: Capreolus capreolus
Synonyme: Europäisches Reh, Reh.

Systematik

  • Stamm: Chordatiere Chordata
  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Reihe: Landwirbeltiere Tetrapoda
  • Klasse: Säugetiere Mammalia
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere Eutheria
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Ordnung: Paarhufer Artiodactyla
  • Unterordnung: Wiederkäuer Ruminantia
  • Familie: Hirsche Cervidae
  • Unterfamilie: Trughirsche Capreolinae
  • Gattung: Rehe Capreolus
  • Art: Rehwild
Rehwild

Beschreibung

  • Vorkommen: Ganz Europa (außer Irland und Island), Vorderasien, Kaukasus; bevorzugt waldrandreiche Landschaften, Hecken, Feldgehölze, lichte Wälder und Kulturlandschaften.
  • Merkmale:
    • Größe/Gewicht: Böcke: Schulterhöhe 60 bis 90 Zentimeter, Länge 90 bis 140 Zentimeter, Gewicht: 10 bis 25 Kilogramm; Ricken: Schulterhöhe 60 bis 90 Zentimeter, Länge 90 bis 140 Zentimeter, Gewicht zehn bis zwanzig Kilogramm.
    • Haar/Färbung: Das kurze Sommerhaar ist gelbrot bis kupferrot, der wenig auffallende Spiegel gelblich. Das längere, dichtere Winterhaar ist oben graubräunlich und unten grau, der auffallend große Spiegl schneeweiß. Rehkitze tragen zunächst ein mit weißen Tupfen versehenes Tarnkleid, später sind sie einfarbig rotgelb. Farbvariationen, d.h. schwarze oder weiße Rehe, können gelegentlich auftreten.
    • Kopf: große, bewegliche Ohren; Rehböcke mit kurzem, meist dreizackigem Geweih
    • Gehörn: Bei den männlichen Tieren beginnt mit Vollendung des dritten Lebensmonats das Wachstums des Gehörns. Zwischen Oktober und Dezember werden die Gehörne abgeworfen und wachsen unter der schützenden und nährenden Basthaut sofort wieder nach. Meistens endet die Gehörnentwicklung beim Stadium des Sechsers, doch kommen auch acht- oder mehrendige Gehörne vor.
    • Bewegung: flink und sprungstark, charakteristischer „Satzsprung“ bei Flucht
  • Lebensweise: Rehe sind Einzelgänger. Nur zwischen Ricke und Kitz besteht eine enge soziale Bindung. Manchmal bilden sich jedoch kleinere Familienverbände während den Wintermonaten, sogenannte "Sprünge". Die Tiere sind im allgemeinen standorttreu und gelten als anpassungsfähige Kulturfolger. Böcke markieren ihr Revier durch Duftstoffe. Sie dulden keine anderen geschlechtsreifen männlichen Tiere in ihrem Territorium. Rehwild ist hauptsächlich in den Morgen- und Abendstunden aktiv.
  • Nahrung: Rehe sind Konzentratselektierer. Grünpflanzen aller Art, junge Blätter und Triebe, Wald- und Feldfrüchte gehören zum Äsungsspektrum. Im Winter bilden wintergrüne Pflanzen, Triebe und Knospen die Hauptäsung.
  • Fortpflanzung: Die Paarungszeit ist im Hochsommer von Juli bis August. Die Tragzeit beträgt neun Monate. Die befruchteten Eier machen zunächst eine 41/2monatige Eiruhe durch. Die eigentliche Entwicklung beginnt erst im Dezember. Im Mai oder Juni setzt die Ricke ein bis drei Kitze, die bis in den Dezember hinein gesäugt werden.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Fleisch des Rehwilds ist sehr mager und besitzt je nach Reifezustand einen zarten bis intensiv würzigen Geschmack.
Gerade als Rohkost-Anfänger sollte allerdings man beim Verzehr von Rehfleisch vorsichtig vorgehen. Immer wieder wird über auftretende Übelkeit mit anschließendem Erbrechen nach einer Mahlzeit mit Rehfleisch berichtet. Rehfleisch sollte also nur in der himmlischen Phase verzehrt und keinesfalls mit anderen Lebensmitteln kombiniert werden.

Anmerkung: Sogenanntes "Wildfleisch" von Tieren aus Gatterhaltung, das sowohl aus Deutschland wie auch aus Importen aus Neusseland, Osteuropa und Südamerika stammen kann, hat nicht die gleichen ernährungsphysiologischen Vorteile wie das Fleisch von einheimischen Wildtieren, da diese Tiere meist mit Getreide gefüttert werden.

Rehwild, Keule
Rehwild, Innereien

Nährstoffe

Rehfleisch, Keule
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 75,7
Kohlenhydrate 0,0
Eiweiße 21,4
Fette 1,3
Rohfasern 0,0
Mineralstoffe 1,0
Rehfleisch, Rücken
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 72,2
Kohlenhydrate 0,0
Eiweiße 22,4
Fette 3,6
Rohfasern 0,0
Mineralstoffe 1,2

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Wissenswertes

  • Rehe sind keine typischen Herdentiere wie Hirsche, sondern leben überwiegend einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen.
  • Das Geweih des Rehbocks wird jedes Jahr abgeworfen und neu gebildet.
  • Der Name „Reh“ stammt vom althochdeutschen *reo* bzw. mittelhochdeutschen *rehe*.
  • In der Jagdsprache bezeichnet man Männchen als „Bock“, Weibchen als „Ricke“ und Jungtiere als „Kitz“.
  • Das Reh gilt in vielen Kulturen als Symbol für Wachsamkeit, Sanftmut und Schnelligkeit.
  • In der keltischen Mythologie war das Reh Bote aus der Anderwelt und stand für die Verbindung zur Natur.


→ Siehe auch: Fisch und Fleisch in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre