Wachskürbis: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Benincasa hispida''<br>
'''Wachskürbis''' ''Benincasa hispida'' ist eine wärmeliebende Gemüseart aus der Familie der Kürbisgewächse mit sehr wasserreichem, mildem Fruchtfleisch und einer wachsigen Schutzschicht, die die Lagerfähigkeit über Wochen bis Monate erhöht. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Winterkürbis.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Benincasa hispida''<br>
'''Synonyme:''' Winterkürbis, Wintermelone, Aschkürbis, engl. "winter melon", "wax gourd", "ash gourd".


===Systematik===
===Systematik===
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*Gattung: Wachskürbisse ''Benincasa''
*Gattung: Wachskürbisse ''Benincasa''
*Art: Wachskürbis
*Art: Wachskürbis
Die Gattung ''Benincasa'' ist monotypisch und umfasst nur ''Benincasa hispida''; nahe verwandt mit [[Kürbis]] ''Cucurbita'', [[Gurke]] ''Cucumis sativus'' und Flaschenkürbis ''Lagenaria siceraria''.


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Indien.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Vermutlich aus Süd- bis Südostasien stammend; seit Jahrhunderten in Indien, China und Südostasien kultiviert, heute in tropischen bis warmgemäßigten Regionen weltweit angebaut.


Kennzeichen: Krautige, mit Ranken kletternde, weich behaarte Pflanze; Blätter fünfzehn bis dreißig Zentimeter lang und breit, behaart, lang gestielt, Blattspreite handförmig gelappt, mit fünf bis sieben Lappen; Blüten einzeln in den Achseln der Blätter, fünfzählig, gelb, glockenförmig; Früchte zehn bis fünfzehn Kilogramm schwer, oval, mit dunkelgrüner Fruchtwand, bei einigen Sorten mit einer dünnen Wachsschicht überzogen.
*'''Kennzeichen:''' Krautige, mit Ranken kletternde, weich behaarte Pflanze; Blätter fünfzehn bis dreißig Zentimeter lang und breit, behaart, lang gestielt, Blattspreite handförmig gelappt, mit fünf bis sieben Lappen; Blüten einzeln in den Achseln der Blätter, fünfzählig, gelb, glockenförmig; Früchte zehn bis fünfzehn Kilogramm schwer, oval, mit dunkelgrüner Fruchtwand, bei einigen Sorten mit einer dünnen Wachsschicht überzogen.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Es gibt unzählige Sorten, die nach Reifezeit und -dauer sowie Form und Farbe in vier Gruppen eingeteilt werden. Essbar sind nicht nur die Früchte, sondern auch die jungen Blätter und Blüten der Pflanze. Das Fruchtfleisch des Wachskürbis ist weiß oder gelblich gefärbt. In der zentralen Fruchthöhle befinden sich zahlreiche, etwa ein Zentimeter große Samen.
Es gibt unzählige Sorten, die nach Reifezeit und -dauer sowie Form und Farbe in vier Gruppen eingeteilt werden. Essbar sind nicht nur die Früchte, sondern auch die jungen Blätter und Blüten der Pflanze. Das Fruchtfleisch des Wachskürbis ist weiß oder gelblich gefärbt. In der zentralen Fruchthöhle befinden sich zahlreiche, etwa ein Zentimeter große Samen.


Saison: Die Frucht ist ganzjährig erhältlich.
'''Saison:''' Die Frucht ist ganzjährig erhältlich.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Wachskürbisse kann man bis zu einem Jahr lang lagern.
 
===Nährstoffe===
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! Nährstoff
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil
|-
| Wasser
| 96,0
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| Vitamin C
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Lagerung/Haltbarkeit: Wachskürbisse kann man bis zu einem Jahr lang lagern.
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Stoffe:
 
*'''Pektin & lösliche Ballaststoffe:''' sanfte Sättigung, angenehme Textur.
*'''Phenolische Verbindungen & Flavonoide''' (z. B. Ferulasäure-/Chlorogensäure-Anteile): antioxidativ, leicht adstringierend.
*'''Triterpenoide/Sterole''' (arten-/sortentypisch, v. a. in Schale/Samen).
*'''Cucurbitacine''' (bittere Triterpene; in Speisetypen normal sehr niedrig)
*'''Mineralstoffe''' (v. a. Kalium in moderaten Mengen) und geringere Mengen '''Vitamin C'''.


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Heilkunde: Samen, Früchte, Blätter und Wurzeln werden in Süd- und Ostasien in als Heilmittel eingesetzt.
*'''Namensgebung:''' ''Benincasa'' ist ein von Célestin Cogniaux etabliertes Gattungsnamen-Dedikationswort; die genaue Widmung gilt als unsicher, der Name ist in Italien als Familienname verbreitet. Das Artepitheton ''hispida'' bedeutet „rau, borstig“ und bezieht sich auf die behaarte junge Frucht. Die deutschen Trivialnamen Wachskürbis/Wintermelone/Aschkürbis spielen auf die wachsig-aschige Reifebereifung und die Winter-Lagerfähigkeit an.
 
*'''Heilkunde:''' In Ayurveda ist die Frucht als „Kushmanda“ bekannt (kühlend, ausgleichend); traditionelle Zubereitungen wie Kushmanda-Avaleha nutzen sie mit Honig/Zucker und Gewürzen. In der chinesischen Kräutertradition werden Frucht und Samen (''dōngguā rén'') u. a. als „hitzeklärend“ und sanft diuretisch beschrieben. Ernährungsphysiologisch liefert das Fruchtfleisch viel Wasser, Kalium, Pektin und Polyphenole.
 
*'''Nutzpflanze:''' Vielseitiges Gemüse in Asien: jung als feines Rohkost-Gemüse; reif in Salaten, Säften und – außerhalb der Rohkost – klassisch in Suppen/Confituren (z. B. Agra-''Petha''). Die Wachsschicht schützt vor Austrocknung und Schimmel, wodurch die Frucht in Vorratshaltungen geschätzt ist. Das Wachs wird manchmal zu Kerzen verarbeitet. Im Anbau verlangt die Pflanze Wärme, reichlich Wasser und Kletterhilfe; Bestäuber fördern sicheren Fruchtansatz. Die Samen sind ölhaltig; in einigen Regionen werden sie als Snack/Zutat genutzt.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Als Vorratsfrucht für die „magere Jahreszeit“ prägte die Wintermelone Küchen Süd- und Ostasiens. In China ist die eindrucksvoll ausgehöhlte „Winter-Melonen-Suppe“ (zeremoniell serviert) ein Symbol gastfreundlicher Fülle. In Nordindien wurde aus dem Fruchtfleisch die berühmte Süßspeise ''Petha'' entwickelt (historisch mit den Mogul-Küchen verbunden). Der Name „Wintermelone“ verweist nicht auf Kälte-Ernte, sondern auf Lagerfähigkeit bis in den Winter.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In Teilen Südasiens gilt der weiß bereifte Kürbis als Schutz- und Reinheitssymbol: Als Haus- und Baustellenamulett aufgehängt, soll er „bösen Blick“ und Unheil fernhalten; zuweilen wird ein Wachskürbis bei Einweihungen zertrümmert, um Hindernisse zu „brechen“. In Erntedank-Ritualen steht er für Kühle, Klarheit und Fülle.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die weiße Farbe und die kühlende, wässrige Qualität verbinden den Wachskürbis mit dem Sakralchakra (Svadhisthana: Fluss, Hydration, Sanftheit) und – über seine nüchterne Klarheit – mit dem Kronenchakra (Sahasrara: Leichtigkeit, Weite).  
 


Nutzpflanze: Das Wachs wird manchmal zu Kerzen verarbeitet.
→ Siehe auch: [[Kürbisgewächse in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Früchte]]
[[Kategorie:Gemüse]]
[[Kategorie:Kürbisgewächse]]

Aktuelle Version vom 11. August 2025, 12:28 Uhr

Wachskürbis Benincasa hispida ist eine wärmeliebende Gemüseart aus der Familie der Kürbisgewächse mit sehr wasserreichem, mildem Fruchtfleisch und einer wachsigen Schutzschicht, die die Lagerfähigkeit über Wochen bis Monate erhöht. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Benincasa hispida
Synonyme: Winterkürbis, Wintermelone, Aschkürbis, engl. "winter melon", "wax gourd", "ash gourd".

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kürbisartige Cucurbitales
  • Familie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae
  • Gattung: Wachskürbisse Benincasa
  • Art: Wachskürbis

Die Gattung Benincasa ist monotypisch und umfasst nur Benincasa hispida; nahe verwandt mit Kürbis Cucurbita, Gurke Cucumis sativus und Flaschenkürbis Lagenaria siceraria.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Vermutlich aus Süd- bis Südostasien stammend; seit Jahrhunderten in Indien, China und Südostasien kultiviert, heute in tropischen bis warmgemäßigten Regionen weltweit angebaut.
  • Kennzeichen: Krautige, mit Ranken kletternde, weich behaarte Pflanze; Blätter fünfzehn bis dreißig Zentimeter lang und breit, behaart, lang gestielt, Blattspreite handförmig gelappt, mit fünf bis sieben Lappen; Blüten einzeln in den Achseln der Blätter, fünfzählig, gelb, glockenförmig; Früchte zehn bis fünfzehn Kilogramm schwer, oval, mit dunkelgrüner Fruchtwand, bei einigen Sorten mit einer dünnen Wachsschicht überzogen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Es gibt unzählige Sorten, die nach Reifezeit und -dauer sowie Form und Farbe in vier Gruppen eingeteilt werden. Essbar sind nicht nur die Früchte, sondern auch die jungen Blätter und Blüten der Pflanze. Das Fruchtfleisch des Wachskürbis ist weiß oder gelblich gefärbt. In der zentralen Fruchthöhle befinden sich zahlreiche, etwa ein Zentimeter große Samen.

Saison: Die Frucht ist ganzjährig erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Wachskürbisse kann man bis zu einem Jahr lang lagern.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 96,0
Kohlenhydrate 3,0
Eiweiße 0,4
Fette 0,2
Rohfasern 0,6
Mineralstoffe 0,4
Vitamin C 10–15 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Stoffe:

  • Pektin & lösliche Ballaststoffe: sanfte Sättigung, angenehme Textur.
  • Phenolische Verbindungen & Flavonoide (z. B. Ferulasäure-/Chlorogensäure-Anteile): antioxidativ, leicht adstringierend.
  • Triterpenoide/Sterole (arten-/sortentypisch, v. a. in Schale/Samen).
  • Cucurbitacine (bittere Triterpene; in Speisetypen normal sehr niedrig)
  • Mineralstoffe (v. a. Kalium in moderaten Mengen) und geringere Mengen Vitamin C.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Benincasa ist ein von Célestin Cogniaux etabliertes Gattungsnamen-Dedikationswort; die genaue Widmung gilt als unsicher, der Name ist in Italien als Familienname verbreitet. Das Artepitheton hispida bedeutet „rau, borstig“ und bezieht sich auf die behaarte junge Frucht. Die deutschen Trivialnamen Wachskürbis/Wintermelone/Aschkürbis spielen auf die wachsig-aschige Reifebereifung und die Winter-Lagerfähigkeit an.
  • Heilkunde: In Ayurveda ist die Frucht als „Kushmanda“ bekannt (kühlend, ausgleichend); traditionelle Zubereitungen wie Kushmanda-Avaleha nutzen sie mit Honig/Zucker und Gewürzen. In der chinesischen Kräutertradition werden Frucht und Samen (dōngguā rén) u. a. als „hitzeklärend“ und sanft diuretisch beschrieben. Ernährungsphysiologisch liefert das Fruchtfleisch viel Wasser, Kalium, Pektin und Polyphenole.
  • Nutzpflanze: Vielseitiges Gemüse in Asien: jung als feines Rohkost-Gemüse; reif in Salaten, Säften und – außerhalb der Rohkost – klassisch in Suppen/Confituren (z. B. Agra-Petha). Die Wachsschicht schützt vor Austrocknung und Schimmel, wodurch die Frucht in Vorratshaltungen geschätzt ist. Das Wachs wird manchmal zu Kerzen verarbeitet. Im Anbau verlangt die Pflanze Wärme, reichlich Wasser und Kletterhilfe; Bestäuber fördern sicheren Fruchtansatz. Die Samen sind ölhaltig; in einigen Regionen werden sie als Snack/Zutat genutzt.
  • Mythos und Geschichte: Als Vorratsfrucht für die „magere Jahreszeit“ prägte die Wintermelone Küchen Süd- und Ostasiens. In China ist die eindrucksvoll ausgehöhlte „Winter-Melonen-Suppe“ (zeremoniell serviert) ein Symbol gastfreundlicher Fülle. In Nordindien wurde aus dem Fruchtfleisch die berühmte Süßspeise Petha entwickelt (historisch mit den Mogul-Küchen verbunden). Der Name „Wintermelone“ verweist nicht auf Kälte-Ernte, sondern auf Lagerfähigkeit bis in den Winter.
  • Magie und Brauchtum: In Teilen Südasiens gilt der weiß bereifte Kürbis als Schutz- und Reinheitssymbol: Als Haus- und Baustellenamulett aufgehängt, soll er „bösen Blick“ und Unheil fernhalten; zuweilen wird ein Wachskürbis bei Einweihungen zertrümmert, um Hindernisse zu „brechen“. In Erntedank-Ritualen steht er für Kühle, Klarheit und Fülle.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die weiße Farbe und die kühlende, wässrige Qualität verbinden den Wachskürbis mit dem Sakralchakra (Svadhisthana: Fluss, Hydration, Sanftheit) und – über seine nüchterne Klarheit – mit dem Kronenchakra (Sahasrara: Leichtigkeit, Weite).


→ Siehe auch: Kürbisgewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre