Teufelskralle, afrikanische: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Harpagophytum prucumbens''<br> | '''Afrikanische Teufelskralle''' ''Harpagophytum procumbens'' ist eine in den Trockengebieten des südlichen Afrikas beheimatete Heilpflanze mit bizarr geformten Fruchtkörpern und stark wirksamen Bitterstoffen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Trampelklette. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Harpagophytum prucumbens''<br> | |||
'''Synonyme:''' Trampelklette, Grapple Plant, Devil’s Claw (engl.). | |||
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*Gattung: ''Harpagophytum'' | *Gattung: ''Harpagophytum'' | ||
*Art: Afrikanische Teufelskralle | *Art: Afrikanische Teufelskralle | ||
Eine zweite, seltenere Art ist ''Harpagophytum zeyheri'', die teils ähnliche Wirkstoffe enthält. | |||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Afrikanische Teufelskralle stammt aus den Halbwüsten Namibias, Botswanas, Südafrikas und Teilen Angolas. Sie wächst bevorzugt auf sandigen, trockenen Böden der Kalahari-Region. In Europa ist sie nicht heimisch, wird aber importiert. | ||
*'''Kennzeichen:''' Flach am Boden kriechende, mehrjährige krautige Pflanze mit bis eineinhalb Meter langen Trieben. Pflanze mit länglichen, tief gelappten Blättern und auffällig großen, purpurfarbenen bis rosaroten Blüten. Die namensgebenden, bizarr gezackten Fruchtkörper tragen hakenartige Fortsätze, mit denen sie sich im Fell von Tieren verhaken können. Die arzneilich verwendeten Speicherwurzeln sind knollig und verzweigt. | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | |||
In der instinktiven Rohkost spielt die Afrikanische Teufelskralle keine Rolle als Nahrungsmittel. Die getrocknete Wurzel ist äußerst bitter und wird ausschließlich als Heilmittel verwendet – in Form von Tee, Pulver, Kapseln oder Tinkturen. Frische Wurzeln wären roh kaum genießbar. Duft, Farbe und Form machen die Pflanze jedoch energetisch interessant. | |||
'''Saison:''' In ihrem natürlichen Lebensraum wächst die Pflanze während der Regenzeit (Sommerhalbjahr). | |||
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Die getrocknete Wurzel ist viele Jahre haltbar, sollte jedoch trocken, kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden. | |||
===Nährstoffe=== | |||
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! Nährstoff | |||
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g getrocknete Wurzel | |||
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| Kohlenhydrate | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
*'''Harpagosid:''' Hauptwirkstoff mit entzündungshemmender, schmerzlindernder Wirkung | |||
*'''Procumbid, Harpagid:''' Bitterstoffe mit verdauungsfördernder Wirkung | |||
*'''Phenolglykoside, Flavonoide:''' antioxidativ, leberunterstützend | |||
*'''Kalium, Magnesium, Kalzium:''' fördern Muskelfunktion und Stoffwechsel | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Die Samenkapseln der Afrikanischen Teufelskralle tragen armartige, mit Haken besetze Auswüchse, daher der Name "Teufelskralle". Der Gattungsname ''Harpagophytum'' ist vom griechischen ''harpagos'' = Enterhaken, wegen der Widerhaken an der holzig werdenden Frucht und ''phytum'' = Pflanze abgeleitet. Der Artname ''procumbens'', lateinisch ''recumbere'' = sich niederlegen, weist auf die Wuchsform des Strauches hin. Die Pflanze ist nicht mit der in Europa heimischen [[Teufelskralle, ährige|Ährigen Teufelskralle]] verwandt. | *'''Namensgebung:''' Die Samenkapseln der Afrikanischen Teufelskralle tragen armartige, mit Haken besetze Auswüchse, daher der Name "Teufelskralle". Der Gattungsname ''Harpagophytum'' ist vom griechischen ''harpagos'' = Enterhaken, wegen der Widerhaken an der holzig werdenden Frucht und ''phytum'' = Pflanze abgeleitet. Der Artname ''procumbens'', lateinisch ''recumbere'' = sich niederlegen, weist auf die Wuchsform des Strauches hin. Die Pflanze ist nicht mit der in Europa heimischen [[Teufelskralle, ährige|Ährigen Teufelskralle]] verwandt. | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als entzündungshemmend und schmerzlindernd beschrieben.<br>In der südafrikanischen Volksmedizin wird die Pflanze bei Verdauungsstörungen, bei Bluterkrankungen, zur Fiebersenkung, als Schmerzmittel und bei Schwangerschaftsbeschwerden genutzt. In Europa wird sie bei Stoffwechselkrankheiten, Arthritis, Leber-, Gallen-, Nieren-, Blasenleiden, Allergien, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und allgemeinen Alterserscheinungen verwendet.<br>Homöopathische Anwendungsgebiete sind ebenfalls Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, außerdem Erkrankungen der Leber, der Galle und der Bauchspeicheldrüse. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Es existieren nur Wildbestände, ein Anbau ist bis jetzt nicht gelungen. Die Pflanze ist aufgrund unkontrollierter Sammlung in ihrem Bestand gefährdet. Ihre wirtschaftliche Bedeutung als Exportheilpflanze ist groß – sie zählt zu den wichtigsten Pflanzen Südafrikas im internationalen Heilpflanzenhandel. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' In der afrikanischen Überlieferung wird der Teufelskralle eine doppelgesichtige Symbolik zugeschrieben: Einerseits galt sie als Heilpflanze der Ahnen, andererseits als „Wurzel des Feuers“, die nur Eingeweihten zugänglich sei. In Ritualen wurde sie zum Reinigen von Werkzeugen oder bei Geburten und Beerdigungen eingesetzt. Die verzweigte Wurzelstruktur erinnerte an Adern oder Wege der Seele – sie wurde als Verbindung zur Unterwelt gedeutet.<br>Im Westen wurde die Pflanze im 20. Jahrhundert durch deutsche und französische Naturheilkundler populär, die ihre entzündungshemmende Wirkung bestätigten. Seitdem ist sie Bestandteil der Phytotherapie, aber auch der Debatte um nachhaltige Wildsammlung. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In der ethnomedizinischen Praxis gilt die Wurzel als kraftvoller Kanalöffner – sowohl für körperliche Blockaden als auch für energetische Prozesse. Sie wird manchmal verräuchert oder pulverisiert in Schutzritualen verwendet. Aufgrund ihrer starken Bitterkeit wurde sie mit Prüfungen und Übergängen assoziiert – wer ihren Geschmack aushält, „besteht“ symbolisch eine Reifeprüfung. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Afrikanische Teufelskralle wirkt stark auf das Solarplexus- und Wurzelchakra: Sie stärkt Durchsetzungskraft, Widerstandsfähigkeit und Erdung. Gleichzeitig zeigt sie, wie aus einer harten Umgebung (Wüste) heilende Kräfte erwachsen können. Ihre Wurzel lehrt, dass Heilung nicht immer sanft, sondern auch bitter, tief und transformierend sein kann. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Nicht essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Sesamgewächse]] |
Aktuelle Version vom 6. August 2025, 16:46 Uhr
Afrikanische Teufelskralle Harpagophytum procumbens ist eine in den Trockengebieten des südlichen Afrikas beheimatete Heilpflanze mit bizarr geformten Fruchtkörpern und stark wirksamen Bitterstoffen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Harpagophytum prucumbens
Synonyme: Trampelklette, Grapple Plant, Devil’s Claw (engl.).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
- Familie: Sesamgewächse Pedaliaceae
- Gattung: Harpagophytum
- Art: Afrikanische Teufelskralle
Eine zweite, seltenere Art ist Harpagophytum zeyheri, die teils ähnliche Wirkstoffe enthält.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Afrikanische Teufelskralle stammt aus den Halbwüsten Namibias, Botswanas, Südafrikas und Teilen Angolas. Sie wächst bevorzugt auf sandigen, trockenen Böden der Kalahari-Region. In Europa ist sie nicht heimisch, wird aber importiert.
- Kennzeichen: Flach am Boden kriechende, mehrjährige krautige Pflanze mit bis eineinhalb Meter langen Trieben. Pflanze mit länglichen, tief gelappten Blättern und auffällig großen, purpurfarbenen bis rosaroten Blüten. Die namensgebenden, bizarr gezackten Fruchtkörper tragen hakenartige Fortsätze, mit denen sie sich im Fell von Tieren verhaken können. Die arzneilich verwendeten Speicherwurzeln sind knollig und verzweigt.
Rohkosttipps und Erfahrungen
In der instinktiven Rohkost spielt die Afrikanische Teufelskralle keine Rolle als Nahrungsmittel. Die getrocknete Wurzel ist äußerst bitter und wird ausschließlich als Heilmittel verwendet – in Form von Tee, Pulver, Kapseln oder Tinkturen. Frische Wurzeln wären roh kaum genießbar. Duft, Farbe und Form machen die Pflanze jedoch energetisch interessant.
Saison: In ihrem natürlichen Lebensraum wächst die Pflanze während der Regenzeit (Sommerhalbjahr).
Lagerung/Haltbarkeit: Die getrocknete Wurzel ist viele Jahre haltbar, sollte jedoch trocken, kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g getrocknete Wurzel |
---|---|
Wasser | 5,0 |
Kohlenhydrate | 40,0 |
Eiweiße | 4,0 |
Fette | 1,5 |
Rohfasern | 12,0 |
Mineralstoffe | 5,5 |
Vitamin C | < 5 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
- Harpagosid: Hauptwirkstoff mit entzündungshemmender, schmerzlindernder Wirkung
- Procumbid, Harpagid: Bitterstoffe mit verdauungsfördernder Wirkung
- Phenolglykoside, Flavonoide: antioxidativ, leberunterstützend
- Kalium, Magnesium, Kalzium: fördern Muskelfunktion und Stoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: Die Samenkapseln der Afrikanischen Teufelskralle tragen armartige, mit Haken besetze Auswüchse, daher der Name "Teufelskralle". Der Gattungsname Harpagophytum ist vom griechischen harpagos = Enterhaken, wegen der Widerhaken an der holzig werdenden Frucht und phytum = Pflanze abgeleitet. Der Artname procumbens, lateinisch recumbere = sich niederlegen, weist auf die Wuchsform des Strauches hin. Die Pflanze ist nicht mit der in Europa heimischen Ährigen Teufelskralle verwandt.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als entzündungshemmend und schmerzlindernd beschrieben.
In der südafrikanischen Volksmedizin wird die Pflanze bei Verdauungsstörungen, bei Bluterkrankungen, zur Fiebersenkung, als Schmerzmittel und bei Schwangerschaftsbeschwerden genutzt. In Europa wird sie bei Stoffwechselkrankheiten, Arthritis, Leber-, Gallen-, Nieren-, Blasenleiden, Allergien, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und allgemeinen Alterserscheinungen verwendet.
Homöopathische Anwendungsgebiete sind ebenfalls Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, außerdem Erkrankungen der Leber, der Galle und der Bauchspeicheldrüse.
- Nutzpflanze: Es existieren nur Wildbestände, ein Anbau ist bis jetzt nicht gelungen. Die Pflanze ist aufgrund unkontrollierter Sammlung in ihrem Bestand gefährdet. Ihre wirtschaftliche Bedeutung als Exportheilpflanze ist groß – sie zählt zu den wichtigsten Pflanzen Südafrikas im internationalen Heilpflanzenhandel.
- Mythos und Geschichte: In der afrikanischen Überlieferung wird der Teufelskralle eine doppelgesichtige Symbolik zugeschrieben: Einerseits galt sie als Heilpflanze der Ahnen, andererseits als „Wurzel des Feuers“, die nur Eingeweihten zugänglich sei. In Ritualen wurde sie zum Reinigen von Werkzeugen oder bei Geburten und Beerdigungen eingesetzt. Die verzweigte Wurzelstruktur erinnerte an Adern oder Wege der Seele – sie wurde als Verbindung zur Unterwelt gedeutet.
Im Westen wurde die Pflanze im 20. Jahrhundert durch deutsche und französische Naturheilkundler populär, die ihre entzündungshemmende Wirkung bestätigten. Seitdem ist sie Bestandteil der Phytotherapie, aber auch der Debatte um nachhaltige Wildsammlung.
- Magie und Brauchtum: In der ethnomedizinischen Praxis gilt die Wurzel als kraftvoller Kanalöffner – sowohl für körperliche Blockaden als auch für energetische Prozesse. Sie wird manchmal verräuchert oder pulverisiert in Schutzritualen verwendet. Aufgrund ihrer starken Bitterkeit wurde sie mit Prüfungen und Übergängen assoziiert – wer ihren Geschmack aushält, „besteht“ symbolisch eine Reifeprüfung.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Afrikanische Teufelskralle wirkt stark auf das Solarplexus- und Wurzelchakra: Sie stärkt Durchsetzungskraft, Widerstandsfähigkeit und Erdung. Gleichzeitig zeigt sie, wie aus einer harten Umgebung (Wüste) heilende Kräfte erwachsen können. Ihre Wurzel lehrt, dass Heilung nicht immer sanft, sondern auch bitter, tief und transformierend sein kann.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre