Storchschnabel, blutroter: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Geranium sanguíneum''<br>
'''Blutroter Storchschnabel''' ''Geranium sanguineum'' ist eine robuste, wildwachsende und zierende Pflanze mit tiefrosa bis purpurfarbenen Blüten und charakteristisch handförmig geteilten Blättern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Blut-Storchschnabel.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Geranium sanguíneum''<br>
'''Synonyme:''' Blut-Storchschnabel, Ritstorchschnabel, Blutrote Geranie, Geranienblume.


===Systematik===
===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juni bis August.
*'''Vorkommen:''' Europa, in Deutschland hauptsächlich in den Mittelgebirgen, im Norden nur vereinzelt; lichte Trockenwälder, Waldränder, Halbtrockenrasen; wärmeliebend; Ton, Mergel- und Lehmböden; selten, kommt an seinen Standorten meist in größeren Beständen vor.
 
*'''Kennzeichen:''' fünfzehn bis fünfzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel meist schon von Grund an gabelig verzweigt, abstehend behaart, im Herbst durch Anthozyanbildung leuchtend rot; Blätter fünf- bis siebenteilig, handförmig; Blüten zweieinhalb bis dreieinhalb Zentimeter im Durchmesser, karminrot, einzeln mit langen Stielen in den Achseln oberer Laubblätter; Blütezeit: Juni bis August; Spaltfrüchte mit schnabelartig verlängerten Teilfrüchten, die zur Reifezeit aufspringen; Wurzelwerk weit kriechend, dickfleischig.
 
*'''Verwechslung:''' Ist mit anderen [[Storchschnäbel|Storchschnabelarten]] möglich, die Blüten sind größer als bei den meisten anderen Arten. Der Blutrote Storchschnabel war die Blume des Jahres 2001.
 
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die jungen Blätter und Blüten sind essbar, wenngleich geschmacklich herb und leicht adstringierend. Bei instinktivem Verzehr tritt schnell eine sensorische Sättigung ein.


Vorkommen: Europa, in Deutschland hauptsächlich in den Mittelgebirgen, im Norden nur vereinzelt; lichte Trockenwälder, Waldränder, Halbtrockenrasen; wärmeliebend; Ton, Mergel- und Lehmböden; selten, kommt an seinen Standorten meist in größeren Beständen vor.
'''Saison:''' Blütezeit von Mai bis August; junge Blätter bereits ab April verfügbar.


Kennzeichen: fünfzehn bis fünfzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel meist schon von Grund an gabelig verzweigt, abstehend behaart, im Herbst durch Anthozyanbildung leuchtend rot; Blätter fünf- bis siebenteilig, handförmig; Blüten zweieinhalb bis dreieinhalb Zentimeter im Durchmesser, karminrot, einzeln mit langen Stielen in den Achseln oberer Laubblätter; Spaltfrüchte mit schnabelartig verlängerten Teilfrüchten, die zur Reifezeit aufspringen; Wurzelwerk weit kriechend, dickfleischig.
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch verarbeiten; Blätter halten sich im Kühlschrank ein bis zwei Tage. Blüten welken rasch, lassen sich aber auch trocknen.


Verwechslung: Ist mit anderen [[Storchschnäbel|Storchschnabelarten]] möglich, die Blüten sind größer als bei den meisten anderen Arten. Der Blutrote Storchschnabel war die Blume des Jahres 2001.
===Nährstoffe===
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! Nährstoff
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil
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| Wasser
| 84,2
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| Kohlenhydrate
| 5,1
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| Eiweiße
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===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Gerbstoffe (v. a. Tannine):''' adstringierend, entzündungshemmend, blutstillend
*'''Flavonoide (z. B. Quercetin):''' antioxidativ, gefäßstärkend
*'''Ätherische Öle (Spuren):''' hautberuhigend
*'''Anthocyane (in Blüten):''' zellschützend, antioxidativ
*'''Vitamin C und Kalium:''' immununterstützend, entwässernd


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Heilkunde: Besonders der Wurzelstock enthält Gerbstoffe, die blutstillend wirken. Früher wurde er deshalb als Heilpflanze zur Blutstillung verwendet. Darauf bezieht sich auch der deutsche Artenname. Außerdem enthält der Blut-Storchschnabel einen Bitterstoff.
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Geranium'' stammt vom griechischen „geranos“ = Kranich bzw. „geranion“ = Storch, da die Fruchtstände an Storchen- oder Kranichschnäbel erinnern. Das Artepitheton „sanguineum“ bedeutet „blutrot“ – ein Hinweis auf die intensive Farbe der Blüten und auf die rötliche Herbstfärbung der Blätter. Die deutsche Bezeichnung „Blutroter Storchschnabel“ fasst beide Merkmale zusammen.
 
*'''Heilkunde:''' Schon im Altertum wurde der Blutrote Storchschnabel medizinisch verwendet, vor allem als blutstillendes, adstringierendes und wundheilendes Kraut. In der Volksmedizin diente er:
**bei Zahnfleischentzündungen und Mundschleimhautproblemen (Gurgelwasser)
**bei leichten Blutungen (z. B. Nasenbluten)
**als Waschung bei Wunden, Ekzemen und Hautreizungen
**innerlich bei Durchfall oder Magenbeschwerden (durch die Gerbstoffe)
:Die Pflanze galt in manchen Regionen als „Arznei der Armen“, weil sie leicht verfügbar und vielseitig einsetzbar war. Ein starker Tee wirkt zusammenziehend und entzündungshemmend – oft vergleichbar mit Eichenrinde, jedoch milder.
 
*'''Nutzpflanze:''' Neben der medizinischen Verwendung wird Geranium sanguineum heute als Zier- und Wildstaude geschätzt. Er ist pflegeleicht, trockenheitsresistent, insektenfreundlich und eignet sich für Steingärten, Trockenmauern und naturnahe Flächen. In der Permakultur wird er wegen seiner tiefreichenden Wurzeln und seiner Bodenfestigung verwendet. Seine Blüten werden von Bienen und Schwebfliegen gerne besucht.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' In der mittelalterlichen Klostermedizin wurde der Storchschnabel (als „Herba Geranii“) gegen Blutungen und übermäßige Monatsblutungen eingesetzt. In der Signaturenlehre deutete die tiefrote Blüte auf seine Wirkung bei „blutenden Leiden“ hin. Im Volksglauben war der Blutrote Storchschnabel ein Schutzkraut – er wurde an Stall und Haus gepflanzt, um „Blut und Unheil“ abzuwehren. In Irland war er Bestandteil alter Schutzzauber gegen böse Geister. Seine rötlich verfärbten Blätter im Herbst galten als Zeichen kommender Veränderungen.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Dem Blutroten Storchschnabel wurde nachgesagt, dass er das Herz festigen und „die Blutsbande stärken“ könne – sowohl im familiären wie im spirituellen Sinne. Er wurde bei Übergangsritualen verwendet, etwa zur Begleitung der ersten Menstruation oder beim Abschied Verstorbener. Die Pflanze galt als schützend für junge Frauen und Mütter, besonders nach Geburten. In manchen Regionen verwendete man Blätter und Blüten in Kräuterbüscheln zu Mariä Himmelfahrt. Auch in der Runenmagie wurde er mit der Rune „Uruz“ – Kraft und Lebenskraft – in Verbindung gebracht.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Blutrote Storchschnabel wirkt über das Wurzel- und Herzchakra: Er verbindet Erdung mit emotionaler Klarheit. Er hilft, innere Verletzungen zu schließen – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Die Pflanze erinnert daran, dass Sanftheit und Klarheit sich nicht ausschließen. Sie stärkt Abgrenzung, schützt vor Energieverlust und fördert das Loslassen von alten „Wunden“.  
 
 
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Storchschnabelgewächse]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]

Aktuelle Version vom 4. August 2025, 07:34 Uhr

Blutroter Storchschnabel Geranium sanguineum ist eine robuste, wildwachsende und zierende Pflanze mit tiefrosa bis purpurfarbenen Blüten und charakteristisch handförmig geteilten Blättern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Geranium sanguíneum
Synonyme: Blut-Storchschnabel, Ritstorchschnabel, Blutrote Geranie, Geranienblume.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Storchschnabelartige Geraniales
  • Familie: Storchschnabelgewächse Geraniaceae
  • Gattung: Storchschnäbel Geranium
  • Art: Blutroter Storchschnabel

Die Storchschnäbel sind mit rund 430 Arten die artenreichste Gattung der Storchschnabelgewächse. Neben zahlreichen Wildformen werden viele Sorten seit dem 16. Jahrhundert im Garten kultiviert.

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, in Deutschland hauptsächlich in den Mittelgebirgen, im Norden nur vereinzelt; lichte Trockenwälder, Waldränder, Halbtrockenrasen; wärmeliebend; Ton, Mergel- und Lehmböden; selten, kommt an seinen Standorten meist in größeren Beständen vor.
  • Kennzeichen: fünfzehn bis fünfzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel meist schon von Grund an gabelig verzweigt, abstehend behaart, im Herbst durch Anthozyanbildung leuchtend rot; Blätter fünf- bis siebenteilig, handförmig; Blüten zweieinhalb bis dreieinhalb Zentimeter im Durchmesser, karminrot, einzeln mit langen Stielen in den Achseln oberer Laubblätter; Blütezeit: Juni bis August; Spaltfrüchte mit schnabelartig verlängerten Teilfrüchten, die zur Reifezeit aufspringen; Wurzelwerk weit kriechend, dickfleischig.
  • Verwechslung: Ist mit anderen Storchschnabelarten möglich, die Blüten sind größer als bei den meisten anderen Arten. Der Blutrote Storchschnabel war die Blume des Jahres 2001.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die jungen Blätter und Blüten sind essbar, wenngleich geschmacklich herb und leicht adstringierend. Bei instinktivem Verzehr tritt schnell eine sensorische Sättigung ein.

Saison: Blütezeit von Mai bis August; junge Blätter bereits ab April verfügbar.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch verarbeiten; Blätter halten sich im Kühlschrank ein bis zwei Tage. Blüten welken rasch, lassen sich aber auch trocknen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 84,2
Kohlenhydrate 5,1
Eiweiße 2,0
Fette 0,3
Rohfasern 3,6
Mineralstoffe 1,2
Vitamin C 35–50 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Gerbstoffe (v. a. Tannine): adstringierend, entzündungshemmend, blutstillend
  • Flavonoide (z. B. Quercetin): antioxidativ, gefäßstärkend
  • Ätherische Öle (Spuren): hautberuhigend
  • Anthocyane (in Blüten): zellschützend, antioxidativ
  • Vitamin C und Kalium: immununterstützend, entwässernd

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Geranium stammt vom griechischen „geranos“ = Kranich bzw. „geranion“ = Storch, da die Fruchtstände an Storchen- oder Kranichschnäbel erinnern. Das Artepitheton „sanguineum“ bedeutet „blutrot“ – ein Hinweis auf die intensive Farbe der Blüten und auf die rötliche Herbstfärbung der Blätter. Die deutsche Bezeichnung „Blutroter Storchschnabel“ fasst beide Merkmale zusammen.
  • Heilkunde: Schon im Altertum wurde der Blutrote Storchschnabel medizinisch verwendet, vor allem als blutstillendes, adstringierendes und wundheilendes Kraut. In der Volksmedizin diente er:
    • bei Zahnfleischentzündungen und Mundschleimhautproblemen (Gurgelwasser)
    • bei leichten Blutungen (z. B. Nasenbluten)
    • als Waschung bei Wunden, Ekzemen und Hautreizungen
    • innerlich bei Durchfall oder Magenbeschwerden (durch die Gerbstoffe)
Die Pflanze galt in manchen Regionen als „Arznei der Armen“, weil sie leicht verfügbar und vielseitig einsetzbar war. Ein starker Tee wirkt zusammenziehend und entzündungshemmend – oft vergleichbar mit Eichenrinde, jedoch milder.
  • Nutzpflanze: Neben der medizinischen Verwendung wird Geranium sanguineum heute als Zier- und Wildstaude geschätzt. Er ist pflegeleicht, trockenheitsresistent, insektenfreundlich und eignet sich für Steingärten, Trockenmauern und naturnahe Flächen. In der Permakultur wird er wegen seiner tiefreichenden Wurzeln und seiner Bodenfestigung verwendet. Seine Blüten werden von Bienen und Schwebfliegen gerne besucht.
  • Mythos und Geschichte: In der mittelalterlichen Klostermedizin wurde der Storchschnabel (als „Herba Geranii“) gegen Blutungen und übermäßige Monatsblutungen eingesetzt. In der Signaturenlehre deutete die tiefrote Blüte auf seine Wirkung bei „blutenden Leiden“ hin. Im Volksglauben war der Blutrote Storchschnabel ein Schutzkraut – er wurde an Stall und Haus gepflanzt, um „Blut und Unheil“ abzuwehren. In Irland war er Bestandteil alter Schutzzauber gegen böse Geister. Seine rötlich verfärbten Blätter im Herbst galten als Zeichen kommender Veränderungen.
  • Magie und Brauchtum: Dem Blutroten Storchschnabel wurde nachgesagt, dass er das Herz festigen und „die Blutsbande stärken“ könne – sowohl im familiären wie im spirituellen Sinne. Er wurde bei Übergangsritualen verwendet, etwa zur Begleitung der ersten Menstruation oder beim Abschied Verstorbener. Die Pflanze galt als schützend für junge Frauen und Mütter, besonders nach Geburten. In manchen Regionen verwendete man Blätter und Blüten in Kräuterbüscheln zu Mariä Himmelfahrt. Auch in der Runenmagie wurde er mit der Rune „Uruz“ – Kraft und Lebenskraft – in Verbindung gebracht.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Blutrote Storchschnabel wirkt über das Wurzel- und Herzchakra: Er verbindet Erdung mit emotionaler Klarheit. Er hilft, innere Verletzungen zu schließen – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Die Pflanze erinnert daran, dass Sanftheit und Klarheit sich nicht ausschließen. Sie stärkt Abgrenzung, schützt vor Energieverlust und fördert das Loslassen von alten „Wunden“.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre