Spinat, wilder: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Seite ohne Änderung aktualisiert.)
(Seite überarbeitet.)
 
(3 dazwischenliegende Versionen derselben Benutzerin werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Chenopodium bonus-henricus''<br>
'''Wilder Spinat''' ''Blitum bonus-henricus'' ist eine mehrjährige Wildpflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse, die in Mitteleuropa als früher Kulturbegleiter bekannt war. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Guter Heinrich, Stolzer Heinrich, Dorf-Gänsefuß, Mehlspinat.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Blitum bonus-henricus''<br>
'''Synonyme:''' Allmutter, Dorf-Gäsedistel, Guter Heinrich, Stolzer Heinrich, Dorf-Gänsefuß, Bauernspinat, Mehlspinat, Hundsfuß, ''Chenopodium bonus-henricus'' (veraltet).


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 9: Zeile 12:
*Ordnung: Nelkenartige ''Caryophyllales''
*Ordnung: Nelkenartige ''Caryophyllales''
*Familie: Fuchsschwanzgewächse ''Amaranthaceae''
*Familie: Fuchsschwanzgewächse ''Amaranthaceae''
*Unterfamilie: ''Chenopodioideae''
*Gattung: ''Blitum''
*Tribus: ''Chenopodieae''
*Gattung: Gänsefüße ''Chenopodium''
*Art: Wilder Spinat
*Art: Wilder Spinat


Die Gattung ''Chenopodium'' ist weltweit verbreitet. In Deutschland kommen ca. zwanzig Arten beständig vor. Dazu gehören ebenfalls:
Die Gattung ''Blitum'' umfasst mehrere essbare Wildpflanzen, die früher zur Gattung ''Chenopodium'' (Melde) gezählt wurden. Charakteristisch für ''Blitum'' sind die mehlig bereiften Blätter, die grünen, unscheinbaren Blütenstände sowie eine hohe Anpassungsfähigkeit an gestörte Böden. Sie umfasst auch den Kopfigen Erdbeerspinat ''Blitum capitatum'' und den [[Erdbeerspinat|Echten Erdbeerspinat]] ''Blitum virgatum''.
*[[Gänsefuß, weißer|Weißer Gänsefuß]] ''Chenopodium album''
*Wohlriechender Gänsefuß ''Chenopodium ambrosidoides'': Wurde früher als Heilmittel bei Wurmerkrankungen eingesetzt, heute wird er allerdings wegen Nebenwirkungen nur noch in der Tiermedizin verwendet. Hauptwirkstoff ist das Ascaridol.
*Klebriger Gänsefuß ''Chenopodium botrys''
*Ähriger Erdbeerspinat ''Chenopodium capitatum''
*Dickblättriger Gänsefuß ''Chenopodium chenopodioides''
*Feigenblättriger Gänsefuß ''Chenopodium ficifolium''
*[[Erdbeerspinat|Echter Erdbeerspinat]] ''Chenopodium foliosum''
*Graugrüner Gänsefuß ''Chenopodium glaucum''
*Unechter Gänsefuß ''Chenopodium hybridum''
*Mauer-Gänsefuß ''Chenopodium murale''
*Vielsamiger Gänsefuß ''Chenopodium polyspermum''
*Australischer Gänsefuß ''Chenopodium pumilio''
*Roter Gänsefuß ''Chenopodium rubrum''
*Straßen-Gänsefuß ''Chenopodium urbicum''
*Stinkender Gänsefuß ''Chenopodium vulvaria''


{|
{|
|[[Datei:Spinat, wilder.JPG|none|thumb|300px|Wilder Spinat]]
|[[Datei:Spinat, wilder.JPG|none|thumb|300px|Wilder Spinat]]
|[[Datei:Spinat, wilder, Bluetenstand.JPG|none|thumb|300px|Wilder Spinat, Blütenstand]]
|[[Datei:Spinat, wilder, Bluetenstand.jpg|none|thumb|300px|Wilder Spinat, Blütenstand]]
|-
|-
|[[Datei:Spinat, wilder, Blatt.JPG|none|thumb|400px|Wilder Spinat, Blatt]]
|[[Datei:Spinat, wilder, Blatt.JPG|none|thumb|400px|Wilder Spinat, Blatt]]
Zeile 40: Zeile 26:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Mai bis August.
*'''Vorkommen:''' Mitteleuropa, Nordasien, Nordamerika; bis 3000 Meter.
 
*'''Standorte:''' In der Nähe von menschlichen Siedlungen, Wegränder, Düngeplätzen, Unkrautfluren; liebt strickstoffreiche, lehmige Böden; zählt heute zu den gefährdeten Pflanzenarten.


Vorkommen: Mitteleuropa, Nordasien, Nordamerika; bis 3000 Meter; in der Nähe von menschlichen Siedlungen, Wegränder, Düngeplätzen, Unkrautfluren; liebt strickstoffreiche, lehmige Böden; zählt heute zu den gefährdeten Pflanzenarten.
*'''Kennzeichen:''' Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel grün, kahl, braun und rötlich gerieft, hohl, beblättert und wenig verzweigt; Blätter grün, bis zehn Zentimeter groß, fleischig, lang gestielt, dreieckig, spitz, am Grunde spießförmig, Rand etwas wellig, junge Blätter unten mehlig, klebrig; Blüten grünlich, klein, zahlreich, in endständigen, unten verzweigten, blattlosen, oft nickenden Scheinähren, die kleinen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtlich weiblich; Blütezeit: Mai bis August; Früchtchen einen dunkelbraunen oder schwarzen Samen enthaltend; stark ausgebildete, rübenartige Wurzel.


Kennzeichen: Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel grün, kahl, braun und rötlich gerieft, hohl, beblättert und wenig verzweigt; Blätter grün, bis zehn Zentimeter groß, fleischig, lang gestielt, dreieckig, spitz, am Grunde spießförmig, Rand etwas wellig, junge Blätter unten mehlig, klebrig; Blüten grünlich, klein, zahlreich, in endständigen, unten verzweigten, blattlosen, oft nickenden Scheinähren, die kleinen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtlich weiblich; Früchtchen einen dunkelbraunen oder schwarzen Samen enthaltend; stark ausgebildete, rübenartige Wurzel.
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' junge Blätter von April bis Juni; die jungen Triebe auch noch während der Blüte; junge Blütenstände von April bis Oktober; Samen von September bis Oktober.


Verwechslung: Es gibt über zwanzig heimische Gänsefußarten, die alle verwendet werden können. Die ungenießbaren Gänsefußarten riechen widerlich, teilweise nach Heringslake, wenn man sie zwischen den Fingern reibt.
Die jungen Blätter können in kleinen Mengen roh verzehrt werden und schmecken mild bis nussig, ähnlich wie [[Spinat, echter|Spinat]] oder [[Mangold]]. Die jungen Triebe erinnern geschmacklich an [[Spargel]].


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
'''Kultur im eigenen Garten:''' Der Wilde Spinat liebt stickstoffreichen und salzhaltigen Boden. Er steht gern in der Sonne, die Aussaat erfolgt im Frühjahr, die ersten Blätter kann man nach zehn bis zwölf Wochen ernten.
Sammelgut und Sammelzeit: junge Blätter von April bis Juni; die jungen Triebe auch noch während der Blüte; junge Blütenstände von April bis Oktober; Samen von September bis Oktober.


Der Geschmack ist würzig pikant, mehlig.
===Nährstoffe===
{|class="wikitable"
!Nährstoff
!Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil
|-
|Wasser
|style="text-align:center"|89,0
|-
|Kohlenhydrate
|style="text-align:center"|2,5
|-
|Eiweiße
|style="text-align:center"|3,5
|-
|Fette
|style="text-align:center"|0,4
|-
|Rohfasern
|style="text-align:center"|2,7
|-
|Mineralstoffe
|style="text-align:center"|1,8
|-
|Vitamin C
|style="text-align:center"|45–60 mg
|}


Kultur im eigenen Garten: Der Wilde Spinat liebt stickstoffreichen und salzhaltigen Boden. Er steht gern in der Sonne, die Aussaat erfolgt im Frühjahr, die ersten Blätter kann man nach zehn bis zwölf Wochen ernten.
===Besondere Inhaltsstoffe===
Wie viele Wildgemüse der Amaranthaceae enthält der Guter Heinrich reichlich Vitalstoffe – aber auch Oxalsäure:
*'''Saponine:''' Immunstimulierend und leicht schleimlösend, können in hohen Dosen reizend wirken
*'''Oxalsäure:''' Bindet Mineralstoffe wie Calcium – mäßiger Verzehr empfohlen
*'''Betalaine (Farbstoffe):''' Antioxidativ, zellschützend
*'''Folat (Vitamin B9):''' Wichtig für Zellteilung, Blutbildung und Schwangerschaft
*'''Vitamin C:''' Stärkt Immunsystem und Bindegewebe, antioxidativ


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Name "Heinrich" taucht bei volkstümlichen Pflanzennamen öfters auf, denn Elfen oder Kobolde trugen diesen Namen. Der Name Heinrich soll entweder an die Legende vom aussätzigen, armen Heinrich erinnern oder lautete althochdeutsch Heimrich, Heim = Hofstatt, oder von Hain = kleiner Wald und rich = reich; Herrschaft, Macht. Der "Gute" Heinrich verdankt seinen Namen der ihm zugeschriebenen Heilkräfte.
*'''Namensgebung:''' Der Name "Heinrich" taucht bei volkstümlichen Pflanzennamen öfters auf, denn Elfen oder Kobolde trugen diesen Namen. Der Name Heinrich soll entweder an die Legende vom aussätzigen, armen Heinrich erinnern oder lautete althochdeutsch Heimrich, Heim = Hofstatt, oder von Hain = kleiner Wald und rich = reich; Herrschaft, Macht. Der "Gute" Heinrich verdankt seinen Namen der ihm zugeschriebenen Heilkräfte.<br>'''Anmerkung zur Namensgeschichte:''' Früher wurde der Gute Heinrich der Gattung ''Chenopodium'' (Gänsefüße) zugeordnet und als ''Chenopodium bonus-henricus'' geführt. Mit neuen molekulargenetischen Analysen wurde die Art der Gattung ''Blitum'' zugeordnet, die enger mit anderen Erdbeerspinat-Arten verwandt ist. Die heute gültige botanische Bezeichnung lautet daher: ''Blitum bonus-henricus''.
 
*'''Heilkunde:''' Die Pflanze wirkt abführend, blutreinigend und erweichend.<br>In der Volksmedizin wurde die Pflanze bei Hautproblemen, Blutarmut, Frühjahrsmüdigkeit und Verdauungsstörungen verwendet. Ein Absud aus den Blättern galt als stärkend. Äußerlich kamen die Blätter bei Ekzemen zum Einsatz.
 
*'''Nutzpflanze:''' Der Gute Heinrich ist ein traditionelles Wildgemüse, das früher als „Spinat des armen Mannes“ galt. Die Pflanze ist pflegeleicht, winterhart und mehrjährig – ideal für Permakultur und Selbstversorgung. Die Samen sind ähnlich wie Amaranth oder Quinoa verwendbar.


Nutzpflanze: Pflanzenreste wurden im Magen von Menschen aus der Eisenzeit gefunden. Der Wilde Spinat wurde lange Zeit in Gärten als Gemüsepflanze angebaut. Er gilt als die Mutterpflanze unseres Gartenspinates.
*'''Mythos und Geschichte:''' Früher gehörte der Guter Heinrich zur Alltagsküche der Landbevölkerung. In alten Bauern- und Klostergärten wurde er gezielt angebaut. In Mythen galt er als Schutzpflanze für Haus und Hof und wurde mit Wohlstand und Fruchtbarkeit assoziiert.


Heilkunde: Die Pflanze wirkt abführend, blutreinigend und erweichend. Äußerlich kann man die frischen Blätter bei Abszessen benutzen.
*'''Magie und Brauchtum:''' Die Pflanze galt als segensbringend und wurde am Johannistag gesammelt. Man hing sie an Türen oder mischte sie in Kräuterbuschen. In manchen Gegenden wurde sie bei Viehsegnungen verwendet.  


Mythos/Geschichte: Wie in allen Pflanzen, die sich in der Nähe des Menschen ansiedeln, soll sich auch im Wilden Spinat ein nützlicher Vegetationsgeist verbergen, ein Beschützer des Hauses und seiner Bewohner.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Gute Heinrich steht für Bescheidenheit, Standhaftigkeit und das Nährende im Verborgenen. Spirituell wird er dem Wurzelchakra zugeordnet – für Erdung, Versorgung und Schutz.


Magie/Brauchtum: Im Märchen vom Froschkönig oder Der Eiserne Heinrich heißt es:


<blockquote>''Heinrich der Wagen bricht.''<br>
→ Siehe auch: [[Antinährstoffe in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
''Nein, Herr, der Wagen nicht,''<br>
''es ist ein Band von meinem Herzen,''<br>
''das da lag in großen Schmerzen''<br>
''als ihr in dem Brunnen saßt,''<br>
''als ihr eine Fretsche (Frosch) wast (wart).''</blockquote>
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__
[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Gemüse]]
[[Kategorie:Fuchsschwanzgewächse]]

Aktuelle Version vom 30. Juli 2025, 08:50 Uhr

Wilder Spinat Blitum bonus-henricus ist eine mehrjährige Wildpflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse, die in Mitteleuropa als früher Kulturbegleiter bekannt war. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Blitum bonus-henricus
Synonyme: Allmutter, Dorf-Gäsedistel, Guter Heinrich, Stolzer Heinrich, Dorf-Gänsefuß, Bauernspinat, Mehlspinat, Hundsfuß, Chenopodium bonus-henricus (veraltet).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
  • Gattung: Blitum
  • Art: Wilder Spinat

Die Gattung Blitum umfasst mehrere essbare Wildpflanzen, die früher zur Gattung Chenopodium (Melde) gezählt wurden. Charakteristisch für Blitum sind die mehlig bereiften Blätter, die grünen, unscheinbaren Blütenstände sowie eine hohe Anpassungsfähigkeit an gestörte Böden. Sie umfasst auch den Kopfigen Erdbeerspinat Blitum capitatum und den Echten Erdbeerspinat Blitum virgatum.

Wilder Spinat
Wilder Spinat, Blütenstand
Wilder Spinat, Blatt

Beschreibung

  • Vorkommen: Mitteleuropa, Nordasien, Nordamerika; bis 3000 Meter.
  • Standorte: In der Nähe von menschlichen Siedlungen, Wegränder, Düngeplätzen, Unkrautfluren; liebt strickstoffreiche, lehmige Böden; zählt heute zu den gefährdeten Pflanzenarten.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel grün, kahl, braun und rötlich gerieft, hohl, beblättert und wenig verzweigt; Blätter grün, bis zehn Zentimeter groß, fleischig, lang gestielt, dreieckig, spitz, am Grunde spießförmig, Rand etwas wellig, junge Blätter unten mehlig, klebrig; Blüten grünlich, klein, zahlreich, in endständigen, unten verzweigten, blattlosen, oft nickenden Scheinähren, die kleinen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtlich weiblich; Blütezeit: Mai bis August; Früchtchen einen dunkelbraunen oder schwarzen Samen enthaltend; stark ausgebildete, rübenartige Wurzel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: junge Blätter von April bis Juni; die jungen Triebe auch noch während der Blüte; junge Blütenstände von April bis Oktober; Samen von September bis Oktober.

Die jungen Blätter können in kleinen Mengen roh verzehrt werden und schmecken mild bis nussig, ähnlich wie Spinat oder Mangold. Die jungen Triebe erinnern geschmacklich an Spargel.

Kultur im eigenen Garten: Der Wilde Spinat liebt stickstoffreichen und salzhaltigen Boden. Er steht gern in der Sonne, die Aussaat erfolgt im Frühjahr, die ersten Blätter kann man nach zehn bis zwölf Wochen ernten.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 89,0
Kohlenhydrate 2,5
Eiweiße 3,5
Fette 0,4
Rohfasern 2,7
Mineralstoffe 1,8
Vitamin C 45–60 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Wie viele Wildgemüse der Amaranthaceae enthält der Guter Heinrich reichlich Vitalstoffe – aber auch Oxalsäure:

  • Saponine: Immunstimulierend und leicht schleimlösend, können in hohen Dosen reizend wirken
  • Oxalsäure: Bindet Mineralstoffe wie Calcium – mäßiger Verzehr empfohlen
  • Betalaine (Farbstoffe): Antioxidativ, zellschützend
  • Folat (Vitamin B9): Wichtig für Zellteilung, Blutbildung und Schwangerschaft
  • Vitamin C: Stärkt Immunsystem und Bindegewebe, antioxidativ

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name "Heinrich" taucht bei volkstümlichen Pflanzennamen öfters auf, denn Elfen oder Kobolde trugen diesen Namen. Der Name Heinrich soll entweder an die Legende vom aussätzigen, armen Heinrich erinnern oder lautete althochdeutsch Heimrich, Heim = Hofstatt, oder von Hain = kleiner Wald und rich = reich; Herrschaft, Macht. Der "Gute" Heinrich verdankt seinen Namen der ihm zugeschriebenen Heilkräfte.
    Anmerkung zur Namensgeschichte: Früher wurde der Gute Heinrich der Gattung Chenopodium (Gänsefüße) zugeordnet und als Chenopodium bonus-henricus geführt. Mit neuen molekulargenetischen Analysen wurde die Art der Gattung Blitum zugeordnet, die enger mit anderen Erdbeerspinat-Arten verwandt ist. Die heute gültige botanische Bezeichnung lautet daher: Blitum bonus-henricus.
  • Heilkunde: Die Pflanze wirkt abführend, blutreinigend und erweichend.
    In der Volksmedizin wurde die Pflanze bei Hautproblemen, Blutarmut, Frühjahrsmüdigkeit und Verdauungsstörungen verwendet. Ein Absud aus den Blättern galt als stärkend. Äußerlich kamen die Blätter bei Ekzemen zum Einsatz.
  • Nutzpflanze: Der Gute Heinrich ist ein traditionelles Wildgemüse, das früher als „Spinat des armen Mannes“ galt. Die Pflanze ist pflegeleicht, winterhart und mehrjährig – ideal für Permakultur und Selbstversorgung. Die Samen sind ähnlich wie Amaranth oder Quinoa verwendbar.
  • Mythos und Geschichte: Früher gehörte der Guter Heinrich zur Alltagsküche der Landbevölkerung. In alten Bauern- und Klostergärten wurde er gezielt angebaut. In Mythen galt er als Schutzpflanze für Haus und Hof und wurde mit Wohlstand und Fruchtbarkeit assoziiert.
  • Magie und Brauchtum: Die Pflanze galt als segensbringend und wurde am Johannistag gesammelt. Man hing sie an Türen oder mischte sie in Kräuterbuschen. In manchen Gegenden wurde sie bei Viehsegnungen verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Gute Heinrich steht für Bescheidenheit, Standhaftigkeit und das Nährende im Verborgenen. Spirituell wird er dem Wurzelchakra zugeordnet – für Erdung, Versorgung und Schutz.


→ Siehe auch: Antinährstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre