Sonnenblume: Unterschied zwischen den Versionen
Stefan (Diskussion | Beiträge) K (Defektes HTML-Tag gelöscht.) |
(Seite überarbeitet.) |
||
(5 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Wissenschaftliche Namen: ''Helianthus annuus''<br> | '''Sonnenblume''' ''Helianthus annuus'' ist eine einjährige, auffällig blühende Pflanze aus der Familie der Korbblütler, die nicht nur als Ölpflanze und Zierpflanze, sondern auch in der Rohkost Beachtung findet. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Gemeine Sonnenblume, Gottesauge, Goldblume, Sonnenkrone, Sunnstern. | |||
__TOC__ | |||
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Helianthus annuus''<br> | |||
'''Synonyme:''' Gemeine Sonnenblume, Gewöhnliche Sonnenblume, Gottesauge, Goldblume, Sonnenkrone, Sonenwendblume, Sunnstern. | |||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
Zeile 6: | Zeile 9: | ||
*Unterabteilung: Bedecktsamer ''Spermatophytina'' syn. ''Angiosperma'' | *Unterabteilung: Bedecktsamer ''Spermatophytina'' syn. ''Angiosperma'' | ||
*Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona'' | *Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona'' | ||
*Unterklasse: ''Asteridae'' | *Unterklasse: Asternähnliche ''Asteridae'' | ||
*Ordnung: Asternartige ''Asterales'' | *Ordnung: Asternartige ''Asterales'' | ||
*Familie: | *Familie: Korbblütler ''Asteraceae'' | ||
*Unterfamilie: ''Asteroideae'' | *Unterfamilie: ''Asteroideae'' | ||
*Tribus: ''Heliantheae'' | *Tribus: ''Heliantheae'' | ||
Zeile 25: | Zeile 28: | ||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Blütezeit: August bis Oktober. | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich aus Nordamerika stammend. Von indigenen Völkern kultiviert und später durch die Spanier nach Europa gebracht. Heute weltweit verbreitet, vor allem als Ölpflanze in gemäßigten und warmen Regionen. | ||
*'''Kennzeichen:''' Ein bis dreieinhalb Meter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, zwei bis sieben Zentimeter dick, allenfalls in der oberen Hälfte spärlich verzweigt, rauhhaarig; unterste Stängelblätter gegenständig, herzförmig, gestielt, bis vierzig Zentimeter lang und fünfunddreißig Zentimeter breit, wenig tief gezähnt, rauhhaarig; Blüten in Körbchen, meist einzeln am Ende des Stängels, Hüllblätter mehrreihig, dachziegelartig, krautig, ein bis zweieinhalb Zentimeter breit, Körbchen fünfzehn bis dreißig Zentimeter im Durchmesser, Randblüten geschlechtslos, zungenförmig, zu zwanzig bis siebzig, sechs bis zehn Zentimeter lang und bis zu zweieinhalb Zentimeter breit, Scheibenblüten röhrenförmig, zwittrig, olivbraun bis rotbraun, sehr zahlreich; Blütezeit: August bis Oktober. | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | |||
Sonnenblumenkerne sind das ganze Jahr über erhältlich. Sie haben einen nussigen Geschmack. Man kann sie keimen lassen, die Keimdauer beträgt ein bis zwei Tage. Das Einweichwasser kann sich dabei grün färben. Dies ist normal und stellt keinen Qualitätsmangel dar. Die Keimlinge schmecken mit fortschreitender Keimdauer immer bitterer. Meist sind sie nach etwa fünf bis sieben Tagen kaum noch genießbar. Zur Anzucht von Sonnenblumen sollte man ungeschälte Kerne verwenden, die vierundzwanzig Stunden eingeweicht werden. | |||
'''Saison:''' Ernte der Samen ab August/September, frische junge Blätter im Frühjahr/Sommer | |||
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Kerne trocken, dunkel und kühl lagern; gekeimte Samen rasch verbrauchen | |||
Kultur im eigenen Garten: Sonnenblumen brauchen einen nährstoffreichen und humosen Boden. Die Aussaat kann ab April erfolgen, die Saattiefe liegt bei ca. zweieinhalb Zentimetern mit einem Pflanzabstand von fünfundvierzig Zentimetern. Die Wachstumsdauer beträgt einhundertfünfzig Tage, die Ernte der Kerne kann ab September erfolgen. | '''Kultur im eigenen Garten:''' Sonnenblumen brauchen einen nährstoffreichen und humosen Boden. Die Aussaat kann ab April erfolgen, die Saattiefe liegt bei ca. zweieinhalb Zentimetern mit einem Pflanzabstand von fünfundvierzig Zentimetern. Die Wachstumsdauer beträgt einhundertfünfzig Tage, die Ernte der Kerne kann ab September erfolgen. | ||
===Nährstoffe=== | ===Nährstoffe=== | ||
Zeile 62: | Zeile 67: | ||
<u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt. | <u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt. | ||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
*'''Linolsäure (Omega-6-Fettsäure)''': wichtig für Zellmembranen und Entzündungsregulation | |||
*'''Vitamin E (Tocopherol)''': starkes Antioxidans, schützt Zellen vor oxidativem Stress | |||
*'''Magnesium, Selen, Zink''': unterstützen Muskelfunktion, Immunsystem und Stoffwechselprozesse | |||
*'''Phytosterine''': senken Cholesterinspiegel | |||
*'''B-Vitamine (v. a. B1, B6, Folsäure)''': fördern Nervenfunktion und Zellstoffwechsel | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Die Sonnenblume sieht nicht nur sonnenähnlich aus, sie wendet ihren Blütenkopf auch immer der Sonne zu. Der Gattungsname ''Helianthus'' setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern ''helios'' = Sonne und ''anthos'' = Blume zusammen. Der Artname ''annuus'' stammt aus dem Lateinischen, bedeutet "jährlich" und bezieht sich auf die einjährige Vegetationsphase. | *'''Namensgebung:''' Die Sonnenblume sieht nicht nur sonnenähnlich aus, sie wendet ihren Blütenkopf auch immer der Sonne zu. Der Gattungsname ''Helianthus'' setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern ''helios'' = Sonne und ''anthos'' = Blume zusammen. Der Artname ''annuus'' stammt aus dem Lateinischen, bedeutet "jährlich" und bezieht sich auf die einjährige Vegetationsphase. | ||
Heilkunde: Die Wirkung wird als cholesterinsenkend und fiebersenkend beschrieben.<br>Die gelben Zungenblüten werden in der Volksheilkunde gelegentlich wie Arnikablüten oder Ringelblumenblüten zur Wundbehandlung benutzt. In der Homöopathie werden die Samen mit der Samenschale bei Fieberanfällen und Verdauungsstörungen eingesetzt. | *'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als cholesterinsenkend und fiebersenkend beschrieben.<br>Die gelben Zungenblüten werden in der Volksheilkunde gelegentlich wie Arnikablüten oder Ringelblumenblüten zur Wundbehandlung benutzt. Außerdem wurde die Sonnenblume zur Stärkung des Herzens, zur Fiebersenkung und als harntreibendes Mittel verwendet. Die Blütenblätter galten als mild schweißtreibend. Die Samen wurden zur Kräftigung und als Mittel gegen Nervosität genutzt. Sonnenblumenöl diente äußerlich bei Hautirritationen und wurde bei Massagen verwendet. In der modernen Pflanzenheilkunde spielt vor allem das Öl eine Rolle.<br>In der Homöopathie werden die Samen mit der Samenschale bei Fieberanfällen und Verdauungsstörungen eingesetzt. | ||
Nutzpflanze: Ursprünglich stammt die Sonnenblume aus tropischen Gebieten Amerikas. Indianer haben die fettreichen Samen als Nahrung verwendet. Im 16. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer die Sonnenblume nach Europa, seit dem 19. Jahrhundert wird sie als Ölpflanze genutzt. Industriell wird Sonnenblumenöl für Farben und Lacke verwendet, außerdem ist es in Öl- und Künstlerfarben enthalten. Eine große Rolle spielen die Sonnenblumenkerne bei der Verwendung als Vogelfutter. Hauptanbaugebiete sind China, Russland, die Vereinigten Staaten und Europa. | *'''Nutzpflanze:''' Ursprünglich stammt die Sonnenblume aus tropischen Gebieten Amerikas. Indianer haben die fettreichen Samen als Nahrung verwendet. Im 16. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer die Sonnenblume nach Europa, seit dem 19. Jahrhundert wird sie als Ölpflanze genutzt. Industriell wird Sonnenblumenöl für Farben und Lacke verwendet, außerdem ist es in Öl- und Künstlerfarben enthalten. Eine große Rolle spielen die Sonnenblumenkerne bei der Verwendung als Vogelfutter. Hauptanbaugebiete sind China, Russland, die Vereinigten Staaten und Europa.<br>Die Pflanze wird auch als Gründüngung, Zierpflanze und in der Permakultur als Windschutz und Bienenweide verwendet. | ||
Mythos | *'''Mythos und Geschichte:''' Die Sonnenblume wurde bereits vor über 4000 Jahren von indigenen Völkern Nordamerikas kultiviert. Sie galt als heilige Pflanze der Sonne und wurde zu rituellen und medizinischen Zwecken verwendet. Im Europa der Barockzeit wurde sie zum Symbol für Licht, Hoffnung und königliche Pracht. Die Sonnenblume fand Eingang in zahlreiche Märchen und Geschichten als Sinnbild für Wahrheit, Lichtsuche und Lebensfreude.<br> Aus der griechischen Mythologie stammt folgende Geschichte: | ||
<blockquote>''Ein junges Mädchen namens Clytia hatte sich in den Sonnengott Helios verliebt, der ihre Liebe aber nicht erwiderte. Ihre Leidenschaft war so groß, dass sie die ganze Zeit damit verbrachte, ihn anzuschauen. Schließlich verwandelte sie sich in Helianthemum, eine Blume, die sich stets zur Sonne dreht.''</blockquote> | <blockquote>''Ein junges Mädchen namens Clytia hatte sich in den Sonnengott Helios verliebt, der ihre Liebe aber nicht erwiderte. Ihre Leidenschaft war so groß, dass sie die ganze Zeit damit verbrachte, ihn anzuschauen. Schließlich verwandelte sie sich in Helianthemum, eine Blume, die sich stets zur Sonne dreht.''</blockquote> | ||
Magie | *'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Fruchtbarkeit, Wünsche, Gesundheit; Weisheit.<br>Um den Hals getragen, entweder aufgefädelt als Kette oder in einem Beutel getragen, schützen die Kerne vor Krankheiten. Eine Sonnenblume bei Sonnenuntergang gepflückt, hilft bei der Erfüllung kleiner Wünsche. Schläft man mit einer Sonnenblume unter dem Bett, ist man in der Lage, in jeder Situation die Wahrheit zu erkennen.<br>Im Garten wachsende Sonnenblumen bewahren diesen vor Schädlingsbefall und bringen dem Gärtner Glück. | ||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' ''Helianthus annuus'' wirkt auf das Solarplexus- und Herzchakra. Sie symbolisiert Lebensfreude, Selbstvertrauen, Lichtanbindung und Herzensöffnung. In der instinktiven Wahrnehmung ist sie eine archetypische Lichtbringerin, die uns an unsere innere Strahlkraft erinnert und den Fokus auf das Positive lenkt. Die Kerne speichern verdichtete Sonnenenergie und nähren auf allen Ebenen. | |||
→ Siehe auch: [[Antinährstoffe in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
__NOEDITSECTION__ | __NOEDITSECTION__ | ||
[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Korbblütler]] | |||
[[Kategorie:Ölpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanzen]] |
Aktuelle Version vom 30. Juli 2025, 08:00 Uhr
Sonnenblume Helianthus annuus ist eine einjährige, auffällig blühende Pflanze aus der Familie der Korbblütler, die nicht nur als Ölpflanze und Zierpflanze, sondern auch in der Rohkost Beachtung findet. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Helianthus annuus
Synonyme: Gemeine Sonnenblume, Gewöhnliche Sonnenblume, Gottesauge, Goldblume, Sonnenkrone, Sonenwendblume, Sunnstern.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Asternartige Asterales
- Familie: Korbblütler Asteraceae
- Unterfamilie: Asteroideae
- Tribus: Heliantheae
- Gattung: Sonnenblumen Helianthus
- Art: Gewöhnliche Sonnenblume
Die Sonnenblume zählt zur selben Gattung wie Topinambur Helianthus tuberosus.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus Nordamerika stammend. Von indigenen Völkern kultiviert und später durch die Spanier nach Europa gebracht. Heute weltweit verbreitet, vor allem als Ölpflanze in gemäßigten und warmen Regionen.
- Kennzeichen: Ein bis dreieinhalb Meter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, zwei bis sieben Zentimeter dick, allenfalls in der oberen Hälfte spärlich verzweigt, rauhhaarig; unterste Stängelblätter gegenständig, herzförmig, gestielt, bis vierzig Zentimeter lang und fünfunddreißig Zentimeter breit, wenig tief gezähnt, rauhhaarig; Blüten in Körbchen, meist einzeln am Ende des Stängels, Hüllblätter mehrreihig, dachziegelartig, krautig, ein bis zweieinhalb Zentimeter breit, Körbchen fünfzehn bis dreißig Zentimeter im Durchmesser, Randblüten geschlechtslos, zungenförmig, zu zwanzig bis siebzig, sechs bis zehn Zentimeter lang und bis zu zweieinhalb Zentimeter breit, Scheibenblüten röhrenförmig, zwittrig, olivbraun bis rotbraun, sehr zahlreich; Blütezeit: August bis Oktober.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sonnenblumenkerne sind das ganze Jahr über erhältlich. Sie haben einen nussigen Geschmack. Man kann sie keimen lassen, die Keimdauer beträgt ein bis zwei Tage. Das Einweichwasser kann sich dabei grün färben. Dies ist normal und stellt keinen Qualitätsmangel dar. Die Keimlinge schmecken mit fortschreitender Keimdauer immer bitterer. Meist sind sie nach etwa fünf bis sieben Tagen kaum noch genießbar. Zur Anzucht von Sonnenblumen sollte man ungeschälte Kerne verwenden, die vierundzwanzig Stunden eingeweicht werden.
Saison: Ernte der Samen ab August/September, frische junge Blätter im Frühjahr/Sommer
Lagerung/Haltbarkeit: Kerne trocken, dunkel und kühl lagern; gekeimte Samen rasch verbrauchen
Kultur im eigenen Garten: Sonnenblumen brauchen einen nährstoffreichen und humosen Boden. Die Aussaat kann ab April erfolgen, die Saattiefe liegt bei ca. zweieinhalb Zentimetern mit einem Pflanzabstand von fünfundvierzig Zentimetern. Die Wachstumsdauer beträgt einhundertfünfzig Tage, die Ernte der Kerne kann ab September erfolgen.
Nährstoffe
Sonnenblume, Kerne:
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 6,6 |
Kohlenhydrate | 12,3 |
Eiweiße | 22,5 |
Fette | 49,0 |
Rohfasern | 6,3 |
Mineralstoffe | 3,3 |
Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.
Besondere Inhaltsstoffe
- Linolsäure (Omega-6-Fettsäure): wichtig für Zellmembranen und Entzündungsregulation
- Vitamin E (Tocopherol): starkes Antioxidans, schützt Zellen vor oxidativem Stress
- Magnesium, Selen, Zink: unterstützen Muskelfunktion, Immunsystem und Stoffwechselprozesse
- Phytosterine: senken Cholesterinspiegel
- B-Vitamine (v. a. B1, B6, Folsäure): fördern Nervenfunktion und Zellstoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: Die Sonnenblume sieht nicht nur sonnenähnlich aus, sie wendet ihren Blütenkopf auch immer der Sonne zu. Der Gattungsname Helianthus setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern helios = Sonne und anthos = Blume zusammen. Der Artname annuus stammt aus dem Lateinischen, bedeutet "jährlich" und bezieht sich auf die einjährige Vegetationsphase.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als cholesterinsenkend und fiebersenkend beschrieben.
Die gelben Zungenblüten werden in der Volksheilkunde gelegentlich wie Arnikablüten oder Ringelblumenblüten zur Wundbehandlung benutzt. Außerdem wurde die Sonnenblume zur Stärkung des Herzens, zur Fiebersenkung und als harntreibendes Mittel verwendet. Die Blütenblätter galten als mild schweißtreibend. Die Samen wurden zur Kräftigung und als Mittel gegen Nervosität genutzt. Sonnenblumenöl diente äußerlich bei Hautirritationen und wurde bei Massagen verwendet. In der modernen Pflanzenheilkunde spielt vor allem das Öl eine Rolle.
In der Homöopathie werden die Samen mit der Samenschale bei Fieberanfällen und Verdauungsstörungen eingesetzt.
- Nutzpflanze: Ursprünglich stammt die Sonnenblume aus tropischen Gebieten Amerikas. Indianer haben die fettreichen Samen als Nahrung verwendet. Im 16. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer die Sonnenblume nach Europa, seit dem 19. Jahrhundert wird sie als Ölpflanze genutzt. Industriell wird Sonnenblumenöl für Farben und Lacke verwendet, außerdem ist es in Öl- und Künstlerfarben enthalten. Eine große Rolle spielen die Sonnenblumenkerne bei der Verwendung als Vogelfutter. Hauptanbaugebiete sind China, Russland, die Vereinigten Staaten und Europa.
Die Pflanze wird auch als Gründüngung, Zierpflanze und in der Permakultur als Windschutz und Bienenweide verwendet.
- Mythos und Geschichte: Die Sonnenblume wurde bereits vor über 4000 Jahren von indigenen Völkern Nordamerikas kultiviert. Sie galt als heilige Pflanze der Sonne und wurde zu rituellen und medizinischen Zwecken verwendet. Im Europa der Barockzeit wurde sie zum Symbol für Licht, Hoffnung und königliche Pracht. Die Sonnenblume fand Eingang in zahlreiche Märchen und Geschichten als Sinnbild für Wahrheit, Lichtsuche und Lebensfreude.
Aus der griechischen Mythologie stammt folgende Geschichte:
Ein junges Mädchen namens Clytia hatte sich in den Sonnengott Helios verliebt, der ihre Liebe aber nicht erwiderte. Ihre Leidenschaft war so groß, dass sie die ganze Zeit damit verbrachte, ihn anzuschauen. Schließlich verwandelte sie sich in Helianthemum, eine Blume, die sich stets zur Sonne dreht.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Fruchtbarkeit, Wünsche, Gesundheit; Weisheit.
Um den Hals getragen, entweder aufgefädelt als Kette oder in einem Beutel getragen, schützen die Kerne vor Krankheiten. Eine Sonnenblume bei Sonnenuntergang gepflückt, hilft bei der Erfüllung kleiner Wünsche. Schläft man mit einer Sonnenblume unter dem Bett, ist man in der Lage, in jeder Situation die Wahrheit zu erkennen.
Im Garten wachsende Sonnenblumen bewahren diesen vor Schädlingsbefall und bringen dem Gärtner Glück.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Helianthus annuus wirkt auf das Solarplexus- und Herzchakra. Sie symbolisiert Lebensfreude, Selbstvertrauen, Lichtanbindung und Herzensöffnung. In der instinktiven Wahrnehmung ist sie eine archetypische Lichtbringerin, die uns an unsere innere Strahlkraft erinnert und den Fokus auf das Positive lenkt. Die Kerne speichern verdichtete Sonnenenergie und nähren auf allen Ebenen.
→ Siehe auch: Antinährstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre