Safu: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Canarium sapho, Dacryodes edulis''<br>
'''Safu''' ''Canarium sapho'', ''Dacryodes edulis'' ist eine in West- und Zentralafrika beheimatete Tropenfrucht mit ölreichem Fruchtfleisch und nussigem Aroma. Dieser Artikel beleuchtet die Frucht aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Afrikanische Pflaume, Safou, Saphou.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Canarium sapho, Dacryodes edulis''<br>
'''Synonyme:''' Atanga, Afrikanische Birne, Afrikanische Pflaume, Safou, Saphou.


===Systematik===
===Systematik===
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*Ordnung: Seifenbaumartige ''Sapindales''
*Ordnung: Seifenbaumartige ''Sapindales''
*Familie: Balsambaumgewächse ''Burseraceae''
*Familie: Balsambaumgewächse ''Burseraceae''
*Gattung: ''Dacryodes''
*Gattung: ''Dacryodes'', ''Canarium''
*Art: Safu
*Art: Safu


Die Familie der ''Buraseraceae'' umfasst 17 Gattungen mit mehr als 500 Arten.
Die Familie der ''Buraseraceae'' umfasst 17 Gattungen mit mehr als 500 Arten. Die beiden Arten ''Canarium sapho'' und ''Dacryodes edulis'' sind botanisch nicht identisch, werden jedoch regional ähnlich genutzt und unter der Bezeichnung „Safu“ oder „Afrikanische Pflaume“ zusammengefasst.


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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Afrika, vor allem Gabun, Kongo, Guinea und Kamerun; auf nährstoffarmen, eher sauren Böden.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Safu stammt ursprünglich aus tropischen Regionen Afrikas, insbesondere Kamerun, Gabun, Nigeria, Demokratische Republik Kongo und Angola. Sie wächst wild in Regenwäldern, wird aber zunehmend kultiviert, vor allem rund um Städte und Dörfer. Wächst auf nährstoffarmen, eher sauren Böden.


Kennzeichen: Achtzehn bis vierzig Meter hoher, immergrüner Baum mit kurzem Stamm, Krone mehr oder weniger rund; Rinde hellgrau, rauh mit weißlichen Harztropfen; Blätter zusammengesetzt, bestehend aus fünf bis acht Paaren kleiner Blättchen; Blüten etwa fünf Milllimeter im Durchmesser, cremefarben bis gelblich; Frucht länglich oval.<br>Alter: 50 bis 100 Jahre.
*'''Kennzeichen:''' Achtzehn bis vierzig Meter hoher, immergrüner Baum mit kurzem Stamm, Krone mehr oder weniger rund; Rinde hellgrau, rau mit weißlichen Harztropfen; Blätter zusammengesetzt, bestehend aus fünf bis acht Paaren kleiner Blättchen; Blüten etwa fünf Milllimeter im Durchmesser, cremefarben bis gelblich; Frucht länglich oval.<br>Alter: 50 bis 100 Jahre.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
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Eine Safu ist reif, wenn sie vollkommen weich ist, die Reifung erfolgt meist ungleichmäßig. Das Fruchtfleisch schmeckt würzig, je nach Reifegrad leicht säuerlich. Reife Safus überziehen sich oft mit einem weißlichen Schimmel, der mitgegessen werden kann.
Eine Safu ist reif, wenn sie vollkommen weich ist, die Reifung erfolgt meist ungleichmäßig. Das Fruchtfleisch schmeckt würzig, je nach Reifegrad leicht säuerlich. Reife Safus überziehen sich oft mit einem weißlichen Schimmel, der mitgegessen werden kann.


Lagerung: Unreife Safus kann man zum Reifen bei Zimmertemperatur in eine von innen angefeuchtete Tüte legen, reife Früchte werden am besten kühl bei ca. sechs Grad gelagert.
'''Saison:''' Je nach Region meist zwischen Mai und September.
 
Saison: Mai/Juni bis August.
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Die Früchte sind nur wenige Tage haltbar. Sie verderben schnell bei hoher Luftfeuchtigkeit. Kühl und trocken gelagert können sie einige Tage aufbewahrt werden. Unreife Früchte reifen nach.


===Nährstoffe===
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Safu-Frucht enthält eine Reihe physiologisch bedeutsamer Inhaltsstoffe:
*'''Ölsäure und Palmitinsäure:''' Die Frucht ist reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
*'''Anthocyane und Polyphenole:''' Die dunkle Schale enthält antioxidativ wirkende Farbstoffe.
*'''Tocopherole (Vitamin E):''' Schutzfunktion für Zellmembranen.
*'''Kalium, Magnesium, Calcium:''' Tragen zur Funktion von Muskeln, Nerven und Enzymen bei.


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Gattungsname ist abgeleitet vom griechischen Wort ''dakruon'' = Träne und bezieht sich auf die Harztröpfchen auf der Oberfläche der Rinde. Der Artname kommt von ''edulis'' = essbar.
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ist abgeleitet vom griechischen Wort ''dakruon'' = Träne und bezieht sich auf die Harztröpfchen auf der Oberfläche der Rinde. Der Artname kommt von ''edulis'' = essbar. Der Name „Safu“ stammt aus bantusprachigen Regionen Zentralafrikas. Die englische Bezeichnung „African pear“ ist irreführend, da sie weder botanisch noch geschmacklich mit europäischen Birnen verwandt ist.
 
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Medizin werden Früchte und Samen als Tonikum genutzt. Das Öl gilt als entzündungshemmend. Blätter und Rinde werden gegen Magenbeschwerden und Hautprobleme eingesetzt, das Harz bei parasitären Hauterkrankungen.
 
*'''Nutzpflanze:''' Der Safubaum dient vor allem der Ölgewinnung für kosmetische und industrielle Zwecke. Die Kerne werden auch an Schafe und Ziegen verfüttert. In der Imkerei ist der Baum wegen der duftenden Blüten von Bedeutung. Das Holz wird als Schaft für Werkzeuge, für Tischlerarbeiten und als Feuerholz verwendet. Der Baum wird in Afrika häufig angepflanzt, um als Teil einer schützenden Pflanzendecke den Boden vor Erosion zu bewahren.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Safu wird seit Jahrhunderten von indigenen Völkern gesammelt. In Kamerun und Gabun spielte sie in Erntefesten und Ritualen eine Rolle. Auch heute ist sie wichtiger Bestandteil lokaler Märkte und Ernährungskultur.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In Afrika wird der Baum als heilig verehrt. Bei einigen afrikanischen Völkern ist es Brauch, Safus als Zeichen der Freundschaft oder guter Geschäftsbedingungen zu verschenken. In einigen Regionen wird das Öl als Schutzmittel gegen Geister oder böse Einflüsse verwendet. Der Baum gilt als Symbol für Fülle und Nahrungssicherheit.


Nutzpflanze: Der Safubaum dient vor allem der Ölgewinnung für kosmetische und industrielle Zwecke. Die Kerne werden auch an Schafe und Ziegen verfüttert. In der Imkerei ist der Baum wegen der duftenden Blüten von Bedeutung. Das Holz wird als Schaft für Werkzeuge, für Tischlerarbeiten und als Feuerholz verwendet. Der Baum wird in Afrika häufig angepflanzt, um als Teil einer schützenden Pflanzendecke den Boden vor Erosion zu bewahren.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Safu-Frucht kann dem Wurzelchakra (Muladhara) zugeordnet werden, da sie mit Erdung, Sättigung und Vitalität in Verbindung steht. Ihre ölige Konsistenz und der tiefviolette Farbton verleihen ihr eine archetypische Wirkung als nährende, weiblich-polare Energiequelle.


Heilkunde: Das Harz wird bei parasitären Hauterkrankungen eingesetzt.


Magie/Brauchtum: In Afrika wird der Baum als heilig verehrt. Bei einigen afrikanischen Völkern ist es Brauch, Safus als Zeichen der Freundschaft oder guter Geschäftsbedingungen zu verschenken.
→ Siehe auch: [[Fette und verwandte Lipide in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Früchte]]
[[Kategorie:Balsambaumgewächse]]
[[Kategorie:Laubbäume]]

Aktuelle Version vom 16. Juli 2025, 14:49 Uhr

Safu Canarium sapho, Dacryodes edulis ist eine in West- und Zentralafrika beheimatete Tropenfrucht mit ölreichem Fruchtfleisch und nussigem Aroma. Dieser Artikel beleuchtet die Frucht aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Canarium sapho, Dacryodes edulis
Synonyme: Atanga, Afrikanische Birne, Afrikanische Pflaume, Safou, Saphou.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Magnoliopsida
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Balsambaumgewächse Burseraceae
  • Gattung: Dacryodes, Canarium
  • Art: Safu

Die Familie der Buraseraceae umfasst 17 Gattungen mit mehr als 500 Arten. Die beiden Arten Canarium sapho und Dacryodes edulis sind botanisch nicht identisch, werden jedoch regional ähnlich genutzt und unter der Bezeichnung „Safu“ oder „Afrikanische Pflaume“ zusammengefasst.

Safu
Safu, Fruchtfleisch

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Safu stammt ursprünglich aus tropischen Regionen Afrikas, insbesondere Kamerun, Gabun, Nigeria, Demokratische Republik Kongo und Angola. Sie wächst wild in Regenwäldern, wird aber zunehmend kultiviert, vor allem rund um Städte und Dörfer. Wächst auf nährstoffarmen, eher sauren Böden.
  • Kennzeichen: Achtzehn bis vierzig Meter hoher, immergrüner Baum mit kurzem Stamm, Krone mehr oder weniger rund; Rinde hellgrau, rau mit weißlichen Harztropfen; Blätter zusammengesetzt, bestehend aus fünf bis acht Paaren kleiner Blättchen; Blüten etwa fünf Milllimeter im Durchmesser, cremefarben bis gelblich; Frucht länglich oval.
    Alter: 50 bis 100 Jahre.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Größe der Safus schwankt zwischen sechs und neun Zentimetern in der Länge und zwischen drei und vier Zentimetern im Durchmesser. Essbar sind die Schale, das Fruchtfleisch und das Häutchen um den mehrteiligen Kern. Die Schale der Safus kann verschieden gefärbt sein und reicht von himmelblau über hell rosa bis zu violett.

Eine Safu ist reif, wenn sie vollkommen weich ist, die Reifung erfolgt meist ungleichmäßig. Das Fruchtfleisch schmeckt würzig, je nach Reifegrad leicht säuerlich. Reife Safus überziehen sich oft mit einem weißlichen Schimmel, der mitgegessen werden kann.

Saison: Je nach Region meist zwischen Mai und September.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Früchte sind nur wenige Tage haltbar. Sie verderben schnell bei hoher Luftfeuchtigkeit. Kühl und trocken gelagert können sie einige Tage aufbewahrt werden. Unreife Früchte reifen nach.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 59,0
Kohlenhydrate 5,0
Eiweiße 4,0
Fette 22,0
Rohfasern 8,7
Mineralstoffe 1,4

Besondere Inhaltsstoffe

Die Safu-Frucht enthält eine Reihe physiologisch bedeutsamer Inhaltsstoffe:

  • Ölsäure und Palmitinsäure: Die Frucht ist reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
  • Anthocyane und Polyphenole: Die dunkle Schale enthält antioxidativ wirkende Farbstoffe.
  • Tocopherole (Vitamin E): Schutzfunktion für Zellmembranen.
  • Kalium, Magnesium, Calcium: Tragen zur Funktion von Muskeln, Nerven und Enzymen bei.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname ist abgeleitet vom griechischen Wort dakruon = Träne und bezieht sich auf die Harztröpfchen auf der Oberfläche der Rinde. Der Artname kommt von edulis = essbar. Der Name „Safu“ stammt aus bantusprachigen Regionen Zentralafrikas. Die englische Bezeichnung „African pear“ ist irreführend, da sie weder botanisch noch geschmacklich mit europäischen Birnen verwandt ist.
  • Heilkunde: In der traditionellen Medizin werden Früchte und Samen als Tonikum genutzt. Das Öl gilt als entzündungshemmend. Blätter und Rinde werden gegen Magenbeschwerden und Hautprobleme eingesetzt, das Harz bei parasitären Hauterkrankungen.
  • Nutzpflanze: Der Safubaum dient vor allem der Ölgewinnung für kosmetische und industrielle Zwecke. Die Kerne werden auch an Schafe und Ziegen verfüttert. In der Imkerei ist der Baum wegen der duftenden Blüten von Bedeutung. Das Holz wird als Schaft für Werkzeuge, für Tischlerarbeiten und als Feuerholz verwendet. Der Baum wird in Afrika häufig angepflanzt, um als Teil einer schützenden Pflanzendecke den Boden vor Erosion zu bewahren.
  • Mythos und Geschichte: Die Safu wird seit Jahrhunderten von indigenen Völkern gesammelt. In Kamerun und Gabun spielte sie in Erntefesten und Ritualen eine Rolle. Auch heute ist sie wichtiger Bestandteil lokaler Märkte und Ernährungskultur.
  • Magie und Brauchtum: In Afrika wird der Baum als heilig verehrt. Bei einigen afrikanischen Völkern ist es Brauch, Safus als Zeichen der Freundschaft oder guter Geschäftsbedingungen zu verschenken. In einigen Regionen wird das Öl als Schutzmittel gegen Geister oder böse Einflüsse verwendet. Der Baum gilt als Symbol für Fülle und Nahrungssicherheit.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Safu-Frucht kann dem Wurzelchakra (Muladhara) zugeordnet werden, da sie mit Erdung, Sättigung und Vitalität in Verbindung steht. Ihre ölige Konsistenz und der tiefviolette Farbton verleihen ihr eine archetypische Wirkung als nährende, weiblich-polare Energiequelle.


→ Siehe auch: Fette und verwandte Lipide in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre