Mungbohne: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Vigna radiata''<br>
'''Mungbohne''' ''Vigna radiata'' ist eine eiweißreiche Hülsenfrucht mit kleinen grünen Samen, die häufig in gekeimter Form roh verzehrt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Mungobohne, Jerusalembohne, Lunjabohne, Grüne Sojabohne.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Vigna radiata''<br>
'''Synonyme:''' Mungobohne, Jerusalembohne, Lunjabohne, Grüne Sojabohne.


===Systematik===
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*Gattung: ''Vigna''
*Gattung: ''Vigna''
*Art: Mungbohne
*Art: Mungbohne
Die Gattung ''Vigna'' umfasst auch andere essbare Arten wie die Adzukibohne ''Vigna angularis'' und Urdbohne ''Vigna mungo''.


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===Beschreibung===
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Herkunft und Verbreitung: Indien; kultiviert in Südostasien.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Mungbohne stammt ursprünglich aus Indien oder dem Himalayagebiet und wird seit Jahrtausenden in Süd- und Südostasien kultiviert. Heute wird sie weltweit in tropischen und subtropischen Regionen angebaut.


Kennzeichen: Dreißig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, einjährige, krautige Pflanze; Stängel stark behaart; Blätter wechselständig, geteilt, Teilblätter fünf bis sechzehn Zentimeter lang und drei bis zwölf Zentimeter breit; Blüten grünlich bis fahlgelb; Hülsenfrucht mit sieben bis zwanzig Samen mit länglichem Nabelfleck.
*'''Kennzeichen:''' Dreißig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, einjährige, krautige Pflanze; Stängel stark behaart; Blätter wechselständig, geteilt, Teilblätter fünf bis sechzehn Zentimeter lang und drei bis zwölf Zentimeter breit; Blüten grünlich bis fahlgelb; Hülsenfrucht mit sieben bis zwanzig Samen mit länglichem Nabelfleck.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die Mungbohne wird fast ausschließlich gekeimt gegessen: Die Einweichzeit beträgt zwölf Stunden, geerntet werden kann sie ab dem dritten Tag. Sie schmeckt mild und leicht süßlich, ab dem fünften Tag wird der Geschmack herb.
Die Mungbohne wird fast ausschließlich gekeimt gegessen: Die Einweichzeit beträgt zwölf Stunden, geerntet werden kann sie ab dem dritten Tag. Sie schmeckt mild und leicht süßlich, ab dem fünften Tag wird der Geschmack herb.
'''Hinweis:''' Etwas irreführend werden die Sprossen der Mungbohne meist als "Sojakeime" bezeichnet und gehandelt, da sie den Sojabohnen sehr ähnlich sind.
'''Saison:''' Ganzjährig verfügbar als Trockenware oder Keimlinge.
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Trocken und kühl gelagert sind die Samen mehrere Jahre haltbar; Keimlinge sollten innerhalb weniger Tage frisch verbraucht werden.


===Nährstoffe===
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Mungbohne, reif:
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<u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.
<u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Mungbohne enthält eine Reihe physiologisch aktiver Substanzen:
*'''Protease-Inhibitoren:''' Inaktivieren sich größtenteils beim Keimen, wodurch die Bohne roh besser verträglich wird
*'''Polyphenole und Flavonoide:''' Antioxidativ, zellschützend
*'''Saponine:''' Leber- und stoffwechselaktivierend
*'''Vitamine der B-Gruppe:''' Vor allem in Keimlingen gut verfügbar, z. B. B1, B2 und Folsäure
*'''Mineralstoffe:''' Kalium, Eisen, Zink und Magnesium sind in Keimlingen besonders bioverfügbar


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Heilkunde: Die Mungbohne soll sich günstig auf die Cholesterin- und Blutfettwerte auswirken.
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Vigna'' wurde dem italienischen Botaniker Domenico Vigna gewidmet. Das Artepitheton ''radiata'' bedeutet „strahlend“ oder „ausstrahlend“ und bezieht sich vermutlich auf die Form der Blüten oder Hülsen. Die deutsche Bezeichnung „Mungbohne“ stammt aus dem Indischen („Moong“ oder „Mung“).
 
*'''Heilkunde:''' In der ayurvedischen Medizin gilt die Mungbohne als leicht verdaulich und ausgleichend. Sie wird bei Fieber, Übersäuerung, Verdauungsschwäche und zur Entgiftung empfohlen. Auch bei westlichen Detox-Kuren spielen Mungbohnenkeimlinge eine Rolle.
 
*'''Nutzpflanze:''' Die Pflanze dient als Nahrungsmittel, Gründüngung und Tierfutter. Ihre Keimfähigkeit und kurzer Wachstumszyklus machen sie zur idealen Sprossenpflanze im Haushalt. In Asien wird aus ihr auch Stärkemehl für Glasnudeln gewonnen.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Mungbohne wurde bereits vor über 4.000 Jahren in Indien kultiviert. Sie ist eine der ältesten bekannten Hülsenfrüchte und wurde im antiken China wie auch in der ayurvedischen Tradition als „Lebensmittel der Langlebigkeit“ geschätzt.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In asiatischen Traditionen gelten grüne Bohnen als Symbol der Reinigung und spirituellen Klärung. Ihre Fähigkeit, in kurzer Zeit keimfähiges Leben hervorzubringen, macht sie zu einem Sinnbild für Neubeginn, Wachstum und Vitalität.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Mungbohne wird dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zugeordnet, das für Selbstbewusstsein, Verdauung und die Verarbeitung von Lebensenergie steht. Ihr klarer, lebendiger Geschmack spricht oft Menschen an, die Ausgleich im Stoffwechsel oder emotionale Stabilität suchen.
 


Nutzpflanze: Etwas irreführend werden die Sprossen der Mungbohne meist als "Sojakeime" bezeichnet und gehandelt, da sie den Sojabohnen sehr ähnlich sind.
→ Siehe auch: [[Hülsenfrüchte in der Rohkost]], [[Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Hülsenfrüchtler]]
[[Kategorie:Tropenpflanzen]]

Aktuelle Version vom 30. Juni 2025, 17:00 Uhr

Mungbohne Vigna radiata ist eine eiweißreiche Hülsenfrucht mit kleinen grünen Samen, die häufig in gekeimter Form roh verzehrt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Vigna radiata
Synonyme: Mungobohne, Jerusalembohne, Lunjabohne, Grüne Sojabohne.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Vigna
  • Art: Mungbohne

Die Gattung Vigna umfasst auch andere essbare Arten wie die Adzukibohne Vigna angularis und Urdbohne Vigna mungo.

Mungbohne, Samen
Mungbohne, Keimlinge

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Mungbohne stammt ursprünglich aus Indien oder dem Himalayagebiet und wird seit Jahrtausenden in Süd- und Südostasien kultiviert. Heute wird sie weltweit in tropischen und subtropischen Regionen angebaut.
  • Kennzeichen: Dreißig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, einjährige, krautige Pflanze; Stängel stark behaart; Blätter wechselständig, geteilt, Teilblätter fünf bis sechzehn Zentimeter lang und drei bis zwölf Zentimeter breit; Blüten grünlich bis fahlgelb; Hülsenfrucht mit sieben bis zwanzig Samen mit länglichem Nabelfleck.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Mungbohne wird fast ausschließlich gekeimt gegessen: Die Einweichzeit beträgt zwölf Stunden, geerntet werden kann sie ab dem dritten Tag. Sie schmeckt mild und leicht süßlich, ab dem fünften Tag wird der Geschmack herb.

Hinweis: Etwas irreführend werden die Sprossen der Mungbohne meist als "Sojakeime" bezeichnet und gehandelt, da sie den Sojabohnen sehr ähnlich sind.

Saison: Ganzjährig verfügbar als Trockenware oder Keimlinge.

Lagerung/Haltbarkeit: Trocken und kühl gelagert sind die Samen mehrere Jahre haltbar; Keimlinge sollten innerhalb weniger Tage frisch verbraucht werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 10,0
Kohlenhydrate 43,6
Eiweiße 24,0
Fette 1,1
Rohfasern 15,7
Mineralstoffe 3,5

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Mungbohne enthält eine Reihe physiologisch aktiver Substanzen:

  • Protease-Inhibitoren: Inaktivieren sich größtenteils beim Keimen, wodurch die Bohne roh besser verträglich wird
  • Polyphenole und Flavonoide: Antioxidativ, zellschützend
  • Saponine: Leber- und stoffwechselaktivierend
  • Vitamine der B-Gruppe: Vor allem in Keimlingen gut verfügbar, z. B. B1, B2 und Folsäure
  • Mineralstoffe: Kalium, Eisen, Zink und Magnesium sind in Keimlingen besonders bioverfügbar

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Vigna wurde dem italienischen Botaniker Domenico Vigna gewidmet. Das Artepitheton radiata bedeutet „strahlend“ oder „ausstrahlend“ und bezieht sich vermutlich auf die Form der Blüten oder Hülsen. Die deutsche Bezeichnung „Mungbohne“ stammt aus dem Indischen („Moong“ oder „Mung“).
  • Heilkunde: In der ayurvedischen Medizin gilt die Mungbohne als leicht verdaulich und ausgleichend. Sie wird bei Fieber, Übersäuerung, Verdauungsschwäche und zur Entgiftung empfohlen. Auch bei westlichen Detox-Kuren spielen Mungbohnenkeimlinge eine Rolle.
  • Nutzpflanze: Die Pflanze dient als Nahrungsmittel, Gründüngung und Tierfutter. Ihre Keimfähigkeit und kurzer Wachstumszyklus machen sie zur idealen Sprossenpflanze im Haushalt. In Asien wird aus ihr auch Stärkemehl für Glasnudeln gewonnen.
  • Mythos und Geschichte: Die Mungbohne wurde bereits vor über 4.000 Jahren in Indien kultiviert. Sie ist eine der ältesten bekannten Hülsenfrüchte und wurde im antiken China wie auch in der ayurvedischen Tradition als „Lebensmittel der Langlebigkeit“ geschätzt.
  • Magie und Brauchtum: In asiatischen Traditionen gelten grüne Bohnen als Symbol der Reinigung und spirituellen Klärung. Ihre Fähigkeit, in kurzer Zeit keimfähiges Leben hervorzubringen, macht sie zu einem Sinnbild für Neubeginn, Wachstum und Vitalität.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Mungbohne wird dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zugeordnet, das für Selbstbewusstsein, Verdauung und die Verarbeitung von Lebensenergie steht. Ihr klarer, lebendiger Geschmack spricht oft Menschen an, die Ausgleich im Stoffwechsel oder emotionale Stabilität suchen.


→ Siehe auch: Hülsenfrüchte in der Rohkost, Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre