Lansibaum: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Lansium domesticum''<br>
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Lansium domesticum''<br>
Synonyme: Früchte: Duku Langsat, Langsat, Lanzones, Longkong.
'''Synonyme:''' Lansaibbaum, Lansa; Früchte: Duku Langsat, Kokosan, Langsat, Lanzones, Longkong.


===Systematik===
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*Gattung: Lansibäume ''Lansium''
*Gattung: Lansibäume ''Lansium''
*Art: Lansibaum
*Art: Lansibaum
Die Gattung ''Lansium'' ist monotypisch oder sehr klein, je nach taxonomischer Auffassung. ''Lansium domesticum'' ist die bekannteste Art und wird vielfach kultiviert.


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===Beschreibung===
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Herkunft und Verbreitung: Malaysia; kultiviert in Südostasien, Indien, Sri Lanka und auf Hawaii.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich vermutlich aus dem westlichen Malaysia oder Borneo stammend, ist der Lansibaum heute in vielen Teilen Südostasiens verbreitet und kultiviert – u. a. auf den Philippinen, in Indonesien und Thailand.


Kennzeichen: Immergrüner, kurzstämmiger Baum mit rotbrauner, gefurchter Borke; Blätter wechselständig; bis fünfzig Zentimeter lang, mit kräftiger, vortretender Mittelrippe, unpaarig gefiedert, Fiedern fünf bis sieben, verkehrt eiförmig bis elliptisch, spitz lederig, glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite oft behaart, Blüten klein, cremeweiß, etwas fleischig, überwiegend zwittrig, einzeln oder in kurzen Trauben, direkt am Stamm oder an dickeren Ästen; Beerenfrucht bis fünf Zentimeter im Durchmesser, kugelig-oval; Fruchtschlale reif bräunlich gelb mit dunkleren Flecken, feinsamtig, dünn, führt Milchsaft; Fruchtfleisch gekamnmert, jede Kammer mit einem glasigen, weißlichen Samenmantel.
*'''Kennzeichen:''' Immergrüner, kurzstämmiger Baum mit rotbrauner, gefurchter Borke; Blätter wechselständig; bis fünfzig Zentimeter lang, mit kräftiger, vortretender Mittelrippe, unpaarig gefiedert, Fiedern fünf bis sieben, verkehrt eiförmig bis elliptisch, spitz lederig, glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite oft behaart, Blüten klein, cremeweiß, etwas fleischig, überwiegend zwittrig, einzeln oder in kurzen Trauben, direkt am Stamm oder an dickeren Ästen; Beerenfrucht bis fünf Zentimeter im Durchmesser, kugelig-oval; Fruchtschlale reif bräunlich gelb mit dunkleren Flecken, feinsamtig, dünn, führt Milchsaft; Fruchtfleisch gekamnmert, jede Kammer mit einem glasigen, weißlichen Samenmantel.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Im Handel werden mehrere, zur gleichen Art gehörende Varitäten angeboten:
Im Handel werden mehrere, zur gleichen Art gehörende Varitäten angeboten:
* Langsat: dünne gelb/braune schwach behaarte Schale, schwach eiförmige Frucht mit geteiltem grünen und sehr bitteren Kern.
*Langsat: dünne gelb/braune schwach behaarte Schale, schwach eiförmige Frucht mit geteiltem grünen und sehr bitteren Kern.
* Lonkong (auch Dongkong): dickere gelb-braune raue Schale, kugelförmige Frucht mit mehreren abgeflachten Kernen.
*Lonkong (auch Dongkong): dickere gelb-braune raue Schale, kugelförmige Frucht mit mehreren abgeflachten Kernen.
* Duku (''Lansium domesticum var. domesticum''): dicke blassgelbe, behaarte Schale, runde Frucht mit kugelförmigem Kern (nicht bitter).
*Duku (''Lansium domesticum var. domesticum''): dicke blassgelbe, behaarte Schale, runde Frucht mit kugelförmigem Kern (nicht bitter).
* Lancones (Lansones, Lanzones): harte gelb-braune schwach genarbte Schale, kugelförmige Frucht mit geteiltem braunen und sehr bitterem Kern.
*Lancones (Lansones, Lanzones): harte gelb-braune schwach genarbte Schale, kugelförmige Frucht mit geteiltem braunen und sehr bitterem Kern.


Zum Essen wird die dünne Schale entfernt, das Fruchtfleisch schmeckt süßsäuerlich.
Die reifen Früchte lassen sich leicht von der Schale befreien und bestehen aus mehreren Segmenten mit zartem, saftigem Fruchtfleisch. Der Geschmack ist angenehm süß-säuerlich mit feinem Zitrus-Aroma. Instinktiv können reife Früchte hohe Anziehungskraft entwickeln, besonders bei tropischem Klima. Die Samen sind nicht essbar und schmecken bitter.


Saison: Juni bis Oktober.
'''Saison:''' Erntezeit variiert je nach Anbauregion, meist in der Regenzeit (z. B. Juli–September).


Lagerung/Haltbarkeit: Gekühlt sind die Früchte ca. eine Woche lang haltbar.
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Gekühlt sind die Früchte ca. eine Woche lang haltbar.


===Nährstoffe===
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===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Limonen:''' zitrusartiges Aroma, antioxidativ 
*'''Gerbstoffe:''' vor allem in unreifen Früchten, zusammenziehend 
*'''Polyphenole:''' antioxidativ 
*'''Eisen, Kalium, Phosphor:''' mineralstoffreiche Frucht 
*'''Vitamin C:''' antioxidativ und immununterstützend


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Heilkunde: Der pulversisierte Samen wird als Wurmmittel eingesetzt. Bei Augenentzündungen nimmt man den frischen Saft der Blätter als Augentropfen.
*'''Namensgebung:''' Der Name „Langsat“ stammt aus dem Malaiischen. In verschiedenen Regionen wird die Frucht auch Duku oder Lansa genannt. Der Artname ''domesticum'' weist auf die domestizierte Nutzung hin.
 
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Medizin Südostasiens werden Schale, Samen und Rinde gegen Durchfall, Fieber und Parasiten verwendet. Die Samen sind allerdings bitter und leicht giftig. Das Fruchtfleisch wirkt kühlend und leicht verdauungsfördernd. Bei Augenentzündungen nimmt man den frischen Saft der Blätter als Augentropfen.
 
*'''Nutzpflanze:''' Auf Java verbrennt man die getrockneten Schalen, um Moskitos und andere Insekten abzuwehren.<br>Das Holz ist mittelhart, elastisch und wird in Java im Hausbau, für Werkzeuge und andere Bedarfsgegenstände des täglichen Gebrauchs verwendet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' In Indonesien gelten die Früchte als Symbol für Gastfreundschaft. Auf Märkten sind sie häufig in Bündeln erhältlich und werden gern gemeinsam gegessen. In manchen Gegenden glaubt man, dass das Anpflanzen eines Lansibaums Glück ins Haus bringt.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Wird gelegentlich in Hausgärten in Zeremonien zum Schutz vor Krankheiten eingebunden. Die bitteren Samen galten als Symbol für Abwehrkräfte gegen „innere Feinde“.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Lansibaum steht für Sanftheit, Reinigung und Offenheit. Energetisch lässt sich die Frucht dem Sakralchakra zuordnen, durch ihre traubige Fruchtform aber auch mit gemeinschaftlicher Fülle und innerer Leichtigkeit verbinden.
 


Nutzpflanze: Auf Java verbrennt man die getrockneten Schalen, um Moskitos und andere Insekten abzuwehren.<br>Das Holz ist mittelhart, elastisch und wird in Java im Hausbau, für Werkzeuge und andere Bedarfsgegenstände des täglichen Gebrauchs verwendet.
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Tropenpflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Früchte]]
[[Kategorie:Mahagonigewächse]]

Version vom 15. Juni 2025, 14:25 Uhr

Wissenschaftliche Namen: Lansium domesticum
Synonyme: Lansaibbaum, Lansa; Früchte: Duku Langsat, Kokosan, Langsat, Lanzones, Longkong.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Mahagonigewächse Meliaceae
  • Gattung: Lansibäume Lansium
  • Art: Lansibaum

Die Gattung Lansium ist monotypisch oder sehr klein, je nach taxonomischer Auffassung. Lansium domesticum ist die bekannteste Art und wird vielfach kultiviert.

Langsat, Früchte am Baum
Langsat, reife Früchte

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich vermutlich aus dem westlichen Malaysia oder Borneo stammend, ist der Lansibaum heute in vielen Teilen Südostasiens verbreitet und kultiviert – u. a. auf den Philippinen, in Indonesien und Thailand.
  • Kennzeichen: Immergrüner, kurzstämmiger Baum mit rotbrauner, gefurchter Borke; Blätter wechselständig; bis fünfzig Zentimeter lang, mit kräftiger, vortretender Mittelrippe, unpaarig gefiedert, Fiedern fünf bis sieben, verkehrt eiförmig bis elliptisch, spitz lederig, glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite oft behaart, Blüten klein, cremeweiß, etwas fleischig, überwiegend zwittrig, einzeln oder in kurzen Trauben, direkt am Stamm oder an dickeren Ästen; Beerenfrucht bis fünf Zentimeter im Durchmesser, kugelig-oval; Fruchtschlale reif bräunlich gelb mit dunkleren Flecken, feinsamtig, dünn, führt Milchsaft; Fruchtfleisch gekamnmert, jede Kammer mit einem glasigen, weißlichen Samenmantel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Im Handel werden mehrere, zur gleichen Art gehörende Varitäten angeboten:

  • Langsat: dünne gelb/braune schwach behaarte Schale, schwach eiförmige Frucht mit geteiltem grünen und sehr bitteren Kern.
  • Lonkong (auch Dongkong): dickere gelb-braune raue Schale, kugelförmige Frucht mit mehreren abgeflachten Kernen.
  • Duku (Lansium domesticum var. domesticum): dicke blassgelbe, behaarte Schale, runde Frucht mit kugelförmigem Kern (nicht bitter).
  • Lancones (Lansones, Lanzones): harte gelb-braune schwach genarbte Schale, kugelförmige Frucht mit geteiltem braunen und sehr bitterem Kern.

Die reifen Früchte lassen sich leicht von der Schale befreien und bestehen aus mehreren Segmenten mit zartem, saftigem Fruchtfleisch. Der Geschmack ist angenehm süß-säuerlich mit feinem Zitrus-Aroma. Instinktiv können reife Früchte hohe Anziehungskraft entwickeln, besonders bei tropischem Klima. Die Samen sind nicht essbar und schmecken bitter.

Saison: Erntezeit variiert je nach Anbauregion, meist in der Regenzeit (z. B. Juli–September).

Lagerung/Haltbarkeit: Gekühlt sind die Früchte ca. eine Woche lang haltbar.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 86,5
Kohlenhydrate 9,5
Eiweiße 0,8
Fette 0,2
Rohfasern 2,3
Mineralstoffe 0,3
Vitamin C 4–10 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Limonen: zitrusartiges Aroma, antioxidativ
  • Gerbstoffe: vor allem in unreifen Früchten, zusammenziehend
  • Polyphenole: antioxidativ
  • Eisen, Kalium, Phosphor: mineralstoffreiche Frucht
  • Vitamin C: antioxidativ und immununterstützend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Langsat“ stammt aus dem Malaiischen. In verschiedenen Regionen wird die Frucht auch Duku oder Lansa genannt. Der Artname domesticum weist auf die domestizierte Nutzung hin.
  • Heilkunde: In der traditionellen Medizin Südostasiens werden Schale, Samen und Rinde gegen Durchfall, Fieber und Parasiten verwendet. Die Samen sind allerdings bitter und leicht giftig. Das Fruchtfleisch wirkt kühlend und leicht verdauungsfördernd. Bei Augenentzündungen nimmt man den frischen Saft der Blätter als Augentropfen.
  • Nutzpflanze: Auf Java verbrennt man die getrockneten Schalen, um Moskitos und andere Insekten abzuwehren.
    Das Holz ist mittelhart, elastisch und wird in Java im Hausbau, für Werkzeuge und andere Bedarfsgegenstände des täglichen Gebrauchs verwendet.
  • Mythos und Geschichte: In Indonesien gelten die Früchte als Symbol für Gastfreundschaft. Auf Märkten sind sie häufig in Bündeln erhältlich und werden gern gemeinsam gegessen. In manchen Gegenden glaubt man, dass das Anpflanzen eines Lansibaums Glück ins Haus bringt.
  • Magie und Brauchtum: Wird gelegentlich in Hausgärten in Zeremonien zum Schutz vor Krankheiten eingebunden. Die bitteren Samen galten als Symbol für Abwehrkräfte gegen „innere Feinde“.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Lansibaum steht für Sanftheit, Reinigung und Offenheit. Energetisch lässt sich die Frucht dem Sakralchakra zuordnen, durch ihre traubige Fruchtform aber auch mit gemeinschaftlicher Fülle und innerer Leichtigkeit verbinden.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre