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Wissenschaftliche Namen: ''Sorbus aucuparia'' <br> | '''Eberesche''' ''Sorbus aucuparia'' ist ein heimischer Wildbaum mit leuchtend orangeroten Beeren, die herb-säuerlich schmecken. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Aschekirsche, Blumenesche, Drosselbeere, Eibisch, Ebschen, Eibschen, Gimbeibeere, Haweresche, Krametsbeerbaum, Kronawetterbeere, Moosesche, Queckbeere, Quicksbaum, Stinkholz, Vogelbeere, Wielesche, Zwergesche. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Sorbus aucuparia'' <br> | |||
'''Synonyme:''' Aschekirsche, Blumenesche, Drosselbeere, Eibisch, Ebschen, Eibschen, Gimbeibeere, Haweresche, Krametsbeerbaum, Kronawetterbeere, Moosesche, Queckbeere, Quicksbaum, Stinkholz, Vogelbeere, Wielesche, Zwergesche. | |||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Vorkommen:''' Europa, mit Ausnahme des Mittelmeerraumes, gemäßigte Regionen Asiens, bis 2400 Meter: | |||
*'''Standorte:''' Brachflächen, Lichtungen, Waldränder. | |||
Kennzeichen: Strauch oder bis zehn bis sechzehn Meter hoher Baum mit lockerer Krone und behaarten Knospen, Borke glatt, im Alter rissig; Blätter wechselständig, gestielt, groß, unpaarig gefiedert, mit neun bis neunzehn lanzettlichen, scharf gesägten Fiederblättchen; Blüten weiß, klein, in Doldenrispen, fünf dreieckige Kelchblätter, fünf Kronblätter, zwanzig Staubblätter, meist drei Griffel; Frucht beerenartig, orange- bis scharlachrot, ca. sechs bis neun Millimeter dick, kegelig.<br>Alter einhundert bis einhundertfünfzig Jahre. | *'''Kennzeichen:''' Strauch oder bis zehn bis sechzehn Meter hoher Baum mit lockerer Krone und behaarten Knospen, Borke glatt, im Alter rissig; Blätter wechselständig, gestielt, groß, unpaarig gefiedert, mit neun bis neunzehn lanzettlichen, scharf gesägten Fiederblättchen; Blüten weiß, klein, in Doldenrispen, fünf dreieckige Kelchblätter, fünf Kronblätter, zwanzig Staubblätter, meist drei Griffel; Blütezeit: Mai bis Juni; Frucht beerenartig, orange- bis scharlachrot, ca. sechs bis neun Millimeter dick, kegelig.<br>Alter einhundert bis einhundertfünfzig Jahre. | ||
Verwechslung: Mit der Süßen Eberesche oder [[Speierling]] ''Sorbus domestica'', deren Beeren aber fast kirschgroß, birnenförmig und bei Reife hellbraun sind. Diese sind genauso zu verwenden. | Verwechslung: Mit der Süßen Eberesche oder [[Speierling]] ''Sorbus domestica'', deren Beeren aber fast kirschgroß, birnenförmig und bei Reife hellbraun sind. Diese sind genauso zu verwenden. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter im Frühjahr, Früchte im August und September, nach den ersten Frösten. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Junge Blätter im Frühjahr, Früchte im August und September, nach den ersten Frösten. | ||
Die leuchtend roten Beeren der Eberesche sind im rohen Zustand nur in sehr kleinen Mengen genießbar, da sie das Glycosid Parasorbinsäure enthalten, das bei übermäßigem Verzehr zu Magenreizungen führen kann. Nach Frosteinwirkung oder längerer Lagerung wird Parasorbinsäure zu Sorbinsäure umgewandelt, wodurch die Beeren milder und besser verträglich werden. Geschmacklich sind sie herb, leicht bitter-säuerlich und besitzen ein mehliges, weiches Fruchtfleisch.<br>Instinktiv wirken die Beeren mit ihrem strengen Aroma oft wenig anziehend, können aber in kleinen Mengen bei bestimmten Bedürfnissen (z. B. bitterer Ausgleich) punktuell interessant sein. | |||
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frische Beeren sind im Kühlschrank einige Tage haltbar. Für längere Lagerung eignen sich luftige Trocknung oder Einfrieren. Letzteres verbessert die Verträglichkeit und reduziert Bitterkeit. | |||
Kultur im eigenen Garten: Der Anbau der Eberesche ist problemlos. Sie liebt halbschattige bis sonnige, freie Standorte. Sie lässt sich sehr gut aus den Früchten ziehen oder man kann Stecklinge pflanzen. | '''Kultur im eigenen Garten:''' Der Anbau der Eberesche ist problemlos. Sie liebt halbschattige bis sonnige, freie Standorte. Sie lässt sich sehr gut aus den Früchten ziehen oder man kann Stecklinge pflanzen. | ||
===Nährstoffe=== | ===Nährstoffe=== | ||
Ebereschenfrucht: | Ebereschenfrucht: | ||
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!Nährstoff | |||
!Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Eberesche enthält neben einem hohen Vitamin-C-Gehalt auch viele Bitterstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und antimikrobielle Verbindungen: | |||
*'''Parasorbinsäure (in rohen, frischen Beeren):''' Antimikrobiell, leicht toxisch in größeren Mengen, durch Lagerung zu Sorbinsäure umgewandelt | |||
*'''Sorbinsäure (nach Frost oder Trocknung):''' Hemmt Schimmel- und Hefewachstum, natürliches Konservierungsmittel | |||
*'''Flavonoide (v. a. Rutin, Isoquercitrin):''' Antioxidativ, gefäßstärkend, entzündungshemmend | |||
*'''Pektine (lösliche Ballaststoffe):''' Verdauungsfördernd, cholesterinsenkend, sättigend | |||
*'''Vitamin C, A, E, B-Komplex, Folsäure:''' Unterstützen Immunsystem, Zellschutz, Haut, Blutbildung | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der deutsche Name "Eberesche" leitet sich vom altdeutschen "Aber", wie in "Aberglaube" und von "Esche" ab und kommt daher, dass die Blätter denen der Eschen ähneln. | *'''Namensgebung:''' Der deutsche Name "Eberesche" leitet sich vom altdeutschen "Aber", wie in "Aberglaube" und von "Esche" ab und kommt daher, dass die Blätter denen der Eschen ähneln. Der Gattungsname ''Sorbus'' stammt vom lateinischen „sorbum“ = „herbe Frucht“. Der lateinische Artname ''aucaparia'' bedeutet "Vogelfang", da die Beeren früher zur Lockung von Drosseln und anderen Singvögeln verwendet wurden. Die niederdeutschen Namen "Quickbaum" und "Quitschenbaum" sind abgeleitet vom mittelhochdeutschen ''quec'' = lebendig. | ||
Der lateinische Artname ''aucaparia'' | |||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als abführend, adstringierend, blutstillend, harntreibend, die Menstruation regulierend und gegen Skorbut wirkend beschrieben.<br>Lonicerus empfiehlt die Beeren als schmerzstillendes Mittel bei Nierenerkrankungen und als Lebermittel. Hippokrates nennt die Eberesche als stopfendes Mittel. Frische Früchte haben abführende und harntreibende Eigenschaften, die in der Volksheilkunde vor allem bei Rheuma und Störungen des Harnstoffsäurewechsels genutzt werden. Die Parasorbinsäure kann anfangs zu Erbrechen und Durchfall führen, nach Abbau zu Sorbinsäure tritt die gegenteilige Wirkung ein. Die Beeren werden als Vitamin C Quelle, der Saft als Gurgelmittel gegen Heiserkeit verwendet. Ein Tee aus getrockneten Beeren wird traditionell bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingenommen. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Eberesche ist eine wichtige Nutzpflanze für Tiere. Nicht nur viele Vögel (Namensgebung) nutzen die Früchte, sondern auch Säugetiere wie Fuchs und Dachs, Siebenschläfer und Mäuse. Schalenwild ernährt sich von Blättern, Trieben und Knospen der Bäume. In Permakultur eignet sie sich als Pioniergehölz und zur Begrünung nährstoffarmer Standorte.<br> Die Borke kann zum Braun- und Rotfärben von Wolle verwendet werden. Das Holz ist zäh und wurde früher für Werkzeuge, Webstühle oder Drechselarbeiten verwendet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Eberesche galt in germanischer und keltischer Tradition als heiliger Baum und Schutzpflanze gegen Unheil und Hexerei. Sie wurde an Hausplätzen und Höfen gepflanzt, oft mit der Vorstellung, dass sie Blitz und Dämonen fernhält. In Irland wurde sie als „Baum des Lebens“ verehrt.<br>In der nordischen Mythologie ist die Eberesche mit dem Wettergott Thor verbunden, der sich einst an einer Eberesche aus dem reißenden Fluss gezogen hat. | |||
*''Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Gottheit: Thor; Magische Kräfte: übersinnliche Fähigkeiten, Heilung, Macht, Erfolg, Schutz.<br>Trägt man Ebereschenholz bei sich, sollen die übersinnlichen Fähigkeiten gesteigert werden. Die Zweige werden als Wünschelruten und Zauberstäbe verarbeitet.<br>Das Tragen von Vogelbeeren unterstützt Heilungsprozesse des Körpers. Zwei mit einem roten Faden zu einem Kreuz zusammengebundene Zweigchen gelten als Schutzamulett. Ein in der Nähe des Wohnhauses gepflanzter Vogelbeerbaum beschützt Haus und Bewohner. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Eberesche symbolisiert Schutz, geistige Wachheit und weibliche Intuition. Ihre rote Frucht steht für Vitalität und Lebenskraft, während ihre helle Blüte im Frühjahr für Neubeginn und Lichtöffnung steht. Energetisch wird sie dem Herz- und Stirnchakra zugeordnet – sie verbindet klare Wahrnehmung mit innerer Festigkeit. | |||
→ Siehe auch: [[Rosengewächse in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Früchte]] | |||
[[Kategorie:Rosengewächse]] | |||
[[Kategorie:Laubbäume]] |
Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 08:50 Uhr
Eberesche Sorbus aucuparia ist ein heimischer Wildbaum mit leuchtend orangeroten Beeren, die herb-säuerlich schmecken. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Sorbus aucuparia
Synonyme: Aschekirsche, Blumenesche, Drosselbeere, Eibisch, Ebschen, Eibschen, Gimbeibeere, Haweresche, Krametsbeerbaum, Kronawetterbeere, Moosesche, Queckbeere, Quicksbaum, Stinkholz, Vogelbeere, Wielesche, Zwergesche.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Rosales
- Familie: Rosengewächse Rosaceae
- Unterfamilie: Kernobstgewächse Maloideae
- Gattung: Mehlbeeren Sorbus
- Art: Eberesche
Die Gattung Sorbus umfasst ca. 100 in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vorkommende Arten, dazu gehören:
- Echte Mehlbeere Sorbus aria
- Speierling Sorbus domestica
- Schwedische Mehlbeere Sorbus intermedia
- Breitblättrige Mehlbeere Sorbus latifolia
- Berg-Mehlbeere Sorbus mougeotii
- Elsbeere Sorbus torminalis
Sie sind alle ähnlich zu verwenden.
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, mit Ausnahme des Mittelmeerraumes, gemäßigte Regionen Asiens, bis 2400 Meter:
- Standorte: Brachflächen, Lichtungen, Waldränder.
- Kennzeichen: Strauch oder bis zehn bis sechzehn Meter hoher Baum mit lockerer Krone und behaarten Knospen, Borke glatt, im Alter rissig; Blätter wechselständig, gestielt, groß, unpaarig gefiedert, mit neun bis neunzehn lanzettlichen, scharf gesägten Fiederblättchen; Blüten weiß, klein, in Doldenrispen, fünf dreieckige Kelchblätter, fünf Kronblätter, zwanzig Staubblätter, meist drei Griffel; Blütezeit: Mai bis Juni; Frucht beerenartig, orange- bis scharlachrot, ca. sechs bis neun Millimeter dick, kegelig.
Alter einhundert bis einhundertfünfzig Jahre.
Verwechslung: Mit der Süßen Eberesche oder Speierling Sorbus domestica, deren Beeren aber fast kirschgroß, birnenförmig und bei Reife hellbraun sind. Diese sind genauso zu verwenden.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter im Frühjahr, Früchte im August und September, nach den ersten Frösten.
Die leuchtend roten Beeren der Eberesche sind im rohen Zustand nur in sehr kleinen Mengen genießbar, da sie das Glycosid Parasorbinsäure enthalten, das bei übermäßigem Verzehr zu Magenreizungen führen kann. Nach Frosteinwirkung oder längerer Lagerung wird Parasorbinsäure zu Sorbinsäure umgewandelt, wodurch die Beeren milder und besser verträglich werden. Geschmacklich sind sie herb, leicht bitter-säuerlich und besitzen ein mehliges, weiches Fruchtfleisch.
Instinktiv wirken die Beeren mit ihrem strengen Aroma oft wenig anziehend, können aber in kleinen Mengen bei bestimmten Bedürfnissen (z. B. bitterer Ausgleich) punktuell interessant sein.
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Beeren sind im Kühlschrank einige Tage haltbar. Für längere Lagerung eignen sich luftige Trocknung oder Einfrieren. Letzteres verbessert die Verträglichkeit und reduziert Bitterkeit.
Kultur im eigenen Garten: Der Anbau der Eberesche ist problemlos. Sie liebt halbschattige bis sonnige, freie Standorte. Sie lässt sich sehr gut aus den Früchten ziehen oder man kann Stecklinge pflanzen.
Nährstoffe
Ebereschenfrucht:
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 80,3 |
Kohlenhydrate | 11,4 |
Eiweiße | 1,1 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 4,0 |
Mineralstoffe | 1,1 |
Vitamin C | 98–120 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Eberesche enthält neben einem hohen Vitamin-C-Gehalt auch viele Bitterstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und antimikrobielle Verbindungen:
- Parasorbinsäure (in rohen, frischen Beeren): Antimikrobiell, leicht toxisch in größeren Mengen, durch Lagerung zu Sorbinsäure umgewandelt
- Sorbinsäure (nach Frost oder Trocknung): Hemmt Schimmel- und Hefewachstum, natürliches Konservierungsmittel
- Flavonoide (v. a. Rutin, Isoquercitrin): Antioxidativ, gefäßstärkend, entzündungshemmend
- Pektine (lösliche Ballaststoffe): Verdauungsfördernd, cholesterinsenkend, sättigend
- Vitamin C, A, E, B-Komplex, Folsäure: Unterstützen Immunsystem, Zellschutz, Haut, Blutbildung
Wissenswertes
- Namensgebung: Der deutsche Name "Eberesche" leitet sich vom altdeutschen "Aber", wie in "Aberglaube" und von "Esche" ab und kommt daher, dass die Blätter denen der Eschen ähneln. Der Gattungsname Sorbus stammt vom lateinischen „sorbum“ = „herbe Frucht“. Der lateinische Artname aucaparia bedeutet "Vogelfang", da die Beeren früher zur Lockung von Drosseln und anderen Singvögeln verwendet wurden. Die niederdeutschen Namen "Quickbaum" und "Quitschenbaum" sind abgeleitet vom mittelhochdeutschen quec = lebendig.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, adstringierend, blutstillend, harntreibend, die Menstruation regulierend und gegen Skorbut wirkend beschrieben.
Lonicerus empfiehlt die Beeren als schmerzstillendes Mittel bei Nierenerkrankungen und als Lebermittel. Hippokrates nennt die Eberesche als stopfendes Mittel. Frische Früchte haben abführende und harntreibende Eigenschaften, die in der Volksheilkunde vor allem bei Rheuma und Störungen des Harnstoffsäurewechsels genutzt werden. Die Parasorbinsäure kann anfangs zu Erbrechen und Durchfall führen, nach Abbau zu Sorbinsäure tritt die gegenteilige Wirkung ein. Die Beeren werden als Vitamin C Quelle, der Saft als Gurgelmittel gegen Heiserkeit verwendet. Ein Tee aus getrockneten Beeren wird traditionell bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingenommen.
- Nutzpflanze: Die Eberesche ist eine wichtige Nutzpflanze für Tiere. Nicht nur viele Vögel (Namensgebung) nutzen die Früchte, sondern auch Säugetiere wie Fuchs und Dachs, Siebenschläfer und Mäuse. Schalenwild ernährt sich von Blättern, Trieben und Knospen der Bäume. In Permakultur eignet sie sich als Pioniergehölz und zur Begrünung nährstoffarmer Standorte.
Die Borke kann zum Braun- und Rotfärben von Wolle verwendet werden. Das Holz ist zäh und wurde früher für Werkzeuge, Webstühle oder Drechselarbeiten verwendet.
- Mythos und Geschichte: Die Eberesche galt in germanischer und keltischer Tradition als heiliger Baum und Schutzpflanze gegen Unheil und Hexerei. Sie wurde an Hausplätzen und Höfen gepflanzt, oft mit der Vorstellung, dass sie Blitz und Dämonen fernhält. In Irland wurde sie als „Baum des Lebens“ verehrt.
In der nordischen Mythologie ist die Eberesche mit dem Wettergott Thor verbunden, der sich einst an einer Eberesche aus dem reißenden Fluss gezogen hat.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Gottheit: Thor; Magische Kräfte: übersinnliche Fähigkeiten, Heilung, Macht, Erfolg, Schutz.
Trägt man Ebereschenholz bei sich, sollen die übersinnlichen Fähigkeiten gesteigert werden. Die Zweige werden als Wünschelruten und Zauberstäbe verarbeitet.
Das Tragen von Vogelbeeren unterstützt Heilungsprozesse des Körpers. Zwei mit einem roten Faden zu einem Kreuz zusammengebundene Zweigchen gelten als Schutzamulett. Ein in der Nähe des Wohnhauses gepflanzter Vogelbeerbaum beschützt Haus und Bewohner.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Eberesche symbolisiert Schutz, geistige Wachheit und weibliche Intuition. Ihre rote Frucht steht für Vitalität und Lebenskraft, während ihre helle Blüte im Frühjahr für Neubeginn und Lichtöffnung steht. Energetisch wird sie dem Herz- und Stirnchakra zugeordnet – sie verbindet klare Wahrnehmung mit innerer Festigkeit.
→ Siehe auch: Rosengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung