Goldpflaume: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Spondias dulcis''<br> | '''Goldpflaume''' ''Spondias dulcis'' ist eine tropische Baumfrucht mit gelbgrüner Schale, saftigem, süß-säuerlichem Fruchtfleisch und angenehmem Aroma. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Ambarella, Süße Balsampflaume. | |||
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'''Synonyme:''' Ambarella, Süße Balsampflaume, Goldpflaume, June Plum, Otaheite Apple, Prune de Cythère. | |||
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Die Gattung ''Spondias'' unfasst einige weitere als Obst genutze Fruchtbaum-Arten, darunter die in Polynesien verbreitete Balsampflaume ''Spondias cytherea'', die [[Mombinpflaume, rote|Rote Mombinpflaume]] ''Spondias pupurea'' aus Mittelamerika, die Mangopflaume ''Spondias pinnata'' aus Indien, sowie die [[Mombinpflaume, gelbe|Gelbe Mombinpflaume]] aus Mittelamerika. Bei den meisten Arten lässt sich der bis zwei Zentimeter lange Steinkern nur schwer vom leicht faserigen Fruchtfleisch lösen. | Die Gattung ''Spondias'' unfasst einige weitere als Obst genutze Fruchtbaum-Arten, darunter die in Polynesien verbreitete Balsampflaume ''Spondias cytherea'', die [[Mombinpflaume, rote|Rote Mombinpflaume]] ''Spondias pupurea'' aus Mittelamerika, die Mangopflaume ''Spondias pinnata'' aus Indien, sowie die [[Mombinpflaume, gelbe|Gelbe Mombinpflaume]] aus Mittelamerika. Bei den meisten Arten lässt sich der bis zwei Zentimeter lange Steinkern nur schwer vom leicht faserigen Fruchtfleisch lösen. | ||
[[Datei:Goldpflaume.jpg|none|thumb|400px|Goldpflaume – ''Spondias dulcis''. Quelle: Wikimedia Commons, Fotograf: Anagoria, Lizenz: [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ CC BY-SA 3.0]]] | |||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: Polynesien | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich aus Melanesien und Polynesien, möglicherweise auch aus Papua-Neuguinea. Heute kultiviert in vielen tropischen Regionen weltweit, u. a. Südostasien, Karibik, Ostafrika, Mittelamerika, Hawaii und Sri Lanka. | ||
Kennzeichen: Bis zu zwanzig Meter hoher, schnellwüchsiger, zur Trockenzeit Laub abwerfender Baum; Rinde glatt, anfangs grün, später graubraun; Blätter wechselständig, unpaarig gefiedert, zwanzig bis sechzig Zentimeter lang mit neun bis fünfundzwanzig Blättchen, elliptisch, sechs bis zehn Zentimeter lang, am Rand gezähnt; Blüten in endständigen, zwanzig bis dreißig Zentimeter langen Rispen, klein, fünfzählig, weiß; Frucht lang gestielt, in dichten Büscheln. | *'''Kennzeichen:''' Bis zu zwanzig Meter hoher, schnellwüchsiger, zur Trockenzeit Laub abwerfender Baum; Rinde glatt, anfangs grün, später graubraun; Blätter wechselständig, unpaarig gefiedert, zwanzig bis sechzig Zentimeter lang mit neun bis fünfundzwanzig Blättchen, elliptisch, sechs bis zehn Zentimeter lang, am Rand gezähnt; Blüten in endständigen, zwanzig bis dreißig Zentimeter langen Rispen, klein, fünfzählig, weiß; Frucht lang gestielt, in dichten Büscheln. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die Früchte der | Die Früchte reifen in tropischen Klimazonen über das ganze Jahr verteilt, mit Hauptsaison oft kurz nach der Trockenzeit. Es sind runde bis elliptische Steinfrüchte von fünf bis zehn Zentimetern Länge. Sie wiegen bis zu 450 Gramm. Die Schale ist dünn, fest und zu Beginn rotbraun. Bei Reife werden Schale und Fruchtfleisch goldgelb. Die Frucht riecht dann moschusartig. Das Fruchtfleisch ist saftig, aber fest und schmeckt leicht säuerlich, mit einem Aroma zwischen [[Mango]], [[Ananas]] und [[Apfel]]. Auch die Blätter des Baumes können gegessen werden und haben ebenfalls einen säuerlichen Geschmack. | ||
Saison: Die Früchte sind ganzjährig erhältlich. | '''Saison:''' Die Früchte sind ganzjährig erhältlich. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind einige Tage haltbar. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Reife Früchte sind einige Tage haltbar. | ||
'''Tipp:''' Die Frucht enthält milchigen Saft und sollte bei empfindlicher Haut mit Vorsicht geschält werden, da wie bei anderen Anacardiaceae leichte Kontaktreaktionen auftreten können. | |||
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Nutzpflanze: Das Holz | *'''Namensgebung:''' Die Artbezeichnung dulcis stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „süß“, was auf den süß-säuerlichen Geschmack der reifen Früchte hinweist. Der gebräuchliche Name „Ambarella“ leitet sich vermutlich aus dem Singhalesischen (Sri Lanka) oder aus kreolischen Sprachen ab. Der englische Name „June Plum“ verweist auf die Saison der Frucht in tropischen Regionen der Nordhalbkugel, während „Otaheite Apple“ auf die historische Verbreitung in Tahiti (damals Otaheite genannt) zurückgeht. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Pflanzenheilkunde wird die Goldpflaume in verschiedenen Kulturen vielseitig genutzt: | |||
**Blätter: Zubereitungen aus den jungen Blättern gelten als fiebersenkend, entzündungshemmend und verdauungsfördernd. In der Ayurveda-Medizin werden sie bei Durchfall, Ruhr und Magenbeschwerden eingesetzt. | |||
**Rinde: Absude oder Tinkturen aus der Rinde werden traditionell bei Hauterkrankungen, Halsschmerzen und Infektionen verwendet. | |||
**Frucht: Die unreife Frucht wird in tropischen Ländern teils als schleimlösendes Mittel bei Erkältungen oder zur Appetitanregung konsumiert. Aufgrund ihres Vitamin-C-Gehalts wird sie als Stärkungsmittel eingesetzt. | |||
**Wurzelrinde: In manchen Regionen wird ein Auszug aus der Wurzel bei Menstruationsbeschwerden und als Tonikum genutzt. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Pflanze wurde vermutlich bereits in der Antike über Handelswege in der Inselwelt des Pazifiks verbreitet. In Polynesien, wo sie häufig kultiviert wird, gilt sie als „Frucht der Inseln“ und wurde oft auf lange Reisen mitgenommen, da sie sich relativ gut hält. Europäische Seefahrer wie James Cook entdeckten die Pflanze im 18. Jahrhundert auf Tahiti und führten sie später in die Karibik, nach Afrika und Südostasien ein. In verschiedenen Regionen spielt die Goldpflaume eine Rolle in Volkssagen: In Teilen Indonesiens und der Karibik erzählt man sich Geschichten von Bäumen, die an heiligen Orten wachsen und deren Früchte heilende oder schützende Kräfte besitzen. | |||
*'''Nutzpflanze:''' | |||
**Früchte und Blätter dienen als Nahrungsmittel | |||
**Das Holz ist leicht, elastisch und wird für einfache Möbel, Innenverkleidungen, Schindeln, Werkzeuggriffe und Musikinstrumente genutzt. | |||
**Die Pflanze wird teilweise auch zur Erosionskontrolle oder als Schattenbaum gepflanzt. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In Teilen der Karibik und Polynesiens werden Pflanzenteile für Reinigungsrituale und Schutzzauber verwendet. Die jungen Blätter gelten in manchen Kulturen als energetisch klärend und werden bei rituellen Waschungen oder zur Reinigung von Räumen eingesetzt. In der Volksmagie einiger afrikanisch geprägter Traditionen symbolisiert die Frucht Überfluss und Familienzusammenhalt. In traditionellen Haushalten wird der Fruchtbaum manchmal in Hausnähe gepflanzt, um „gute Geister“ anzuziehen oder Unheil fernzuhalten. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Bedeutung:''' Die Goldpflaume symbolisiert Lebenskraft, Fruchtbarkeit und tropische Fülle. Ihre goldene Farbe im reifen Zustand steht für Sonnenenergie und Reife, aber auch für das Gleichgewicht von Süße und Säure im Leben – eine Balance zwischen Genuss und Herausforderung. Spirituell kann sie als Sinnbild für inneres Wachstum und die Entwicklung von Robustheit durch Anpassung an wechselnde Lebensumstände gesehen werden. In modernen naturspirituellen Ansätzen wird sie manchmal mit dem Solarplexus-Chakra in Verbindung gebracht, da sie Vitalität, Verdauungskraft und Lebensfreude stärkt. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]] | |||
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[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
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Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 11:04 Uhr
Goldpflaume Spondias dulcis ist eine tropische Baumfrucht mit gelbgrüner Schale, saftigem, süß-säuerlichem Fruchtfleisch und angenehmem Aroma. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Spondias dulcis
Synonyme: Ambarella, Süße Balsampflaume, Goldpflaume, June Plum, Otaheite Apple, Prune de Cythère.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
- Familie: Sumachgewächse Anacardiaceae
- Gattung: Spondias
- Art: Goldpflaume
Die Gattung Spondias unfasst einige weitere als Obst genutze Fruchtbaum-Arten, darunter die in Polynesien verbreitete Balsampflaume Spondias cytherea, die Rote Mombinpflaume Spondias pupurea aus Mittelamerika, die Mangopflaume Spondias pinnata aus Indien, sowie die Gelbe Mombinpflaume aus Mittelamerika. Bei den meisten Arten lässt sich der bis zwei Zentimeter lange Steinkern nur schwer vom leicht faserigen Fruchtfleisch lösen.

Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus Melanesien und Polynesien, möglicherweise auch aus Papua-Neuguinea. Heute kultiviert in vielen tropischen Regionen weltweit, u. a. Südostasien, Karibik, Ostafrika, Mittelamerika, Hawaii und Sri Lanka.
- Kennzeichen: Bis zu zwanzig Meter hoher, schnellwüchsiger, zur Trockenzeit Laub abwerfender Baum; Rinde glatt, anfangs grün, später graubraun; Blätter wechselständig, unpaarig gefiedert, zwanzig bis sechzig Zentimeter lang mit neun bis fünfundzwanzig Blättchen, elliptisch, sechs bis zehn Zentimeter lang, am Rand gezähnt; Blüten in endständigen, zwanzig bis dreißig Zentimeter langen Rispen, klein, fünfzählig, weiß; Frucht lang gestielt, in dichten Büscheln.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Früchte reifen in tropischen Klimazonen über das ganze Jahr verteilt, mit Hauptsaison oft kurz nach der Trockenzeit. Es sind runde bis elliptische Steinfrüchte von fünf bis zehn Zentimetern Länge. Sie wiegen bis zu 450 Gramm. Die Schale ist dünn, fest und zu Beginn rotbraun. Bei Reife werden Schale und Fruchtfleisch goldgelb. Die Frucht riecht dann moschusartig. Das Fruchtfleisch ist saftig, aber fest und schmeckt leicht säuerlich, mit einem Aroma zwischen Mango, Ananas und Apfel. Auch die Blätter des Baumes können gegessen werden und haben ebenfalls einen säuerlichen Geschmack.
Saison: Die Früchte sind ganzjährig erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind einige Tage haltbar.
Tipp: Die Frucht enthält milchigen Saft und sollte bei empfindlicher Haut mit Vorsicht geschält werden, da wie bei anderen Anacardiaceae leichte Kontaktreaktionen auftreten können.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 70,0 |
Kohlenhydrate | 8,9 - 10,0 |
Eiweiß | 0,5 - 0,8 |
Fett | 0,3 - 1,8 |
Rohfaser | 0,85 - 3,6 |
Wissenswertes
- Namensgebung: Die Artbezeichnung dulcis stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „süß“, was auf den süß-säuerlichen Geschmack der reifen Früchte hinweist. Der gebräuchliche Name „Ambarella“ leitet sich vermutlich aus dem Singhalesischen (Sri Lanka) oder aus kreolischen Sprachen ab. Der englische Name „June Plum“ verweist auf die Saison der Frucht in tropischen Regionen der Nordhalbkugel, während „Otaheite Apple“ auf die historische Verbreitung in Tahiti (damals Otaheite genannt) zurückgeht.
- Heilkunde: In der traditionellen Pflanzenheilkunde wird die Goldpflaume in verschiedenen Kulturen vielseitig genutzt:
- Blätter: Zubereitungen aus den jungen Blättern gelten als fiebersenkend, entzündungshemmend und verdauungsfördernd. In der Ayurveda-Medizin werden sie bei Durchfall, Ruhr und Magenbeschwerden eingesetzt.
- Rinde: Absude oder Tinkturen aus der Rinde werden traditionell bei Hauterkrankungen, Halsschmerzen und Infektionen verwendet.
- Frucht: Die unreife Frucht wird in tropischen Ländern teils als schleimlösendes Mittel bei Erkältungen oder zur Appetitanregung konsumiert. Aufgrund ihres Vitamin-C-Gehalts wird sie als Stärkungsmittel eingesetzt.
- Wurzelrinde: In manchen Regionen wird ein Auszug aus der Wurzel bei Menstruationsbeschwerden und als Tonikum genutzt.
- Mythos und Geschichte: Die Pflanze wurde vermutlich bereits in der Antike über Handelswege in der Inselwelt des Pazifiks verbreitet. In Polynesien, wo sie häufig kultiviert wird, gilt sie als „Frucht der Inseln“ und wurde oft auf lange Reisen mitgenommen, da sie sich relativ gut hält. Europäische Seefahrer wie James Cook entdeckten die Pflanze im 18. Jahrhundert auf Tahiti und führten sie später in die Karibik, nach Afrika und Südostasien ein. In verschiedenen Regionen spielt die Goldpflaume eine Rolle in Volkssagen: In Teilen Indonesiens und der Karibik erzählt man sich Geschichten von Bäumen, die an heiligen Orten wachsen und deren Früchte heilende oder schützende Kräfte besitzen.
- Nutzpflanze:
- Früchte und Blätter dienen als Nahrungsmittel
- Das Holz ist leicht, elastisch und wird für einfache Möbel, Innenverkleidungen, Schindeln, Werkzeuggriffe und Musikinstrumente genutzt.
- Die Pflanze wird teilweise auch zur Erosionskontrolle oder als Schattenbaum gepflanzt.
- Magie und Brauchtum: In Teilen der Karibik und Polynesiens werden Pflanzenteile für Reinigungsrituale und Schutzzauber verwendet. Die jungen Blätter gelten in manchen Kulturen als energetisch klärend und werden bei rituellen Waschungen oder zur Reinigung von Räumen eingesetzt. In der Volksmagie einiger afrikanisch geprägter Traditionen symbolisiert die Frucht Überfluss und Familienzusammenhalt. In traditionellen Haushalten wird der Fruchtbaum manchmal in Hausnähe gepflanzt, um „gute Geister“ anzuziehen oder Unheil fernzuhalten.
- Symbolik und spirituelle Bedeutung: Die Goldpflaume symbolisiert Lebenskraft, Fruchtbarkeit und tropische Fülle. Ihre goldene Farbe im reifen Zustand steht für Sonnenenergie und Reife, aber auch für das Gleichgewicht von Süße und Säure im Leben – eine Balance zwischen Genuss und Herausforderung. Spirituell kann sie als Sinnbild für inneres Wachstum und die Entwicklung von Robustheit durch Anpassung an wechselnde Lebensumstände gesehen werden. In modernen naturspirituellen Ansätzen wird sie manchmal mit dem Solarplexus-Chakra in Verbindung gebracht, da sie Vitalität, Verdauungskraft und Lebensfreude stärkt.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung