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Wissenschaftliche Namen: ''Trifolium pratense''<br> | '''Roter Wiesenklee''' ''Trifolium pratense'' ist eine weit verbreitete, mehrjährige Wiesenpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler mit rötlich-violetten Blüten und mildem Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Deutscher Klee, Fleischklee, Honigblume, Hummelklee, Hummellust, Himmelsbrot, Katzenklee, Zuckerbrot, Wiesen-Rot-Klee. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Trifolium pratense''<br> | |||
'''Synonyme:''' Deutscher Klee, Feldklee, Fleischklee, Honigblume, Hummelklee, Hummellust, Himmelsbrot, Katzenklee, Rotklee, Zuckerbrot, Wiesen-Rot-Klee. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Vorkommen:''' Europa, Westasien, über 2000 Meter. | |||
*'''Standorte:''' Trockene bis mäßig feuchte Wiesen; liebt nährstoffreichen, tiefgründigen Boden; sehr häufig; wird häufig als Wiesensaat angepflanzt; auch auf Äckern als Futterpflanze angepflanzt. | |||
Kennzeichen: Fünfzehn bis vierzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht oder aufsteigend, verzweigt, kantig, meist behaart, zwei Blütenköpfe an einem Stängel; Blätter wechselständig, dreizählig gefiedert; Fiederblätter elliptisch-eiförmig, mit einem charakteristischen, pfeilförmigen, weißen Fleck auf der Oberseite; Blütenköpfe zwei bis dreieinhalb Zentimeter lang, kugelig bis eiförmig; Kelch behaart, zahnnervig, halb so lang wie die Blütenblätter; eiförmige einsamige Hülsen mit einem Samen. | *'''Kennzeichen:''' Fünfzehn bis vierzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht oder aufsteigend, verzweigt, kantig, meist behaart, zwei Blütenköpfe an einem Stängel; Blätter wechselständig, dreizählig gefiedert; Fiederblätter elliptisch-eiförmig, mit einem charakteristischen, pfeilförmigen, weißen Fleck auf der Oberseite; Blütenköpfe zwei bis dreieinhalb Zentimeter lang, kugelig bis eiförmig; Kelch behaart, zahnnervig, halb so lang wie die Blütenblätter; Blütezeit: Juni bis Oktober; eiförmige einsamige Hülsen mit einem Samen. | ||
Verwechslung: Ist mit anderen [[Klee|Kleearten]] möglich. | *'''Verwechslung:''' Ist mit anderen [[Klee|Kleearten]] möglich. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter April bis Juni; Blütenköpfe von Juli bis Oktober. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Junge Blätter April bis Juni; Blütenköpfe von Juli bis Oktober. | ||
Rotklee ist essbar – sowohl die jungen Blätter als auch die Blüten können roh verzehrt werden. Besonders die zarten Frühlingsblätter und frisch geöffneten Blüten sind in kleinen Mengen angenehm mild bis süßlich-blumig. Der Geschmack erinnert an junge Erbsentriebe. Ältere Pflanzenteile sind eher zäh und leicht herb. | |||
'''Tipp:''' Samen zur Sprossenanzucht kann man in Bioläden kaufen. | |||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Kleesamen kann man in jeder landwirtschaftlichen Genosssenschaft kaufen, er läßt sich problemlos säen und gedeiht ebenso problemlos. Eine Hummelweide aus Klee kann im Garten sehr wichtig sein, da Hummeln auch Bestäuber von Obstbäumen sind und sogar bei trübem und regnerischem Wetter fliegen, während die Bienen im Stock bleiben. Klee kann auch als Zwischensaat zur Stickstoffanreicherung des Bodens dienen. | |||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Rotklee ist reich an sekundären Pflanzenstoffen und zählt zu den phytoöstrogenhaltigen Wildpflanzen: | |||
*'''Isoflavone (Genistein, Daidzein, Biochanin A):''' Pflanzenöstrogene, unterstützen hormonelle Balance – besonders bei Frauen in den Wechseljahren | |||
*'''Flavonoide (z. B. Kaempferol):''' Antioxidativ, zellschützend | |||
*'''Gerbstoffe (Tannine):''' Zusammenziehend, entzündungshemmend | |||
*'''Saponine:''' Schaum- und sekretfördernd, immunmodulierend | |||
*'''Vitamin C, Folsäure, Kalium, Magnesium:''' Unterstützen Immunabwehr, Blutbildung und Muskelfunktion | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Der Wiesenklee ist eine Hummelblume. Den unten in der Blütenröhre liegenden Nektar können nur langrüsselige Hummeln erreichen. | *'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Trifolium'' setzt sich aus den beiden lateinischen Wörtern tres = drei sowie folium = Blatt zusammen und bezieht sich auf die dreizählig gefiederten Blätter. Der Artname ''pratense'' leitet sich von dem lateinischen Wort ''pratensis'' = auf Wiesen wachsend ab.<br>Der Trivialname „Rotklee“ bezieht sich auf die auffällig gefärbten Blütenköpfchen.<br>Der Wiesenklee ist eine Hummelblume. Den unten in der Blütenröhre liegenden Nektar können nur langrüsselige Hummeln erreichen, daher auch der Trivialname "Hummelklee" | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung der Pflanze wird als kühlend, blutreinigend, krampflösend, schleimlösend und harntreibend beschrieben.<br>Bei Hildegard von Bingen gegen "Verdunklung der Augen". Nach Leonhart Fuchs (1543) wirkt der Wiesenklee gegen Weißfluss, äußerlich gegen Beulen und Geschwülste. Rotklee enthält hochwirksame Phytoöstrogene. Diese haben sich als hilfreich bei der Vorbeugung von Gefäßerkrankungen, zur Linderung allgemeiner Alterserscheinungen und bei der Linderung von Wechseljahresbeschwerden bewährt. Homöopathische Zubereitungen gibt man bei Entzündungen der Ohrspeicheldrüse (Mumps) und Katarrhen der oberen Atemwege.<br>Moderne Phytotherapie nutzt vor allem die Isoflavone. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Rotklee ist eine wichtige Futterpflanze, verbessert die Bodenqualität durch Stickstoffbindung und eignet sich für Gründüngung. Er ist ein wertvolles Bienen- und Insektennährgehölz und findet Anwendung in der Permakultur. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Seit dem 11. Jahrhundert wird der Wiesenklee in Deutschland angebaut, seit Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem als Futterpflanze, was die Landwirtschaft entscheidend beeinflusst hat. Die Erträge aller angebauten Früchte stiegen, die Viehhaltung konnte intensiviert werden<br>Klee galt seit jeher als Fruchtbarkeitssymbol. In keltischen Traditionen stand der Rotklee für die drei Lebensphasen der Frau. Die dreizählige Blattstruktur wurde mit Magie, Weiblichkeit und Schutz in Verbindung gebracht. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Der Klee ist wohl unser bekanntestes Glückssymbol. Besonders das selten vorkommende vierblättrige Glücksblatt soll, wenn es unbeabsichtigt gefunden wird, zu Glück verhelfen. Für die Kelten ist der Klee das Symbol für die Frühlingsonnenwende und die frühen Chtisten sahen das dreiblättrige Kleeblatt als Symbol für die Dreifaltigkeit an. Irland hat ein Kleeblatt als Nationalsymbol.<br>Rotklee wurde in Johannissträußen und als Amulett gegen Unglück getragen. Seine Blüten galten als Liebeszauber und Fruchtbarkeitssymbol. Kinder flochten früher Kränze aus den Blüten. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Rotklee verkörpert Lebensfreude, Sinnlichkeit und Regeneration. Spirituell wird er dem Herzchakra und dem Sakralchakra zugeordnet. Er unterstützt innere Balance und die Verbindung zur weiblichen Urkraft. | |||
→ Siehe auch: [[Klee|Gattung Klee ''Trifolium'']], [[Hülsenfrüchte in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Hülsenfrüchtler]] |
Aktuelle Version vom 6. Juni 2025, 07:04 Uhr
Roter Wiesenklee Trifolium pratense ist eine weit verbreitete, mehrjährige Wiesenpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler mit rötlich-violetten Blüten und mildem Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Trifolium pratense
Synonyme: Deutscher Klee, Feldklee, Fleischklee, Honigblume, Hummelklee, Hummellust, Himmelsbrot, Katzenklee, Rotklee, Zuckerbrot, Wiesen-Rot-Klee.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
- Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
- Gattung: Klee Triofolium
- Art: Roter Wiesen-Klee
Zur Gattung Trifolium gehören über 200 Arten.
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Westasien, über 2000 Meter.
- Standorte: Trockene bis mäßig feuchte Wiesen; liebt nährstoffreichen, tiefgründigen Boden; sehr häufig; wird häufig als Wiesensaat angepflanzt; auch auf Äckern als Futterpflanze angepflanzt.
- Kennzeichen: Fünfzehn bis vierzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht oder aufsteigend, verzweigt, kantig, meist behaart, zwei Blütenköpfe an einem Stängel; Blätter wechselständig, dreizählig gefiedert; Fiederblätter elliptisch-eiförmig, mit einem charakteristischen, pfeilförmigen, weißen Fleck auf der Oberseite; Blütenköpfe zwei bis dreieinhalb Zentimeter lang, kugelig bis eiförmig; Kelch behaart, zahnnervig, halb so lang wie die Blütenblätter; Blütezeit: Juni bis Oktober; eiförmige einsamige Hülsen mit einem Samen.
- Verwechslung: Ist mit anderen Kleearten möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter April bis Juni; Blütenköpfe von Juli bis Oktober.
Rotklee ist essbar – sowohl die jungen Blätter als auch die Blüten können roh verzehrt werden. Besonders die zarten Frühlingsblätter und frisch geöffneten Blüten sind in kleinen Mengen angenehm mild bis süßlich-blumig. Der Geschmack erinnert an junge Erbsentriebe. Ältere Pflanzenteile sind eher zäh und leicht herb.
Tipp: Samen zur Sprossenanzucht kann man in Bioläden kaufen.
Kultur im eigenen Garten: Kleesamen kann man in jeder landwirtschaftlichen Genosssenschaft kaufen, er läßt sich problemlos säen und gedeiht ebenso problemlos. Eine Hummelweide aus Klee kann im Garten sehr wichtig sein, da Hummeln auch Bestäuber von Obstbäumen sind und sogar bei trübem und regnerischem Wetter fliegen, während die Bienen im Stock bleiben. Klee kann auch als Zwischensaat zur Stickstoffanreicherung des Bodens dienen.
Besondere Inhaltsstoffe
Rotklee ist reich an sekundären Pflanzenstoffen und zählt zu den phytoöstrogenhaltigen Wildpflanzen:
- Isoflavone (Genistein, Daidzein, Biochanin A): Pflanzenöstrogene, unterstützen hormonelle Balance – besonders bei Frauen in den Wechseljahren
- Flavonoide (z. B. Kaempferol): Antioxidativ, zellschützend
- Gerbstoffe (Tannine): Zusammenziehend, entzündungshemmend
- Saponine: Schaum- und sekretfördernd, immunmodulierend
- Vitamin C, Folsäure, Kalium, Magnesium: Unterstützen Immunabwehr, Blutbildung und Muskelfunktion
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Trifolium setzt sich aus den beiden lateinischen Wörtern tres = drei sowie folium = Blatt zusammen und bezieht sich auf die dreizählig gefiederten Blätter. Der Artname pratense leitet sich von dem lateinischen Wort pratensis = auf Wiesen wachsend ab.
Der Trivialname „Rotklee“ bezieht sich auf die auffällig gefärbten Blütenköpfchen.
Der Wiesenklee ist eine Hummelblume. Den unten in der Blütenröhre liegenden Nektar können nur langrüsselige Hummeln erreichen, daher auch der Trivialname "Hummelklee"
- Heilkunde: Die Wirkung der Pflanze wird als kühlend, blutreinigend, krampflösend, schleimlösend und harntreibend beschrieben.
Bei Hildegard von Bingen gegen "Verdunklung der Augen". Nach Leonhart Fuchs (1543) wirkt der Wiesenklee gegen Weißfluss, äußerlich gegen Beulen und Geschwülste. Rotklee enthält hochwirksame Phytoöstrogene. Diese haben sich als hilfreich bei der Vorbeugung von Gefäßerkrankungen, zur Linderung allgemeiner Alterserscheinungen und bei der Linderung von Wechseljahresbeschwerden bewährt. Homöopathische Zubereitungen gibt man bei Entzündungen der Ohrspeicheldrüse (Mumps) und Katarrhen der oberen Atemwege.
Moderne Phytotherapie nutzt vor allem die Isoflavone.
- Nutzpflanze: Rotklee ist eine wichtige Futterpflanze, verbessert die Bodenqualität durch Stickstoffbindung und eignet sich für Gründüngung. Er ist ein wertvolles Bienen- und Insektennährgehölz und findet Anwendung in der Permakultur.
- Mythos und Geschichte: Seit dem 11. Jahrhundert wird der Wiesenklee in Deutschland angebaut, seit Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem als Futterpflanze, was die Landwirtschaft entscheidend beeinflusst hat. Die Erträge aller angebauten Früchte stiegen, die Viehhaltung konnte intensiviert werden
Klee galt seit jeher als Fruchtbarkeitssymbol. In keltischen Traditionen stand der Rotklee für die drei Lebensphasen der Frau. Die dreizählige Blattstruktur wurde mit Magie, Weiblichkeit und Schutz in Verbindung gebracht.
- Magie und Brauchtum: Der Klee ist wohl unser bekanntestes Glückssymbol. Besonders das selten vorkommende vierblättrige Glücksblatt soll, wenn es unbeabsichtigt gefunden wird, zu Glück verhelfen. Für die Kelten ist der Klee das Symbol für die Frühlingsonnenwende und die frühen Chtisten sahen das dreiblättrige Kleeblatt als Symbol für die Dreifaltigkeit an. Irland hat ein Kleeblatt als Nationalsymbol.
Rotklee wurde in Johannissträußen und als Amulett gegen Unglück getragen. Seine Blüten galten als Liebeszauber und Fruchtbarkeitssymbol. Kinder flochten früher Kränze aus den Blüten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Rotklee verkörpert Lebensfreude, Sinnlichkeit und Regeneration. Spirituell wird er dem Herzchakra und dem Sakralchakra zugeordnet. Er unterstützt innere Balance und die Verbindung zur weiblichen Urkraft.
→ Siehe auch: Gattung Klee Trifolium, Hülsenfrüchte in der Rohkost, Instinktive Ernährung