Kermesbeere, amerikanische: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Überflüssige Leerzeichen gelöscht.)
 
(Seite überarbeitet.)
 
(2 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Phytolacca americana''<br>
'''Amerikanische Kermesbeere''' ''Phytolacca americana'' ist eine aus Nordamerika stammende, auffällige Wildpflanze mit dunkelvioletten Beeren. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Amerikanischer Nachtschatten, Scharlachbeere.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Phytolacca americana''<br>
'''Synonyme:''' Amerikanischer Nachtschatten, Amerikanische Kermes, Indianische Kermesbeere, Scharlachbeere.


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 18: Zeile 21:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Nordamerika bis Mexiko; Zierpflanze in Gärten, stellenweise verwildert.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, ist die Amerikanische Kermesbeere heute auch in Europa verbreitet, v. a. an gestörten Standorten, Bahndämmen oder Waldrändern.


Kennzeichen: Bis vier Meter hohe ausdauernde Pflanze; Blätter eiförmig-elliptisch, ganzrandig, kurz gestielt; Blüten weiß, in endständigen Trauben; Frucht flache, dunkelrote bis schwarze Beere; Wurzel rübenförmig.
*'''Kennzeichen:''' Bis vier Meter hohe ausdauernde Pflanze; Blätter eiförmig-elliptisch, ganzrandig, kurz gestielt; Blüten weiß, in endständigen Trauben; Frucht flache, dunkelrote bis schwarze Beere; Wurzel rübenförmig.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die ganze Pflanze wird als giftig eingestuft. Beim Verzehr aller Pflanzenteile sind daher unbedingt die [[Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln]] und die [[Die instinktive Sperre|instinktive Sperre]] zu beachten.
Die Pflanze wirkt durch ihre dunklen Beeren attraktiv, doch Vorsicht ist geboten: Nahezu alle Pflanzenteile – insbesondere Wurzel, unreife Früchte und Samen – sind giftig.
 
===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Phytolaccatoxin:''' Hauptwirkstoff, stark zytotoxisch und reizend auf Magen-Darm-Schleimhäute 
*'''Saponine:''' Schleimhautreizend, können Erbrechen und Durchfall verursachen 
*'''Alkaloide:''' neurotoxische Wirkung bei höheren Dosen 
*'''Farbstoffe (Betacyane):''' in reifen Beeren enthalten, färben intensiv 


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Gattungsname ''Phytolacca'' setzt sich aus den Wörtern ''phyton'' = Pflanze und ''lacca'' = Lack zusammen. Der deutsche Name ist auf das persische Wort ''kermes'' = rot zurückzuführen.
*'''Namensgebung:'''  Der Gattungsname ''Phytolacca'' setzt sich aus den Wörtern ''phyton'' = Pflanze und ''lacca'' = Lack zusammen. Der deutsche Name ist auf das persische Wort ''kermes'' = rot zurückzuführen.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als antiviral, blutreinigend, entgiftend, entzündungshemmend, immunstärkend und schmerzstillend beschrieben.<br>In der amerikanischen Volksheilkunde verwendete man die Pflanze als Rheumamittel und bei Erkrankungen der Atemwege. In der Homöopathie wird sie bei Grippe, Angina und Gelenkrheumatismus eingesetzt.
 
*'''Nutzpflanze:''' Die farbintensiven Beeren wurden historisch zur Herstellung von Tinte und Farbstoff verwendet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Bei indigenen Völkern Nordamerikas wurden einzelne Bestandteile als rituelle Pflanzen oder zur Initiation genutzt. Der Farbstoff hatte auch symbolischen Charakter.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Man schrieb der Pflanze schützende Kräfte gegen böse Geister zu – vermutlich wegen ihrer starken Wirkung und auffälligen Erscheinung.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Steht für Abgrenzung, Transformation und innere Reinigung. Entfaltet eine symbolische Wirkung auf das Wurzel- und das Stirnchakra – als Hinweis auf die tiefe, aber potenziell gefährliche Konfrontation mit verborgenen Aspekten des Selbst.


Heilkunde: Die Wirkung wird als antiviral, blutreinigend, entgiftend, entzündungshemmend, immunstärkend und schmerzstillend beschrieben.<br>In der amerikanischen Volksheilkunde verwendete man die Pflanze als Rheumamittel und bei Erkrankungen der Atemwege. In der Homöopathie wird sie bei Grippe, Angina und Gelenkrheumatismus eingesetzt.


Nutzpflanze: Die Indianer Nordamerikas färbten mit dem Saft der Beeren Wolle und Korbwaren dunkelrot.
→ Siehe auch: [[Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln]], [[Die instinktive Sperre]]
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__
[[Kategorie:Pflanzen]] 
[[Kategorie:Nicht essbare Pflanzen]] 
[[Kategorie:Heilpflanzen]]

Aktuelle Version vom 4. Juni 2025, 16:27 Uhr

Amerikanische Kermesbeere Phytolacca americana ist eine aus Nordamerika stammende, auffällige Wildpflanze mit dunkelvioletten Beeren. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Phytolacca americana
Synonyme: Amerikanischer Nachtschatten, Amerikanische Kermes, Indianische Kermesbeere, Scharlachbeere.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Familie: Kermesbeerengewächse Phytolaccaceae
  • Unterfamilie: Phytolaccoideae
  • Gattung: Kermesbeeren Phytolacca
  • Art: Amerikanische Kermesbeere

Die Gattung Phytolacca umfasst 35 Arten von Stauden, Sträuchern und Bäumen aus tropischen und subtropischen Regionen in Afrika, Asien sowie Nord- und Südamerika. Kein Vertreter dieser Gattung ist in Europa heimisch. Weitere Arten:

  • Asiatische Kermesbeere (Essbare Kermesbeere, Indische Kermesbeere) Phytolacca acinosa
  • Zweihäusige Kermesbeere Phytolacca dioica
  • Endod-Pflanze Phytolacca dodecandra

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, ist die Amerikanische Kermesbeere heute auch in Europa verbreitet, v. a. an gestörten Standorten, Bahndämmen oder Waldrändern.
  • Kennzeichen: Bis vier Meter hohe ausdauernde Pflanze; Blätter eiförmig-elliptisch, ganzrandig, kurz gestielt; Blüten weiß, in endständigen Trauben; Frucht flache, dunkelrote bis schwarze Beere; Wurzel rübenförmig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Pflanze wirkt durch ihre dunklen Beeren attraktiv, doch Vorsicht ist geboten: Nahezu alle Pflanzenteile – insbesondere Wurzel, unreife Früchte und Samen – sind giftig.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Phytolaccatoxin: Hauptwirkstoff, stark zytotoxisch und reizend auf Magen-Darm-Schleimhäute
  • Saponine: Schleimhautreizend, können Erbrechen und Durchfall verursachen
  • Alkaloide: neurotoxische Wirkung bei höheren Dosen
  • Farbstoffe (Betacyane): in reifen Beeren enthalten, färben intensiv

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Phytolacca setzt sich aus den Wörtern phyton = Pflanze und lacca = Lack zusammen. Der deutsche Name ist auf das persische Wort kermes = rot zurückzuführen.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antiviral, blutreinigend, entgiftend, entzündungshemmend, immunstärkend und schmerzstillend beschrieben.
    In der amerikanischen Volksheilkunde verwendete man die Pflanze als Rheumamittel und bei Erkrankungen der Atemwege. In der Homöopathie wird sie bei Grippe, Angina und Gelenkrheumatismus eingesetzt.
  • Nutzpflanze: Die farbintensiven Beeren wurden historisch zur Herstellung von Tinte und Farbstoff verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Bei indigenen Völkern Nordamerikas wurden einzelne Bestandteile als rituelle Pflanzen oder zur Initiation genutzt. Der Farbstoff hatte auch symbolischen Charakter.
  • Magie und Brauchtum: Man schrieb der Pflanze schützende Kräfte gegen böse Geister zu – vermutlich wegen ihrer starken Wirkung und auffälligen Erscheinung.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Steht für Abgrenzung, Transformation und innere Reinigung. Entfaltet eine symbolische Wirkung auf das Wurzel- und das Stirnchakra – als Hinweis auf die tiefe, aber potenziell gefährliche Konfrontation mit verborgenen Aspekten des Selbst.


→ Siehe auch: Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln, Die instinktive Sperre