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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich in den tropischen Tieflandwäldern Javas heimisch, heute vereinzelt auch in Malaysia und anderen Teilen Südostasiens kultiviert. Eine wildwachsende Form ist kaum bekannt. | ||
Kennzeichen: Immergrüner, bis zu fünfundzwanzig Meter hoher Baum mit kräftigem, warzigem Stamm; Blätter wechselständig, lang elliptisch, fünfzehn bis dreißig Zentimeter lang und bis zu zehn Zentimeter breit, dunkelgrün, kurz gestielt; Blüten eingeschlechtlich, grünlichweiß; Früchte beerenähnlich, fünf bis sechs Zentimeter im Durchmesser, bei Reife braun gefärbt. | *'''Kennzeichen:''' Immergrüner, bis zu fünfundzwanzig Meter hoher Baum mit kräftigem, warzigem Stamm; Blätter wechselständig, lang elliptisch, fünfzehn bis dreißig Zentimeter lang und bis zu zehn Zentimeter breit, dunkelgrün, kurz gestielt; Blüten eingeschlechtlich, grünlichweiß; Früchte beerenähnlich, fünf bis sechs Zentimeter im Durchmesser, bei Reife braun gefärbt. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die Schale der Kepel ist fest und ledrig, das Fruchtfleisch gelborange oder bräunlich gefärbt, saftig und von cremiger Konsistenz. Es umhüllt bis zu sechs, etwa zwei Zentimeter lange, nierenförmige Kerne und ist von süßlichem, [[Mango|mangoähnlichem]] Geschmack. | |||
'''Saison:''' In tropischem Klima zwei Fruchtperioden jährlich, abhängig vom Standort. | |||
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Die Frucht enthält ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe, die für ihren charakteristischen Duft und die deodorierende Wirkung verantwortlich gemacht werden: | |||
*'''Ätherische Öle:''' aromatisch duftend, wirken ausleitend und leicht antibakteriell | |||
*'''Triterpene:''' entzündungshemmende Wirkung vermutet | |||
*'''Gerbstoffe:''' adstringierend, können bei übermäßigem Konsum stopfend wirken | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Heilkunde: Die Früchte | *'''Namensgebung:''' Der Name „Kepel“ stammt aus dem Javanischen. Der wissenschaftliche Gattungsname ''Stelechocarpus'' setzt sich aus dem Griechischen ''stelechos'' („Stängel, Spross“) und ''karpos'' („Frucht“) zusammen und verweist auf die auffällige kauliflore Fruchtbildung – die Früchte wachsen direkt aus dem Stamm. Der Artname ''burahol'' ist eine direkte Übernahme des javanischen Trivialnamens für die Pflanze. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen javanischen Medizin wurde die Frucht zur Entgiftung und inneren Reinigung verwendet. Der Verzehr galt als deodorierend – selbst Schweiß und Urin sollen nach regelmäßigem Konsum milder riechen. Die Früchte wirken bei Frauen vorübergehend sterilisierend. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Früher war die Pflanze insbesondere in den Palastgärten javanischer Prinzessinnen verbreitet. Die Samen enthalten Öl, das lokal für Hautpflegezwecke genutzt wird. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Im alten Java war der Baum ein Symbol weiblicher Anmut und Sinnlichkeit. Nur adlige Frauen durften die Frucht verzehren, da man ihr eine verschönernde und reinigende Wirkung zuschrieb. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Der Kepelbaum wurde als schützende und reinigende Pflanze verehrt. Er galt als heiliges Gewächs, das böse Geister fernhalten sollte. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Kepel wird mit dem Sakralchakra (Svadhisthana) assoziiert, da sie mit Sinnlichkeit, Reinigung und emotionaler Harmonie in Verbindung steht. Auf geistiger Ebene symbolisiert sie Rückverbindung mit ursprünglicher Weiblichkeit und seelischer Reinheit. | |||
→ Siehe auch: [[Annonengewächse in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]] | |||
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Aktuelle Version vom 3. Juni 2025, 10:01 Uhr
Kepel Stelechocarpus burahol ist eine wenig bekannte tropische Frucht aus Südostasien mit aromatischem Geschmack und traditioneller medizinischer Bedeutung. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Stechelocarpus burahol
Synonyme: Burahol, Keppel, Keppelapfel, Kelempet (Javanisch).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Einfurchenpollen-Zweikeimblättrige Magnoliopsida
- Unterklasse: Magnolienähnliche Magnoliidae
- Ordnung: Magnolienartige Magnoliales
- Familie: Annonengewächse Annonaceae
- Gattung: Stelechocarpus
- Art: Kepel
Die Gattung Stelechocarpus ist eng verwandt mit der Gattung Annona, zu denen auch die Cherimoya gehört.

Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich in den tropischen Tieflandwäldern Javas heimisch, heute vereinzelt auch in Malaysia und anderen Teilen Südostasiens kultiviert. Eine wildwachsende Form ist kaum bekannt.
- Kennzeichen: Immergrüner, bis zu fünfundzwanzig Meter hoher Baum mit kräftigem, warzigem Stamm; Blätter wechselständig, lang elliptisch, fünfzehn bis dreißig Zentimeter lang und bis zu zehn Zentimeter breit, dunkelgrün, kurz gestielt; Blüten eingeschlechtlich, grünlichweiß; Früchte beerenähnlich, fünf bis sechs Zentimeter im Durchmesser, bei Reife braun gefärbt.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Schale der Kepel ist fest und ledrig, das Fruchtfleisch gelborange oder bräunlich gefärbt, saftig und von cremiger Konsistenz. Es umhüllt bis zu sechs, etwa zwei Zentimeter lange, nierenförmige Kerne und ist von süßlichem, mangoähnlichem Geschmack.
Saison: In tropischem Klima zwei Fruchtperioden jährlich, abhängig vom Standort.
Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind nur wenige Tage haltbar. Kühle Lagerung kann die Frische geringfügig verlängern.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 75,0 |
Kohlenhydrate | 20,0 |
Eiweiße | 1,0 |
Fette | 0,5 |
Rohfasern | 2,0 |
Mineralstoffe | 1,5 |
Vitamin C | 10–20 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Frucht enthält ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe, die für ihren charakteristischen Duft und die deodorierende Wirkung verantwortlich gemacht werden:
- Ätherische Öle: aromatisch duftend, wirken ausleitend und leicht antibakteriell
- Triterpene: entzündungshemmende Wirkung vermutet
- Gerbstoffe: adstringierend, können bei übermäßigem Konsum stopfend wirken
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Kepel“ stammt aus dem Javanischen. Der wissenschaftliche Gattungsname Stelechocarpus setzt sich aus dem Griechischen stelechos („Stängel, Spross“) und karpos („Frucht“) zusammen und verweist auf die auffällige kauliflore Fruchtbildung – die Früchte wachsen direkt aus dem Stamm. Der Artname burahol ist eine direkte Übernahme des javanischen Trivialnamens für die Pflanze.
- Heilkunde: In der traditionellen javanischen Medizin wurde die Frucht zur Entgiftung und inneren Reinigung verwendet. Der Verzehr galt als deodorierend – selbst Schweiß und Urin sollen nach regelmäßigem Konsum milder riechen. Die Früchte wirken bei Frauen vorübergehend sterilisierend.
- Nutzpflanze: Früher war die Pflanze insbesondere in den Palastgärten javanischer Prinzessinnen verbreitet. Die Samen enthalten Öl, das lokal für Hautpflegezwecke genutzt wird.
- Mythos und Geschichte: Im alten Java war der Baum ein Symbol weiblicher Anmut und Sinnlichkeit. Nur adlige Frauen durften die Frucht verzehren, da man ihr eine verschönernde und reinigende Wirkung zuschrieb.
- Magie und Brauchtum: Der Kepelbaum wurde als schützende und reinigende Pflanze verehrt. Er galt als heiliges Gewächs, das böse Geister fernhalten sollte.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kepel wird mit dem Sakralchakra (Svadhisthana) assoziiert, da sie mit Sinnlichkeit, Reinigung und emotionaler Harmonie in Verbindung steht. Auf geistiger Ebene symbolisiert sie Rückverbindung mit ursprünglicher Weiblichkeit und seelischer Reinheit.
→ Siehe auch: Annonengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung