Kamille, geruchlose: Unterschied zwischen den Versionen

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*Art: Geruchlose Kamille
*Art: Geruchlose Kamille


Die Gattung ''Tripleurospermum'' umfasst ca. vierzig Arten.
Die Gattung ''Tripleurospermum'' umfasst ca. vierzig Arten, unter anderem die [[Kamille, strahlenlose|Strahlenlose Kamille]] ''Matricaria discoidea''.


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Aktuelle Version vom 2. Juni 2025, 12:06 Uhr

Geruchlose Kamille Tripleurospermum inodorum ist eine wild wachsende Korbblütlerpflanze mit margeritenähnlichen Blüten, die äußerlich der Echten Kamille ähnelt, jedoch keinen charakteristischen Duft verströmt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Tripleurospermum inodorum syn. Tripleurospermum maritimum ssp. inodorum, Tripleurospermum perforatum, Matricaria inodora, Matricaria perforata
Synonyme: Strahlenlose Kamille, Falsche Kamille, Geruchlose Hundskamille.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Gattung: Strandkamillen Tripleurospermum
  • Art: Geruchlose Kamille

Die Gattung Tripleurospermum umfasst ca. vierzig Arten, unter anderem die Strahlenlose Kamille Matricaria discoidea.

Geruchlose Kamille
Geruchlose Kamille, Blatt
Geruchlose Kamille, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Asien; eingebürgert in Australien und Neuseeland; bis 1000 Meter.
  • Standorte: Getreideäcker, Wegränder, Ödland, Brachen, Wiesen; braucht stickstoffsalzreichen, lockeren Lehmboden; sehr häufig.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht oder aufsteigend, kahl, meist nur wenig in der oberen Hälfte verzweigt; Stängelblätter wechselständig, kurzstielig oder sitzend, zwei- bis dreifach gefiedert, mit langen, fadenförmigen Zipfeln, die selten mehr wie einen halben Zentimeter breit sind, kahl; Blüten in Körbchen einzeln am Ende des Stängels und seiner Äste stehend, Körbchen zweieinhalb bis viereinhalb Zentimeter im Durchmesser, fünfzehn bis dreißig zungenförmige Randblüten, Zunge bis zwei Zentimeter lang und zwei bis drei Millimeter breit, waagerecht abstehend, weiß, Scheibenblüten röhrenförmig, goldgelb; Blütezeit: Juni bis Oktober; Frucht eine bis zwei Millimeter lange abgeflachte Nuss, auf der Innenseite mit drei Rillen, ohne Haarkranz.
  • Verwechslung: Die geruchlose Kamille kann mit folgenden Pflanzen verwechselt werden:
    • der Strandkamille Tripleurospermum maritimum ssp. maritimum: die Deckblätter der Körbchen sind bei der geruchlosen Kamille unterschiedlich lang, ein bis eineinhalb Millimeter breit, zungenförmig mit einem schmalen, häutigen Rand. Die Deckblätter der Strandkamille haben einen dunklen Rand.
    • der Margerite Leucanthemum vulgare: die Blätter der Margerite sind nicht eingeschnitten.
    • der echten Kamille Matricaria chamomilla: der Körbchenboden ist bei der echten Kamille innen hohl, bei der geruchlosen Kamille fehlt der typische Duft nach Kamille.
    • Hundskamillen Anthemis: die Blätter sind zwei bis dreifach fiederschnittig, aber ohne fadenförmige Zipfel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Geruchlose Kamille ist überwiegend ungenießbar und wird instinktiv kaum als Nahrung erkannt. Ihr Geschmack ist fade bis leicht bitter, die Textur wenig einladend. Die Blätter sind theoretisch essbar, werden aber in der instinktiven Rohkost kaum verwertet.

Besondere Inhaltsstoffe

Im Gegensatz zur Echten Kamille enthält Tripleurospermum inodorum kaum oder keine ätherischen Öle:

  • Bitterstoffe: leicht appetitanregend, magenwirksam
  • Gerbstoffe: adstringierend, entzündungshemmend
  • Flavonoide (Spuren): antioxidativ, gefäßschützend

Wissenswertes

  • Namensgebung:Der Name "inodorum" bedeutet "geruchlos" und grenzt die Pflanze von der Echten Kamille Matricaria chamomilla ab. Der Gattungsname Tripleurospermum setzt sich aus den griechischen Wörtern tripleuros = dreiseitig, dreirippig und sperma = Samen zusammen.
  • Heilkunde: In der traditionellen Heilkunde spielt die Geruchlose Kamille kaum eine Rolle. Gelegentlich wurde sie volksmedizinisch zur Beruhigung oder bei Hautreizungen verwendet, hat jedoch nicht die pharmakologische Wirkung der Echten Kamille.
  • Nutzpflanze: Keine wirtschaftliche Nutzung. Manchmal Bestandteil von Wildpflanzenmischungen zur Begrünung oder für Insekten.
  • Mythos und Geschichte: Im Gegensatz zur Echten Kamille fehlt ihr eine tiefergehende mythische oder kulturelle Bedeutung. Ihre ähnliche Erscheinung sorgte jedoch historisch für Verwechslungen.
  • Magie und Brauchtum: Keine bekannte magische oder rituelle Nutzung.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Wegen ihrer äußeren Ähnlichkeit zur Echten Kamille, jedoch fehlenden Heilkraft und Duft, steht sie sinnbildlich für "das Scheinen ohne Wesen".


→ Siehe auch: Kamille, Die instinktive Sperre