Kälberkropf, Gewürz-: Unterschied zwischen den Versionen
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Synonyme: Aromatischer Kälberkropf, Duft-Kälberkropf. | |||
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Kennzeichen: Sechzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, ausdauernde krautige Pflanze; Stängel aufrecht, ästig, rund, im unteren Drittel schütter borstig beharrt und oft rotfleckig, unter den Blattansätzen verdickt; Blätter wechselständig, dreiteilig, Blattspreite zweifach gefiedert, Fiederblättchen vier bis zehn Zemtimeter lang, eiförmig, kahl oder schwach flaumig und weiß behaart, spitz zulaufend, am Rand grob gesägt; Blütenstand aus Dolden erster und zweiter Ordnung, Einzelblüte weiß, zwei Millimeter im Durchmesser; Früchte ein Zentimeter lang, gelbbraun. | *'''Kennzeichen:''' Sechzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, ausdauernde krautige Pflanze; Stängel aufrecht, ästig, rund, im unteren Drittel schütter borstig beharrt und oft rotfleckig, unter den Blattansätzen verdickt; Blätter wechselständig, dreiteilig, Blattspreite zweifach gefiedert, Fiederblättchen vier bis zehn Zemtimeter lang, eiförmig, kahl oder schwach flaumig und weiß behaart, spitz zulaufend, am Rand grob gesägt; Blütenstand aus Dolden erster und zweiter Ordnung, Einzelblüte weiß, zwei Millimeter im Durchmesser; Blütezeit: Juli bis August; Früchte ein Zentimeter lang, gelbbraun. | ||
Verwechslung: Ist mit anderen Doldenblütlern möglich. | *'''Verwechslung:''' Ist mit anderen Doldenblütlern möglich. | ||
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Sammelgut und Sammelzeit: Alle oberirdischen Pflanzenteile während der Vegetationsperiode. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Alle oberirdischen Pflanzenteile während der Vegetationsperiode. | ||
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Namensgebung: Der Gattungsname ''Chaerophyllum'' | *'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Chaerophyllum'' bedeutet sinngemäß „angenehm duftendes Blatt“. Der Artname ''aromaticum'' weist auf den würzigen, aromatischen Geruch der Pflanze hin. | ||
*'''Heilkunde:''' Früher in der Volksmedizin verwendet zur Anregung der Verdauung und bei Husten. Heute kaum noch genutzt, aber gelegentlich Bestandteil von Wildkräuterrezepturen. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Traditionell als Küchenkraut im ländlichen Raum geschätzt, z. B. für Kräuterquark, Wildsalate und grüne Soßen. Die Pflanze eignet sich auch zur Anreicherung von Biodiversitätswiesen. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Keine bekannte mythologische Bedeutung, jedoch war der würzige Duft schon in alten Kräuterbüchern erwähnt. Botaniker des 18. Jahrhunderts beschrieben die Pflanze als interessante Doldenblütlerart. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Der Duft wurde mit schützender Kraft verbunden – Pflanzen mit Anisgeruch galten als hilfreich gegen „schlechte Luft“ und zur Abwehr von Krankheit. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Gewürz-Kälberkropf steht symbolisch für Klarheit, feine Wahrnehmung und Sensibilität. Energetisch ist er mit dem Halschakra verbunden – Ausdruck, Stimme und feine Sinneswahrnehmung. | |||
→ Siehe auch: [[Kälberkropf, knolliger|Knolliger Kälberkropf]] | |||
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Aktuelle Version vom 1. Juni 2025, 19:20 Uhr
Gewürz-Kälberkropf Chaerophyllum aromaticum ist eine aromatische Wildpflanze aus der Familie der Doldenblütler, die in Mitteleuropa heimisch ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Chaerophyllum aromaticum
Synonyme: Aromatischer Kälberkropf, Duft-Kälberkropf.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
- Familie: Doldenblütler Apiaceae
- Unterfamilie: Apioideae
- Gattung: Kälberkröpfe Chaerophyllum
- Art: Gewürz-Kälberkropf
Die Gattung Chaerophyllum umfasst ca. vierzig Arten. Dazu gehören außerdem:
- Gold-Kälberkropf, Goldfrüchtiger Kälberkropf Chaerophyllum aureum
- Knolliger Kälberkropf Chaerophyllum bulbosum
- Behaarter Kälberkropf, Rauhaariger Kälberkropf, Wimper-Kälberkropf, Bach-Kälberkropf Chaerophyllum hirsutum
- Hecken-Kälberkropf, Taumel-Kälberkropf, Taumel-Kerbel, Betäubender Kälberkropf Chaerophyllum temulum
- Alpen-Kälberkropf Chaerophyllum villarsii
Beschreibung
- Vorkommen: Mitteleuropa.
- Standorte: Waldränder, Auenwälder, Gebüsche, Gräben; braucht feuchten, humosen, kalkarmen Lehmboden.
- Kennzeichen: Sechzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, ausdauernde krautige Pflanze; Stängel aufrecht, ästig, rund, im unteren Drittel schütter borstig beharrt und oft rotfleckig, unter den Blattansätzen verdickt; Blätter wechselständig, dreiteilig, Blattspreite zweifach gefiedert, Fiederblättchen vier bis zehn Zemtimeter lang, eiförmig, kahl oder schwach flaumig und weiß behaart, spitz zulaufend, am Rand grob gesägt; Blütenstand aus Dolden erster und zweiter Ordnung, Einzelblüte weiß, zwei Millimeter im Durchmesser; Blütezeit: Juli bis August; Früchte ein Zentimeter lang, gelbbraun.
- Verwechslung: Ist mit anderen Doldenblütlern möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Alle oberirdischen Pflanzenteile während der Vegetationsperiode.
Blätter und Früchte der Pflanzen verströmen beim Zerreiben einen intensiven Geruch nach Möhren. Der Geschmack ist würzig.
Kultur im eigenen Garten: Der Gewürz-Kälberkropf bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Er wächst auf feuchten Lehmböden.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe mit würzender und physiologisch aktiver Wirkung:
- Ätherische Öle (Anethol): geben den typischen süßlich-anisartigen Duft, verdauungsfördernd
- Cumarine: beruhigend, gefäßerweiternd
- Chlorophyll und Bitterstoffe: stoffwechselanregend
- Vitamin C: unterstützt Immunsystem und Zellschutz
- Kalzium und Eisen: wichtig für Knochen, Blutbildung
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Chaerophyllum bedeutet sinngemäß „angenehm duftendes Blatt“. Der Artname aromaticum weist auf den würzigen, aromatischen Geruch der Pflanze hin.
- Heilkunde: Früher in der Volksmedizin verwendet zur Anregung der Verdauung und bei Husten. Heute kaum noch genutzt, aber gelegentlich Bestandteil von Wildkräuterrezepturen.
- Nutzpflanze: Traditionell als Küchenkraut im ländlichen Raum geschätzt, z. B. für Kräuterquark, Wildsalate und grüne Soßen. Die Pflanze eignet sich auch zur Anreicherung von Biodiversitätswiesen.
- Mythos und Geschichte: Keine bekannte mythologische Bedeutung, jedoch war der würzige Duft schon in alten Kräuterbüchern erwähnt. Botaniker des 18. Jahrhunderts beschrieben die Pflanze als interessante Doldenblütlerart.
- Magie und Brauchtum: Der Duft wurde mit schützender Kraft verbunden – Pflanzen mit Anisgeruch galten als hilfreich gegen „schlechte Luft“ und zur Abwehr von Krankheit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Gewürz-Kälberkropf steht symbolisch für Klarheit, feine Wahrnehmung und Sensibilität. Energetisch ist er mit dem Halschakra verbunden – Ausdruck, Stimme und feine Sinneswahrnehmung.
→ Siehe auch: Knolliger Kälberkropf