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'''Synonyme:''' Cacaobaum, Cacao, engl. Cocoa Tree, Chocolate Tree. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Der Kakaobaum stammt aus dem tropischen Regenwald Südamerikas und wurde bereits in präkolumbischer Zeit in Mittelamerika kultiviert. Heute wird er weltweit in tropischen Regionen nahe dem Äquator angebaut, vor allem in Westafrika, Südamerika und Südostasien. | ||
Kennzeichen: Immergrüner, bis zu fünfzehn Meter hoher Baum mit meist waagerecht abstehenden, etagenförmigen Ästen; Blätter wechselständig, breitoval, bis dreißig Zentimeter lang, zugespitzt; Blüten klein, büschelig an blattlosem Stamm oder an stärkeren Seitenästen, bis zu 100 000 an einem Baum; Beerenfrucht bis zwanzig Zentimeter lang, enthält etwa zwanzig bis sechzig ovale Samen (Kakaobohnen), drei mal ein Zentimeter groß. | *'''Kennzeichen:''' Immergrüner, bis zu fünfzehn Meter hoher Baum mit meist waagerecht abstehenden, etagenförmigen Ästen; Blätter wechselständig, breitoval, bis dreißig Zentimeter lang, zugespitzt; Blüten klein, büschelig an blattlosem Stamm oder an stärkeren Seitenästen, bis zu 100 000 an einem Baum; Beerenfrucht bis zwanzig Zentimeter lang, enthält etwa zwanzig bis sechzig ovale Samen (Kakaobohnen), drei mal ein Zentimeter groß. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die Kakaobohnen können zusammen mit der Pulpa verzehrt werden und schmecken ein wenig nach Zartbitterschokolade. Es ist zu empfehlen, sich an den Verzehr großer Mengen langsam heranzutasten und nicht gleich den Inhalt einer ganzen Schote zu essen. Große Mengen (über 100g) können mehrere Stunden nach der Mahlzeit zu langanhaltender Übelkeit und Bettlägerigkeit führen. | Die Kakaobohnen können zusammen mit der Pulpa verzehrt werden und schmecken ein wenig nach Zartbitterschokolade. Es ist zu empfehlen, sich an den Verzehr großer Mengen langsam heranzutasten und nicht gleich den Inhalt einer ganzen Schote zu essen. Große Mengen (über 100g) können mehrere Stunden nach der Mahlzeit zu langanhaltender Übelkeit und Bettlägerigkeit führen. | ||
Saison: Die Hauptsaison frischer Schoten geht von September bis Mai. | '''Saison:''' Die Hauptsaison frischer Schoten geht von September bis Mai. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Kakaoschoten lassen sich ungeöffnet ca. vier Wochen im Kühlschrank lagern, geöffnet etwa zwei Wochen. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frische Kakaoschoten lassen sich ungeöffnet ca. vier Wochen im Kühlschrank lagern, geöffnet etwa zwei Wochen. | ||
Anzucht: Der Kakaobaum kann als Kübelpflanze gehalten werden. Zur Anzucht werden die Samen von anhaftendem Fruchtfleisch befreit, etwa drei Stunden in Wasser eingeweicht und anschließend mit dem Keim nach unten in Anzuchterde gesteckt. Die Keimtemperatur beträgt 25 bis 28 °C, die Keimdauer ein bis vier Wochen. Die Sämlinge brauchen einen schattigen bis halbschattigen Standort und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Man sollte sie regelmäßig mit kalkfreiem, lauwarmen Wasser besprühen. Zum Überwintern benötigt die Pflanze einen hellen, warmen Standort. Die Bodentemperatur sollte mindestens 20 °C betragen. | '''Anzucht:''' Der Kakaobaum kann als Kübelpflanze gehalten werden. Zur Anzucht werden die Samen von anhaftendem Fruchtfleisch befreit, etwa drei Stunden in Wasser eingeweicht und anschließend mit dem Keim nach unten in Anzuchterde gesteckt. Die Keimtemperatur beträgt 25 bis 28 °C, die Keimdauer ein bis vier Wochen. Die Sämlinge brauchen einen schattigen bis halbschattigen Standort und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Man sollte sie regelmäßig mit kalkfreiem, lauwarmen Wasser besprühen. Zum Überwintern benötigt die Pflanze einen hellen, warmen Standort. Die Bodentemperatur sollte mindestens 20 °C betragen. | ||
===Nährstoffe=== | ===Nährstoffe=== | ||
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<u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt. | <u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt. | ||
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Der Kakaobaum enthält eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe mit starker physiologischer Wirkung: | |||
*'''Theobromin:''' Alkaloid mit stimulierender Wirkung auf Herz und Nervensystem | |||
*'''Phenylethylamin (PEA):''' Neurotransmitter-Vorstufe, stimmungsaufhellend | |||
*'''Flavanole (Epicatechin, Catechin):''' Antioxidativ, gefäßschützend | |||
*'''Tannine (Gerbstoffe):''' Adstringierend, in hoher Dosis reizend | |||
*'''Magnesium, Eisen, Kalium:''' Wichtig für Muskel- und Nervenfunktion, Sauerstofftransport | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der | *'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Theobroma'' stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Götterspeise“ (''theos'' = Gott, ''broma'' = Speise). Die botanische Bezeichnung wurde von Carl von Linné eingeführt. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Medizin wird Kakao innerlich als Stimulans, Stimmungsaufheller und zur Förderung der Durchblutung verwendet. Das Fruchtfleisch gilt als erfrischend und leicht verdauungsfördernd. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Es existieren verschiedene Formen und Unterarten der Gattung ''Theobroma''. Der halbkletternde Wildstrauch ''Theobroma cacao forma lacandonense'' mit relativ kleiner Frucht gilt als der natürliche Vorläufer kultivierter Kakaobäume. Im kommerziellen Anbau werden hauptsächlich zwei kultivierte Sorten unterschieden: Forastero und Criollo. Die erste Sorte wird hauptsächlich in Brasilien und Afrika angebaut, die zweite in Mittelamerika.<br>Die Vermehrung erfolgt durch Samen, die erste Ernte kann nach acht Jahren erfolgen. Der Kakaobaum gedeiht nur in Regionen mit mindestens einhundertdreißig Zentimetern Regen pro Jahr. Er ist eine Schattenpflanze und wird deshalb oft zusammen mit schattenspendenden Bananenstauden angepflanzt. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Azteken und Maya kultivierten den Kakaobaum schon vor über 4000 Jahren. Die Kakaobohnen dienten als Nahrungsmittel, Stimulans, Medizin, ja sogar als Währung und wurden als "Nahrung der Götter" verehrt. Die Azteken sahen im Kakaobaum ein Geschenk ihres Gottes Quetzalcoatl. Der Spanier Herán Cortéz (1485-1547) brachte die ersten Kakaobohnen nach Europa. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Kakao steht symbolisch für Herzöffnung, sinnlichen Genuss und Verbindung mit der Erde. In der Chakrenlehre wird er dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]] | |||
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Aktuelle Version vom 1. Juni 2025, 16:38 Uhr
Kakaobaum Theobroma cacao ist ein immergrüner Tropenbaum aus der Familie der Malvengewächse, dessen Samen – die Kakaobohnen – die Grundlage für die Herstellung von Kakao und Schokolade bilden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Theobroma cacao
Synonyme: Cacaobaum, Cacao, engl. Cocoa Tree, Chocolate Tree.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Malvenartige Malvales
- Familie: Malvengewächse Malvaceae
- Gattung: Kakaobäume Theobroma
- Art: Kakaobaum
Zur gleichen Gattung gehören der Weiße Kakao Theobroma bicolor und der Großblütige Kakao Theobroma grandiflorum.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Der Kakaobaum stammt aus dem tropischen Regenwald Südamerikas und wurde bereits in präkolumbischer Zeit in Mittelamerika kultiviert. Heute wird er weltweit in tropischen Regionen nahe dem Äquator angebaut, vor allem in Westafrika, Südamerika und Südostasien.
- Kennzeichen: Immergrüner, bis zu fünfzehn Meter hoher Baum mit meist waagerecht abstehenden, etagenförmigen Ästen; Blätter wechselständig, breitoval, bis dreißig Zentimeter lang, zugespitzt; Blüten klein, büschelig an blattlosem Stamm oder an stärkeren Seitenästen, bis zu 100 000 an einem Baum; Beerenfrucht bis zwanzig Zentimeter lang, enthält etwa zwanzig bis sechzig ovale Samen (Kakaobohnen), drei mal ein Zentimeter groß.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Kakaobohnen können zusammen mit der Pulpa verzehrt werden und schmecken ein wenig nach Zartbitterschokolade. Es ist zu empfehlen, sich an den Verzehr großer Mengen langsam heranzutasten und nicht gleich den Inhalt einer ganzen Schote zu essen. Große Mengen (über 100g) können mehrere Stunden nach der Mahlzeit zu langanhaltender Übelkeit und Bettlägerigkeit führen.
Saison: Die Hauptsaison frischer Schoten geht von September bis Mai.
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Kakaoschoten lassen sich ungeöffnet ca. vier Wochen im Kühlschrank lagern, geöffnet etwa zwei Wochen.
Anzucht: Der Kakaobaum kann als Kübelpflanze gehalten werden. Zur Anzucht werden die Samen von anhaftendem Fruchtfleisch befreit, etwa drei Stunden in Wasser eingeweicht und anschließend mit dem Keim nach unten in Anzuchterde gesteckt. Die Keimtemperatur beträgt 25 bis 28 °C, die Keimdauer ein bis vier Wochen. Die Sämlinge brauchen einen schattigen bis halbschattigen Standort und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Man sollte sie regelmäßig mit kalkfreiem, lauwarmen Wasser besprühen. Zum Überwintern benötigt die Pflanze einen hellen, warmen Standort. Die Bodentemperatur sollte mindestens 20 °C betragen.
Nährstoffe
Kakaobohne:
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 5,0 |
Kohlenhydrate | 16,0 |
Eiweiße | 11,0 |
Fette | 54,4 |
Rohfasern | 6,0 |
Mineralstoffe | 2,6 |
Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.
Besondere Inhaltsstoffe
Der Kakaobaum enthält eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe mit starker physiologischer Wirkung:
- Theobromin: Alkaloid mit stimulierender Wirkung auf Herz und Nervensystem
- Phenylethylamin (PEA): Neurotransmitter-Vorstufe, stimmungsaufhellend
- Flavanole (Epicatechin, Catechin): Antioxidativ, gefäßschützend
- Tannine (Gerbstoffe): Adstringierend, in hoher Dosis reizend
- Magnesium, Eisen, Kalium: Wichtig für Muskel- und Nervenfunktion, Sauerstofftransport
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Theobroma stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Götterspeise“ (theos = Gott, broma = Speise). Die botanische Bezeichnung wurde von Carl von Linné eingeführt.
- Heilkunde: In der traditionellen Medizin wird Kakao innerlich als Stimulans, Stimmungsaufheller und zur Förderung der Durchblutung verwendet. Das Fruchtfleisch gilt als erfrischend und leicht verdauungsfördernd.
- Nutzpflanze: Es existieren verschiedene Formen und Unterarten der Gattung Theobroma. Der halbkletternde Wildstrauch Theobroma cacao forma lacandonense mit relativ kleiner Frucht gilt als der natürliche Vorläufer kultivierter Kakaobäume. Im kommerziellen Anbau werden hauptsächlich zwei kultivierte Sorten unterschieden: Forastero und Criollo. Die erste Sorte wird hauptsächlich in Brasilien und Afrika angebaut, die zweite in Mittelamerika.
Die Vermehrung erfolgt durch Samen, die erste Ernte kann nach acht Jahren erfolgen. Der Kakaobaum gedeiht nur in Regionen mit mindestens einhundertdreißig Zentimetern Regen pro Jahr. Er ist eine Schattenpflanze und wird deshalb oft zusammen mit schattenspendenden Bananenstauden angepflanzt.
- Mythos und Geschichte: Azteken und Maya kultivierten den Kakaobaum schon vor über 4000 Jahren. Die Kakaobohnen dienten als Nahrungsmittel, Stimulans, Medizin, ja sogar als Währung und wurden als "Nahrung der Götter" verehrt. Die Azteken sahen im Kakaobaum ein Geschenk ihres Gottes Quetzalcoatl. Der Spanier Herán Cortéz (1485-1547) brachte die ersten Kakaobohnen nach Europa.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Kakao steht symbolisch für Herzöffnung, sinnlichen Genuss und Verbindung mit der Erde. In der Chakrenlehre wird er dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung