Seifenkraut, echtes: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Seite ohne Änderung aktualisiert.)
(Seite überarbeitet.)
 
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Saponaria officinalis'' <br>
'''Echtes Seifenkraut''' ''Saponaria officinalis'' ist eine wild vorkommende, ausdauernde Pflanze mit waschaktiven Saponinen, die traditionell als Wasch- und Heilpflanze genutzt wurde. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Gewöhnliches Seifenkraut, Hustenwurzel, Rote Seifenwurzel, Waschlaugenkraut.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Saponaria officinalis'' <br>
'''Synonyme:''' Gewöhnliches Seifenkraut, Hustenwurzel, Rote Seifenwurzel, Waschlaugenkraut.


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 11: Zeile 14:
*Gattung: Seifenkräuter ''Saponaria''
*Gattung: Seifenkräuter ''Saponaria''
*Art: Echtes Seifenkraut
*Art: Echtes Seifenkraut
Die Gattung ''Saponaria'' umfasst mehrere Arten, darunter auch das zierlichere [[Seifenkraut, kleines|Kleines Seifenkraut]] ''Saponaria ocymoides''.


{|
{|
Zeile 20: Zeile 25:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juni bis September.
*'''Vorkommen:''' Mittel-, Ost- und Südeuropa, Asien; Flussufer, Gebüsche, Wegränder, Ruderalstellen; verbreitet bis zerstreut.


Vorkommen: Mittel-, Ost- und Südeuropa, Asien; Flussufer, Gebüsche, Wegränder, Ruderalstellen; verbreitet bis zerstreut.
*'''Kennzeichen:''' Dreißig bis achtzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht, gelegentlich auch aufsteigend, meist unverzweigt; Blätter gegenständig, oval, bis über zehn Zentimeter lang und bis ca. vier Zentimeter breit, mit drei bis fünf Nerven; Blüten in den Achseln der oberen Stängelblätter auf kürzeren oder auch etwas längeren Stielen büschelig gehäuft, tief- oder hellrosa, manchmal rein weiß, zwei bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, Blütenblätter an der Spitze etwas ausgerandet, oft aber auch abgerundet, am Schlund mit zwei Zähnchen; Blütezeit: Juni bis September; Kapsel länglich; kriechender Wurzelstock.


Kennzeichen: Dreißig bis achtzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht, gelegentlich auch aufsteigend, meist unverzweigt; Blätter gegenständig, oval, bis über zehn Zentimeter lang und bis ca. vier Zentimeter breit, mit drei bis fünf Nerven; Blüten in den Achseln der oberen Stängelblätter auf kürzeren oder auch etwas längeren Stielen büschelig gehäuft, tief- oder hellrosa, manchmal rein weiß, zwei bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, Blütenblätter an der Spitze etwas ausgerandet, oft aber auch abgerundet, am Schlund mit zwei Zähnchen; Kapsel länglich; kriechender Wurzelstock.
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Wurzel: März und April und September und Oktober, Blätter und Blüten: Juni bis August.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Aufgrund des hohen Gehalts an Saponinen hat die Pflanze einen seifigen, unangenehmen Geschmack. Eine [[Die instinktive Sperre|Sperre]] tritt meist schon beim ersten Kontakt mit Wurzel oder Blatt auf.  
Sammelgut und Sammelzeit: Wurzel: März und April und September und Oktober, Blätter und Blüten: Juni bis August.


Der Geschmack der Blüten und Blätter ist herb bis bitter.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Seifenkraut gedeiht in jedem durchlässigen Gartenboden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Herbst.


Kultur im eigenen Garten: Seifenkraut gedeiht in jedem durchlässigen Gartenboden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Herbst.
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Pflanze enthält hohe Konzentrationen an Saponinen, insbesondere in der Wurzel:
*'''Saponine:''' waschaktive Substanzen mit reizender Wirkung auf Schleimhäute
*'''Flavonoide:''' antioxidative Wirkung, v. a. in Blüten
*'''Gerbstoffe:''' adstringierend und antimikrobiell


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Das Gewöhnliche Seifenkraut enthält in allen Teilen, vor allem im Wurzelstock, Saponine. Diese erzeugen Schaum, wenn man das Kraut in Wasser zerreibt. Darauf bezieht sich sowohl der deutsche als auch der wissenschaftliche Gattungsname (lat. sapo = Seife).
*'''Namensgebung:''' Das Gewöhnliche Seifenkraut enthält in allen Teilen, vor allem im Wurzelstock, Saponine. Diese erzeugen Schaum, wenn man das Kraut in Wasser zerreibt. Darauf bezieht sich sowohl der deutsche als auch der wissenschaftliche Gattungsname (lat. sapo = Seife). Der Artname ''officinalis'' deutet auf die frühere Verwendung als offizinelle (offiziell anerkannte) Heilpflanze hin.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als blutreinigend, die Gallensekretion fördernd, harntreibend, schweißtreibend und tonisch beschrieben.<br>Innerlich und äußerlich wirkt das Seifenkraut bei Ekzemen, Furunkeln und anderen Hautkrankheiten. Es wurde früher bei Katarrhen der Atemwege eingesetzt.<br>Zu den Anwendungsgebieten in der Homöopathie gehören Erkältungskrankheiten, Kopf- und Augenschmerzen.
 
*'''Nutzpflanze:''' Durch Kochen getrockneter Wurzelstücke entsteht eine Waschlauge, die man vor allem für Wolle, Seide und andere empfindliche Stoffe verwendet hat. In der ökologischen Kosmetik findet die Pflanze gelegentlich Verwendung.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Das Seifenkraut soll aus dem weggeschütteten Badewasser der Göttin Aphrodite entstanden sein, in dem sie sich den Ruß ihres Gemahls Hephaistos abgewaschen hat. Im Mittelalter galt das Seifenkraut als Pflanzenkraft der „reinigenden Jungfrau“ und wurde mit rituellen Waschungen in Verbindung gebracht.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Dem Echten Seifenkraut wurde eine reinigende Wirkung zugeschrieben – sowohl auf körperlicher als auch auf energetischer Ebene. In ländlichen Gegenden wurde es zum „Auswaschen von Sünden“ symbolisch eingesetzt.


Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, die Gallensekretion fördernd, harntreibend, schweißtreibend und tonisch beschrieben.<br>Innerlich und äußerlich wirkt das Seifenkraut bei Ekzemen, Furunkeln und anderen Hautkrankheiten. Es wurde früher bei Katarrhen der Atemwege eingesetzt.<br>Zu den Anwendungsgebieten in der Homöopathie gehören Erkältungskrankheiten, Kopf- und Augenschmerzen.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Pflanze steht für Reinigung, Grenzsetzung und Loslösung von Fremdstoffen – sowohl auf materieller als auch auf seelischer Ebene. Dem Kehlchakra zugeordnet – Ausdruck, Abgrenzung, Klarheit.


Nutzpflanze: Durch Kochen getrockneter Wurzelstücke entsteht eine Waschlauge, die man vor allem für Wolle, Seide und andere empfindliche Stoffe verwendet hat.


Mythos/Geschichte: Das Seifenkraut soll aus dem weggeschütteten Badewasser der Göttin Aphrodite entstanden sein, in dem sie sich den Ruß ihres Gemahls Hephaistos abgewaschen hat.
→ Siehe auch: [[Seifenkraut, kleines|Kleines Seifenkraut]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]],
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__

Aktuelle Version vom 1. Juni 2025, 10:29 Uhr

Echtes Seifenkraut Saponaria officinalis ist eine wild vorkommende, ausdauernde Pflanze mit waschaktiven Saponinen, die traditionell als Wasch- und Heilpflanze genutzt wurde. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Saponaria officinalis
Synonyme: Gewöhnliches Seifenkraut, Hustenwurzel, Rote Seifenwurzel, Waschlaugenkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophillidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Nelkengewächse Caryophyllaceae
  • Gattung: Seifenkräuter Saponaria
  • Art: Echtes Seifenkraut

Die Gattung Saponaria umfasst mehrere Arten, darunter auch das zierlichere Kleines Seifenkraut Saponaria ocymoides.

Echtes Seifenkraut
Echtes Seifenkraut, Blüte
Echtes Seifenkraut, Blatt

Beschreibung

  • Vorkommen: Mittel-, Ost- und Südeuropa, Asien; Flussufer, Gebüsche, Wegränder, Ruderalstellen; verbreitet bis zerstreut.
  • Kennzeichen: Dreißig bis achtzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht, gelegentlich auch aufsteigend, meist unverzweigt; Blätter gegenständig, oval, bis über zehn Zentimeter lang und bis ca. vier Zentimeter breit, mit drei bis fünf Nerven; Blüten in den Achseln der oberen Stängelblätter auf kürzeren oder auch etwas längeren Stielen büschelig gehäuft, tief- oder hellrosa, manchmal rein weiß, zwei bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, Blütenblätter an der Spitze etwas ausgerandet, oft aber auch abgerundet, am Schlund mit zwei Zähnchen; Blütezeit: Juni bis September; Kapsel länglich; kriechender Wurzelstock.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Wurzel: März und April und September und Oktober, Blätter und Blüten: Juni bis August.

Aufgrund des hohen Gehalts an Saponinen hat die Pflanze einen seifigen, unangenehmen Geschmack. Eine Sperre tritt meist schon beim ersten Kontakt mit Wurzel oder Blatt auf.

Kultur im eigenen Garten: Seifenkraut gedeiht in jedem durchlässigen Gartenboden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Herbst.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält hohe Konzentrationen an Saponinen, insbesondere in der Wurzel:

  • Saponine: waschaktive Substanzen mit reizender Wirkung auf Schleimhäute
  • Flavonoide: antioxidative Wirkung, v. a. in Blüten
  • Gerbstoffe: adstringierend und antimikrobiell

Wissenswertes

  • Namensgebung: Das Gewöhnliche Seifenkraut enthält in allen Teilen, vor allem im Wurzelstock, Saponine. Diese erzeugen Schaum, wenn man das Kraut in Wasser zerreibt. Darauf bezieht sich sowohl der deutsche als auch der wissenschaftliche Gattungsname (lat. sapo = Seife). Der Artname officinalis deutet auf die frühere Verwendung als offizinelle (offiziell anerkannte) Heilpflanze hin.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, die Gallensekretion fördernd, harntreibend, schweißtreibend und tonisch beschrieben.
    Innerlich und äußerlich wirkt das Seifenkraut bei Ekzemen, Furunkeln und anderen Hautkrankheiten. Es wurde früher bei Katarrhen der Atemwege eingesetzt.
    Zu den Anwendungsgebieten in der Homöopathie gehören Erkältungskrankheiten, Kopf- und Augenschmerzen.
  • Nutzpflanze: Durch Kochen getrockneter Wurzelstücke entsteht eine Waschlauge, die man vor allem für Wolle, Seide und andere empfindliche Stoffe verwendet hat. In der ökologischen Kosmetik findet die Pflanze gelegentlich Verwendung.
  • Mythos und Geschichte: Das Seifenkraut soll aus dem weggeschütteten Badewasser der Göttin Aphrodite entstanden sein, in dem sie sich den Ruß ihres Gemahls Hephaistos abgewaschen hat. Im Mittelalter galt das Seifenkraut als Pflanzenkraft der „reinigenden Jungfrau“ und wurde mit rituellen Waschungen in Verbindung gebracht.
  • Magie und Brauchtum: Dem Echten Seifenkraut wurde eine reinigende Wirkung zugeschrieben – sowohl auf körperlicher als auch auf energetischer Ebene. In ländlichen Gegenden wurde es zum „Auswaschen von Sünden“ symbolisch eingesetzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze steht für Reinigung, Grenzsetzung und Loslösung von Fremdstoffen – sowohl auf materieller als auch auf seelischer Ebene. Dem Kehlchakra zugeordnet – Ausdruck, Abgrenzung, Klarheit.


→ Siehe auch: Kleines Seifenkraut, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre,