Barbarakraut, echtes: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Barbarea vulgaris''<br>
'''Echtes Barbarakraut''' ''Barbarea vulgaris'' ist eine winterharte Kreuzblütlerpflanze mit würzig-scharfen Blättern, die traditionell als Wildsalat genutzt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Breitblättrige Winter-Rauke, Echte Winterkresse, Frühlings-Barbarakraut, Gemeine Wasserkresse, Senfkraut, Steinkraut, Stumpfblättriger Hederich.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Barbarea vulgaris''<br>
'''Synonyme:''' Breitblättrige Winter-Rauke, Echte Winterkresse, Frühlings-Barbarakraut, Gemeine Wasserkresse, Senfkraut, Steinkraut, Stumpfblättriger Hederich.


===Systematik===
===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: April bis Juli.
*'''Vorkommen:''' Fast ganz Europa, Nordamerika, bis 1500 Meter.


Vorkommen: Fast ganz Europa, Nordamerika, bis 1500 Meter; Flußufer, Kiesbänke, Unkrautbestände an Wegen; feuchte, nährstoffreiche Stellen; häufig.
*'''Standorte:''' Flußufer, Kiesbänke, Unkrautbestände an Wegen; feuchte, nährstoffreiche Stellen; häufig.


Kennzeichen: Dreißig bis achtzig Zentimeter hohe zweijährige, wintergrüne Pflanze, vielgestaltig; Stängel grün, aufrecht, gerieft, fast kahl, verzweigt, beblättert; Grundblätter in einer Rosette angeordnet, glatt, glänzend, etwas fleischig, in ungleiche Abschnitte geteilt, die unteren mit einem runden Endlappen, die oberen einfach, etwas eingeschnitten, sitzend; Blüten leuchtend gelb, in ziemlich großen endständigen Trauben, Kelchblätter aufgerichtet; Schoten aufrecht, ein bis zweieinhalb Zentimeter lang, mit zwei Klappen, von denen jede eine Reihe Samen enthält.
*'''Kennzeichen:''' Dreißig bis achtzig Zentimeter hohe zweijährige, wintergrüne Pflanze, vielgestaltig; Stängel grün, aufrecht, gerieft, fast kahl, verzweigt, beblättert; Grundblätter in einer Rosette angeordnet, glatt, glänzend, etwas fleischig, in ungleiche Abschnitte geteilt, die unteren mit einem runden Endlappen, die oberen einfach, etwas eingeschnitten, sitzend; Blüten leuchtend gelb, in ziemlich großen endständigen Trauben, Kelchblätter aufgerichtet; Blütezeit: April bis Juli; Schoten aufrecht, ein bis zweieinhalb Zentimeter lang, mit zwei Klappen, von denen jede eine Reihe Samen enthält.


Verwechslung: Eine Verwechslung ist mit dem Acker-Schöterich ''Erysimum cheiranthoides'' und der [[Rauke, wilde|Wilden Rauke]] ''Sisymbrium officinale'' möglich: Der Ackerschöterich hat schmale, länglich geformte, ganzrandige oder nur unregelmäßig gezähnte Stängelblätter. Die Blätter der Wegrauke sind beiderseits behaart.
*'''Verwechslung''': Eine Verwechslung ist mit dem Acker-Schöterich ''Erysimum cheiranthoides'' und der [[Rauke, wilde|Wilden Rauke]] ''Sisymbrium officinale'' möglich: Der Ackerschöterich hat schmale, länglich geformte, ganzrandige oder nur unregelmäßig gezähnte Stängelblätter. Die Blätter der Wegrauke sind beiderseits behaart.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter im Frühjahr, Knospen, Blüten und Blätter ab April, Samen ab Juli.
'''Sammelgut und Sammelzeit''': Junge Blätter im Frühjahr, Knospen, Blüten und Blätter ab April, Samen ab Juli.
 
Die jungen Blätter des Barbarakrauts haben einen würzigen, kresseartigen bis leicht scharfen Geschmack, der an [[Senfrauke, Garten-|Rucola]] oder [[Senf, Acker-|Senf]] erinnert. Später im Jahr können die Blätter bitterer werden. Auch Blüten und junge Sprossen sind essbar.
 
'''Saison''': Das echte Barabarakraut ist bis weit in den Winter hinein zu finden, in milden Gegenden kann man die grundständigen Blätter das ganze Jahr über ernten. Die Blätter bleiben sogar unter dem Schnee grün, deshalb wird die Pflanze im Volksmund auch "Winterkresse" genannt.  


Der Geschmack schmeckt würzig, kresseähnlich, allerdings meist weniger scharf.<br>Das echte Barabarakraut ist bis weit in den Winter hinein zu finden, in milden Gegenden kann man die grundständigen Blätter das ganze Jahr über ernten. Die Blätter bleiben sogar unter dem Schnee grün, deshalb wird die Pflanze im Volksmund auch "Winterkresse" genannt. Die Blätter besitzen einen hohen Vitamin-C-Gehalt.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Das echte Barbarakraut ist anspruchslos was den Boden betrifft und gehört zu den Pflanzen, die sogar im Winter noch gute Ernte bringen. Es sollte deshalb in keinem Naturgarten fehlen. Es kann im Frühjahr oder Herbst ausgesät werden und vermehrt sich dann meist von selbst.


Kultur im eigenen Garten: Das echte Barbarakraut ist anspruchslos was den Boden betrifft und gehört zu den Pflanzen, die sogar im Winter noch gute Ernte bringen. Es sollte deshalb in keinem Naturgarten fehlen. Es kann im Frühjahr oder Herbst ausgesät werden und vermehrt sich dann meist von selbst.
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch geerntete Blätter halten sich gekühlt zwei bis vier Tage. Am besten direkt verzehren. Trocknung ist möglich, führt aber zu Aromaverlust.
 
===Besondere Inhaltsstoffe===
Das Barbarakraut gehört zu den Senfölglykosid-haltigen Kreuzblütlern und besitzt scharfe, entgiftende und antioxidative Eigenschaften:
*'''Glucobarbarin (Senfölglykosid):''' Antibakteriell, regt Leber und Galle an
*'''Phenolische Verbindungen und Flavonoide:''' Zellschützend, entzündungshemmend
*'''Carotinoide (β-Carotin, Lutein):''' Antioxidativ, wichtig für Sehkraft und Haut
*'''Saponine (in geringen Mengen):''' Immunmodulierend, auswurffördernd
*'''Vitamin C:''' Unterstützt das Immunsystem, antioxidative Wirkung


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Das Barbarakraut ist der Schutzheiligen der Kanoniere, Bergleute und Steinbrucharbeiter, der Heiligen Barbara, gewidmet. Der Artname ''vulgaris'' stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich". "Winterkresse" wurde das Kraut genannt, weil es hauptsächlich im Winter als Nahrungsmittel dient.
*'''Namensgebung:''' Das Barbarakraut ist der Schutzheiligen der Kanoniere, Bergleute und Steinbrucharbeiter, der Heiligen Barbara, gewidmet. Der Artname ''vulgaris'' stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich". "Winterkresse" wurde das Kraut genannt, weil es hauptsächlich im Winter als Nahrungsmittel diente.
 
*'''Heilkunde:''' Die medizinischen Eigenschaften werden als harntreibend, wundheilend, blutreinigend und appetitanregend beschrieben.<br>In der Volksmedizin wurde Barbarakraut zur Anregung der Verdauung, zur Blutreinigung und gegen Frühjahrsmüdigkeit verwendet. Es gilt als tonisierend und stoffwechselanregend. Äußerlich kamen zerriebene Blätter bei Hautleiden oder leichten Entzündungen zur Anwendung.<br>Blätter der Pflanze als Pflaster bei Verletzungen benutzt.
 
*'''Nutzpflanze:''' Das Barbarakraut ist eine wintergrüne, anspruchslose Pflanze und wird gelegentlich als Salat- oder Würzkraut kultiviert. Es eignet sich gut zur Gründüngung und Bodenverbesserung. In der Permakultur ist es ein nützliches Wildkraut mit früher Verfügbarkeit im Jahr.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Früher war das Barbarakraut Teil traditioneller Fasten- und Frühlingsspeisen, um den Körper nach dem Winter zu kräftigen. Die Verbindung zur Hl. Barbara macht es auch zu einer spirituellen „Überwinterungspflanze“. In manchen Regionen wurde es als Symbol für Gesundheit und Hoffnung in dunkler Jahreszeit geschätzt.


Heilkunde: Die medizinischen Eigenschaften werden als harntreibend, wundheilend, blutreinigend und appetitanregend beschrieben.<br>Früher wurden die Blätter der Pflanze als Pflaster bei Verletzungen benutzt.
*'''Magie und Brauchtum:''' In alten Bräuchen wurde das Kraut geschnitten und zu Barbarazweigen hinzugefügt, um Wachstum und Neubeginn zu fördern. Als wintergrünes Zeichen stand es für Lebenskraft im Verborgenen. In der Volksmagie galt es als schützende Pflanze gegen Trägheit und Dunkelheit.


Nutzpflanze: Das Echte Barbarakraut ist ein traditionelles Gemüse, welches früher häufig angebaut wurde.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Barbarakraut verkörpert Hoffnung, Lebendigkeit und stille Stärke. Es wird dem Herzchakra und Solarplexus zugeordnet – als Übergangspflanze zwischen innerer Einkehr (Winter) und Neubeginn (Frühjahr). Archetypisch spiegelt es den „inneren Funken“ im Verborgenen.
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Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 17:45 Uhr

Echtes Barbarakraut Barbarea vulgaris ist eine winterharte Kreuzblütlerpflanze mit würzig-scharfen Blättern, die traditionell als Wildsalat genutzt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Barbarea vulgaris
Synonyme: Breitblättrige Winter-Rauke, Echte Winterkresse, Frühlings-Barbarakraut, Gemeine Wasserkresse, Senfkraut, Steinkraut, Stumpfblättriger Hederich.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
  • Gattung: Winterkressen Barbarea
  • Art: Echtes Barbarakraut

Weitere Arten:

  • Mittleres Barbarakraut Barbaea intermedia
  • Steifes Barbarakraut Barbarea stricta
  • Frühes Barbarakraut Barbarea verna
Echtes Barbarakraut
Echtes Barbarakraut, Blätter
Echtes Barbarakraut, Blütenstand
Echtes Barbarakraut, Blüten

Beschreibung

  • Vorkommen: Fast ganz Europa, Nordamerika, bis 1500 Meter.
  • Standorte: Flußufer, Kiesbänke, Unkrautbestände an Wegen; feuchte, nährstoffreiche Stellen; häufig.
  • Kennzeichen: Dreißig bis achtzig Zentimeter hohe zweijährige, wintergrüne Pflanze, vielgestaltig; Stängel grün, aufrecht, gerieft, fast kahl, verzweigt, beblättert; Grundblätter in einer Rosette angeordnet, glatt, glänzend, etwas fleischig, in ungleiche Abschnitte geteilt, die unteren mit einem runden Endlappen, die oberen einfach, etwas eingeschnitten, sitzend; Blüten leuchtend gelb, in ziemlich großen endständigen Trauben, Kelchblätter aufgerichtet; Blütezeit: April bis Juli; Schoten aufrecht, ein bis zweieinhalb Zentimeter lang, mit zwei Klappen, von denen jede eine Reihe Samen enthält.
  • Verwechslung: Eine Verwechslung ist mit dem Acker-Schöterich Erysimum cheiranthoides und der Wilden Rauke Sisymbrium officinale möglich: Der Ackerschöterich hat schmale, länglich geformte, ganzrandige oder nur unregelmäßig gezähnte Stängelblätter. Die Blätter der Wegrauke sind beiderseits behaart.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter im Frühjahr, Knospen, Blüten und Blätter ab April, Samen ab Juli.

Die jungen Blätter des Barbarakrauts haben einen würzigen, kresseartigen bis leicht scharfen Geschmack, der an Rucola oder Senf erinnert. Später im Jahr können die Blätter bitterer werden. Auch Blüten und junge Sprossen sind essbar.

Saison: Das echte Barabarakraut ist bis weit in den Winter hinein zu finden, in milden Gegenden kann man die grundständigen Blätter das ganze Jahr über ernten. Die Blätter bleiben sogar unter dem Schnee grün, deshalb wird die Pflanze im Volksmund auch "Winterkresse" genannt.

Kultur im eigenen Garten: Das echte Barbarakraut ist anspruchslos was den Boden betrifft und gehört zu den Pflanzen, die sogar im Winter noch gute Ernte bringen. Es sollte deshalb in keinem Naturgarten fehlen. Es kann im Frühjahr oder Herbst ausgesät werden und vermehrt sich dann meist von selbst.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntete Blätter halten sich gekühlt zwei bis vier Tage. Am besten direkt verzehren. Trocknung ist möglich, führt aber zu Aromaverlust.

Besondere Inhaltsstoffe

Das Barbarakraut gehört zu den Senfölglykosid-haltigen Kreuzblütlern und besitzt scharfe, entgiftende und antioxidative Eigenschaften:

  • Glucobarbarin (Senfölglykosid): Antibakteriell, regt Leber und Galle an
  • Phenolische Verbindungen und Flavonoide: Zellschützend, entzündungshemmend
  • Carotinoide (β-Carotin, Lutein): Antioxidativ, wichtig für Sehkraft und Haut
  • Saponine (in geringen Mengen): Immunmodulierend, auswurffördernd
  • Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem, antioxidative Wirkung

Wissenswertes

  • Namensgebung: Das Barbarakraut ist der Schutzheiligen der Kanoniere, Bergleute und Steinbrucharbeiter, der Heiligen Barbara, gewidmet. Der Artname vulgaris stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich". "Winterkresse" wurde das Kraut genannt, weil es hauptsächlich im Winter als Nahrungsmittel diente.
  • Heilkunde: Die medizinischen Eigenschaften werden als harntreibend, wundheilend, blutreinigend und appetitanregend beschrieben.
    In der Volksmedizin wurde Barbarakraut zur Anregung der Verdauung, zur Blutreinigung und gegen Frühjahrsmüdigkeit verwendet. Es gilt als tonisierend und stoffwechselanregend. Äußerlich kamen zerriebene Blätter bei Hautleiden oder leichten Entzündungen zur Anwendung.
    Blätter der Pflanze als Pflaster bei Verletzungen benutzt.
  • Nutzpflanze: Das Barbarakraut ist eine wintergrüne, anspruchslose Pflanze und wird gelegentlich als Salat- oder Würzkraut kultiviert. Es eignet sich gut zur Gründüngung und Bodenverbesserung. In der Permakultur ist es ein nützliches Wildkraut mit früher Verfügbarkeit im Jahr.
  • Mythos und Geschichte: Früher war das Barbarakraut Teil traditioneller Fasten- und Frühlingsspeisen, um den Körper nach dem Winter zu kräftigen. Die Verbindung zur Hl. Barbara macht es auch zu einer spirituellen „Überwinterungspflanze“. In manchen Regionen wurde es als Symbol für Gesundheit und Hoffnung in dunkler Jahreszeit geschätzt.
  • Magie und Brauchtum: In alten Bräuchen wurde das Kraut geschnitten und zu Barbarazweigen hinzugefügt, um Wachstum und Neubeginn zu fördern. Als wintergrünes Zeichen stand es für Lebenskraft im Verborgenen. In der Volksmagie galt es als schützende Pflanze gegen Trägheit und Dunkelheit.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Barbarakraut verkörpert Hoffnung, Lebendigkeit und stille Stärke. Es wird dem Herzchakra und Solarplexus zugeordnet – als Übergangspflanze zwischen innerer Einkehr (Winter) und Neubeginn (Frühjahr). Archetypisch spiegelt es den „inneren Funken“ im Verborgenen.