Bärentraube, echte: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Echte Bärentraube''' ''Arctostaphylos uva-ursi'' ist ein kriechender Heidekrautstrauch mit ledrigen Blättern und mehlig-herben Beeren, der traditionell in der Heilkunde verwendet wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Arctostaphylos uva-ursi''<br> | '''Wissenschaftliche Namen:''' ''Arctostaphylos uva-ursi''<br> | ||
'''Synonyme:''' Achelkraut, Gemeine Bärentraube, Immergrüne Bärentraube, Bärenbeere, Harnkraut, Mehlbeere, Moosbeere, Sandbeere, Rauschgranaten, Rotfruchtige Beerentraube, Steinbeere, Spanische Heidelbeere, Wilder Buchs, Wolfsbeere, Wolfstraube. | '''Synonyme:''' Achelkraut, Gemeine Bärentraube, Immergrüne Bärentraube, Bärenbeere, Harnkraut, Mehlbeere, Moosbeere, Sandbeere, Rauschgranaten, Rotfruchtige Beerentraube, Steinbeere, Spanische Heidelbeere, Wilder Buchs, Wolfsbeere, Wolfstraube. |
Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 17:43 Uhr
Echte Bärentraube Arctostaphylos uva-ursi ist ein kriechender Heidekrautstrauch mit ledrigen Blättern und mehlig-herben Beeren, der traditionell in der Heilkunde verwendet wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Arctostaphylos uva-ursi
Synonyme: Achelkraut, Gemeine Bärentraube, Immergrüne Bärentraube, Bärenbeere, Harnkraut, Mehlbeere, Moosbeere, Sandbeere, Rauschgranaten, Rotfruchtige Beerentraube, Steinbeere, Spanische Heidelbeere, Wilder Buchs, Wolfsbeere, Wolfstraube.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Heidekrautartige Ericales
- Familie: Arbutoideae
- Gattung: Bärentrauben Arcostaphylos
- Art: Echte Bärentraube
Die Gattung der Bärentrauben umfasst mehr als fünfzig Arten. Die meisten davon sind in Nordamerika heimisch. In Mitteleuropa kommt neben der Echten Bärentraube die Alpen-Bärentraube Arctostaphylos alpinus vor. Sie ist ein laubabwerfender, kriechender Strauch. Ihre Beeren sind blau-schwarz.
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Nordasien, Nordamerika; bis etwa 2700 Meter.
- Standorte: In lichten Kiefernwäldern, auf Felsblöcken; selten.
- Kennzeichen: Fünfzehn bis dreißig Zentimeter großer, immergrüner Strauch mit langen, kriechenden Ästen, teppichbildend; Blätter lederig, verkehrt eiförmig, kurz gestielt; Blüten rosa, klein, glockig, mit fünf kurzen Zipfeln, in kurzen überhängenden Trauben; Beeren kugelig, vier bis sehcs Zentimeter im Durchmesser, bei der Reife rot.
Die Echte Bärentraube kann über 100 Jahre alt werden.
- Verwechslung: Ist mit der Preiselbeere Vaccinium vitis-idaea, die aber ähnlich verwendet werden kann oder dem Buchsbaum Buxus sempervirens möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Verwendet werden können Blätter und die Beeren, die Blätter das ganze Jahr über.
Die Früchte der Echten Bärentraube sind mehlig, leicht herb bis adstringierend und besitzen einen relativ niedrigen Zuckergehalt. In rohem Zustand gelten sie bei Tieren wie Bären als willkommenes Herbstobst, sind für Menschen geschmacklich jedoch gewöhnungsbedürftig.
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Beeren sind nur kurz lagerfähig, können jedoch getrocknet oder eingefroren werden. Die Blätter sind getrocknet lange haltbar und verlieren kaum an Wirkung.
Kultur im eigenen Garten: Die Echte Bärentraube benötigt trockene, lockere Böden in sonniger, vor Wind geschützer Lage. Die Vermehrung kann durch das Umbiegen junger Triebe erfolgen, die man zum Bewurzeln mit Erde bedeckt.
Hinweis: In Deutschland steht die Echte Bärentraube seit 1987 unter Naturschutz.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 72,0 |
Kohlenhydrate | 15,3 |
Eiweiße | 0,6 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 4,5 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 15–20 mg |
Kalzium | 40–50 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Echte Bärentraube ist bekannt für ihre blasenwirksamen Inhaltsstoffe und gehört zu den klassischen Heilpflanzen der Volksmedizin:
- Arbutin: Wirkt antibakteriell im Harntrakt, vor allem bei Harnwegsinfektionen
- Gerbstoffe (bis zu 15 %): Adstringierend, entzündungshemmend auf Schleimhäute und Haut
- Flavonoide: Antioxidativ, kapillarstabilisierend, zellschützend
- Methylarbutin: Mild harntreibend, unterstützt Arbutinwirkung
Wissenswertes
- Namensgebung: Bären fressen die Früchte der Pflanze sehr gerne, deshalb wird sie in vielen Sprachen als "Bärentraube" bezeichnet. Der wissenschaftliche Name stellt eine Tautologie dar, d.h. eine Verdoppelung der gleichen Bedeutung. "Arctostaphylos" setzt sich aus dem Griechischen arctos = Bär und staphyle = Traube, uva-ursi aus dem Lateinischen uva = Traube und ursus = Bär zusammen.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, antiseptisch, harntreibend und tonisierend beschrieben.
Die Bärentraube ist eine alte, vorwiegend in Nordeuropa genutze Heilpflanze. Sie wurde schon im Mittelalter wegen ihrer harntreibenden und die Harnwege desinfizierenden Wirkung geschätzt. Außerdem wurde sie bei Durchfall, bei Gallengangsbeschwerden und als Wehenmittel eingesetzt. Die Pflanze sollte nicht über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden, da das aus dem Arbutin entstehende Hydrochinon krebserregend wirkt und die Leber schädigen kann.
In der Homöopathie wird sie bei Bettnässen und gegen Reizblase eingesetzt.
- Nutzpflanze: Die Bärentraube dient vor allem als Heilpflanze. In der Permakultur eignet sie sich als bodendeckender, robuster Strauch für nährstoffarme, trockene Böden. Auch in der Wildtierfütterung (z. B. für Vögel oder Bären in Naturparks) spielt sie eine Rolle.
In Nordeuropa wurde die Bärentraube wegen ihres hohen Gerbstoffgehaltes zum Gerben von Leder und zum Färben von Wolle benutzt. Unter dem aus dem Finnischen stammenden Namen "Jakuspapuk" wurden früher große Mengen dieser Pflanze nach Europa eingeführt und dem Tabak beigemischt.
- Mythos/Geschichte: Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem aus dem 12. Jahrhundert aus dem Kräuterbuch "Meddygon Myddvai" aus Wales.
Bei nordamerikanischen Ureinwohnern (z. B. den Cree, Irokesen, Algonkin) galt die Bärentraube als Schutzpflanze für die Nieren und wurde häufig rituell als Bestandteil von Kräutermischungen oder Pfeifenfüllungen (Kinnikinnick) verwendet. Auch in der europäischen Volksmedizin wurde sie im Mittelalter gegen „Blasenleiden“ geschätzt.
- Magie und Brauchtum: Die Blätter wurden verbrannt, um Räume zu reinigen, und als rituelles Räuchermittel eingesetzt. Die Pflanze galt als schützend und heilend – insbesondere im Zusammenhang mit weiblicher Energie, innerer Klärung und Reinheit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Echte Bärentraube steht symbolisch für Reinigung, Rückbesinnung und Introspektion. Sie wird dem Wurzelchakra (Stabilität, Reinigung von Ängsten) zugeordnet und kann in meditativer Betrachtung helfen, innere Belastungen loszulassen. Ihr Archetyp ist der „Hüter der Schwelle“ – sie unterstützt innere Klärungsprozesse und Übergänge.