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Wissenschaftliche Namen: ''Physalis peruviana''<br> | '''Kapstachelbeere''' ''Physalis peruviana'' ist eine südamerikanische Beerenfrucht mit orangegelbem, aromatisch-säuerlichem Fruchtfleisch und schützender Hüllblattkrone. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Ananaskirsche, Andenbeere, Blasenkirsche, Erdkirsche, Goldbeere, Inkapflaume, Judenkirsche, Physalis. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Physalis peruviana''<br> | |||
'''Synonyme:''' Ananaskirsche, Andenbeere, Blasenkirsche, Erdkirsche, Goldbeere, Inkapflaume, Judenkirsche, Physalis. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: Heimat sind die südamerikanischen Anden (Peru, Bolivien, Chile); kultiviert in Australien, Neuseeland, Südafrika, Madagskar, Java und den Mittelmeerländern. | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Heimat sind die südamerikanischen Anden (Peru, Bolivien, Chile); kultiviert in Australien, Neuseeland, Südafrika, Madagskar, Java und den Mittelmeerländern. | ||
Kennzeichen: Ein- oder mehrjährige, dreißig bis einhundert Zentimeter hohe Pflanze mit aufrechtem, strauchartig verzweigtem, häufig violett überlaufenem Stängel; Blätter wechselständig, weich behaart, herzförmig, buchtig gekerbt, bis fünfzehn Zentimeter lang und zehn Zentimeter breit, mattgrün, Blattnerven auf der Oberseite bräunlich; Blüten einzeln gestielt in den Blattachseln, fünfzählig, gelb mit dunklem Schundfleck, zwei Zentimeter breit; Beerenfrucht kugelig, bis zwei Zentimeter im Durchmesser, reif glänzend orangegelb, glatt; nach der Blüte vergrößert sich der Kelch zu einem blasig aufgetriebenen, fünf- bis sechskantigem, laternenähnlichem Gebilde mit kurzer Spitze, zur Vollreife der Früchte sind seine inzwischen vergrößerten Blätter trockenhäutig, bleichbraun bis strohgelb und etwas pergamentartig. | *'''Kennzeichen:''' Ein- oder mehrjährige, dreißig bis einhundert Zentimeter hohe Pflanze mit aufrechtem, strauchartig verzweigtem, häufig violett überlaufenem Stängel; Blätter wechselständig, weich behaart, herzförmig, buchtig gekerbt, bis fünfzehn Zentimeter lang und zehn Zentimeter breit, mattgrün, Blattnerven auf der Oberseite bräunlich; Blüten einzeln gestielt in den Blattachseln, fünfzählig, gelb mit dunklem Schundfleck, zwei Zentimeter breit; Beerenfrucht kugelig, bis zwei Zentimeter im Durchmesser, reif glänzend orangegelb, glatt; nach der Blüte vergrößert sich der Kelch zu einem blasig aufgetriebenen, fünf- bis sechskantigem, laternenähnlichem Gebilde mit kurzer Spitze, zur Vollreife der Früchte sind seine inzwischen vergrößerten Blätter trockenhäutig, bleichbraun bis strohgelb und etwas pergamentartig. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Zum Verzehr wird die Beere aus ihrer Umhüllung entfernt, das orange, süß-säuerliche Fruchtfleisch enthält kleine weiße Kerne, die mitgegessen werden. | Zum Verzehr wird die Beere aus ihrer Umhüllung entfernt, das orange, süß-säuerliche Fruchtfleisch enthält kleine weiße Kerne, die mitgegessen werden. | ||
Saison: Die Haupterntezeit ist Dezember bis Juli. In Deutschland wird sie meist unter dem Gattungsnamen "Physalis" gehandelt. Die Früchte reifen nach der Ernte nicht nach. | '''Saison:''' Die Haupterntezeit ist Dezember bis Juli. In Deutschland wird sie meist unter dem Gattungsnamen "Physalis" gehandelt. Die Früchte reifen nach der Ernte nicht nach. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Die Kapstachelbeere sollte trocken und kühl aufbewahrt werden: Trocken bei ca. 10°C sind Physalis ein bis zwei Wochen lang haltbar. Die Blätter müssen hellbraun und pergamentartig sein. Sind sie dunkler, zusammengefallen oder gar angeschimmelt, sind die Früchte wahrscheinlich nicht mehr zu genießen. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Die Kapstachelbeere sollte trocken und kühl aufbewahrt werden: Trocken bei ca. 10°C sind Physalis ein bis zwei Wochen lang haltbar. Die Blätter müssen hellbraun und pergamentartig sein. Sind sie dunkler, zusammengefallen oder gar angeschimmelt, sind die Früchte wahrscheinlich nicht mehr zu genießen. | ||
Anzucht: Kapstachelbeeren sind relativ einfach zu kultivieren: Man legt die gewaschenen Kerne vollreifer Beeren im Frühjahr in Anzuchterde und stellt das Anzuchtgefäß an einem hellen, warmen Platz auf. Samen erhält man auch in Gartenfachgeschäften und Baumärkten.<br> Ab Ende Mai kann man die Sämlinge an eine sonnige Stelle auspflanzen. Sie bringen bis zum ersten Frost Blüten und Früchte hervor. Die Pflanze sollte an einem windgeschützen Platz stehen, da die krautigen Äste sehr leicht brechen.<br> | '''Anzucht:''' Kapstachelbeeren sind relativ einfach zu kultivieren: Man legt die gewaschenen Kerne vollreifer Beeren im Frühjahr in Anzuchterde und stellt das Anzuchtgefäß an einem hellen, warmen Platz auf. Samen erhält man auch in Gartenfachgeschäften und Baumärkten.<br> Ab Ende Mai kann man die Sämlinge an eine sonnige Stelle auspflanzen. Sie bringen bis zum ersten Frost Blüten und Früchte hervor. Die Pflanze sollte an einem windgeschützen Platz stehen, da die krautigen Äste sehr leicht brechen.<br> | ||
Wasserbedarf: Die großen krautigen Blätter verdunsten viel Wasser, das ständig ersetzt werden muss, deshalb ist der Wasserbedarf im Sommer relativ hoch. Das Austrocknen des Wurzelballens verträgt die Kapstachelbeere nicht. <br> | Wasserbedarf: Die großen krautigen Blätter verdunsten viel Wasser, das ständig ersetzt werden muss, deshalb ist der Wasserbedarf im Sommer relativ hoch. Das Austrocknen des Wurzelballens verträgt die Kapstachelbeere nicht. <br> | ||
Wird die Kapstachelbeere mehrjährig kultiviert, braucht sie im Winter einen hellen, aber kühlen Platz. Auf keinen Fall sollte die Pflanze im Winter wachsen, da die Triebe sehr dünn werden und dann im Frühling weggeschnitten werden müssen. | Wird die Kapstachelbeere mehrjährig kultiviert, braucht sie im Winter einen hellen, aber kühlen Platz. Auf keinen Fall sollte die Pflanze im Winter wachsen, da die Triebe sehr dünn werden und dann im Frühling weggeschnitten werden müssen. | ||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Kapstachelbeere enthält eine Reihe wertvoller bioaktiver Substanzen und Vitamine: | |||
*'''Withanolide:''' steroidartige Verbindungen mit entzündungshemmender und potenziell antitumoraler Wirkung | |||
*'''Carotinoide (z. B. Beta-Carotin):''' wichtig für Haut, Augen und Immunsystem | |||
*'''Polyphenole und Flavonoide:''' antioxidativ und gefäßschützend | |||
*'''Vitamin C:''' stärkt das Immunsystem und unterstützt die Kollagenbildung | |||
*'''Vitamin A und B-Komplex (insb. B1, B2, B6):''' wichtig für Nerven, Haut und Energiestoffwechsel | |||
*'''Eisen, Phosphor und Kalium:''' unterstützen Blutbildung, Energiestoffwechsel und die Nervenfunktion | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: | *'''Namensgebung:''' Der botanische Gattungsname ''Physalis'' stammt vom griechischen Wort „physa“ (Blase) und bezieht sich auf die lampionartige Fruchthülle. Der deutsche Name „Kapstachelbeere“ verweist auf das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung, wohin die Pflanze vermutlich im 18. Jahrhundert durch portugiesische Seefahrer gelangte. Der Zusatz „Stachelbeere“ beruht auf dem säuerlich-aromatischen Geschmack der Frucht, nicht auf botanischer Verwandtschaft. | ||
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin verschiedener Regionen werden sowohl die Blätter als auch die Früchte verwendet. Die Blätter kommen z. B. in Afrika äußerlich zur Behandlung von Wunden zum Einsatz. Die Früchte gelten als harntreibend, entwässernd und verdauungsfördernd. Einzelne Studien deuten auf immunmodulierende Eigenschaften hin. In der traditionellen Medizin Lateinamerikas wird Physalis auch gegen Husten, Leberleiden und Entzündungen eingesetzt. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Kapstachelbeere ist heute weltweit als Obstpflanze in Kultur, sowohl im privaten Gartenbau als auch im Erwerbsanbau. Sie eignet sich aufgrund ihrer dekorativen Fruchthüllen auch als Zierpflanze. In Südamerika werden getrocknete Früchte traditionell in Teemischungen verarbeitet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Kapstachelbeere wurde bereits von indigenen Völkern der Andenregion geschätzt, sowohl als Nahrungs- als auch als Heilpflanze. In der präkolumbianischen Zeit galt sie als wertvolle Beigabe auf Märkten und wurde wegen ihrer langen Haltbarkeit geschätzt. Über portugiesische Seefahrer gelangte sie im 18. Jahrhundert an das Kap der Guten Hoffnung und später nach Europa. Heute ist sie auf allen Kontinenten verbreitet, in Europa besonders unter dem Namen „Physalis“ bekannt. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In südamerikanischen Traditionen galt die leuchtende Frucht als Symbol für Licht in dunkler Zeit. Ihre goldene Farbe und die schützende Hülle machten sie zu einer rituellen Gabe bei Ernte- und Übergangszeremonien. In einigen Regionen wurde der Fruchtsaft mit anderen Pflanzenextrakten vermischt, um Liebeszauber zu verstärken oder schützende Amulette zu besprühen. Die Frucht galt als Symbol für innere Reifung und wurde auch verwendet, um spirituelle Klarheit zu fördern. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Kapstachelbeere steht symbolisch für die Verbindung von Schutz und innerem Licht – das leuchtende Innere im schützenden Lampion. Sie kann dem Solarplexus-Chakra zugeordnet werden, da sie Selbstvertrauen, Wärme und Eigenständigkeit stärkt. Auf seelischer Ebene fördert sie klare Grenzen, hilft bei der Bewusstwerdung eigener Ressourcen und unterstützt beim „Reifenlassen“ innerer Prozesse. Die Frucht wird auch als archetypisches Sinnbild für „das Gold im Inneren“ verstanden – ähnlich einer inneren Sonne. | |||
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Version vom 25. Mai 2025, 17:01 Uhr
Kapstachelbeere Physalis peruviana ist eine südamerikanische Beerenfrucht mit orangegelbem, aromatisch-säuerlichem Fruchtfleisch und schützender Hüllblattkrone. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Physalis peruviana
Synonyme: Ananaskirsche, Andenbeere, Blasenkirsche, Erdkirsche, Goldbeere, Inkapflaume, Judenkirsche, Physalis.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
- Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
- Gattung: Blasenkirschen Physalis
- Art: Kapstachelbeere
Die Gattung Physalis umfasst über einhundert Arten, von denen die meisten in Amerika heimisch sind. Dazu gehören ebenfalls:
- Lampionblume, Judenkirsche Physalis alkekengi
- Sonnenbeere Physalis angulata
- Tomatillo Physalis ixocarpa
- Ananaskirsche Physalis pruinosa
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Heimat sind die südamerikanischen Anden (Peru, Bolivien, Chile); kultiviert in Australien, Neuseeland, Südafrika, Madagskar, Java und den Mittelmeerländern.
- Kennzeichen: Ein- oder mehrjährige, dreißig bis einhundert Zentimeter hohe Pflanze mit aufrechtem, strauchartig verzweigtem, häufig violett überlaufenem Stängel; Blätter wechselständig, weich behaart, herzförmig, buchtig gekerbt, bis fünfzehn Zentimeter lang und zehn Zentimeter breit, mattgrün, Blattnerven auf der Oberseite bräunlich; Blüten einzeln gestielt in den Blattachseln, fünfzählig, gelb mit dunklem Schundfleck, zwei Zentimeter breit; Beerenfrucht kugelig, bis zwei Zentimeter im Durchmesser, reif glänzend orangegelb, glatt; nach der Blüte vergrößert sich der Kelch zu einem blasig aufgetriebenen, fünf- bis sechskantigem, laternenähnlichem Gebilde mit kurzer Spitze, zur Vollreife der Früchte sind seine inzwischen vergrößerten Blätter trockenhäutig, bleichbraun bis strohgelb und etwas pergamentartig.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Zum Verzehr wird die Beere aus ihrer Umhüllung entfernt, das orange, süß-säuerliche Fruchtfleisch enthält kleine weiße Kerne, die mitgegessen werden.
Saison: Die Haupterntezeit ist Dezember bis Juli. In Deutschland wird sie meist unter dem Gattungsnamen "Physalis" gehandelt. Die Früchte reifen nach der Ernte nicht nach.
Lagerung/Haltbarkeit: Die Kapstachelbeere sollte trocken und kühl aufbewahrt werden: Trocken bei ca. 10°C sind Physalis ein bis zwei Wochen lang haltbar. Die Blätter müssen hellbraun und pergamentartig sein. Sind sie dunkler, zusammengefallen oder gar angeschimmelt, sind die Früchte wahrscheinlich nicht mehr zu genießen.
Anzucht: Kapstachelbeeren sind relativ einfach zu kultivieren: Man legt die gewaschenen Kerne vollreifer Beeren im Frühjahr in Anzuchterde und stellt das Anzuchtgefäß an einem hellen, warmen Platz auf. Samen erhält man auch in Gartenfachgeschäften und Baumärkten.
Ab Ende Mai kann man die Sämlinge an eine sonnige Stelle auspflanzen. Sie bringen bis zum ersten Frost Blüten und Früchte hervor. Die Pflanze sollte an einem windgeschützen Platz stehen, da die krautigen Äste sehr leicht brechen.
Wasserbedarf: Die großen krautigen Blätter verdunsten viel Wasser, das ständig ersetzt werden muss, deshalb ist der Wasserbedarf im Sommer relativ hoch. Das Austrocknen des Wurzelballens verträgt die Kapstachelbeere nicht.
Wird die Kapstachelbeere mehrjährig kultiviert, braucht sie im Winter einen hellen, aber kühlen Platz. Auf keinen Fall sollte die Pflanze im Winter wachsen, da die Triebe sehr dünn werden und dann im Frühling weggeschnitten werden müssen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 82,5 |
Kohlenhydrate | 13,3 |
Eiweiße | 2,3 |
Fette | 1,1 |
Rohfasern | 2,0 |
Mineralstoffe | 0,8 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Kapstachelbeere enthält eine Reihe wertvoller bioaktiver Substanzen und Vitamine:
- Withanolide: steroidartige Verbindungen mit entzündungshemmender und potenziell antitumoraler Wirkung
- Carotinoide (z. B. Beta-Carotin): wichtig für Haut, Augen und Immunsystem
- Polyphenole und Flavonoide: antioxidativ und gefäßschützend
- Vitamin C: stärkt das Immunsystem und unterstützt die Kollagenbildung
- Vitamin A und B-Komplex (insb. B1, B2, B6): wichtig für Nerven, Haut und Energiestoffwechsel
- Eisen, Phosphor und Kalium: unterstützen Blutbildung, Energiestoffwechsel und die Nervenfunktion
Wissenswertes
- Namensgebung: Der botanische Gattungsname Physalis stammt vom griechischen Wort „physa“ (Blase) und bezieht sich auf die lampionartige Fruchthülle. Der deutsche Name „Kapstachelbeere“ verweist auf das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung, wohin die Pflanze vermutlich im 18. Jahrhundert durch portugiesische Seefahrer gelangte. Der Zusatz „Stachelbeere“ beruht auf dem säuerlich-aromatischen Geschmack der Frucht, nicht auf botanischer Verwandtschaft.
- Heilkunde: In der Volksmedizin verschiedener Regionen werden sowohl die Blätter als auch die Früchte verwendet. Die Blätter kommen z. B. in Afrika äußerlich zur Behandlung von Wunden zum Einsatz. Die Früchte gelten als harntreibend, entwässernd und verdauungsfördernd. Einzelne Studien deuten auf immunmodulierende Eigenschaften hin. In der traditionellen Medizin Lateinamerikas wird Physalis auch gegen Husten, Leberleiden und Entzündungen eingesetzt.
- Nutzpflanze: Die Kapstachelbeere ist heute weltweit als Obstpflanze in Kultur, sowohl im privaten Gartenbau als auch im Erwerbsanbau. Sie eignet sich aufgrund ihrer dekorativen Fruchthüllen auch als Zierpflanze. In Südamerika werden getrocknete Früchte traditionell in Teemischungen verarbeitet.
- Mythos und Geschichte: Die Kapstachelbeere wurde bereits von indigenen Völkern der Andenregion geschätzt, sowohl als Nahrungs- als auch als Heilpflanze. In der präkolumbianischen Zeit galt sie als wertvolle Beigabe auf Märkten und wurde wegen ihrer langen Haltbarkeit geschätzt. Über portugiesische Seefahrer gelangte sie im 18. Jahrhundert an das Kap der Guten Hoffnung und später nach Europa. Heute ist sie auf allen Kontinenten verbreitet, in Europa besonders unter dem Namen „Physalis“ bekannt.
- Magie und Brauchtum: In südamerikanischen Traditionen galt die leuchtende Frucht als Symbol für Licht in dunkler Zeit. Ihre goldene Farbe und die schützende Hülle machten sie zu einer rituellen Gabe bei Ernte- und Übergangszeremonien. In einigen Regionen wurde der Fruchtsaft mit anderen Pflanzenextrakten vermischt, um Liebeszauber zu verstärken oder schützende Amulette zu besprühen. Die Frucht galt als Symbol für innere Reifung und wurde auch verwendet, um spirituelle Klarheit zu fördern.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kapstachelbeere steht symbolisch für die Verbindung von Schutz und innerem Licht – das leuchtende Innere im schützenden Lampion. Sie kann dem Solarplexus-Chakra zugeordnet werden, da sie Selbstvertrauen, Wärme und Eigenständigkeit stärkt. Auf seelischer Ebene fördert sie klare Grenzen, hilft bei der Bewusstwerdung eigener Ressourcen und unterstützt beim „Reifenlassen“ innerer Prozesse. Die Frucht wird auch als archetypisches Sinnbild für „das Gold im Inneren“ verstanden – ähnlich einer inneren Sonne.