Wegerich, Alpen-
Alpen-Wegerich Plantago alpina ist eine ausdauernde Wildpflanze aus der Familie der Wegerichgewächse, die in den Alpen und Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas vorkommt. Sie ist an karge Standorte angepasst und wurde traditionell als Heilpflanze genutzt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Plantago alpina
Synonyme: Berg-Wegerich, Alpen-Spitzwegerich .
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Wegerichartige Plantaginales
- Familie: Wegerichgewächse Plantaginaceae
- Gattung: Wegeriche Plantago
- Art: Alpen-Wegerich Plantago alpina
Zur Gattung der Wegeriche Plantago gehören unter anderem folgende Arten:
- Spitzwegerich Plantago lanceolata
- Mittlerer-Wegerich Plantago media
- Breitwegerich Plantago major
- Strand-Wegerich Plantago maritima
- Flohsamen Plantago psyllium
- Sand-Wegerich Plantago indica
- Alpen-Wegerich Plantago alpina
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: In den Gebirgen Mittel- und Südeuropas, besonders in den Alpen und Pyrenäen, in Höhenlagen von 1.000 bis über 2.500 Meter.
- Standorte: Magerrasen, Weiden, alpine Matten und Wegränder; bevorzugt nährstoffreiche, aber eher kühle und feuchte Standorte.
- Kennzeichen: Mehrjährige, krautige Pflanze, bildet dichte Horste. Blätter schmal-linealisch bis grasartig, bis dreißig Zentimeter lang, dunkelgrün, häufig am Rand leicht gewellt. Blütenstände ährenförmig, bis zehn Zentimeter hoch, mit unscheinbaren grünlich-weißen Blüten. Blütezeit: Juni bis August.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die jungen Blätter sind essbar, haben aber einen eher herben, grasigen Geschmack. Ältere Blätter sind zäh und ballaststoffreich.
Saison: Blätter von Frühjahr bis Sommer, Blütenstände im Hochsommer.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch verzehren; beim Lagern welken die Blätter rasch.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 83,0 |
Kohlenhydrate | 7,0 |
Eiweiße | 3,2 |
Fette | 0,6 |
Rohfasern | 5,0 |
Mineralstoffe | 1,2 |
Vitamin C | 25 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Der Alpen-Wegerich enthält wie andere Wegeriche eine Reihe wertvoller Wirkstoffe:
- Schleimstoffe: reizlindernd, beruhigend auf Schleimhäute
- Gerbstoffe: adstringierend und entzündungshemmend
- Iridoidglykoside (Aucubin): antimikrobiell, fördert Wundheilung
- Vitamin C und Mineralstoffe: stärken Abwehrkräfte und Stoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Wegerich“ stammt vom althochdeutschen „wega-rih“ = „der am Wege Reichende“. Das Artepitheton alpina verweist auf das hauptsächliche Vorkommen in den Alpen.
- Heilkunde: Der Alpen-Wegerich wird traditionell wie der Spitz-Wegerich genutzt, etwa bei Husten, Bronchitis oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Frische Blätter wurden als Auflage bei kleinen Wunden und Insektenstichen verwendet.
- Nutzpflanze: Als Futterpflanze in alpinen Weidegebieten bedeutsam. In der Kräuterkunde gilt er als Ergänzung zu den bekannteren Wegericharten.
- Mythos und Geschichte: Wegeriche im Allgemeinen galten als „Volksheilmittel“ und wurden in alten Kräuterbüchern hoch geschätzt. Dem Alpen-Wegerich kam in den Alpenregionen eine besondere Rolle als Alltagsheilmittel für Hirten zu.
- Magie und Brauchtum: In der Volksmagie wurden Wegeriche als Schutzpflanzen angesehen. Sie galten als Begleiter von Reisenden und wurden in Amuletten getragen.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Alpen-Wegerich steht symbolisch für Anpassungsfähigkeit, Schutz und Ausdauer. Er wird dem Wurzelchakra (Muladhara) zugeordnet und fördert Erdung und Stabilität.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre