Rotwild

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Das Rotwild Cervus elaphus ist die größte in Mitteleuropa vorkommende Hirschart aus der Familie der Hirsche Cervidae. Die stattlichen Tiere bewohnen Wälder, Offenlandschaften und Hochgebirge und sind bekannt für ihr imposantes Geweih, das die Männchen jährlich neu bilden.

Wissenschaftliche Namen: Cervus elaphus
Synonyme: Rothirsch (Männchen), Hirschkuh (Weibchen).

Systematik

  • Stamm: Chordatiere Chordata
  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Klasse: Säugetiere Mammalia
  • Ordnung: Paarhufer Artiodactyla
  • Unterordnung: Wiederkäuer Ruminantia
  • Familie: Hirsche Cervidae
  • Unterfamilie: Echte Hirsche Cervinae
  • Gattung: Cervus
  • Art: Rotwild
Rotwild, Hirsch
Rotwild, Alttier

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Asien, Nordafrika; bevorzugt strukturreiche Wälder mit Lichtungen, Offenlandschaften und Hochgebirgsregionen.
  • Merkmale:
    • Größe/Gewicht: Schulterhöhe Hirsche 1,2 bis 1,5 Meter, weibliche Tiere 1,1 bis 1,2 Meter, Länge Hirsche 1,9 bis 2,4 Meter, weibliche Tiere 1,8 bis 2,0 Meter; Gewicht Hirsche 70 bis 200 Kilogramm, weibliche Tiere 60 bis 100 Kilogramm.
    • Körperbau: breite Brust, langer, schlanker Hals, langgestrecktes Haupt. Hirsche tragen ein Geweih und bilden mit zunehmendem Alter im Winter eine auffällige Brunftmähne.
    • Haar/Färbung: Decke in Sommer kurz und rotbraun, im Winter länger und grau-braun, Spiegel im Sommer gelblich, im Winter grau-weiß. Kälber sind zu Beginn weiß gefleckt.
    • Geweih: Bei den männlichen Tieren beginnt das Geweihwachstum mit vollendeten erstem Lebensjahr. Kennzeichen für das Erstlingsgeweih ist das Fehlen der Rosen. Der Höhepunkt der Geweihentwicklung liegt zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr. Es können acht bis zehn Enden im Laufe der Jahre heranwachsen. Nach dem Überschreiten des Höhepunktes beginnt das Zurücksetzen. Aus der Anzahl der Enden kann nicht auf das Alter der Tiere geschlossen werden.
    • Bewegung: ausdauernder Läufer, kräftiger Springer
  • Lebensweise: Das Tiere leben in geselligen Rudelformationen, in der Regel aber nach Geschlechtern getrennt. Die Tiere sind überwiegend nachtaktiv und verbringen den Tag in dichten Dickungen.
  • Nahrung: Rotwild ernährt sich bevorzugt von Gräsern, Kräutern, Knospen, Blättern, Trieben, Mais, Getreide, Eicheln, Bucheckern und Kastanien. Bei Nahrungsknappheit werden auch Baumrinden geäst.
  • Fortpflanzung: Die Brunft beginnt im September/Oktober mit sehr imposanten Lautäußerungen der Hirsche. Das Einsetzen der Brunft ist abhängig vom Klima, kalte Nächte sind die Voraussetzung. Die stärksten Hirsche, auch Platzhirsche genannt, suchen die weiblichen Tiere, die nur wenige Tage brunftig sind, auf langen Wanderungen auf. Die Tragezeit beträgt 34 Wochen. Kurz vor dem Setzen trennt sich das Muttertier vom Rudel. Die Setzzeit fällt in die Monate Mai/Juni, in der Regel wird ein Kalb in deckungsreiches Gelände abgelegt. Die Kälber haben eine sehr enge soziale Beziehung zum Alttier, die weit über ein Jahr dauert.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Rotwildfleisch ist sehr mager, aber aromatisch im Geschmack. Zusammen mit Innereien stellt sich ein befriedigendes Sättigungsgefühl meist sehr viel eher ein als nach dem Verzehr von reinem Muskelfleisch.

Hirschkalb, Hüfte
Hirschkalb, Haxe

Wissenswertes

  • Rotwild gilt als „König der Wälder“ und ist fest in Jagdtraditionen und Brauchtum verankert.
  • Der wissenschaftliche Name elaphus leitet sich vom griechischen „élaphos“ = Hirsch ab.
  • Die Brunft der Rothirsche ist ein spektakuläres Naturschauspiel, bei dem die Hirsche mit lautem Röhren um die Hirschkühe werben.
  • In der Heraldik symbolisiert der Hirsch Kraft, Würde und Erhabenheit.
  • In der keltischen Mythologie war er Bote der Götter und Mittler zwischen den Welten.
  • In Deutschland ist Rotwild in festgelegten Rotwildgebieten heimisch; in anderen Regionen wird seine Ausbreitung reguliert.


→ Siehe auch: Fisch und Fleisch in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre