Springkraut, indisches
Indisches Springkraut Impatiens glandulifera ist eine hochwüchsige, neophytische Pflanze mit auffälligen rosa bis purpurfarbenen Blüten aus der Familie der Balsaminengewächse. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Impatiens glandulifera
Synonyme: Drüsiges Springkraut, Emscherorchidee, Polizisten-Helm, Wupperorchidee.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Heidekrautartige Ericales
- Familie: Balsaminengewächse Balsaminaceae
- Gattung: Springkräuter Impatiens
- Art: Indisches Springkraut
Zur Gattung der Springkräuter gehören etwa 900 Arten. In Europa heimisch ist nur das Echte Springkraut, andere Arten haben sich wie das Indische Springkraut aber mittlerweile eingebürgert:
- Balfours Springkraut Impatiens balfourii
- Orangerotes Springkraut Impatiens capensis
- Kleines Springkraut Impatiens parviflora
Beschreibung
- Vorkommen: Ursprünglich aus dem westlichen Himalaya stammend, wurde die Pflanze im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Heute ist sie in weiten Teilen Mitteleuropas eingebürgert.
- Standorte: Bachbegleitende Gebüsche, lichte Auenwälder; braucht basen- und stickstoffreichen, feuchten Lehm- oder Tonboden.
- Kennzeichen: Fünfzig bis zweihundert Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel meist einfach, kahl; Blätter gegenständig, im oberen Stängelbereich zu dritt quirlständig, zehn bis fünfundzwanzig Zentimeter breit und zweieinhalb bis fünf Zentimeter breit, meist scharf gesägt-gezähnt und in der unteren Blatthälfte und am Blattstiel mit Drüsen, die auf ein bis drei Millimeter langen Stielen sitzen; fünf bis zwanzig Blüten stehen in aufrechten Trauben in den Achseln der oberen Blätter, Blüten rosa bis hell purpurviolett, zweieinhalb bis vier Zentimeter lang, Sporn drei bis sieben Millimeter lang, abwärts gebogen; Frucht keulenförmige Kapsel, drei bis fünf Millimeter lang, reife Kapseln schleudern beim Berühren die Samen aus.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Triebe und Blätter von April bis Juli, die Blüten von Juli bis Oktober, die Samen von September bis Oktober.
Die Pflanze duftet intensiv. Die instinktive Sperre der Blätter und Blüten macht sich durch einen sehr bitteren Geschmack bemerkbar. Die Samen haben bei Bedarf einen angenehm nussartigen Geschmack.
Hinweis: Aufgrund verschiedener Inhaltsstoffe (Saponine, Oxalsäure) sollte die Pflanze nur in Maßen und nicht regelmäßig verzehrt werden.
Kultur im eigenen Garten: Das Indisches Springkraut ist eine anspruchslose Pflanze. Die Vermehrung erfolgt durch Samen. Es wächst sehr schnell und verdrängt heimische Arten aggressiv aus ihrem Lebensraum.
Besondere Inhaltsstoffe
- Saponine: können bei übermäßigem Verzehr reizend wirken, leicht schäumend
- Oxalsäure: in jungen Pflanzenteilen enthalten
- Anthocyane: antioxidative Farbstoffe in den Blüten
- Gerbstoffe: adstringierend, in Wurzel und Blättern
Wissenswertes
- Namensgebung: Der deutsche Name "Springkraut" bezieht sich auf die Früchte der Pflanze, die bei der geringsten Berührung aufplatzen. Der Gattungsname kommt aus dem Lateinischen: impatiens = ungeduldig. Die Pflanze besitzt am Blattstiel und Blattgrund unangenehm riechende Drüsen, deshalb der Name "Drüsiges Springkraut". Der lateinische Artname glandulifera bedeutet "drüsentragend" und verweist auf die auffälligen Nektardrüsen an den Blattstielen.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als Brechreiz auslösend und harntreibend beschrieben.
In der Bachblütentherapie steht Impatiens für innere Ungeduld, Reizbarkeit und Anspannung. Die Pflanze soll helfen, Gelassenheit und Geduld zu entwickeln. In der Volksmedizin wurde sie kaum verwendet, obwohl manche Heiler die Samen als mildes Stärkungsmittel einsetzten.
- Nutzpflanze: Die Pflanze wird heute vor allem als Bienenweide und zur Begrünung feuchter Standorte genutzt, obwohl sie aufgrund ihrer Ausbreitung als invasiv gilt. Ihre Blüten sind bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen sehr beliebt. In der Wildpflanzenküche finden gelegentlich Blüten und Samen Verwendung.
- Mythos und Geschichte: Im Ursprungsgebiet Himalaya wurde das Indische Springkraut als Symbol der Überfülle und inneren Bewegung betrachtet. In Mitteleuropa galt es anfangs als exotische Schönheit, wurde aber bald wegen seiner starken Ausbreitung mit Unordnung und Grenzüberschreitung assoziiert. In manchen spirituellen Richtungen wird es als „Pflanze der Herausforderung“ gesehen, die uns mit unserer Ungeduld konfrontiert.
- Magie und Brauchtum: Die Pflanze wurde im energetischen Raum als "Schleuder der Veränderung" interpretiert – wer sie berührt, wird aufgefordert, sich zu bewegen, etwas loszulassen. Ihre explosive Fruchtabgabe wurde in alten Naturspielen als Symbol für unkontrollierbare Impulse verwendet. In moderner Naturspiritualität steht sie für das Zulassen von Wandel.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Das Indische Springkraut wirkt auf das Solarplexus- und Herzchakra. Es symbolisiert Impulsivität, Bewegungsdrang, Grenzdehnung und spirituelles Wachstum durch Herausforderung.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre