Schwammgurke

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Schwammgurke Luffa aegyptiaca ist eine wärmeliebende Kletterpflanze aus der Familie der Kürbisgewächse. Ihre jungen Früchte sind essbar, die reifen Früchte werden getrocknet als Schwämme genutzt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Luffa aegyptiaca
Synonyme: Luffagurke, Schwammkürbis, Waschkürbis, Vegetabilischer Schwamm, Ägyptischer Schwammkürbis, Luffa cylindrica (veraltet)

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kürbisartige Cucurbitales
  • Familie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae
  • Gattung: Luffa
  • Art: Schwammgurke

Die Gattung Luffa umfasst weitere Arten wie die Gerippte Schwammgurke Luffa acutangula.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich stammt die Pflanze vermutlich aus Süd- oder Südostasien. Heute wird sie weltweit in tropischen und subtropischen Regionen kultiviert, sowohl als Gemüse als auch zur Gewinnung von Schwämmen.
  • Kennzeichen: Einjährige, bis zu sechs Meter lange Kletterpflanze; Stängel kantig, drei- oder mehrteilige Blattranken; Blätter wechselständig, lang gestielt, im Umriss dreieckig, herzförmig eingebuchtet, glattrandig oder leicht drei- bis fünflappig, rauhaarig; Blüte glockig, gelb, bis über fünf Zentimeter breit, männliche in Trauben, weibliche immer einzeln in den Blattachseln; Beerenfrucht bis vierzig Zentimeter lang, zylindrisch, zum Stielansatz verjüngt, grün mit wenig auffälligen Langsrippen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Nur die jungen, unreifen Früchte eignen sich zum Verzehr in roher Form – sie erinnern geschmacklich an Zucchini oder Gurke, mit milder, leicht süßlicher Note. Die Fruchthaut sollte zart und das Innere noch nicht faserig sein. Mit zunehmender Reife wird die Frucht holzig und ungenießbar. Die noch geschlossenen Blütenknospen der Schwammgurke sind ebenfalls essbar.

Saison: In tropischen Regionen mehrmals pro Jahr, in Mitteleuropa als Sommerkultur.

Lagerung/Haltbarkeit: Junge Früchte sind nur wenige Tage haltbar, sollten kühl gelagert und rasch verzehrt werden.

Anzucht: Die Schwammgurke kann man aus Samen ziehen: Man sät sie ab Mitte Februar bis Mitte April in Aussaatkisten, die Anzuchttemperaturen sollen bei etwa 20-25ºC liegen. Ausgepflanzt wird ab Mitte Mai bis etwa Mitte Juni, in Reihen von ca. eineinhalb Meter Abstand.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g Fruchtfleisch (jung)
Wasser 92,0
Kohlenhydrate 4,0
Eiweiße 0,6
Fette 0,2
Rohfasern 0,9
Mineralstoffe 0,3
Vitamin C 12–15 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die jungen Früchte enthalten vor allem Wasser und wenig reizende Inhaltsstoffe:

  • Saponine (v. a. in älteren Früchten): leicht reizend, abführend
  • Flavonoide: antioxidativ
  • Schleimstoffe (in unreifen Früchten): reizlindernd
  • Cucurbitacine (in Bitterformen): potenziell toxisch, bitter, in Kulturformen meist herausgezüchtet

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Schwammgurke“ bezieht sich auf die Struktur der reifen Frucht, deren Fasern nach dem Trocknen als natürlicher Badeschwamm verwendet werden. „Luffa“ stammt aus dem Arabischen. Die Bezeichnung „Luffagurke“ verweist auf ihre gurkenartige Form und Nutzung.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurden Auszüge der Pflanze bei Hautproblemen, Rheuma und zur Förderung der Entgiftung eingesetzt. Das Öl aus den Samen wird in Asien äußerlich angewendet.
  • Nutzpflanze: Die unreifen, zarten Schwammgurken werden als Gemüse gegessen. Die reifen Früchte werden wegen ihres Leitbündel-Netzwerkes fast nur technisch verwendet. Zur Gewinnung des außerordentlich stark verzweigten und feinmaschigen vernetzten Leitbündelsystems kocht man die reifen Früchte in Wasser, bis das Fruchtfleisch sich aufgelöst hat. Nach der Trocknung verwendet man das skelettartige Gebilde als Schwamm für kosmetische Zwecke, als Polster und Dämmstoff, Filter- und Isoliermaterial und als Schuheinlagen. Aus den schwarzen Samen wird Öl gewonnen.
  • Mythos und Geschichte: Die Schwammgurke war schon in der Antike bekannt. In Ägypten und Indien galt sie als Symbol der Reinigung. In manchen Kulturen wurde sie zeremoniell in rituellen Bädern verwendet.
  • Magie und Brauchtum: In Südostasien wurden Luffa-Schwämme als Glücksbringer für Fruchtbarkeit und Reinigung verschenkt. Sie galten als Symbol für Befreiung von alten Lasten.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze steht für Reinigung, Loslassen und Verwandlung. Sie wird symbolisch dem Sakralchakra zugeordnet, da sie Prozesse des inneren Flusses und der Abgrenzung unterstützt.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre