Sapote, Sonnen-
Sonnen-Sapote Licania platypus ist ein immergrüner Baum aus den tropischen Regenwäldern Mittelamerikas mit rundlichen, gelb bis orangefarbenen Früchten, die ein süßlich-mehliges Fruchtfleisch enthalten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Licania platypus
Synonyme: Sansapote, Sapote Zon, Zapote Cabelludo.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Malpighienartige Malpighiales
- Familie: Goldpflaumengewächse Chrysobalanaceae
- Gattung: Licania
- Art: Sonnen-Sapote
Die Gattung Licania umfasst über 100 Arten tropischer Bäume und Sträucher, vor allem aus Süd- und Mittelamerika.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Licania platypus ist heimisch in den Tieflandregenwäldern Costa Ricas, Panamas, Kolumbiens und angrenzender Regionen. Heute wird sie auch in tropischen Gärten kultiviert, insbesondere als Schattenbaum.
- Kennzeichen: Dreißig bis fünfzig Meter hoher Baum; Krone rund; Blätter wechselständig, gelegentlich auch spiralig angeordnet, zehn bis dreißig Zentimeter lang und drei bis neun Zentimeter breit; Blüten in langen, dichten Rispen an den Enden der Zweige, fünfzählig, im Durchmesser einen halben Zentimeter, orangefarben; Früchte oval bis birnenförmig, bis zwanzig Zentimeter lang und vierzehn Zentimeter breit.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Frucht wird bei Vollreife weich und aromatisch, mit einem mild-süßlichen, leicht mehligen Geschmack, der an gekochten Kürbis, Kastanie oder Marzipan erinnert. Unreif ist das Fruchtfleisch trocken und adstringierend.
Saison: In Costa Rica etwa von Juni bis Oktober; regional variierend
Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind nicht sehr lagerfähig und sollten zeitnah verzehrt werden. Unreife Früchte reifen nach, sollten aber nicht zu kühl gelagert werden.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 63,0 |
Kohlenhydrate | 29,0 |
Eiweiße | 1,2 |
Fette | 0,4 |
Rohfasern | 2,5 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 20–28 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Inhaltsstoffe, die in der Rohkosternährung geschätzt werden.
- Stärke und komplexe Kohlenhydrate: Nähren gleichmäßig und sättigend
- Carotinoide: Vorstufen von Vitamin A mit zellschützender Wirkung
- Tocopherole (Vitamin E): Antioxidativ, wichtig für Haut und Nerven
- Mineralien wie Kalium, Magnesium, Eisen: Unterstützen Kreislauf, Nerven und Blutbildung
Wissenswertes
- Namensgebung: Der deutsche Trivialname „Sonnen-Sapote“ ist eine freie Übersetzung aus dem englischen „Sun Sapote“ und verweist auf die goldgelbe Farbe des Fruchtfleischs. Der regionale Name „Sansapote“ stammt aus dem Nahuatl oder einer verwandten mittelamerikanischen Sprache und wurde von spanischsprachigen Siedlern übernommen. Die Gattungsbezeichnung Licania stammt vermutlich aus einer indigenen Sprache Südamerikas, während platypus aus dem Griechischen kommt und „breitfüßig“ oder „mit breiter Basis“ bedeutet – möglicherweise eine Anspielung auf Form von Blatt oder Frucht.
- Heilkunde: In der traditionellen Pflanzenheilkunde Zentralamerikas wurde Licania platypus selten als Arzneipflanze verwendet, wohl aber als energetisch nährendes Nahrungsmittel. Gelegentlich wurde das Fruchtfleisch bei Magenbeschwerden empfohlen, da es als beruhigend und leicht verdaulich galt. Die gerösteten Samen wurden als Stärkungsmittel bei Schwäche eingesetzt.
In manchen Gegenden wurde aus zerstoßenen Blättern ein Breiumschlag gegen Insektenstiche hergestellt. Auch ein Tee aus der Rinde fand Anwendung bei Erkältungen oder Fieber.
- Nutzpflanze: Der Baum dient in tropischen Regionen als wertvoller Schattenbaum, vor allem in Kakaoplantagen und Agroforstsystemen. Die Früchte werden lokal gegessen oder zu Brei, Desserts oder Getränken verarbeitet. Der große Samen enthält fettes Öl, das vereinzelt zur Seifen- oder Salbenherstellung verwendet wird. Das Holz ist fest, dunkel und wird lokal für Bauholz, Werkzeuggriffe oder Schnitzarbeiten genutzt.
In Permakultursystemen wird Licania platypus als robuste, tiefwurzelnde Art geschätzt, die Böden schützt, das Mikroklima verbessert und Tierarten Nahrung bietet.
- Mythos und Geschichte: Die Sonnen-Sapote spielte in der Mythologie der Bribri und Cabécar (indigene Völker Costa Ricas) eine Rolle als „Frucht der Versöhnung“. Man glaubte, dass der Baum einst zwei verfeindete Dörfer durch sein nährendes Geschenk vereinte. Älteste Überlieferungen berichten, dass Schamanen die Frucht zur „Erdung nach der Vision“ reichten – also nach rituellen Pflanzenreisen oder intensiver spiritueller Praxis.
In präkolumbianischer Zeit galt der Baum als Zeichen von Gastfreundschaft: Wer ihn im Garten hatte, wurde verpflichtet, Früchte mit Vorübergehenden zu teilen. Spanische Chronisten beschrieben die Frucht im 17. Jahrhundert als „Frucht des Waldes, die in Einfachheit den Adel der Tropen widerspiegelt“.
- Magie und Brauchtum: In ländlichen Gegenden Zentralamerikas galt das Pflanzen eines Sansapote-Baumes als gutes Omen für Familiengründung, da er „Frucht, Schatten und Frieden“ bringe. Bei Kinderwunsch pflanzten Paare traditionell gemeinsam einen Baum. Die Frucht wurde an rituellen Tagen der Sommersonnenwende als Symbol für Licht und Wärme gereicht – verbunden mit Segenssprüchen für Fülle und innere Reife.
In einigen Regionen legte man Kindern eine getrocknete Frucht unter das Kopfkissen, um „Sonnenträume“ zu fördern und Ängste zu vertreiben.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Sonnen-Sapote wird energetisch dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zugeordnet. Ihre goldene Farbe, das wärmende Fruchtfleisch und die nährende Wirkung sprechen Themen wie innere Kraft, Vertrauen, Selbstwert und Verdauung des Lebens an. In Zeiten des Neubeginns oder bei Entscheidungsschwäche wirkt die Frucht unterstützend, indem sie sowohl Klarheit als auch Wärme vermittelt.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre