Rotbarsch, großer
Wissenschaftliche Namen: Sebastes marinus
Synonyme: Goldbarsch, Tiefseebarsch.
Systematik
- Stamm: Chordatiere Chordata
- Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
- Überklasse: Kiefermäuler Gnathostomata
- Reihe: Knochenfische Osteichthyes
- Teilklasse: Echte Knochenfische Teleostei
- Überordnung: Stachelflosser Acanthopterygii
- Ordnung: Drachenkopfartige Scorpaeniformes
- Unterordnung: Drachenkopfverwandte Scorpaenoidei
- Familie: Stachelköpfe Sebastidae
- Gattung: Sebastes
- Art: Großer Rotbarsch
Weitere Art:
- Tiefsee- oder Schnabelbarsch Sebastes mentella: erreicht eine maximale Größe von fünfzig Zentimetern.
Beschreibung
Vorkommen: Ost-Atlantik, Nordsee, Kattegat, südliche Barentssee, Island, Ostgrönland, West-Atlantik.
Merkmale:
- Größe/Gewicht: bis fünfzehn Kilogramm schwer und einhundert Zentimeter lang.
- Flossen: stachelige Rücken- und Brustflossen.
- Haut/Schuppen: harte, fest sitzende Schuppen (Kammerschuppen) mit leicht zugespitzten Dornen am hinteren Rand.
- Färbung: Rücken leuchtend rot, Bauch und Mundhöhle hell rosa.
- Besondere Kennzeichen: Stacheln auf den Kiemendeckeln.
Lebensweise: Der Rotbarsch ist ein Schwarmfisch. Sein Lebensraum ist die Hochsee, weitab von der Küste und in Tiefen bis zu eintausend Metern. Er ernährt sich vorwiegend von Garnelen, Krabben und kleinen Fischen wie zum Beispiel Heringen, Lodden und Jungdorschen. Die Paarung findet je nach Vorkommen zwischen August bis September oder Oktober bis Januar statt. Die Samen werden zunächst gespeichert, die Befruchtung der Eier findet von Januar bis März statt. Die befruchteten Eier reifen in den Muttertieren heran, zwischen März und Juni werden dann bis zu 150.000 Larven ins freie Wasser abgesetzt. Rotbarsche sind also lebendgebärend. Die Jungfische leben küstennah. Sie werden mit zehn bis zwölf Jahren geschlechtsreif. Rotbarsche können bis zu sechzig Jahre alt werden.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Rotbarsche gehören in Deutschland zu den am meisten verzehrten Fischen. Sie werden meist als Filets angeboten. Ganze Fische bekommt man aufgrund ihrer stacheligen Oberfläche nur selten. Das weiße Fleisch ist fest und relativ fettarm.
Saison/Fangmethoden: Der Rotbarsch wird ganzjährig mit Schleppnetzen gefischt.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 76,0 |
Kohlenhydrate | 0,0 |
Eiweiße | 18,5 |
Fette | 3,8 |
Rohfasern | 0,0 |
Mineralstoffe | 1,5 |
Wissenswertes
Namensgebung: Der Rotbarsch verdankt seinen Namen der auffälligen Rotfärbung seines Körpers.
Geschichtliches: In Brehms Tierleben aus dem Jahre 1884 erfährt man, wie Rotbarsche und andere Fische der Tiefsee auch ohne Schleppnetze in die Hände der Menschen gelangten:
Häufig erlangt man ihn nur nach heftigen Stürmen, welche das Meer sozusagen in seinen Grundfesten aufrütteln und den Bergilt bewegen mögen, aus der sicheren Tiefe rasch emporzusteigen. Dann ergeht es ihm wie den aus großen Tiefen emporgeholten Barschen: die Schwimmblase dehnt sich jählings aus und stülpt ihm den Magen um, verwehrt ihm das Athmen und tödtet ihn. Auf Grönland und Island treiben nach einem Sturme hunderte solcher Fische an den Strand, werden von den Eingeborenen aufgelesen und gewöhnlich frisch gegessen.