Pitahaya
Pitahaya Hylocereus undatus ist eine tropische Kakteengewächsfrucht mit auffällig pinkfarbener Schale und weißem, mild-süßem Fruchtfleisch voller kleiner Samen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Hylocereus undatus
Synonyme: Drachenfrucht, Pitaya, Nachtblühende Kaktusfrucht.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
- Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
- Familie: Kakteengewächse Cactaceae
- Unterfamilie: Eigentliche Kakteen Cactoideae
- Tribus: Hylocereeae
- Gattung: Hylocereus
- Art: Pitahaya
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Art ist vom südlichen Mexiko bis zum pazifischen Südamerika beheimatet, wird aber in vielen Teilen der Tropen als Obst angepflanzt. Die Hauptanbauländer sind Nicaragua, die Volksrepublik China, Vietnam und Israel.
- Kennzeichen: Kletternde Kakteenart mit schlanken, im Querschnitt dreikantig geflügelten Stängeln, an den blattlosen Stängelgliedern mit Luftwurzeln zur Befestigung; Stängelglieder mit Stachelpolstern und diese mit je zwei bis fünf kurzen, schlanken Dornen; Blüten spektakulär, bis über fünfundzwanzig Zentimeter breit, cremeweiß, entwickeln sich an kurzen rundlichen Blühsprossen, öffnen sich nur für eine Nacht und duften stark nach Jasmin; Beerenfrucht im Unterschied zum Feigenkaktus dornenlos, etwa apfelgroß; Fruchtschale ca. ein Zentimeter dick, mit wenigen, großen Schuppen, karminrot, orange oder tiefgelb; Fruchtfleisch weißlich-rötlich, mit zahlreichen kleinen, schwarzen Samen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Pitahaya ist ein Sammelbegriff für essbare Kakteenbeeren, die man wegen ihres bizarren Aussehens auch Drachenfrucht nennt. Verwendet werden folgende Arten:
- Hylocereus undatus mit weißem Fruchtfleisch und pinkfarbener Schale
- Hylocereus polyrhizus mit rotem Fruchtfleisch und pinkfarbener Schale
- Selenicereus megalanthus mit weißem Fruchtfleisch und gelber Schale
Die Früchte sind etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter lang und bis zu fünfhundert Gramm schwer. Die Schale ist rosa bis rötlich gefärbt und trägt lappenförmige Schuppen. Sie ist reif, wenn die Schale auf Fingerdruck leicht nachgibt. Von reifen Früchten lässt sich die Haut mühelos abziehen. Das Fruchtfleisch der Drachenfrucht enthält viele kleine, schwarze Kerne, ähnlich wie bei einer Kiwi. Es schmeckt süß-säuerliche nach einer Mischung aus Birnen, Kiwi und Mangostanen, für manche auch leicht nach Erdbeere. Zum Essen halbiert man die Frucht und löffelt sie aus. Die kleinen Kerne stören nicht. Sie sind wesentlich weicher als die der Kaktusfeigen, lassen sich gut verbeißen und schmecken ähnlich wie die Samen der Kiwis. Die innere Schicht der rosafarbenen Schale kann mitgegessen werden. Sie wird einfach mit dem Löffel abgeschabt. Allerdings nimmt die Süße der Frucht nach außen hin ab.
Saison: Die Drachenfrucht kommt von Juli bis Dezember aus Israel und von Juni bis September aus Vietnam.
Lagerung/Haltbarkeit: Drachenfrüchte sind sehr druckempfindlich und schwer zu transportieren. Sie sollten auf dem "Kopf" stehend gelagert werden, da sie liegend leicht Druckstellen bekommen können. Bei zu trockener Luft kann die Frucht an Feuchtigkeit verlieren. Dadurch wird sie etwas schrumpelig, auf den Geschmack hat das aber keine Auswirkungen. Die Früchte können ohne Kühlung bis zu zwölf Tage gelagert werden.
Anzucht: Aus den Samen lassen sich probemlos Kakteen heranziehen. Dazu nimmt man einige Kerne, befreit sie vom Fruchtfleisch und lässt sie trocknen. Man sät sie in sandigen Boden und hält den Boden feucht. Nach einer Keimzeit von zwei bis drei Wochen erscheinen die beiden dicken Keimblätter. Zwischen den Keimblättern wächst dann der schwach bedornte Haupttrieb, die Pflanze darf jetzt nicht mehr gegossen werden. Zur weiteren Pflege stellt man die Pflanzen hell, am besten vollsonnig auf und gießt mäßig, wobei man die Erde zwischendurch immer abtrocknen lässt. Im Gewächshaus kann die Pflanze auch in unseren Breiten Früchte tragen, allerdings wächst sie relativ langsam, mit einer "Ernte" kann frühstens nach zwanzig Jahren gerechnet werden.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 82,5 - 83,0 |
Kohlenhydrate | nicht bekannt |
Eiweiße | 0,16 - 2,23 |
Fette | 0,21 - 0,61 |
Rohfasern | 0,7 - 0,9 |
Mineralstoffe | 0,54 - 0,68 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pitahaya enthält zahlreiche bioaktive Verbindungen, die sie nicht nur farblich auffällig, sondern auch ernährungsphysiologisch wertvoll machen:
- Betacyanine (v. a. in rotem Fruchtfleisch): Antioxidative Farbstoffe mit zellschützendem, entzündungshemmendem Potenzial
- Polyphenole: Unterstützen den Zellschutz und wirken gegen freie Radikale
- Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (aus Kernen): Unterstützen Herz-Kreislauf-Funktion, entzündungshemmend
- Oligosaccharide (präbiotisch wirksam): Fördern das Wachstum gesunder Darmbakterien
- Vitamin C, B1, B2, B3 (Niacin): Unterstützen Immunsystem, Hautgesundheit, Energiestoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: „Pitahaya“ stammt aus mittelamerikanischen indigenen Sprachen (vermutlich Taíno oder Nahuatl) und wurde in spanischsprachigen Gebieten übernommen. Die Bezeichnung „Drachenfrucht“ entstand aufgrund der schuppenartigen Schale. Die botanische Gattung Hylocereus bedeutet sinngemäß „Waldbewohner-Kaktus“.
- Heilkunde: In der traditionellen mittelamerikanischen Volksmedizin wurde die Frucht bei Magenproblemen, hohem Blutdruck und zur Blutzuckerregulation genutzt. Auch bei Hautausschlägen und zur Förderung der Verdauung kam sie zum Einsatz. Moderne Studien weisen auf antioxidative, antidiabetische und präbiotische Eigenschaften hin.
- Nutzpflanze: Die Pitahaya ist eine wichtige tropische Nutzfrucht mit wachsender globaler Bedeutung. Sie wird frisch gegessen, zu Säften, Smoothies oder Sorbets verarbeitet. Die Pflanze ist trockenheitstolerant und eignet sich für den ökologischen Anbau in ariden Zonen. Ihre Blüten werden gelegentlich für Tee genutzt, und die Kerne können zu Öl verarbeitet werden.
- Mythos und Geschichte: Bereits präkolumbianische Völker Mittelamerikas sammelten die Frucht wilder Kaktusarten. In Vietnam und Thailand wird sie als „glückbringende Frucht“ geschätzt und ist Teil traditioneller Zeremonien. Ihre nächtlich blühenden, großen Blüten weckten schon früh mythologische Assoziationen zu Mond, Nacht und Fruchtbarkeit.
- Magie und Brauchtum: Die Blüten galten mancherorts als „Geschenke der Nacht“ und wurden für Fruchtbarkeits- und Liebesrituale gesammelt. In modernen esoterischen Praktiken wird die Drachenfrucht mit Lebenskraft, Reinigung und Transformation in Verbindung gebracht.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pitahaya steht für Wandel, innere Leuchtkraft und schöpferische Kraft aus der Tiefe. Ihre nächtliche Blüte symbolisiert verborgenes Potenzial und intuitives Wissen. Spirituell wird sie dem Sakral- und Kronenchakra zugeordnet – als Verbindung von körperlicher Sinnlichkeit und geistiger Öffnung.