Lerchensporn, hohler
Hohler Lerchensporn Corydalis cava ist eine auffällig blühende Frühjahrswaldpflanze aus der Familie der Mohngewächse, die in Mitteleuropa heimisch ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Corydalis cava
Synonyme: Gefüllter Lerchensporn, Hochknolliger Lerchensporn, Waldlerchensporn, Zottelhose.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Hahnenfußähnliche Ranunculidae
- Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
- Familie: Mohngewächse Papaveraceae
- Unterfamilie: Erdrauchgewächse Fumarioideae
- Gattung: Lerchensporne Corydalis
- Art: Hohler Lerchensporn
Zur Gattung der Lerchensporne Corydalis gehören etwas 300 Arten, u.a. folgende:
- Hohler Lerchensporn Corydalis cava
- Immergrüner Lerchensporn Corydalis sempervirens
- Mittlerer Lerchensporn Cordalis intermedia
- Gefingerter Lerchensporn Corydalis solida
Beschreibung
- Vorkommen: Europa; in Mitteleuropa stellenweise häufig, im Nordwesten selten.
- Standorte: Auwälder, Gebüsche, Hecken; nährstoffreiche und lockere Lehm- und Kalkböden.
- Kennzeichen: Ausdauernde, krautige, bis dreißig Zentimeter hohe Pflanze mit hohler Knolle; Stängel kahl, zweiblättrig; Blätter doppelt dreispaltig, wechselständig, gestielt; Blüten zweiseitig symmetrisch, gespornt, rot oder weiß, zu zehn bis zwanzig in endständiger Traube, in den Achseln von eiförmigen, ganzrandigen Tragblättern; Blütezeit: März bis Mai; Kapsel vielsamig.
Die Pflanze tritt meistens in größeren, allerdings selten bestandsbildenden Gruppen auf.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die ganze Pflanze wird als giftig beschrieben, besonders die Knolle. Die Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Magen- und Darmbeschwerden, verbunden mit Durchfällen. Bei starker Giftaufnahme kommt es zu Krämpfen und Lähmungen, das Gift nimmt auch Einfluß auf das zentrale Nervensystem.
Kultur im eigenen Garten: Der hohle Lerchensporn ist eine beliebte Gartenpflanze und wird bevorzugt in naturnahen Gärten angesiedelt. Pflanzen erhält man in jeder gut sortierten Gärtnerei.
Besondere Inhaltsstoffe
- Bulbocapnin (Isochinolin-Alkaloid): zentral dämpfend, muskelentspannend, giftig in höheren Dosen
- Corydalin, Cavidin u. a.: neurotoxisch, wirken auf das zentrale Nervensystem
- Protopinartige Alkaloide: beruhigend, spasmolytisch, aber ebenfalls giftig
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Corydalis kommt von dem griechischen Wort "korydallis", das mit "Haubenlerche" übersetzt wird: Die gespornte Blüte weist Ähnlichkeiten mit den gespornten Füßen des Vogels auf. Auch der deutsche Name nimmt darauf Bezug. Der Artname "cava" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "hohl".
- Heilkunde: Tabernaemontanus beschreibt verschiedene Lerchenspornarten unter dem Namen "Holwurz" und empfiehlt sie vorwiegend als Wundheilmittel, aber auch als schweißtreibende und leberstärkende Arznei sowie "wider alles Gifft".
In der Volksheilkunde wurde die Knolle bei Wurmerkrankungen und Regelstörungen der Frau verwendet.
Die Wurzelknolle wird in industriell hergestellten Fertigpräparaten verwendet, u.a. gegen nervöse Erregungszustände und Schlafstörungen. Die einzelnen Alkaloide haben unterschiedliche Wirkungen: Bulbocapnin verstärkt u.a. die Wirkung von Narkotika und beeinflusst das Zittern bei der Parkinsonschen Krankheit.
Auch homöopathische Zubereitungen werden gelegentlich genutzt, z.B. bei Entzündungen der Atemwege, Rheuma und Verdauungsschwäche.
- Nutzpflanze: Keine Verwendung als Nahrungs- oder Nutzpflanze. Gelegentlich in naturnahen Gärten zur Frühjahrsblüte kultiviert.
- Mythos und Geschichte: In der Volksmedizin wurde dem Lerchensporn eine nervenberuhigende Wirkung nachgesagt. Wegen der halluzinogenen Effekte mancher Inhaltsstoffe war die Pflanze früher auch Bestandteil ritueller Anwendungen.
- Magie und Brauchtum: Wegen ihrer frühen Blüte und geheimnisvollen Wirkung galt die Pflanze mancherorts als Schutzkraut gegen dunkle Energien. Die unterirdische Knolle wurde als magisches Amulett getragen.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Corydalis cava wird mit dem Stirnchakra assoziiert und steht symbolisch für Übergänge, inneres Erwachen und das Öffnen des Geistes – jedoch mit der Warnung vor unachtsamer Grenzüberschreitung.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre, Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln