Läusekraut, gestutztes

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Gestutztes Läusekraut Pedicularis recutita ist eine mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Sommerwurzgewächse. Sie wächst bevorzugt auf feuchten Wiesen und in Moorlandschaften. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Pedicularis recutita
Synonyme: Moor-Läusekraut, Gestutzte Pedikularie, Stutz-Läusekraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Sommerwurzgewächse Orobanchaceae
  • Gattung: Läusekräuter Pedicularis
  • Art: Gestutztes Läusekraut

Die Gattung Pedicularis umfasst rund 600 Arten, die überwiegend in der Nordhemisphäre vorkommen. Viele davon sind Halbparasiten, die an den Wurzeln anderer Pflanzen Nährstoffe entziehen.

Gestutztes Läusekraut, Habitus
Gestutztes Läusekraut, Blütenstand

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: In Mittel- und Osteuropa verbreitet, bevorzugt auf feuchten Wiesen, Niedermooren und in Flussniederungen.
  • Kennzeichen: Fünfzehn bis vierzig Zentimeter hohe, krautige Pflanze; Blätter fiederschnittig, länglich, leicht gezähnt. Blüten violett bis purpurfarben, mit charakteristischer, gestutzter Oberlippe (Namensmerkmal), die an eine abgeschnittene Form erinnert. Blütezeit: Juni bis August. Frucht: kleine Kapselfrüchte mit zahlreichen Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Gestutzte Läusekraut spielt in der Rohkostpraxis keine nennenswerte Rolle. Die Pflanze ist bitter im Geschmack und enthält potenziell giftige Stoffe. Ein Verzehr wird daher nicht empfohlen.

Besondere Inhaltsstoffe

Das Gestutzte Läusekraut enthält eine Reihe charakteristischer Pflanzenstoffe:

  • Bitterstoffe: regen die Verdauung an, können in höheren Mengen aber reizend wirken
  • Gerbstoffe: wirken adstringierend und entzündungshemmend
  • Iridoidglykoside: typische Abwehrstoffe vieler Sommerwurzgewächse, oft bitter und physiologisch aktiv
  • Flavonoide: antioxidativ, zellschützend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Läusekraut“ leitet sich von dem früheren Volksglauben ab, die Pflanzen könnten Läuse vertreiben oder verursachen. Das Art-Epitheton recutita („gestutzt, beschnitten“) bezieht sich auf die Form der Oberlippe der Blüte.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin fand Läusekraut früher vereinzelt als Bitter- und Reinigungsmittel Anwendung. Eine gesicherte Heilwirkung ist nicht nachgewiesen, die enthaltenen Bitterstoffe gelten eher als reizend.
  • Nutzpflanze: Keine Bedeutung als Nahrungspflanze. Gelegentlich als Bestandteil artenreicher Feuchtwiesenvegetation ökologisch bedeutsam.
  • Mythos und Geschichte: Läusekräuter wurden im Mittelalter teils gefürchtet, da man ihnen parasitäre Eigenschaften nachsagte. Sie galten als „Zehrer“ anderer Pflanzen und wurden gemieden.
  • Magie und Brauchtum: In manchen Regionen galt das Läusekraut als „Unglückspflanze“ und wurde nicht in Häusern geduldet. Seine auffälligen Blüten fanden aber gelegentlich Verwendung in Blumensträußen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Als Halbparasit steht das Gestutzte Läusekraut symbolisch für Abhängigkeit, aber auch für Anpassungsfähigkeit. In der Chakrenlehre könnte es dem Wurzelchakra (Muladhara) zugeordnet werden, da es tief mit den Wurzeln anderer Pflanzen verbunden ist und damit ein Bild für Verwurzelung und Abhängigkeit liefert.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre