Hydrotherapie

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Grundlagen

Als Hydrotherapie bezeichnet man die Anwendung von Wasser (griechisch: hydros = Wasser) zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen. Die heilende Kraft des Wassers ist bereits seit der Antike bekannt, davon zeugen unter anderem die römischen Thermalbäder.

Johann und Siegmund Hahn begannen im 18. Jahrhundert, die moderne Wassertherapie wiederzubeleben. Vinzenz Prießnitz entwickelte diese im 19. Jahrhundert weiter. Etwa zur gleichen Zeit entdeckte Johann Sebastian Kneipp die Heilkräfte des Wassers.

Heute kennt und praktiziert man ca. 100 verschiedene Anwendungen:

  • Waschungen
  • Abreibungen
  • Dampfanwendungen, Sauna
  • Wickel, Auflagen, Packungen, Ganzkörperwickel
  • Güsse, kalte Blitzgüsse
  • Medizinische Bäder warm-heiß (Arm-, Fuß-, Sitz-, Wannenbad)
  • Tautreten, Wassertreten
  • Trinkkuren
  • Packungen (Moor u.a.) bei Gelenkerkrankungen, Rheuma und Schmerzen
  • Kalte Prießnitz-Anwendungen als Güsse/Wickel, Kompressen

Bei der Auswahl der Reizstärke gilt das Arndt-Schulz-Gesetz: Kleine Reize fachen die Lebenstätigkeit an, mittelstarke fördern sie, starke hemmen sie oder heben sie auf. Der gewählte Reiz muss an die Erkrankung und die Konstitution des Patienten angepasst sein.

Wirkungen

In der Hydrotherapie nutzt man die hohe Wärmekapazität und -leitfähigkeit des Wassers zur Erzeugung von Temperaturreizen. Heiße Anwendungen wirken beruhigend, entkrampfend und durchblutungsfördernd, durch kalte Anwendungen werden die Ver- und Entsorgung des Gewebes, die Lymphzirkulation sowie die Ausscheidungsfunktion der Haut verbessert. Über die Haut aufgenommene Temperaturreize beeinflussen über kutiviszerale Reflexbögen auch die Funktion innerer Organe. Dadurch kann zum Beispiel die Atemtätigkeit gesteigert werden. Temperaturreize fördern die Durchblutung und begünstigen so die vermehrte Ausscheidung von Toxinen.

Indikationen

Die Hydrotherapie ist eine unspezifische Reiz- und Regulationstherapie und wird sowohl zur Prävention wie auch zur Rehabilitation eingesetzt. Sie eignet sich zur allgemeinen Anregung des Stoffwechsels, zur Steigerung der Immunabwehr, sowie zur Behandlung von Herz-Kreislauf- und rheumatischen Erkrankungen.

Tipps für Rohköstler

Die Hydrotherapie ist gut geeignet, den durch die Rohkost-Ernährung ausgelösten Heilungsprozess zu unterstützen.

Literatur

Robert M. Bachmann: Schleinkofer, German M.: Natürlich gesund mit Kneipp.
Wie Sie fit und schön bleiben: Über 60 einfache Wasseranwendungen für Ihr Wohlbefinden.
Trias 2006, 4., überarbeitete Auflage, 192 Seiten mit zahlreichen Farbfotos. ISBN 3-8304-3325-5
Otto Gillert: Hydrotherapie und Balneotherapie.
Theorie und Praxis. Neu überarbeitet von Walther Rulffs. Pflaum 1992, 11. Auflage, 265 Seiten mit 75 Abbildungen. ISBN 3-7905-0586-2
Urs Honauer: Wasser, die geheimnisvolle Energie für Gesundheit und Wohlbefinden.
Irisiana 1998, 208 Seiten mit Abbildungen. ISBN 3-89631-240-5
Sebastian Kneipp: Meine Wasserkur.
So sollt ihr leben. Die weltberühmten Ratgeber in einem Band.
Haug Sachbuch 2002, 7. Auflage, 499 Seiten. ISBN 3-8304-2158-3
Maya Thüler: Wohltuende Wickel.
Wickel und Kompressen in der Krankenpflege und Gesundheitspflege. Thüler 2003, 9., durchgesehene Auflage, 110 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. ISBN 3-908539-01-3

Informationen im Internet

Heilen mit Wasser