Glockenblume, Wiesen-
Wiesen-Glockenblume Campanula patula ist eine zierliche, ein- bis zweijährige Wildpflanze mit hellvioletten, weit geöffneten Glockenblüten, die auf nährstoffarmen Wiesen und Wegrändern wächst. Sie ist essbar und eine wertvolle Insektenpflanze. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Campanula patula
Synonyme: Wetterglöckl.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Asternartige Asterales
- Familie: Glockenblumengewächse Campanulaceae
- Gattung: Glockenblumen Campanula
- Art: Wiesen-Glockenblume
Zu der Gattung der Glockenblumengewächse gehören ca. 300 bis 450 Arten, die alle ähnlich verwendet werden können. Eine Übersicht über die wichtigsten Arten findet man auf folgender Seite: Glockenblumen.
Beschreibung
- Vorkommen: Europa; bis 1500 Meter; Fettwiesen, Wegränder, lichte Stellen in Laubwäldern; braucht festen, eher kalkarmen Lehm- oder Tonboden; verbreitet.
- Kennzeichen: Zweijährige, zwanzig bis siebzig Zentimeter hohe krautige Pflanze; Stängel aufrecht, oft verzweigt; Blätter wechselständig, Grundblätter drei bis fünf Zentimeter lang, ein bis eineinhalb Zentimeter breit, länglich, in den kurzen Stiel verschmälert, früh verwelkend, Stängelblätter sitzend; Blüten in locker ausgebreiteter Rispe, Krone fünfzehn bis fünfundzwanzig Millimeter lang, glockig, lila bis lilablau, bis auf die Hälfte fünfspaltig; Blütezeit: Mai bis Juli; Frucht dreifächrige, vielsamige Kapsel.
- Verwechslung: Ist mit anderen Glockenblumenarten möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter, Knospen, unreife Früchte von April bis September, Wurzel ab August bis in den Herbst.
Die jungen Blätter und zarten Triebe können roh gegessen werden, ebenso die Blüten, die mild schmecken und sich gut als essbare Dekoration eignen. Einzelne instinktive Rohköstler berichten, dass die Blätter bei Frühlingswanderungen gelegentlich ansprechen, vor allem in trockenen Wiesenlagen. Die zarte Erscheinung der Pflanze steht meist für eine geringe, aber feine Nährstoffdichte.
Besondere Inhaltsstoffe
- Flavonoide: antioxidativ, vor allem in den Blüten
- Gerbstoffe (gering): können leicht adstringierend wirken
- Vitamin C: unterstützt das Immunsystem
Wissenswertes
- Namensgebung: Patula bedeutet „offen“ oder „ausgebreitet“ – eine Anspielung auf die weit geöffneten Blüten. Die deutsche Bezeichnung nimmt Bezug auf den natürlichen Standort: nährstoffarme Wiesen.
- Heilkunde: Keine direkte Anwendung überliefert, jedoch wurden verwandte Arten volksheilkundlich bei Husten und Halsentzündungen verwendet.
- Nutzpflanze: Wird gelegentlich in naturnahen Gärten als Zierpflanze kultiviert. Hoher ökologischer Wert als Nektarquelle für Wildbienen und Schmetterlinge.
- Mythos und Geschichte: Glockenblumen galten in verschiedenen Kulturen als Blumen der Feen oder Elfen – stille Begleiter am Rande der Wege, verbunden mit der Naturwelt. Die zarte Gestalt der Wiesen-Glockenblume spiegelt diese Zuschreibung besonders deutlich.
- Magie und Brauchtum: Die Blume wurde in ländlichen Gegenden vereinzelt als Schutzpflanze gegen „verlorenes Gehen“ gepflückt. Ihre stille Schönheit galt als Ausdruck innerer Reinheit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Wiesen-Glockenblume steht für Demut, Zurückhaltung und Verbundenheit mit der Natur. Ihr zartes Violett kann dem Kronenchakra zugeordnet werden und erinnert an stille Erkenntnis und stille Gegenwart.
→ Siehe auch: Glockenblumen