Fensterblatt, köstliches

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Köstliches Fensterblatt Monstera deliciosa ist eine tropische Kletterpflanze mit löchrigen Blättern und länglicher, süß-aromatischer Frucht. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Monstera deliciosa
Synonyme: Mexikanische Ananas.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
  • Unterklasse: Froschlöffelähnliche Alismatidae
  • Ordnung: Froschlöffelartige Alismatales
  • Familie: Aronstabgewächse Araceae
  • Unterfamilie Photoideae
  • Tribus: Monstereae
  • Gattung: Fensterblätter Monstera
  • Art: Köstliches Fensterblatt

Im tropischen Amerika sind ca. fünfzehn Arten der Gattung Monstera beheimatet.

Unreife Philodendronfrucht
Reife Philodendronfrucht

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Südmexiko, Guatemala, Costa Rica, Panama; verwildert in Florida, Indien und Malaysia, Australien und im westlichen Mittelmeerraum.
  • Kennzeichen: Immergrüne, mehrere Meter lange Kletterpflanze; junge Blätter herzförmig und ungeteilt, ältere Blätter groß, Durchmesser bis achtzig Zentimeter und löchrig zerschlitzt, lederig; ältere Pflanzen bilden Luftwurzeln, die zum Verankern der Pflanze in der Rinde starker Bäume dienen; Blütenstände ähnlich denen des Aronstabes, von einem großen Hüllblatt umgeben; Fruchtstände maiskolbenähnlich, mit einer Schale aus anfangs dunkelgrünen hexagonalen Plättchen. Die Ausreifung dauert bis zu zwölf Monate; deshalb sind an einer Pflanze Blüten, unreife und reife Früchte anzutreffen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Fruchtkolben sind ca. zwanzig Zentimeter lang und besitzen im unreifen Zustand eine grüne Schale, die mir zunehmender Reife heller wird. Bei Reife fallen die hexagonalen Plättchen ab und das cremig weiße Fruchtfleisch wird sichtbar. Es kann wie bei einem Maiskolben abgegessen werden. Der Geruch ist äußerst aromatisch, pfirsichähnlich, aber intensiver. Das Fruchtfleisch ist cremigweiß und erinnert in Geschmack und Konsistenz an eine Mischung aus Banane und Ananas oder eine Cherimoya.

Anzucht: Das Köstliche Fensterblatt ist eine sehr beliebte Zimmerpflanze und daher in jedem Gartenfachmarkt erhältlich. Sie ist pflegeleicht, gedeiht auch an weniger günstigen Standorten und bei kühlen Raumtemperaturen. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt sie nicht. Die Vermehrung erfolgt durch Kopf- und Stammstecklinge oder durch Abmoosen bei zu großen Pflanzen. Unter günstigen Bedingungen (Wintergarten) kann es zur Ausbildung von Fruchtständen kommen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 77,8
Kohlenhydrate 16,2
Eiweiße 1,8
Fette 0,2
Rohfasern 0,6
Mineralstoffe 0,85

Besondere Inhaltsstoffe

  • Oxalsäure: In unreifen Früchten noch reichlich vorhanden – verantwortlich für den stark reizenden, ätzenden Effekt auf Mund- und Rachenschleimhaut. Erst bei vollständiger Reife (sichtbar durch das Ablösen der Schuppen) ist die Frucht genießbar.
  • Schleimstoffe: Kommen in geringem Maße vor und tragen zur cremigen Textur des reifen Fruchtfleischs bei.
  • Vitamin C: Gilt als moderat enthalten – genaue Werte variieren, da die Frucht in der Ernährung kaum systematisch analysiert wurde.
  • Ätherische Verbindungen: Verantwortlich für das komplexe, tropisch-fruchtige Aroma mit Noten von Ananas, Banane und Cherimoya.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Ältere Blätter sind sehr groß und besitzen Löcher, die wie kleine Fenster aussehen, deshalb der Name "Fensterblatt". Fälschlicherweise wird das Fensterblatt auch oft als "Philodendron" bezeichnet, obwohl es einer anderen Gattung angehört. Unter diesem Namen wird es auch oft im Handel angeboten.
  • Heilkunde: In der traditionellen Medizin gibt es nur vereinzelte Hinweise auf eine Verwendung. Der Saft aus unreifen Pflanzenteilen gilt als reizend und wird manchmal zur äußerlichen Behandlung von Warzen eingesetzt.
    Wegen der potenziell toxischen Bestandteile (Oxalate, insbesondere in Blättern und unreifen Früchten) findet sie keine innerliche Anwendung in der Phytotherapie. Die reife Frucht wird ausschließlich als Genussmittel geschätzt.
  • Nutzpflanze: Die ersten Monstera-Pflanzen gelangten Anfang des 19. Jahrhunderts aus Mexiko nach Europa. In europäischen Gärtnereien wird sie seit 1848 kultiviert.
    In Venezuela stellt man aus den Luftwurzeln Gitarrensaiten her.
    Die sich bildenden Luftwurzeln kann man in Aquarien einbringen; die Pflanze entzieht dem Aquarienwasser Giftstoffe wie Nitrat und Nitrit und verwertet diese als Nahrung.
  • Mythos und Geschichte: In den tropischen Ländern Lateinamerikas wird die Monstera gelegentlich auch als „Frucht des Dschungels“ bezeichnet, da sie in der Wildnis hoch in den Bäumen wächst und ihre Früchte wegen der langen Reifezeit nur selten vollständig genießbar werden.
    Im europäischen Raum war sie ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein Statussymbol wohlhabender Bürger – als exotische Zierpflanze in Wintergärten oder repräsentativen Salons.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Mond; Element: Wasser; Magische Kräfte: Schutz, Wachstum, Ruhe.
    Im spirituellen Kontext wird die Monstera mit dem Thema inneres Wachstum und geschützte Entfaltung assoziiert. Ihre Fähigkeit, sich durch kleinste Ritzen dem Licht entgegenzuwinden, macht sie zu einer Symbolpflanze für Resilienz. In Innenräumen vermittelt sie Ruhe, klärt die Atmosphäre und wird in der Raumenergetik eingesetzt, um emotionale Blockaden zu lösen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Monstera steht für das Geheimnisvolle, Ungezähmte und Fruchtbare. Ihre großen, durchbrochenen Blätter symbolisieren eine Verbindung von Struktur und Offenheit – sie ist damit ein Sinnbild für: Vertrauen in organisches Wachstum, Hingabe an Prozesse ohne Kontrolle, Empfänglichkeit und Reifung im Verborgenen.
    Sie wirkt auf das Herzchakra (Anahata) durch ihre weiche Form und starke Präsenz, und unterstützt das Sakralchakra (Svadhisthana) durch ihren Bezug zu Fruchtbarkeit, Genuss und Intuition.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre