Cashew
Cashew Anacardium occidentale ist ein tropischer Baum mit süß-säuerlichem Fruchtstiel (Cashewapfel) und einem harten Kern, aus dem der essbare Cashewkern gewonnen wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Anarcadium occidentale
Synonyme: Acajoubaum, Elefantenlaus, Indische Mandel, Kaschubaum, Nierenbaum.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
- Familie: Sumachgewächse Anacardiaceae
- Gattung: Kaschus Anarcadium
- Art: Cashew
![]() |
![]() |
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Mittelamerika und Ostbrasilien; weltweit in tropischen Regionen kultiviert.
- Kennzeichen: Zehn bis zwölf Meter hoher immergrüner Baum ; Blätter wechselständig, breitoval, vorne gerundet, lederig, kahl und glattrandig, fünfzehn bis zwanzig Zentimeter lang, Blattadern auffallend dick und hellgrün; Blüten eingeschlechtlich oder zwittrig, klein, in endständigen doldenartigen Rispen, grünlich weiß bis gelblich rot; Steinfrucht.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Beim Kauf von Cashewnüssen sollte man auf gute Qualität achten. Im Handel erhältliche Nüsse sind meistens erhitzt. Die Nussschale enthält ein toxisches Öl (Cardol), der Kontakt des Öls mit der Schleimhaut verursacht schwere Verätzungen, auf der Haut wirkt es stark reizend. Daher wird meist die Schale samt der darin enthaltenen Nuss in Öl geröstet oder mit Wasserdampf behandelt, einmal, um sie leichter öffnen zu können und zum zweiten, um Spuren des Schalenöls zu deaktivieren. Auf diese Weise behandelte Nüsse sind für die Rohkost-Ernährung ungeeignet. Das Häutchen um den Kern sollte außerdem erhalten sein. Cashewnüsse schmecken mild, süßlich und leicht buttrig.
Der Cashewapfel hingegen ist in tropischen Regionen ein aromatisches Frischobst mit saftig-säuerlichem Geschmack. In Europa ist er kaum frisch erhältlich. Wer Gelegenheit hat, ihn vor Ort zu essen, sollte ihn möglichst reif und frisch genießen – überreif wird er adstringierend.
Saison: Cashews werden ganzjährig geerntet, mit Hauptsaison je nach Region (z. B. Indien: Februar–Mai). Frische Cashewäpfel sind regional saisonabhängig in tropischen Ländern erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Cashewkerne sind bei trockener, kühler Lagerung mehrere Monate haltbar, sollten jedoch vor Licht und Sauerstoff geschützt werden, da sie relativ fettreich sind und bei unsachgemäßer Lagerung ranzig werden können. „Roh“-Cashews sind besonders empfindlich und sollten kühl und luftdicht gelagert werden.
Nährstoffe
Cashew-Kern:
|
Cashew-Apfel:
|
Hinweis: Die Angaben für den Cashew-Kern beziehen sich auf das getrocknete Produkt.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Cashewkerne enthalten neben hochwertigen Fettsäuren auch eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung:
- Anacardsäure: Phenolische Verbindung in der Cashewschale mit antibakterieller und fungizider Wirkung
- Cardol: Ähnlich wie Anacardsäure wirkt es stark reizend und antimikrobiell – ebenfalls in der Schale enthalten
- Zeaxanthin: Ein Carotinoid mit augenschützendem Effekt durch Filterung von Blaulicht
- Tryptophan: Vorstufe des „Glückshormons“ Serotonin, unterstützt Stimmung und Schlaf
- Vitamin E (Tocopherol): Antioxidativ wirksam, schützt Zellen vor freien Radikalen
- B-Vitamine (v. a. B1, B6): Unterstützen Nervenfunktion, Energiestoffwechsel und Hormonbildung
Wissenswertes
- Namensgebung: "Cashew" ist die in Deutschland bekanntere, aus dem Englischen übernommene Schreibweise von "Kaschu". Kaschu leitet sich über den portugiesischen Namen Caju oder auch Cajueiro vom indianischen Tupi Acaju = Nierenbaum ab und bezieht sich auf die Form der Kerne. Der Gattungsname Anacardium stammt aus dem Griechischen ana („aufwärts“) und kardia („Herz“) und bezieht sich auf die herzförmige Frucht, die auf der fleischigen Scheinfrucht (dem Cashewapfel) sitzt. Occidentale bedeutet „westlich“ und verweist auf das Vorkommen in der westlichen Hemisphäre (ursprünglich tropisches Amerika).
- Heilkunde: In der traditionellen Medizin Südamerikas wird der Cashewapfel bei Entzündungen im Mundraum, Fieber und Magenbeschwerden verwendet. Die Rinde dient in der Volksmedizin als adstringierendes Mittel bei Durchfall. Öl aus der Schale (CNSL – Cashew Nut Shell Liquid) wird äußerlich bei Hautproblemen oder Pilzinfektionen eingesetzt, muss aber wegen starker Reizwirkung vorsichtig dosiert werden.
- Nutzpflanze: Die reif graubraune und glattschalige Cashewnuss ist eine holzige Steinfrucht, die sich als sogenannte Elefantenlaus am Ende eines bis zu zehn Zentimeter langen, stark angeschwollenen, reif gelbroten und hängenden Fruchtstiels entwickelt. Dieser sieht einem Gemüse-Paprika ähnlich. Die äußere Schale der Nuss ist so hart, dass sie normalerweise nicht einmal von Nagetieren zu bewältigen ist und den Keimling nur nach längerer Verrottung im Boden freigibt.
Den fruchtartig angeschwollenen Fruchtstiel bezeichnet man als Cashewapfel. Er ist ebenfalls essbar. Das Fleisch schmeckt säuerlich bis pelzig und wird in den Ursprungsländern gelegentlich als Frischobst konsumiert.
Die holzige Schale der erntefrischen Cashewnüsse enthält ein scharfes, stark hautreizendes Öl, das man durch Destillation für technische Zwecke verwendet, beispielsweise als Holzschutzmittel gegen Termiten oder, da es zu einer gummiartigen Masse erstarrt, als Bestandteil für die Ausgangsmaterialien von Bremsbelägen.
- Mythos und Geschichte: Der Cashewbaum stammt ursprünglich aus Nordostbrasilien und wurde durch die Portugiesen im 16. Jh. nach Afrika und Indien eingeführt. In vielen tropischen Ländern entwickelte sich die Pflanze rasch zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. In Brasilien galt der Cashewapfel traditionell als erfrischende Sommerfrucht und wurde in spirituellen Zeremonien zur Reinigung gereicht.
- Magie und Brauchtum: In manchen Regionen Afrikas und Lateinamerikas wurde der Cashewbaum als Schutzpflanze gegen böse Geister gepflanzt. Die Nüsse galten als Fruchtbarkeitssymbol, die in Hochzeitsritualen Verwendung fanden. Der Rauch verbrannter Schalen wurde vereinzelt zur Reinigung von Räumen genutzt – allerdings mit Vorsicht wegen der reizenden Dämpfe.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Cashewbaum symbolisiert Wandlungsfähigkeit und inneren Reichtum – aus einer unauffälligen Frucht wächst ein begehrter Same. In der Chakra-Lehre kann er dem Wurzel- und Sakralchakra zugeordnet werden (Erdung, Vitalität, Genussfähigkeit). Die auffällige Doppelstruktur von Apfel und Nuss kann archetypisch für Verborgenes stehen, das erst durch Transformation (Röstung) zugänglich wird.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre