Brennhaare

Aus Rohkost-Wiki
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Bekannt und unbeliebt sind die Brennesseln wegen der schmerzhaften Quaddeln (Schwellungen), die auf der Haut nach Berührung der Brennhaare entstehen.

Die Brennhaare hat die Pflanze als Schutzmechanismus unter den Blättern und am Stängel entwickelt. Es sind lange Röhren, deren Wände im oberen Teil durch eingelagerte Kieselsäure hart und spröde wie Glas sind. Das untere, flexiblere Ende ist stark angeschwollen und in einen Zellbecher eingesenkt, die Spitze besteht aus einem seitwärts gerichteten Köpfchen, unter dem durch die hier sehr dünne Wand eine Art Sollbruchstelle vorhanden ist.

Brennesseln lassen sich gefahrenlos anfassen wenn man die Pflanze von unten nach oben überstreicht. Andernfalls kann das Köpfchen schon bei einer leichten Berührung abbrechen und hinterlässt eine schräge, scharfe Bruchstelle, ähnlich der einer medizinischen Spritzenkanüle. Bei Kontakt bohrt sich das Härchen in die Haut und der ameisensäurehaltige Inhalt quillt in die Wunde. Die Ameisensäure verursacht einen brennenden Schmerz und oft auch Entzündungen.

Weitere Wirkstoffe sind Serotonin, Histamin, Acetylcholin und Natriumformiat. Bereits ein Zehnmillionstel Gramm dieser Brennflüssigkeit reicht aus, um die bekannte Wirkung zu erzielen.

Histamin erweitert die Blutkapillaren und kann Reaktionen hervorrufen, die allergischen Reaktionen ähneln (diese werden unter anderem durch Freisetzung körpereigenen Histamins verursacht. Acetylcholin ist die Überträgersubstanz vieler Nervenendungen und für den brennenden Schmerz verantwortlich.

Die Brennessel hat einer allergischen Reaktion der Haut ihren Namen gegeben, der Nesselsucht oder Urticaria. Genau wie bei einer Reizung durch Brennesseln verursacht sie juckende Quaddeln. Hierbei wird das Histamin aus Mastzellen der Haut freigesetzt.