Bilimbi
Bilimbi Averrhoa bilimbi ist eine tropische Fruchtbaumart mit stark säuerlichen, gurkenartigen Früchten, die in kleinen Mengen roh verzehrt oder zur Erfrischung genutzt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Averrhoa bilimbi
Synonyme: Gurkenbaumfrucht, Baumgurke, Zitrusgurke, Kamias (Philippinen), Iba, Belimbing Asam (Indonesien/Malaysia), Irumban Puli (Indien), Bilingbing (Tagalog), Cucumber Tree (Engl.), Blimbing Wuluh (Java), Calamias, Sour Cucumber.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Sauerkleeartige Oxalidales
- Familie: Sauerkleegewächse Oxalidaceae
- Gattung: Gurkenbäume Averrhoa
- Art: Bilimbi
Es gibt eine zweite essbare Art in der Gattung der Gurkenbäume: Die Sternfrucht Averhoa carambola.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Südostasien; weltweit in den Tropen und Subtropen kultiviert.
- Kennzeichen: Immergrüner, bis zu fünfzehn Meter hoher Baum; Zweige mit dichtem, bräunlichem oder gelblichem Flaum behaart; Blätter an den Spitzen der Zweige, gefiedert, vierzehn bis vierzig Fiedern, zweieinhalb bis acht Zentimeter lang und bis zu drei Zentimeter breit, eiförmig-länglich, asymetrisch, auf der Unterseite behaart; Blütenstände in den Blattachseln oder stammblütig, Blüten klein, radiärsymetrisch, rotlich violett; Beerenfrucht fünf bis zehn Zentimeter lang, Durchmesser ca. dreieinhalb Zentimeter, rund bis fünfeckig, schwach fünfkantig.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Bilimbi-Frucht ist in ihrer rohen Form äußerst säuerlich und erfrischend, mit einem ausgeprägt zitronigen Geschmack. Sie hat eine glatte, grünlich-gelbe bis durchscheinend weiße Haut und ein saftiges, knackiges Fruchtfleisch mit wenigen kleinen Samen.
Hinweis: Die Frucht besitzt einen extrem hohen Säuregehalt (v. a. Oxalsäure).
Saison: Je nach Region zwei bis drei Fruchtperioden pro Jahr – in tropischen Klimazonen meist fast ganzjährig verfügbar (z. B. auf den Philippinen: Januar–März, Mai–Juli).
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Bilimbis sind nur wenige Tage haltbar. Im Kühlschrank bis zu fünf Tage frisch, bei Raumtemperatur ein bis zwei Tage.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 92,0 |
Kohlenhydrate | 4,0 |
Eiweiße | 0,6 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 0,9 |
Mineralstoffe | 0,5 |
Vitamin C | 15–35 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Bilimbi enthält eine Vielzahl wirksamer Inhaltsstoffe, insbesondere Säuren und antioxidative Pflanzenstoffe:
- Oxalsäure: Stärker als in Rhabarber – wirkt harnsäuresenkend, kann aber in größeren Mengen nierenschädigend sein
- Ascorbinsäure (Vitamin C): Immunstärkend, zellschützend, unterstützt Kollagenbildung
- Tannine (Gerbstoffe): Zusammenziehend, entzündungshemmend, antioxidativ
- Saponine: Schleimlösend, stoffwechselaktivierend
- Vitamin B1, B2, B3 (Niacin): Unterstützen Nervenfunktion, Energiestoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: „Bilimbi“ stammt aus dem Malaiischen („belimbing“), in Anlehnung an die Form und Verwandtschaft zur Sternfrucht (Averrhoa carambola). Die Artbezeichnung bilimbi wurde beibehalten, obwohl sie taxonomisch früher auch als Averrhoa acida bekannt war. Regional existieren viele volkstümliche Bezeichnungen in über einem Dutzend Sprachen.
- Heilkunde: In der traditionellen Medizin Süd- und Südostasiens wird Bilimbi bei Husten, hohem Blutdruck, Verdauungsbeschwerden und Hauterkrankungen eingesetzt. Äußerlich wird der Fruchtsaft zur Behandlung von Insektenstichen, Pickeln und Pigmentflecken verwendet. Innerlich wird sie in kleinen Mengen als fiebersenkend, verdauungsfördernd und antidiabetisch beschrieben.
- Nutzpflanze: Bilimbi wird sowohl als Obst- und Würzpflanze kultiviert als auch als Zierbaum in tropischen Gärten. Sie eignet sich zur Herstellung von Essig, Chutneys, Fermenten und Naturreinigern. In Permakultur-Systemen ist sie als schnell wachsender, kompakter Baum mit hohem Ertrag geschätzt.
- Mythos und Geschichte: Die Bilimbi wurde bereits in vorkolonialer Zeit in den Tropen Asiens kultiviert und war Teil traditioneller Ernährung und Heilkunde. In Südindien galt sie als „Arme-Leute-Zitrone“, da sie für Säuregerichte verfügbar war, wenn keine Zitrusfrüchte zur Hand waren.
- Magie und Brauchtum: In Teilen Indonesiens und auf den Philippinen wurde der Saft der Bilimbi zum symbolischen Reinigen von Werkzeugen und Körpern vor spirituellen Handlungen verwendet. Als Räucherung wurde sie selten eingesetzt, wohl aber als Speiseopfer.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Bilimbi steht für Klärung, Reinigung und Verdichtung. Ihre Kraft ist stark säurebetont und energetisch durchdringend – sie wirkt auf das Solarplexus- und Wurzelchakra, unterstützt beim „Sich-Lösen von Schlacken“ – körperlich wie seelisch. Symbolisch hilft sie dabei, klare Entscheidungen zu treffen und sich von Unnötigem zu befreien.
→ Siehe auch: Sternfrucht, Instinktive Ernährung