Auerwild

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Wissenschaftliche Namen: Tetrao urogallus
Synonyme: Auerhahn, Großer Hahn, Urhahn.

Systematik

  • Stamm: Chordatiere Chordata
  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Klasse: Vögel Aves
  • Ordnung: Hühnervögel Galliformes
  • Familie: Fasanenartige Phasianidae
  • Unterfamilie: Rauhfußhühner Tetraoninae
  • Gattung: Tetrao
  • Art: Auerwild

Beschreibung

Vorkommen: Europa, Nordasien; lichte Nadel- und Mischwälder mit Unterwuchs und hohem Anteil an Beerensträuchern.

Merkmale:

  • Größe/Gewicht: Hahn: Gesamtlänge: 90 bis 115 Zentimeter, Gewicht: 3,0 bis 6,5 Kilogramm; Henne: Gesamtlänge: 60 bis 70 Zentimeter, Gewicht: 1,5 bis 3,0 Kilogramm.
  • Allgemeine Kennzeichen: befiederte Läufe, hornartige Fortsätze an den Zehen (Balzstifte), Nasenlöcher mit Federn bedeckt, Hahn besitzt oberhalb der Augen eine nackte, rote Augenhaut (Rose), die zur Balzzeit stark anschwillt (Balzrosen).
  • Gefieder: Hahn: Hals und Rumpf schiefergrau, metallisch glänzend, grüner Brustschild, Schwingen braunschwarz, Ständer befiedert; Henne: schlichtes graubraunes, tarnfarbenes Gefieder mit bräunlichem Brustschild; Küken: anfangs gelbbraunes Daunenkleid, nach drei Wochen dem der Henne ähnelndes Jugendgefieder.
  • Lautäußerungen: Das Balzlied des Hahns dient während der Balzzeit zur Markierung des Reviers: Es beginnt mit dem Knappen, es folgen Triller, Hauptschlag und das Schleifen oder Wetzen.

Lebensweise: Tagaktiver Waldvogel, ruht nachts auf Schlafbäumen. Die Tiere leben in kleinen Gruppen, meist nach Geschlechtern getrennt. Die erwachsenen Männchen sind oft Einzelgänger. Die Nahrungssuche erfolgt sowohl auf dem Boden als auch auf Bäumen. Im Winter werden vorwiegend die Nadeln der Koniferen abgeäst. Während langer Frost- und Schneeperioden ruhen die Tiere häufig in Schneegruben oder -höhlen.

Nahrung: Knospen, Triebe, Sämereien, Beeren, Nadeln, Beerenkraut, Insekten, Würmer, Schnecken, Spinnen. Die Aufnahme von Magensteinen (Weidkörnern) zum Zerkleinern der Nahrung im Muskelmagen ist für die Tiere lebenswichtig.

Fortpflanzung: Die Balz findet zwischen März und Mai auf traditionellen Balzplätzen und Balzbäumen statt. Der Hahn beginnt mit seinem typischen Gesang noch vor Sonnenaufgang und bleibt dabei vorerst auf seinem Schlafbaum sitzen. Nach Sonnenaufgang geht er zur Bodenbalz über. Während der Bodenbalz werden die Hennen befruchtet. Sie legen fünf bis zwölf gelbweiße Eier mit rötlichen Flecken in Erdmulden ab. Die Brutdauer beträgt 28 Tage. Die Jungen sind Nestflüchter und werden von der Henne geführt. Sie ernähren sich fast ausschließlich von Insekten. Im Herbst lösen sich die Jungtiere vom Muttervogel.

Feinde: Fuchs, Marder, Waschbär, Steinadler, Habicht und Uhu. Gelege fallen Schwarzwild, Dachs und Krähenvögeln zum Opfer.

Wissenswertes

Der Auerhahn ist der größte Vertreter der Hühnervögel in Europa. Der Bestand des Kulturflüchters ist bedingt durch intensive Waldbewirtschaftung bis auf Restvorkommen im Alpenraum und einigen Mittelgebirgen stark zurückgegangen. In Deutschland genießen die Tiere daher eine ganzjährige Schonzeit. In Skandinavien und Osteuropa gibt es größere Vorkommen, hier findet die Jagd vorwiegend im Herbst statt.