Arganbaum

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Arganbaum Argania spinosa ist ein widerstandsfähiger Baum aus dem südwestlichen Marokko, dessen Samen ein hochwertiges Öl liefern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Argania spinosa
Synonyme: Arganie, Eisenholzbaum von Marokko.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosiden
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Sapotengewächse Sapotaceae
  • Gattung: Argania
  • Art: Arganbaum

Die Gattung Argania ist monotypisch, sie enthält nur die Art Argania spinosa.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Der Arganbaum wächst ausschließlich im Südwesten Marokkos und ist dort endemisch. Er prägt die dortigen Halbwüstenlandschaften und ist extrem trockenheitsresistent. Die UNESCO hat die Arganerie-Region als Biosphärenreservat anerkannt.
  • Kennzeichen: Der Arganbaum wird bis zu zehn Meter hoch und kann mehrere hundert Jahre alt werden. Er hat dornige Äste, kleine ledrige Blätter und trägt gelbgrüne, olivenähnliche Früchte. Die darin enthaltenen Samen (Nüsse) sind die Quelle des Arganöls.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Für instinktive Rohköstler ist der Arganbaum als essbare Wildpflanze von untergeordneter Bedeutung, da die essbaren Samen tief im Fruchtinneren liegen, nur schwer zugänglich sind und stark verarbeitet werden müssen. In der natürlichen Umgebung zeigen Tiere und auch Menschen meist kein unmittelbares Interesse an den rohen Samen.

Das aus den Samen gewonnene Öl – selbst wenn es kalt gepresst ist – gehört nicht zur Palette instinktiv geeigneter Nahrungsmittel. Es wird meist ohne deutliches Geruchs- oder Geschmackssignal verzehrt und löst keine klare instinktive Sperre aus – ein typisches Merkmal für stark verarbeitete Lebensmittel.

Saison: Fruchtreife im Sommer; Arganöl ganzjährig erhältlich

Lagerung/Haltbarkeit: Arganöl ist relativ stabil, sollte aber dennoch dunkel und kühl gelagert werden. Es bleibt bei sachgerechter Lagerung etwa zwölf bis achtzehn Monate haltbar.

Besondere Inhaltsstoffe

Arganöl enthält eine Vielzahl an bioaktiven Substanzen mit ernährungsphysiologischer und kosmetischer Relevanz:

  • Tocopherole (v. a. Vitamin E): antioxidativ, zellschützend, entzündungshemmend
  • Squalen: schützt Hautzellen, unterstützt Regeneration
  • Phytosterine (v. a. Spinasterol, Schottenol): entzündungshemmend, immunmodulierend
  • Linolsäure (Omega-6): unterstützt Hautbarriere, wirkt regulierend
  • Ölsäure (Omega-9): leicht verdaulich, pflegend

Wissenswertes

  • Namensgebung:„Argan“ leitet sich vermutlich vom Berberwort „argan“ ab, das sowohl für den Baum als auch das Öl steht. Die wissenschaftliche Bezeichnung verweist auf die dornige (spinosa) Wuchsform.
  • Heilkunde: Arganöl wird traditionell bei Hautproblemen, Rheuma, Kreislaufbeschwerden und zur Stärkung des Immunsystems verwendet – sowohl äußerlich als auch innerlich.
  • Nutzpflanze: Arganöl zählt zu den wertvollsten Pflanzenölen weltweit. Es findet Verwendung in der Naturkosmetik, bei trockener oder reifer Haut, aber auch in der Küche als edles Speiseöl – sofern ungeröstet und naturbelassen. Die Arganbaumkultivierung gilt zudem als wichtiges Projekt zur Förderung ökologischer und wirtschaftlicher Stabilität in Marokko.
  • Mythos und Geschichte: Die Berber nutzen Arganöl seit Jahrhunderten als Nahrung, Heilmittel und Schönheitselixier. In der Kolonialzeit wurde das Öl bekannt, blieb aber lange ein lokales Geheimnis. Heute ist es weltweit gefragt, oft mit fairen Anbauinitiativen verbunden.
  • Magie und Brauchtum: Arganöl wurde als Schutz- und Pflegeöl für Haut und Haare verwendet – insbesondere bei Festen oder Ritualen. Der Baum selbst galt als Sinnbild für Widerstandskraft und Geduld.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Arganbaum steht symbolisch für Beständigkeit, Würde und Selbstschutz. Spirituell kann er dem Wurzelchakra (1. Chakra) zugeordnet werden, da er tief in der Erde verankert ist und Ressourcen aus kargen Böden zieht. Sein Öl wirkt erdend, pflegend und zentrierend – eine Art „Wüstenmedizin“ für die Seele.

→ Siehe auch: Jojoba, Die instinktive Sperre